lieber tucholsky,
@verstand.
ich habe hier zu die göttin interviewt

sie legte mir nahe, mich nicht damit zu arrangieren, dass der verstand niederer in seiner wertigkeit sei, nur weil er diener und nicht könig ist. denn was wäre der könig ohne seine diener anderes als ein gelangweiltes riesenbaby. aber diener halt, schon klar

!
desweiteren warnte sie mich herzlich, den lieben gott nicht ständig auf die couch zu legen, da sie mir sonst zwar zärtlich, aber doch entschieden bei zeiten die fresse polieren müsste. ganz nach art des heiligen geistes. tja, hier steh ich nun, ich armer tor und bin so klug als wie zuvor, *soifz..., danke dir
Hallo Armagoddon,
nun, das kommt davon wenn man Autoritäten fragt. Ich dachte auch, dass Du die Gott/Göttin fragen wolltest, wie er/sie Inititator des Ganzen das Sein unterscheidet.
das wollen, begehren, möchten, beabsichtigen usw. ist bereits teil der illusion, der wille jedoch als absolutheit der illusion übergeordnet, er ist nicht unbedingt frei, er ist aber sicher mächtiger, da er diese (notwendigerweise oder aber möglicherweise?) bewirkt.
Ja, dieses Wollen, Begehren, Möchten ist das, was ich als Wunsch kenne, und das sehe ich auch als eine Illusuion (Maya) an. Und der Wille ist die Kraft etwas zu bewegen, z.B. sich selbst zu finden. Warum denkst Du das er nicht unbedingt frei ist?
ich kann, wenn ich bereits bin, entscheiden, ob ich dieses oder jenes möchte, ...
Ja, das ist nach Deiner Unterscheidung Illusion. (s.o.).
... wobei allein die entscheidung schon unfrei ist, denn sie ist grundsätzlich ausdruck von konditionierung und oder bindung im aussen.
Nun, dass eine Entscheidung grundsätzlich Ausdruck von Konditionierung und oder Bindung im außen ist, bedeutet nicht gleichzeitig, dass eine Entscheidung nicht frei ist. Natürlich ist die Entscheidung frei, denn die Freiheit besteht explizit darin, entweder nach der Konditionierung, zu entscheiden oder nicht. Niemand ist gezwungen zu entscheiden nach der Konditionierung. Man kann ja auch danach entscheiden, was wahr ist oder falsch, und das hängt nicht von der Konditionierung ab, sondern von der eigenen Erkenntnis.
hier sind wir gebunden, verstrickt, abhängig und bedingt.
Ja, hier in dieser Welt, der Welt des Verstandes. Aber die Seele ist nicht daran gebunden. Sie ist nicht von dieser Welt.
der wille nun, zumindest der, nach dem ich frage betrifft das abstrakte konstrukt sein-nichtsein, wobei es daher abstrakt ist, da das sein erfahren und erlebt ist. das nichtsein allerdings nicht. wer hat hier was entschieden?
Das Bewusst_sein ist ein SEIN. Das, was ist. So ist z.B. Logik (DA). Sie IST vorhanden. Erkennbar. Ein Wille hat die Macht zu erkennen, das, was IST, aber wenn etwas nicht sein soll, dann ist das dein Wollen oder möchten, und als Illusion, als dein Konstrukt des Verstandes. Der Wille, der die Kraft ist z.B. dich selbst zu finden ist nicht abstrakt, denn es ist dein höchst eigenes Selbst das will. Und wenn Du danach fragst, wer hier etwas entschieden hat, dann kann man den Verstand ausmachen, der das Phantom Nichtsein konstruiert hat aus seiner Konditionierung.
wenn sein gleich der energie erfahrbar und nur wandelbar aber nicht zerstörbar ist, wovon auszugehen naheliegt, da nicht erfahrbar, könnte der wille da überhaupt frei sein?
Das fragt der Verstand. Aber der Verstand ist nicht frei, er ist konditioniert. Wenn man etwas als erfahrbar definiert, dann ist es der Verstand der es definiert. Aber das ist müßig. Es wäre ebenso müßig Gott oder die Göttin zu definieren. Das Erfahrbare ist immer das, was IST, und es ist die Seele die es wahrnimmt. Niemals kann das, was IST verborgen bleiben:
Rumi sagt:
"Man sagt dass nach Muhammad und des Propheten Offenbarung niemand anderer herabgestiegen ist.
Warum nicht?
Natürlich sind das andere auch, aber dann wird das nicht 'Offenbarung' genannt.
Es ist das, auf was der Prophet verweist, wenn er sagt, 'Die Gläubigen sehen mit dem Licht Gottes.'
Wenn der Gläubige mit Gottes Licht sieht, dann sieht er alle Dinge:
Das Erste und das Letzte, die Gegenwart und das Abwesende.
Wie sollte irgendetwas verborgen sein vor Gottes Licht?
Und wenn etwas verborgen ist, dann ist es nicht das Licht Gottes.
Deswegen existiert die Bedeutung der Offenbarung, sogar wenn sie nicht Offenbarung genannt wird."
(Rumi).
In dem Prozess der Empfindung, oder der Wahrnehmung gibt es einen Vergleich mit einer Qualität. Diese Qualität ist die Referenz z.B. für Gerechtigkeit oder Harmonie. Aus diesem Vergleich entsteht die Erfahrung. Damit ist das Erfahrene etwas, das als wahr erkannt ist, oder als unwahr erkannt ist, oder das als in der Harmonie erkannt ist oder als ein Mangel an Liebe erkannt ist, aber es ist niemals etwas, das ohne diesen Prozess in das Bewusstsein findet.
ich komme hier zu dem schluss, der wille bzgl. des konstrukts sein-nichtsein ist zwar unbedingt, aber nicht frei.
das wollen, bzgl. dessen, was der wille nach sich zieht, also die konsequenz ist zwar als frei erlebt, in seinem urwesen aber immer nur bedingt und zweifelsohne illusorisch.
wobei ich an dieser stelle gene, umwelt, denken, fühlen usw. alles in einen topf werfe und verstrickung nenne.
welche freiheit hat ein bewusstsein unverstrickt zu bleiben?
das bewusstsein müsste nicht-sein. geht das?
Es ist wohl nicht das Bewusstsein, sondern der Verstand, der sowohl die Verstrickungen aufrechterhält, als auch sich selbst. Das Schlüselwort ist Meditation. In der Meditation kann man den beschäftigten Verstand zur Ruhe bringen. Das kann allerdings zur Folge haben, dass man temporär nicht bei Sinnen ist, und man in die Klapse eingewiesen wird, wenn die Umwelt das für nötig hält.
Kabir sagt:
"Er kann nicht erworben werden, auch wenn Du ihm Dein Gewicht im Gold anbietest.
Aber ich habe den Herrn gekauft.
Ich gab ihm meinen Verstand.
Jetzt erkenne ich, dass er mein Herr ist.
Mein Verstand findet intuitiv Gefallen an ihm.
Brahma sprach fortwährend von ihm, aber er konnte seine Grenze nicht finden.
Wegen meiner Hingabe zum Herrn, kam er um im Hause meines inneren Seins zu sitzen.
Kabir sagt: "Ich habe verzichtet auf meinen rastlosen Intellekt.
Es ist mein Schicksal nur den Herrn zu verehren."
(Kabir)
"Ich habe meinen rastlosen Verstand gestillt und mein Herz strahlt.
Um in das Sein zu schauen, habe ich jenseits des Seins geschaut.
In dieser Gemeinschaft habe ich den Kameraden selbst gesehen.
Leben in Sklaverei: Ich habe mich davon befreit: Ich habe mich entzweit von den Klauen der Einengung.
Kabîr sagt: "Ich habe das Unerreichbare erreicht und mein Herz ist von den Farben der Liebe gefärbt."
(Kabir)
Zitat Tucholsky: "Jedes Leben ist ein neues Leben derselben Seele als eine neue Person und in jedem Leben erinnert sich die Seele in einem 'Aufwachprozess' ihres Selbst und ihrer Eingebundenheit in den Strom auch der vielen Leben. Manche weniger, manche mehr. Jesus sagte knapp: 'Selig, der war, bevor er wurde'. und er meinte den, der das Seelenbewusstsein hat, der sich erinnert."
das sehe ich ähnlich. hier wäre eine erklärung in aussicht gestellt für das, WAS abgeht, allerdings keine für das, WIESO es abgeht. wieso tut gott das?
Faqir Chand sagt: "Wer sich in seinem Denken vom Lehrer unterscheidet, befindet sich in der Dualität. Darum lege ich immer wieder wert auf diese Wahrheit, daß wenn Du an der physischen Existenz eines Lehrers hängen bleibts, Du keine Befreiung erreichst. Unser Verstand ist im Inneren und unsere Gedanken sind auch im Inneren. Der Fragende im Inneren ist der Schüler und der, der im Inneren antwortet ist der Lehrer. Wenn der Fragende zufriedenstellende Antworten auf alle seine Fragen erhält, wird er still. Wenn unser Verstand keine weiteren Fragen mehr hat oder wenn Dein Verstand kein Verlangen mehr hat etwas zu wissen wird er still. Dieser Zustand der Stille ist bekannt als die Vereinigung von Lehrer und Schüler."
Eine Frage nach dem WAS ist eine Erkenntnisfrage und eine Frage nach dem WIESO ist eine Frage eines konditionierten Verstandes.
hat erSIEes

