diese theatralische und geheuchelte Empörungsreaktion, sowohl der Medien als auch der Politiker verschafft der AfD genau die Aufmerksamkeit, die Gauland wahrscheinlich bezweckte.
Seien wir ehrlich: Gauland könnte öffentlich das Horst-Wessel-Lied singen und es würde immer noch heißen, seine Äußerungen würden aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich kann von mir behaupten, fair mit der AfD umgegangen zu sein. Der ganze hysterische Quatsch um "Schießbefehl", Boateng und "Denkmal der Schande" hat mich kalt gelassen, aber Gauland hat diesmal den Bogen überspannt und mir bewiesen, dass die Vorwürfe zutreffen. Wer diese 12 Jahre als "Fliegenschiss" bezeichnet, begreift entweder nicht, welches Gewicht sie haben, oder findet das, was damals geschehen ist, nicht sonderlich schlimm.
Wer auch nur einen Hauch von Ehrgefühl hat, kann diese blutrünstige Orgie fanatischer Umnachtung, die eine vermeintliche Nation der Dichter und Denker befallen hatte, diese
freiwillige Degeneration zum Bestialischen nicht einfach als Unfall abtun. Auch, wenn nicht gerade als Patriot.
Selbst in der AfD gibt es einige Leute, denen Gauland zu weit gegangen ist. Wahrscheinlich werden sie beim nächsten Parteitag niedergebrüllt. Ich werde diese Partei nicht mehr verteidigen. Meine Grenze ist erreicht.