Der Grund für das Leid

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DER GRUND FÜR DAS LEID
Gnostische Ansicht – stark zusammengefasst

Der uns von der Genesis bekannte Schöpfergott hat eine Welt erschaffen, in der der Mensch als ein Lichtfunke aus dem Reich des guten Gottes verbannt wurde.

In dieser Welt ist die Freude untrennbar mit dem Leid verbunden. Der Mensch wird zwischen Kot und Urin geboren: für den geistlich-spirituellen Menschen eine grauenvolle Vorstellung. Folglich war dieser Schöpfergott (Demiurg) auch für das Leid und Unglück in der Welt zuständig.

Solange der menschliche Geist – wie ein Zugtier an den Wagen gespannt – eingekörpert ist, gibt es keine Abwehr von Freud und Leid.

Der wahre Gott ist nicht von dieser Welt. Er ist ein „unbekannter fremder“ Gott: der Gott der Liebe.
Das Evangelium sei die frohe Botschaft vom „fremden, unbekannten, guten Gott“.
Der „fremde Gott“ sei reine Güte und nichts als Barmherzigkeit.
 
Für Interessierte, hier der Link zum Standardwerk von Hans Jonas

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DER GRUND FÜR DAS LEID
Gnostische Ansicht – stark zusammengefasst

Der uns von der Genesis bekannte Schöpfergott hat eine Welt erschaffen, in der der Mensch als ein Lichtfunke aus dem Reich des guten Gottes verbannt wurde.

In dieser Welt ist die Freude untrennbar mit dem Leid verbunden. Der Mensch wird zwischen Kot und Urin geboren: für den geistlich-spirituellen Menschen eine grauenvolle Vorstellung. Folglich war dieser Schöpfergott (Demiurg) auch für das Leid und Unglück in der Welt zuständig.
Da die Gnostik auf den Evangelien des NT auf- u. ausgebaut wurde, die wiederum aus dem AT schöpfen (vorhergesagter Messias), dessen Niederschrift wiederum vom Schöpfergott in Auftrag gegeben wurde (ächz) stellt sich die Frage:
Warum drückte der Demiurg/Schöpfergott sich selbst ins Abseits, indem er auf einen Retter aus dem Leid hinwies?
Späte Einsicht? Überrumpelung?

Jesaja 9,6:
"Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig–Vater, Friedefürst."
Micha 5,1:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Oder die Verse die jedes Jahr (abgewandelt) in einem bekanntem christlichen Adventslied besungen werden:
Sacharia 9,9:
"Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer,
arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.."

Mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag) erklärte Matthäus diese Schriftstelle als erfüllt. (Matth. 21,4-5)

Nun ja, die Israeliten erhofften sich in erster Linie einen König, der sie aus der römischen Besatzung befreien u. die alte Größe des Volkes wiederherstellen würde. Das ist allgemein gewusst. Waren sichtlich erstaunt, als J.-Chr. zur Erlösung aller kam u. nicht nur zu ihnen.

Solange der menschliche Geist – wie ein Zugtier an den Wagen gespannt – eingekörpert ist, gibt es keine Abwehr von Freud und Leid.

Der wahre Gott ist nicht von dieser Welt. Er ist ein „unbekannter fremder“ Gott: der Gott der Liebe.
Das Evangelium sei die frohe Botschaft vom „fremden, unbekannten, guten Gott“.
Der „fremde Gott“ sei reine Güte und nichts als Barmherzigkeit.

Wenn ich die Gnostik richtig verstehe (indem ich aber jetzt nur auf die Bibel zurückgreife) hat Jesus Christus dem Demiurg einen Strich durch die Rechnung gemacht, jedoch auf dessen Lehren aufbauend, damit die Menschen ihn besser annehmen.

!?

Palastrevolte :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Jesaja 9,6:
"Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig–Vater, Friedefürst."
Du hast es selbst geschrieben: Die Juden erhofften sich einen „politischen“ Messias, der sie von der Herrschaft der Römer befreien würde. Das ist, was dieser Vers ausdrücken möchte.


Micha 5,1:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
Detto wie oben. Außerdem: Dass Jesus in Bethlehem geboren ist, ist historisch zweifelhaft. Im Johannesevangelium gibt Philippus an, dass Jesus in Nazareth geboren ist:
Johannes 1,45-46: "Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazareth. Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh!"

