interessantes thema!
eines vorweg: ich habe kein kind!
aber ich habe augen im kopf, einen (halbwegs) wachen verstand und gehe 'sensibilisiert' und mit offenen augen durchs leben.
ich persönlich möchte keine kinder (auch wenn mir andauernd leute verklickern wollen, dass ich mal zwei bekommen werde

) und mag die der anderen auch nicht sonderlich (naja, eigentlich überhaupt nicht). aber wie das eben so mit dem resonanzgesetz ist, ziehe ich kinder irgendwie magisch an.
als mein wagen letztens in der werkstatt war, musste ich gezwungenermaßen den bus nehmen und erwischte natürlich den, der eine horde kiddies nach der schule heim brachte. so viele kinder auf einem haufen und nur trübe augen. ein einziger junge von ca. 25 schülern hatte einen wachen und aufmerksamen gesichtsausdruck und funkelnde augen, während der rest nur mit matten mienen, toten augen und/oder dummen gesichtern dienen konnte. ich fand das ziemlich erschreckend. und nicht nur die ausstrahlung dieser kinder war erschreckend sondern auch der umgang untereinander und gegenüber anderen fahrgästen.
bei mir ist es ja nun noch nicht wirklich lange her, aber in den paar jahren haben sich die teens doch sehr stark verändert. ich wohne eher etwas ländlicher, kann aber trotzdem keine bzw. kaum kinder sehen die alles ausserhalb ihres kinderzimmers in ihrer freizeit 'unsicher' machen und begierig ihre umwelt erkunden. für uns war es das grösste nach schulschluss zu hause die tasche in die ecke zu werfen und dann in der gruppe alles zu erkunden, baumhäuser zu bauen und die natur zu entdecken. natürlich gab es auch zu dieser zeit jungs und mädchen die ihre freie zeit eher zu hause verbracht haben, aber das war eher eine minderheit. wie gesagt, es liegt noch nicht lange zurück, aber es gab weder handy, noch pc noch computerspiele zumindest nicht in diesen ausmaßen wie wir sie heute haben und natürlich war auch das gebotene fernsehprogramm noch nicht so umpfangreich.
wenn ich mir die kinder (egal ob nun kleinkinder oder teenies) heutzutage ansehe vergeht mir wirklich die lust auf's kinderkriegen (bzw. ist sie schon vergangen). meine schätzung ist, dass bestimmt 95% aller kinder verzogen bzw. überhaupt nicht erzogen sind und ein absolutes desinteresse an allem haben was nichts mit pc, computerspielen und tv zu tun hat.
natürlich, es ist gewiss nicht einfach ein kind zu erziehen, zumindest nicht so einfach wie es zu machen, aber man sollte es doch wenigstens mit ein bisschen mühe und vor allem geduld versuchen, auch wenn es die heutige technisierte, medien verseuchte und schnelllebige zeit den eltern nicht gerade einfach macht, da zuviel negatives auf die kinder einwirkt.
was mir immer wieder auffällt ist der punkt, dass sehr viele eltern ihre eigenen kinder mit getrübten blick sehen. die kinder der anderen sind total verzogen, aber die eigenen doch nicht! wie soll man mit so einem bewusstsein sein kind erziehen können? zudem gehören die heutigen eltern bereits größtenteils der antiautoritär erzogenen generation an. wie sollen sie also wissen, wie sie es richtig und am besten machen, wenn sie es nicht selbst erfahren haben? eine autoritäre erziehung muss und sollte natürlich nicht den rohrstock oder furcht vor den eltern beinhalten, aber respekt vor den eltern sowie vor anderen menschen ist das, was den kindern heute leider am meisten fehlt. ein kind sollte zu seinen eltern aufschauen, von ihnen lernen können und vertrauen in das haben, was ihm gesagt wird. vor allem: was ihm nur einmal gesagt werden muss!
angenommen man hat es geschafft und kann stolz behaupten, dass das eigene kind zu den 5% der wohlerzogenen zählt, also bereits über gute umgangsformen, eine gewisse bildung, geförderte talente, eine saubere artikulation und ein rechtsempfinden verfügt.
sobald es in den kindergarten kommt trifft es nun auf andere kinder. u.a. auch auf die 95%-kinder. wie möchte man nun als eltern seinem kind klar machen, dass es sich doch lieber an das geige spielende kind im rüschenkleidchen halten soll als an das mit dem gameboy in der hand? für das eigene kind ist der gameboy mit sicherheit sehr verlockend, weil es ja etwas neues im leben darstellt (darstellen sollte) und neugier auf neues nunmal in der natur des menschen liegt. und in der schule genau das gleiche. aber schicke ich nun mein kind auf eine staatliche- oder auf eine waldorfschule oder doch lieber in ein elitäres internat oder eine privatschule mit gutem ruf? egal für welche schule man sich entscheiden wird, trifft das kind immer auf jene, von denen man es lieber fernhalten möchte, da sie einen schlechten einfluss ausüben und somit einen teil der guten erziehung und der harten arbeit zunichte machen.
dieser schlechte einfluss beinhaltet auch, dass das kind zunehmend in die welt des konsums und der marken gezogen wird. möchte man sein kind wirklich zum aussenseiter machen indem man ihm nicht auch ein t-shirt mit einem pokemon kauft? hilfreich sind z.b. schuluniformen, aber ich bezweifel, dass es handel, wirtschaft und leider auch ein grossteil der eltern zulassen werden, dass sich diese in deutschland durchsetzen.
ein wichtiger faktor, der nicht ausser acht gelassen werden darf ist die tatsache, dass das volk langsam aber sicher 'verdummt', da die unteren schichten meist die zeit, fehlenden verstand und mangelhafte aufklärung haben und sich früh und häufig vermehren, während die intellektuelle und 'elitäre' schicht zuerst die schule beendet, eine ausbildung oder/und studium folgt und danach viel arbeitet und meist (wenn überhaupt) nur ein kind zur welt bringt und somit immer schneller zur minderheit wird. (bitte jetzt nicht falsch auffassen, soll nämlich nicht heissen, dass jeder arbeitslose oder sozialhilfeempfänger automatisch dumm oder assozial ist!)
zudem sind patchworkfamilien und alleinerziehende in der heutigen zeit gang und gäbe. es ist nicht mehr so wie zu grossmutters zeiten, als die mutter sich um kinder, haus und mann gekümmert hat, der vater das geld heim brachte und scheidungen vom umfeld mit einem naserümpfen be- und verurteilt wurden. viele der kids wachsen heute bei nur einem elternteil auf oder werden zwischen mutter und vater hin und her gereicht. in den meisten fällen arbeitet der/die alleinerziehende/r auch noch und hat dementsprechend wenig zeit und verständlicher weise auch wenig nerven nach der arbeit intensiv zeit und aufmerksamkeit auf die erziehung zu richten.
es gibt aber grundsätzlich nur noch wenige familien in denen ein elternteil immer bei den kindern zu hause ist, sondern aus finanzieller sicht beide arbeiten müssen und auch hier die kinder und deren erziehung zu kurz kommen.
jedenfalls wird es durch die rasche entwicklung für die eltern leider immer schwieriger werden ein kind behütet und fernab von konsum und medien grosszuziehen.
sorry, dass der text nun 'etwas' länger wurde, aber ich denke, dass man auch gewisse andere punkte in betracht ziehen sollte wenn es um die erziehung der kinder geht! habe euch hoffentlich mit meinen ansichten und theorien nicht zu sehr gelangweilt!
