Der hassenswerteste Mensch....

Hallo Suena,

Sonst wäre es auch egal, wenn Tiere gequält werden - die Schreie als Schmerzen zu deuten, wäre schließlich dann auch ein "andichten".

naja, ich würde Schmerzen nicht mit Emotionen gleichsetzen, aber das ist wahrscheinlich eine Frage der Definition. ;)

"ist zerstörerisch, wenn man sie auslebt" - "ist deswegen aber nicht schlecht oder verachtenswürdig" - das ist eine rhetorische Ambivalenz, die ich als abschätzig empfinde.

Du empfindest es so, ist aber von mir nicht abschätzig gemeint. Im Gegenteil, ich sage, dass Hass, wie jede andere Emotion seine Berechtigung hat und erkannt werden will. Eine Wertung meinerseits ist da nicht vorhanden. Selbst Hass als zerstörerisch zu sehen, WENN er ausgelebt wird, ist keine Wertung, lediglich meine Erfahrung. ;)

Übrigens: Mit "Gerechtigkeitssinn" wäre ich damals nicht weit gekommen. Du kennst meine damalige Situation nicht, es ist also ziemlich müßig, zu behaupten zu wissen, was statt dessen "besser" gewesen wäre.

Ich habe weder behauptet, was besser gewesen wäre, noch habe ich Dich angegriffen. Du nimmst es so wahr. Punkt. Ich habe da eher an meine Erfahrungen gedacht. Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und dieser hat mich z.B. auch mal ziemlich zornig werden lassen, mit entsprechender Aktion. Allerdings hatte ich da keinen Hass auf die Person, eher war ich wirklich stinkig darüber, was sie getan hat und habs unterbunden.

So hat eben jede seine Erfahrungen. ;) Ich bewerte Deine Erfahrungen nicht, äußere mich nur zum Thema Hass. NIEMAND kann Deine Erfahrungen nachempfinden, genausowenig wie meine, dazu sind sie einfach zu individuell. :)

Liebe Grüße
Gabi
 
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das leute immer so unschuldig und aufgeklärt tun müssen...

Weshalb werde ich eigentlich hier von niemanden mit Namen angesprochen?
Ich weiß doch, daß in erster Linie ich gemeint bin und es ist für mich auch völlig o.k., daß mich einige (will es jetzt auch mal so daher sagen *lol* ) für arrogant, hochnäsig oder so was ähnliches halten.
Das beruhigt mich sogar irgendwie, weil es mir zeigt, daß niemand von Euch tatsächlich weiß, was Hass ist. :)
Vielleicht verwechselt Ihr einfach nur Ärger und starke Wut damit.....?

Ja, meine Schule - die des Hasses und auch das Lernen daraus, war vielleicht härter, als es sich hier jemand vorstellen kann.

Genauso, wie ich der aufrichtigen Überzeugung bin, daß jemand, der in seinem Elend hockt (z.B. Frauen, die sich trotz "Hölle" nicht von ihrem Mann trennen können aus den und den Gründen) einfach noch nicht tief gerutscht sind - d.h. sie die Grenzen des Ertragen könnens sind schlicht weg noch nicht erreicht!
Hass ist entweder aus jüngster Kindheit anerzogen (siehe Soldatenkinder) oder er entsteht später aus einem starkem Leidensdruck, der sämtliche Wege (Fluchtversuche), wie z.B. Angst ect. durchlaufen hat. (das ist natürlich bei den Kindern auch der Fall gewesen, nur das diese noch eine viel geringere Chance haben, da wieder herauszukommen, da sie sich nichts anderes vorstellen können).

Also um mal zu dem Satz da oben zu kommen -
unschuldig paßt einfach nicht - aber aufgeklärt - ja!

Es ist (!) bewältigt! Es wird (!) nie mehr passieren - einfach nur deshalb, weil meine Einstellung anders geworden ist.
Man kann auch sagen: mein Neuronetz in meinem Gehirn hat sich anders verkabelt :) - Hass gehört nicht mehr in mein Bewußtsein.

