Ein Täter wird sich dann auch als Opfer empfinden. Sehe ich auch so. Trotzdem gibt es diesen Unterschied: Dauert dieser Vorgang länger an würde er sich nie in Frage stellen. Bei ihm überwiegen die aktiven Anteile, die ihn ständig mit der Heimzahlung beschäftigen lassen. Das andere Opfer dagegen sucht die Schuld der Umstände bei sich, bis es dann irgendwann einmal merkt, was wirklich vor sich geht und aussteigt. Ein Täter-Opfer würde nicht aus dem Opfer-sein (da es sich in Wirklichkeit um ein Täter-Opfer handelt) aussteigen.
Liebe Grüße Pluto
Ich denke, das müssten wir genauer klären - ich komm da nicht mit, wie Du das meinst.
Denn was wäre, wenn BEIDE ständig mit der Heimzahlung beschäftigt sind (die Gerichte z.B. in Nachbarschaftsstreitereien sind ja voll davon) - wer ist dann Opfer, wer Täter in Deinem System?
Was wäre, wenn BEIDE auch die Anteile bei sich suchen, das GEschehene reflektieren, aber die Situation oder der Status oder besondere Umstände eine Lösung nicht zulassen - wer wäre dann Täter wer Opfer in Deiner Beschreibung?
Ich denke vielmehr, dass sich JEDER als Opfer fühlt. Ob einer zur Selbstreflexion fähig ist oder nicht, spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Er wird sich vielleicht leichter tun als der andere - aber ob er nun dadurch das Opfer ist und der andere der Täter, da ist für mich kein Zusammenhang erkennbar.
Ich steh überhaupt ein wenig auf Kriegsfuss mit dieser Einteilung in Täter und Opfer. Denn ich bin überzeugt davon, der "Täter" glaubt ja nicht von sich selbst, dass er böse ist und böse handelt - ganz im Gegenteil.
Wenn ich mein Kind bis aufs Blut verteidige, bin ich in den Augen der anderen auch Täter - obwohl ich mich völlig "unschuldig" fühle.
Das ist dann die Gretchenfrage, ob der Henker ein Mörder ist oder nicht....
Liebe Grüße
Suena