Die Evangelisten versuchten ziemlich ungeschickt durch Stellen des Alten Testaments zu beweisen, dass der Messias ein Sohn von David ist, um Jesu vor den Juden, die fest an das Alte Testament glauben, als Messias zu legitimieren. Dazu wählten sie Bibelstellen, die ihrer Meinung nach dies untermauerten. Hier ein solcher ungeschickter Versuch:
Das Lukas-Evangelium listet 41 Generationen zwischen Jesus und David auf. Matthäus dummerweise nur 26.
 
Wenn ich die Gnostik richtig verstehe (indem ich aber jetzt nur auf die Bibel zurückgreife) hat Jesus Christus dem Demiurg einen Strich durch die Rechnung gemacht, jedoch auf dessen Lehren aufbauend, damit die Menschen ihn besser annehmen.
Es ist nicht so einfach. Der Demiurg hat nicht unbedingt schlechte Absichten. Er ist nur unwissend. Er kennt nicht den wahren Gott und glaubt er sei der einzige Gott. Darum versucht er, sich wie ein "Gott" zu benehmen und erteilt z.B. die 10 Gebote. Wie Du in den gnostischen Schriften sehen kannst, wird er von oben im Sinne des Erlösungsplans "gelenkt". Jesus schaffte z.B. die 10 Gebote nicht ab, sondern erklärte er sie durch seine 2 Gebote als erfüllt.
 
naja, Ärger müsste aber dann dorthin wo er ausgelöst wird und das ist halt eher selten der Fall, man hat Ärger auf der Arbeit und die Familie zu Hause bekommt es ab usw.
Wenn wir in der Kindheit nicht vorgelebt bekommen, wie man mit Ärger umgeht, natürlich umgeht, dass Ärger zu uns gehört und es eine Energie ist, sie anzuwenden zu lernen einem selbst das Leben erleichtert, dann müssen wir mit der Energie woandershin.

Ja, wir nehmen den Ärger auf der Arbeit auf, ohne natürlich damit umzugehen und dann auf der Arbeit den Ärger zu zeigen, über Missstände zu sprechen und nicht alles nach Hause mitzuschleppen, wo sich der Ärger nur staut. Denn, wir sind dann verärgert und wenn es uns selbst betrifft, dann können nur wir etwas für uns ändern bzw. den Ärger so zulassen und ansehen, dass es völlig normal ist. Es geht sich vielleicht nicht unbedingt um eine sofortige Lösung aber der Ärger gibt uns persönlich Kraft. Wenn wir diese Kraft vernünftig einsetzen, dann ist es eine wunderbarte Energie, keine zerstörerische.

Aber allgemein zum Ärger würde ich behaupten, dass Agieren nicht das ist was ihn befreit,
Aber muss er denn befreit werden?

sondern das Stillhalten und ihn spüren, denn er passiert ja in einem drin und wird vom Aussen nur ausgelöst, wird erzeugt.
Einerseits hast du recht!

Aber ich muss den Ärger auch im Außen zeigen dürfen, weil es mir hilft, weil ich dann eben verärgert bin und mein Körper ganz anders aussieht, als wenn er völlig zufrieden, in der Liebe, entspannt ist und andersrum, wenn er verärgert ist. Ich muss es als Erwachsener imstande sein Ärger bei anderen z.B. bei Kindern zu erkennen, zulassen, dass es okay ist, verärgert zu sein und wie ein Kind dann mit seinem Ärger umgeht…das erstmal beobachten. Ich würde sagen, schauen, dass es beim Ärger bleibt. Denn alles andere führt dazu, dass der Ärger einen unnatürlichen Zustand annimmt und unnatürliche Emotion hervorruft und wir dann tatsächlich ein „Problem“ haben.

Da das Reagieren und zeigen des Ärgers das Spüren in einem drin verdrängt geht der Ärger zum nächsten über, eine Kettenreaktion und dann sind alle ärgerlich, statt bei sich zu bleiben und zu schweigen bis der Ärger vorbei ist, er hat eh immer nur mit sich selber zu tun.
Wenn ich verärgert bin, dann bin ich imstande zu agieren, für mich persönlich einzustehen. Meinen persönlichen Standpunkt für mich zu vertreten.