Das heißt übrigens nicht, daß ich sage, ich könnte niemanden umbringen!
Wenn jemand hilfloses beschützt werden muß oder auch mein eigenes Leben...............wer weiß? - Ich garantiere für nichts! - Aber ich würde nicht mehr so darunter leiden - ich habe gelernt, zu meinen Taten und Handlungen zu stehen - genauso zu meinen Worten!
Und das hat alles nichts mit Hass zu tun!

So, neuer Brennstoff ins Feuer .....:D
 
Es ist bequemer, über Liebe zu schwafeln als über Hass. Ständig wurde uns beigebracht, nett zu sein. Und alle zu lieben. Hass ist unbequem, weil er die andere Seite der Medaille ist. Hass wird verdrängt. Und oft wird dann versucht, das Objekt, das man hasst, mit Argumenten und dem Verstand zu bekämpfen. Was zu Heuchelei führt.
 
Betrügen im Sinne von sexueller Untreue sind durchaus rein Gefühlsmässig behaftet und keine reine Handlung.
Was denkst du denn warum das jemand tut, weil man sich sagt, och ich will das jetzt?
Nein, Felice, "fremdgehen" ist ein reines Gefühl.
Also kann man mit einer anderen Sichtweise die Gefühle beeinflußen, das denke ich schon.

Liebe Felice, ich will nichts sagen, hast du deinem Täter den schon verziehen?
Das glaube ich nicht, weil du immer wieder schlecht über die Person sprichst und dieser ist schuld und so weiter.
Also hasst du ihn nachwievor (unbewusst) und diesen Hass geben wir
1. den Kindern weiter
2. und er wendet sich gegen uns, also greift unserer Gesundheit an.
3. wenn dein Täter bestraft wurde und er gereut hat, dann ist er rehalibitiert.
Auch dein Kind muss es verarbeiten, und hauptsächlich das Kind, aber das kann es nur wenn du es auch verarbeitest hast.
Recht hast du wenn du sagst, warum soll ich das für mich verarbeiten, aber ich denke als liebende Mutter sollte man das auch dem Kinde zuliebe tuen können.

Aber ich finde ein Mensch der Hasst ist nicht schlechter als jeder andere.
So sehe ich das.

lg
flimm

Hallo :umarmen:


Hab ich ihm verziehen? Verziehen ist das falsche Wort, weil er immer ein Täter sein wird.......also er macht immer weiter, bis sie ihn wieder wegschliessen. Diese Tat kann man nie verzeihen, glaube mir. Ich habe sie akzeptiert und zu einem Teil unseres Lebens gemacht.

Er ist mir gleichgültig geworden und ich habe gelernt damit zu leben. Auch meine Kinder denken so, obwohl es für meine Tochter sehr schwer ist. Tja, wenn einer dein Leben durch Taten so stark beeinflusst hat, ist es schwer, es zu vergessen. Für mich war die Lösung es anzunehmen. Hoffe, du weisst, was ich meine.

Wenn einer eine Behinderung hat und sie annimmt, lebt er sehr gut mit ihr. Denke, so ähnlich ist es bei mir.

Natürlich, wenn wieder ein Tief da ist, denke ich, dass er der Schuldige ist. Aber das gibt sich gleich wieder, weil ich mir im gleichen Zug denke, dass es nichts bringt und ich mich nicht länger von ihm beherrschen lasse.

Ich kann deffinitiv sagen, dass ich ihn nicht mehr hasse, weil ich es angenommen habe. Nicht ihn, aber die Situation ist eben ein Teil meines Lebens. Ich kann gut darüber reden und schäme mich nicht dafür.

Wenn ich ihn noch hassen würde, hätte ich heute nicht mein Leben, würde ich heute nicht das sein, was ich bin.

Meine Tochter hat ihn nie gehasst.......aber das ist eine andere Sache, die psychologisch sehr komplex ist - und nur Menschen verstehen, die sich mit der Materie beschäftigen oder selbst in der Situation waren. Alle anderen zeigen nur Unverständnis und Empörung. Auch oft von meiner Situation, aber wie schon oft gelesen, schnell wird man vom Opfer zum Täter gemacht.

