Zum Thema "Der Grund für das Leid": Da denke ich oft an das biblische Buch Hiob, das meiner Ansicht nach die mit Abstand beste und poetischste Antwort gibt. Einfach genial, dieses älteste Buch der Bibel. Es gilt als Hoch- und Weltliteratur, mit Recht. Ich werde immer wieder davon beeindruckt und getröstet. Hiob als Vorbild im vorbehaltlosen Gottvertrauen: Gott hat´s gegeben, Gott hat´s genommen. Gelobt sei der Name des Herrn.
Ja, Hiobs Glaube war wirklich beeindruckend.
Für die, welche die Geschichte nicht kennen:
Hiob 1,6-12
Eines Tages aber kamen die Götter, um vor den HERRN zu treten, und auch der Satan kam mit ihnen.
Da sprach der HERR zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde durchstreift und bin auf ihr hin und her gezogen.
Und der HERR sprach zum Satan: Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf Erden ist keiner wie er: Er ist schuldlos und aufrecht, er fürchtet Gott und meidet das Böse.
Der Satan aber antwortete dem HERRN und sprach: Ist Hiob ohne Grund gottesfürchtig?
Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum beschützt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden haben sich im Lande ausgebreitet.
Doch strecke deine Hand aus und taste seine ganze Habe an - wenn er dich dann nicht ins Angesicht lästert!
Da sprach der HERR zum Satan: Sieh, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn selbst strecke deine Hand nicht aus!
(Zürcher Bibel, 2007)
Und dann nahm das Unheil seinen Lauf...
Schon schräg, das Ganze.
Aber es zeigt deutlich, dass echte Anbetung/Glaube/Vertrauen mehr ist als nur ein Gefühl.
Es ist nicht abhängig davon, ob es mit gut geht od. nicht. Es ist die
Entscheidung, Gott zu loben, egal wie es mir geht.
1. Kor. 10,13
Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die nicht menschlich wäre. Gott aber ist treu: Er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kräfte versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausweg schaffen, dass ihr die Kraft habt, sie zu bestehen.
Meines Wissens nach hat Sören Kierkegaard ein berühmtes Werk über Hiob geschrieben.
"In dem Augenblick, da der Herr alles nahm, sprach Hiob nicht zuerst: der Herr hat’s genommen, sondern zuerst sprach er: der Herr hat’s gegeben. Das Wort ist kurz, bezeichnet aber in seiner Kürze vollkommen, was es bezeichnen soll, daß Hiobs Seele nicht zusammen gepreßt ward in des Leides stummer Unterwerfung, sondern daß sein Herz zuerst weit ward in Dankbarkeit, daß der Verlust von allem ihn zuerst dankbar machte gegen den Herrn, weil er ihm all den Segen gegeben hatte, den er nun von ihm genommen…“.