Eine Reaktion verbindest du und wir allgemein in der Gesellschaft mit etwas Schlechtem mit einer Gegenaktion auf den Ärger, mit einer Flut von Energie, mit der wir uns gar nicht auseinandersetzen wollen.
 
Wegen
Die Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen
Wie ich in meinem Thread vor ca. 3 Wochen geschrieben habe:

Warum Erkenntnis (Gnosis) wichtig ist
Licht kommt vor Wärme. Am ersten Tag schuf Gott laut Genesis als erstes das Licht. Erkenntnis (Licht) hat Vorrang vor der Liebe (Wärme) oder, besser gesagt, die Liebe folgt der Erkenntnis.
Man kann das Falsche lieben, ohne dass die Liebe aufhört, das zu sein, was sie ist; man kann jedoch nicht in gleicher Weise das Falsche erkennen, das heißt, die Erkenntnis kann sich nicht über ihren Gegenstand täuschen, ohne aufzuhören, das zu sein, was sie ist. Die Liebe hingegen schon.

Aus Gedanken von Frithjof Schuon
nachgeforscht (deine Antwort an Eli Anfang Mai:
Du würdest also sagen, dass Erkenntnis der Liebe folgt? Deine Argumente überzeugen mich nicht. Ich stimme eher Frithjof Schuon zu, wenn er schreibt, dass Erkenntnis vor der Liebe kommt. Denn, wenn mann die wahre Liebe nicht erkennt, wie soll man sie finden?

Darüber hinaus, wenn Du im Apokryphon des Johannes liest, wirst Du herausfinden, dass das Licht, das mit der Erkenntnis assoziert wird, als allererste Eigenschaft Gottes erwähnt wird.
,,Die Einheit ist eine Einherrschaft, über der nichts ist. Er ist der, der existiert als Gott und Vater des Alls, der Unsichtbare, der über dem All ist, der existiert als Unvergänglichkeit und als reines Licht, in das kein Auge blicken kann.
Von der Liebe ist erst im weiteren Textverlauf die Rede, nämlich als aus dem Licht, welches Christus ist, die vier großen Erleuchter entstanden. Die Liebe wurde dem dritten Erleuchter, Daveithai, zusammen mit der Verständigkeit und der Idee zugeteilt.

okeeee - Frithjof Schuon hat grösstenteils in französischer Sprache geschrieben. Das kommt mir gut gelegen, denn ich komme z.Z. nicht genau hinter den Sinn deines heutigen Beitrages in Elis Thread. Vielleicht wird es mir klarer, wenn ich die Lese-Sprache wechsle um diesen Metaphysiker zu verstehen.
Möglicherweise will ich aber auch gerade nicht verstehen, denn der "Demiurg" war u. ist mein Vater, ich fühle mich schlecht, ihn einfach fallen zu lassen u. spüre dass es ihm z.Z. genauso geht... er ist traurig.

Eigentlich ist es so, wie wenn dir mit 18 eröffnet wird, dass du adoptiert bist.
Da verschwindet die Zuneigung meinerseits nicht, er hat mich geliebt u. aufgezogen, "erzogen" wie sein Kind, so gut er konnte.
*seufz*
 
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Detto wie oben. Außerdem: Dass Jesus in Bethlehem geboren ist, ist historisch zweifelhaft. Im Johannesevangelium gibt Philippus an, dass Jesus in Nazareth geboren ist:
Johannes 1,45-46: "Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazareth. Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh!"

Ich sehe da keinen Widerspruch. Im Johannesevangelium steht nicht, das Jesus in Nazareth geboren ist, sondern nur, das er von daher kommt. Ich bin auch in einem anderen Ort geboren als der Ort in dem meine Familie gewohnt hat und ich aufgewachsen bin.
Jeder, der mich von Kindheit an kennt, würde auch über mich sagen, der kommt aus XXX, obwohl ich in einem anderen Ort geboren wurde. Der Grund war, dass der Ort, in dem meine Familie lebte, so klein war, dass es da kein Krankenhaus gab, also musste meine Mutter, als die Wehen einsetzten, in die nächst größere Stadt. Bei der Geburt von Jesus war es eben die Volkszählung.
 
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