Und weisst du, es ist wichtig sich als Opfer zu fühlen, zumindest in so einer Situation. Wichtig ist nur, sich nicht als hilfloses Opfer zu fühlen. Sondern als Opfer, welches es nicht mehr zulässt, Opfer zu sein. Sondern sich aus dieser Rolle befreit. Denn tut man das nicht, was ist man dann? Selbst schuld? Mitbeteiligt? Und so war man Opfer und lässt es nicht mehr zu, es zu sein.

Ist wichtig, um nicht in der Opferrolle hängenzubleiben. Und glaube mir, ich bin in keiner Opferrolle. Das war ich, als ich jung war. Aber das Leben hat mich bald gelehrt, dass man als ewiges Opfer übrigbleibt. Ich fühle schon lange neuteral. ;)

Das ist meine Situation, die nicht aussagt, dass es allen so ergeht.......

Mir hat der Hass geholfen, heute da zu sein, wo ich bin. Er hat mir geholfen, die Situation anzunehmen, denn sonst hätte sie mich zerstört. Mir ist bewusst, dass es auch anders ausgehen hätte können, aber das liegt vielleicht an dem Menschen, dem es passiert. Ich habe, wenn es meine Kinder betrifft, ein Herz wie eine Löwin und lasse mich nicht unterkriegen..... Das Leben hat die verschiedensten Aufgaben für uns, die ich bis jetzt alle gelöst habe und sie auch weiterhin lösen werde.....dafür bin ich da......

Und ich liebe mein Leben. ;)


lg Felice
 
Es ist bequemer, über Liebe zu schwafeln als über Hass. Ständig wurde uns beigebracht, nett zu sein. Und alle zu lieben. Hass ist unbequem, weil er die andere Seite der Medaille ist. Hass wird verdrängt. Und oft wird dann versucht, das Objekt, das man hasst, mit Argumenten und dem Verstand zu bekämpfen. Was zu Heuchelei führt.

Hallo Schamanin,

Leider ist dem so und unter dem Deckmantel des "ich liebe dich" wird noch viel schlimmeres angerichtet, als wenn ich gleich zu meinem wahren Gefühl des Hasses stehe. Aber laut Threadersteller ist Hass ein Sekundärgefühl. Worunter die eigentlichen Gefühle Wut, Ohnmacht (was gar kein Gefühl ist!) Angst und Schmerz (was auch kein Gefühl ist) liegen.

Hat es jemand abtrainiert (aberzogen) bekommen, wütend zu sein oder angst zu haben, dann kann sich so ein Hass sehr weit ausbreiten. Und ihn dann von diesem, für ihn mittlerweile zum Alltag dazugehörigen Empfinden weil auch Erfüllung bringend, abzubringen und ihm beibringen zu wollen, dass es besser sei die Wut und die Angst zuzulassen, indem er dem Täter in die Augen schaut, dann empfinde ich wahre Empörung. Noch dazu dass dieses Tun den Täter auf ein Podest erhebt und es völlig egal ist, was er dem hassenden angetan hat. So ein Vorgehen schürt weiteren Hass in seiner Seele.

@ felice,

die, die noch nie in die Nähe eines Hassgefühles gekommen sind, können sich wirklich glücklich schätzen. Für mich ist Hass auch ein vorübergehendes Gefühl. Und ich sorge auch dafür, dass ich rechtzeitig wahrnehme, was da vor sich geht, damit es nicht mehr so weit kommt und ich mich genötigt sehe etwas zu tun, was mir, aus meinem Harmoniebestreben her, völlig zuwider ist. Ich musste mir eingestehen, dass Menschen sich davon innerlich nähren, andere zu verletzen und grausam zu behandeln und ihnen dann den Buhmann zuzuschieben: Bist doch selber schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich habe alles richtig gemacht. oder andere Sätze.

@ A.,

bis jetzt hast du dich einzig zum Belehren von uns geäußert. Was wir tun können und so weiter. Ich frage mich, um was ging es dir in Wahrheit mit deiner Fragestellung?

