DER GRUND FÜR DAS LEID
Gnostische Ansicht – stark zusammengefasst
Der uns von der Genesis bekannte Schöpfergott hat eine Welt erschaffen, in der der Mensch als ein Lichtfunke aus dem Reich des guten Gottes verbannt wurde.
In dieser Welt ist die Freude untrennbar mit dem Leid verbunden. Der Mensch wird zwischen Kot und Urin geboren: für den geistlich-spirituellen Menschen eine grauenvolle Vorstellung. Folglich war dieser Schöpfergott (Demiurg) auch für das Leid und Unglück in der Welt zuständig.
Da die Gnostik auf den Evangelien des NT auf- u. ausgebaut wurde, die wiederum aus dem AT schöpfen (vorhergesagter Messias), dessen Niederschrift wiederum vom Schöpfergott in Auftrag gegeben wurde (ächz) stellt sich die Frage:
Warum drückte der Demiurg/Schöpfergott sich selbst ins Abseits, indem er auf einen Retter aus dem Leid hinwies?
Späte Einsicht? Überrumpelung?
Jesaja 9,6:
"Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig–Vater, Friedefürst."
Micha 5,1:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
Oder die Verse die jedes Jahr (abgewandelt) in einem bekanntem christlichen Adventslied besungen werden:
Sacharia 9,9:
"Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer,
arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.."
Mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag) erklärte Matthäus diese Schriftstelle als erfüllt. (Matth. 21,4-5)
Nun ja, die Israeliten erhofften sich in erster Linie einen König, der sie aus der römischen Besatzung befreien u. die alte Größe des Volkes wiederherstellen würde. Das ist allgemein gewusst. Waren sichtlich erstaunt, als J.-Chr. zur Erlösung aller kam u. nicht nur zu ihnen.
Solange der menschliche Geist – wie ein Zugtier an den Wagen gespannt – eingekörpert ist, gibt es keine Abwehr von Freud und Leid.
Der wahre Gott ist nicht von dieser Welt. Er ist ein „unbekannter fremder“ Gott: der Gott der Liebe.
Das Evangelium sei die frohe Botschaft vom „fremden, unbekannten, guten Gott“.
Der „fremde Gott“ sei reine Güte und nichts als Barmherzigkeit.
Wenn ich die Gnostik richtig verstehe (indem ich aber jetzt nur auf die Bibel zurückgreife) hat Jesus Christus dem Demiurg einen Strich durch die Rechnung gemacht, jedoch auf dessen Lehren aufbauend, damit die Menschen ihn besser annehmen.
!?
Palastrevolte
