Lieber A.1526!
Haben einige gemacht, wenn Du Dir alle Postings durchliest.
Ich hab mir das jetzt in Bezug auf meine damalige Situation, in der ich meiner Meinung nach gehasst hatte, überlegt. Und ich finde mich in diesen Beschreibungen von Dir nicht wieder.
Da gebe ich Dir prinzipiell recht, aber ich hatte mich in der Situation nicht zwangsläufig als Opfer gesehen, sondern als hilflos erlebt. Das muss nicht dasselbe sein. Siehe den Vergleich mit der Löwin.
Das war mir völlig wurscht zu dem Zeitpunkt. Das heißt nicht ganz, ich holte mir rechtliche Hilfe und da war es schon wichtig, dass ich verstanden wurde, denn diese Hilfe war davon abhängig.
Natürlich hätte es mich geschmerzt, mein Kind zu verlieren. Aber es liegt sicher nicht in der Idee der Natur, dass man ein Kind, das grade mal 12 Jahre alt ist, schutzlos lässt.
"Rache" wollte ich keine, nur Ruhe. Klar hab ich den Leuten im ersten Impuls die Pest an den Hals gewunschen - aber ich wollte nicht, dass sie leiden, ich wollte sie einfach nicht mehr als Gefahr erleben. Wenn sie sich in Luft aufgelöst hätten oder einfach weggezogen wären, wäre das auch genug gewesen. Sie sind mir völlig egal - sollen sie glücklich werden, nur niemanden mehr angehen.
Das versteh ich nicht. Was sollte es bringen, wenn ich dieser Gefahr nochmal ins Auge sehe - wortwörtlich? Ich kann Dir sagen, was ich da spüre: Wieder diese Angst, wieder diese Ohnmacht, Panik und Hass, weil ich verhindern möchte, dass das nochmal passiert. Und dieser Hass hat mir geholfen, zu kämpfen und diesen Leuten Grenzen zu setzen.
Wie oben erwähnt, finde ich mich in Deinem Beitrag nicht wirklich wieder. Vielleicht lese ich ihn auch falsch. Vielleicht ist das, was ich als Hass empfinde, nicht Hass, was Du darunter verstehst. Felice hat vorhin eine passende Definition von zwei verschiedenen Hass-Arten reingestellt, da fand ich mich wieder. Hass als Reaktion auf eine Bedrohung. Das passt bei mir genau.
Liebe Grüße
Suena
ich akzeptier ja, dass Ihr mein Angebot, mit zirkulären Fragestellungen an die Ressourcen hinter so einem Gefühl zu kommen nicht annehmen wollt oder könnt. Ist ja schon gut....
Haben einige gemacht, wenn Du Dir alle Postings durchliest.
Der Hass ist - ebenso wie Wut - kein Primärgefühl. Ein dem Hass oder der Wut ähnliches Primärgefühl wäre der Zorn. Der ist nur kurz, heftig und verraucht wieder. Zudem ist er meist Sitautionsangemessen.
Der Hass hingegen ist ein Gefühl (wie auch die Wut, das Leiden und andere Sekundärgefühle), das vom Hassenden "gepflegt" wird. Er ist wie alle Sekundärgefühle ein mittelbares und nicht unmittelbares Gefühl. Er wird erst gelernt. Primärgefühle müssen nicht gelernt werden.
Ich hab mir das jetzt in Bezug auf meine damalige Situation, in der ich meiner Meinung nach gehasst hatte, überlegt. Und ich finde mich in diesen Beschreibungen von Dir nicht wieder.
Wer hasst, fühlt sich meist als Opfer. Und er glaubt, dass er, weil er das Opfer und der zu Hassende der Täter seien, mehr Rechte habe, als der zu Hassende. Unter Anderem kann dies das Recht beinhalten, dem anderen etwas Schlimmes anzutun bis hin zum Mord.