Liebe Grüße Pluto
 
@ felice,

die, die noch nie in die Nähe eines Hassgefühles gekommen sind, können sich wirklich glücklich schätzen. Für mich ist Hass auch ein vorübergehendes Gefühl. Und ich sorge auch dafür, dass ich rechtzeitig wahrnehme, was da vor sich geht, damit es nicht mehr so weit kommt und ich mich genötigt sehe etwas zu tun, was mir, aus meinem Harmoniebestreben her, völlig zuwider ist. Ich musste mir eingestehen, dass Menschen sich davon innerlich nähren, andere zu verletzen und grausam zu behandeln und ihnen dann den Buhmann zuzuschieben: Bist doch selber schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich habe alles richtig gemacht. oder andere Sätze.


Liebe Grüße Pluto


Lieber Pluto!


Danke für diesen Satz.....denn bei mir ist es genauso....ich bin ein harmonieliebender Mensch, der mit negativen Gefühlen immer seine Probleme gehabt hat. Aber wenn sie kommen, habe ich gelernt, sie auch aufzuarbeiten. Und ich stehe zu ihnen, weil ich eben Mensch bin.......


lg Felice
 
Es ist bequemer, über Liebe zu schwafeln als über Hass. Ständig wurde uns beigebracht, nett zu sein. Und alle zu lieben. Hass ist unbequem, weil er die andere Seite der Medaille ist. Hass wird verdrängt. Und oft wird dann versucht, das Objekt, das man hasst, mit Argumenten und dem Verstand zu bekämpfen. Was zu Heuchelei führt.

Dem kann ich zustimmen. :)
 
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Hallo :umarmen:
Hab ich ihm verziehen? Verziehen ist das falsche Wort, weil er immer ein Täter sein wird.......also er macht immer weiter, bis sie ihn wieder wegschliessen. Diese Tat kann man nie verzeihen, glaube mir. Ich habe sie akzeptiert und zu einem Teil unseres Lebens gemacht.

Er ist mir gleichgültig geworden und ich habe gelernt damit zu leben. Auch meine Kinder denken so, obwohl es für meine Tochter sehr schwer ist. Tja, wenn einer dein Leben durch Taten so stark beeinflusst hat, ist es schwer, es zu vergessen. Für mich war die Lösung es anzunehmen. Hoffe, du weisst, was ich meine.
lg Felice

Liebe Felice,

Du magst gelernt haben damit zu leben, aber gleichgültig ist es dir nicht, sonst würdest du niemals sagen:" weil er immer ein Täter sein wird...also er macht immer weiter, bis sie ihn wieder wegschliessen."

Sorry, du hast ihn in deine Schublade gesteckt und sagst er macht es immer wieder.
Finde ich traurig.
Ja , sicher die Tat ist zu bestrafen, diese hat er bekommen, aber warum sagst du er würde immer weiter machen?

Wenn du tatsächlich so denkst, dann hast du Hass in dir und bewertest ihn als "bösen" Menschen.
Dieser Hass ist also nicht weg, er läuft in dir weiter unbewußt über Schuldzuweisungen ab und damit schürst du bei anderen auch Hass auf diese Person.

Jeder Mensch kann sich ändern wenn er will, und sicher auch dieser Mann.
Wenn du ihn kennst und er macht weiter, warum schaust du dann zu?

Sorry,

Angst und Wut sind nunmal Gefühle, die gelebt werden wollen, auch Schmerz mus ausgedrückt werden.

ist dir noch nie aufgefallen, das es viele Menschen gibt die in Angstsituationen tatsächlich anfangen zu lachen? Das Lachen wird gezielt eingesetzt um der Angst nicht begegnen zu müssen.
Genauso ist es mit dem Hass.
Entweder ich lebe Wut und Angst aus, aber ich kann auch anfangen die Person zu hassen, Vorurteile verbreiten und weiterhin mich damit beruhigen, das diese Person ja schlecht ist und er schuld ist.
So sind wirklich sämtliche Ethischen Hassgefühle entstanden.

Als ich im Kosovo war und beide Seiten der Kriegsparteien erleben dürfte, da war mir klar, das sich jeder gegenseitig immer wieder angepeitscht hat, den anderen zu hassen, Vorurteile ohne Ende, von beiden Seiten. Den Kindern wurde es schon in die Wiege gelegt und auch hier sage ich ganz klar, keine Seite war in diesem Falle besser wie die andere.

lg
flimm
 
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