Der Grund für das Leid

statt vor dem Schlimmen zu zittern
Gerade Gnostiker zittern nicht vor dem Tod, weil sie wissen, dass die Welt eine Leiche ist, und sie, die das Leben gefunden haben, das wahre ewige Leben gefunden haben, das über dem Tod hinaus geht.
Jemand, der sich hingegen ans materielle Leben gefesselt fühlt und keine Ahnung vom wahren Leben hat, hat Angst zu sterben und klammert sich mit jeder Faser seiner Selbst an dieses physische Leben.
 
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:unsure:

Kann schon sein, dass manchem im Diesseits das Materielle als Dreh- und Angelpunkt erscheint. Es ist aber ein Irrtum, denn in Wirklichkeit möchten wir im Diesseits das Glücklichsein in Händen halten – während wir darauf hoffen, es im Jenseits nicht zu verlieren. Ich denke deshalb, dass es da für den Menschen nur eine Perspektive gibt.


Merlin
 
@DruideMerlin

Beim Glauben geht es nicht um Glücklichsein, Händchen halten und ähnliche Nabelschau-Exerzitien, sondern darum, dass der Mensch in seinem Inneren die Präsenz eines höheren Wesens begreift und an dessen Existenz glaubt. Ab dem Moment bekommt sein Leben eine ganz andere Bedeutung als beim nicht glaubenden Menschen. Gott ist in sein Leben eingetreten.

"Wer Gott trägt, der wird von Ihm getragen"
 
@DruideMerlin

Beim Glauben geht es nicht um Glücklichsein, Händchen halten und ähnliche Nabelschau-Exerzitien, sondern darum, dass der Mensch in seinem Inneren die Präsenz eines höheren Wesens begreift und an dessen Existenz glaubt. Ab dem Moment bekommt sein Leben eine ganz andere Bedeutung als beim nicht glaubenden Menschen. Gott ist in sein Leben eingetreten.

"Wer Gott trägt, der wird von Ihm getragen"
Hallo Plissken,

schon Platon hatte davon gesprochen, dass die Sorge um das Seelenheil die wichtigste Aufgabe eines Menschen sein soll. Soweit könnte ich das auch unterstreichen, wenn ihm nicht dem Fehler der Denker unterlaufen wäre.

Wie könnte es anders sein, so hatte er in seiner Seelenlehre ein dreiteiliges Seelenmodell beschrieben. Er sonderte dazu die Seele des Willens und die Seele des Begehrens von der Seele der Vernunft (Logisticón) ab. Für ihn war Logisticón, der bestimmende und unsterbliche Aspekt. Nur in der Vernunft sah er als Philosoph die Möglichkeit, das triebhafte Begehren und die ungezügelte Kraft des Willens zu bändigen.

Obwohl auch C.G. Jung ein Kind seiner Zeit war und er dem Irrtum von Logisticón verfallen war, hatte er uns aber zumindest das Tor zur Seelenwelt geöffnet. Es sind die Bilder aus unseren Träumen, die uns der Seele so nahe bringen, wie wir näher nicht sein können. Nein, es ist nicht Logisticón, der wir begegnen, sondern den Gefühlen und Stimmungen, mit denen wir erfüllt sind. Deshalb liegt der Sinn unseres Daseins nicht im Anhäufen von Wissen, sondern im Glücklichsein. Auch jene, die gerade nicht mit Glück gesegnet sind, hoffen und streben nach ihm.

Es gibt zu viele Beispiele, in denen deutlich wird, dass Bildung nicht zwangsweise zu einem besseren Menschen führt. Auch die Neurowissenschaften stellen diese überkommende Vorstellung von Logisticón infrage. Mein Vater war an schwerer Demenz erkrankt und da hatte ich hautnah miterlebt, wie das mit der scheinbar alles überragenden und unsterblichen Logisticón so ist.

Im Prinzip sind wir Junkies der Botenstoffe und das Glücklichsein ist dabei der größte Dealer. Anderseits gibt es genetische Gründe, warum nicht jeder Mensch gleichermaßen glücklich sein kann und da kommt dann Logisticón mit ins Spiel. Ich denke, dass das Streben nach dem Höherem ein Teil dieses alles bestimmenden Belohnungssystems ist.

Mir kommt diese Suche nach dem Höheren oft wie eine Fata Morgana vor. Da wird nach meinem Verständnis das Ziel in die Ferne gerückt und dabei die Blümchen am Wegesrand übersehen. Das heißt aber des Seelenheils wegen nicht, dass man sich kein Szenario für das Leben danach zurechtlegen soll – es erleichtert uns das Loslassen von dieser Welt. Gerade im Sommer sitze ich gerne in meinem Straßencafé und schaue den vorbeieilenden Menschen zu – da denke ich mir oft, dass es wohl dereinst auf Wolke 7 auch sein wird.



Merlin
 
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Herüben scheint uns alles Materielle wichtiger als alles Andere. Wenn man aber drüben ist, ändert sich die Perspektive gewaltig.
Das ist auch verständlich. Wenn man außer Materie nichts anders kennt, dann ist sie für einen das Wichtigste. Und wenn man sich mehr und mehr zurückerinnert, dann werden es anderen Sachen und Dimensionen/Dichten als die 3-te mit materiellen Körper sein.
 
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