Da gebe ich Dir prinzipiell recht, aber ich hatte mich in der Situation nicht zwangsläufig als Opfer gesehen, sondern als hilflos erlebt. Das muss nicht dasselbe sein. Siehe den Vergleich mit der Löwin.
Wer ein Sekundärgefühl hat (wie den Hass z.B.) ist bestrebt, ständig in sich selbst oder von anderen die Bestätigung für die Berechtigung seines Gefühls abzufragen (weil er im Grunde irgendwo ahnt, dass es nicht berechtigt ist). Dazu kann ein Hassender vor allem dazu neigen, auch andere dazu bewegen zu wollen, die gehasste Person ebenfalls zu hassen - womit er dann ja "nachweislich" im Recht wäre. Und das ist ein wesentliches Merkmal für Hass als instrumentelles Sekundärgefühl: man fühlt sich im Recht!
Das war mir völlig wurscht zu dem Zeitpunkt. Das heißt nicht ganz, ich holte mir rechtliche Hilfe und da war es schon wichtig, dass ich verstanden wurde, denn diese Hilfe war davon abhängig.
Aber da der Schmerz oft so derart fies und lähmend ist, sucht sich der Mensch etwas, das er meint "in die Hand bekommen" zu können, etwas Kontrollierbares. Schmerz geht zudem in seiner Bewegungsrichtung bei den meisten Menschen von außen nach innen.
Je mahr Wut, desto weniger Schmerz scheint da zu sein - eine Wahrnehmungstäuschung.
Natürlich hätte es mich geschmerzt, mein Kind zu verlieren. Aber es liegt sicher nicht in der Idee der Natur, dass man ein Kind, das grade mal 12 Jahre alt ist, schutzlos lässt.
Dieses Maß wäre erreicht, wenn wir ihm einen ähnlichen Schmerz zugefügt hätten, wie er uns.
"Rache" wollte ich keine, nur Ruhe. Klar hab ich den Leuten im ersten Impuls die Pest an den Hals gewunschen - aber ich wollte nicht, dass sie leiden, ich wollte sie einfach nicht mehr als Gefahr erleben. Wenn sie sich in Luft aufgelöst hätten oder einfach weggezogen wären, wäre das auch genug gewesen. Sie sind mir völlig egal - sollen sie glücklich werden, nur niemanden mehr angehen.
- der Hass in erster Linie Ersatz für Schmerz ist
- der Hass eigene "Schuld(igkeit)" oder Ausgleichsschulden gegenüber dem Anderen verdecken soll.
- der Hass schon ein systemischer oder etnnischer Hass ist, der sich aus dem irrigen Versuch des Ausgleichs im Böse zwischen Völkern und Volksgruppen herleitet
Im ersten Fall hilft das Anschauen, das In-die-Augen-schauen. Dabei kann hilfsweise jemand Drittes den Gehassten vertreten. Wichtig ist, dass der Hassende nicht handelt (!!!) sondern nur schaut, bis er die andere Person klar sehen kann. Es kann sein, dass der zuvor Hassende dabei an den großen verdectenSchmerz gerät. dann hilft es, den zuzulassen und zu ver-schmerzen.
Das versteh ich nicht. Was sollte es bringen, wenn ich dieser Gefahr nochmal ins Auge sehe - wortwörtlich? Ich kann Dir sagen, was ich da spüre: Wieder diese Angst, wieder diese Ohnmacht, Panik und Hass, weil ich verhindern möchte, dass das nochmal passiert. Und dieser Hass hat mir geholfen, zu kämpfen und diesen Leuten Grenzen zu setzen.
Wie oben erwähnt, finde ich mich in Deinem Beitrag nicht wirklich wieder. Vielleicht lese ich ihn auch falsch. Vielleicht ist das, was ich als Hass empfinde, nicht Hass, was Du darunter verstehst. Felice hat vorhin eine passende Definition von zwei verschiedenen Hass-Arten reingestellt, da fand ich mich wieder. Hass als Reaktion auf eine Bedrohung. Das passt bei mir genau.
Liebe Grüße
Suena