eine wahl? a. er hat die wahl, und wählte was er brauchte bei unvollkommenheit, oder bei vollkommenheit seinerseits einfach nur zum spiel.
hier hat der mensch unweigerlich einen freien willen= er ist nicht gott schlafend sondern gott ähnlich. die illusion mit all ihren auswüchsen ist sowas wie prüfung. es geht um das erkennen von gut und böse und die richtige entscheidung. genau an dieser stelle kommt der freie wille zum tragen, denn die innerhalb der illusion erlebte entscheidungsfreiheit ist nicht bestandteil der illusion sondern tatsache. allerdings ist sie eine von unendlich vielen möglichkeiten, denn gott ist allmächtig
b. er hat keine wahl, also keinen freien willen, kann das nicht sein nicht erfahren.
der mensch hat keinen freien willen, es läuft das programm durch das in der illusion der mensch, in wahrheit gott durch muss. die illusion ist hier nicht mehr prüfung sondern unweigerlicher prozess, die innerhalb der illusion erlebte entscheidungsfreiheit (die es in diesem fall erstens gar nicht gibt und zweitens sowieso irrelevant wäre) ist notwendigkeit um die illusion selbst erst überhaupt perfekt zu machen, denn der mensch ist gott und schläft.
...
Das SEIN selbst ist vollkommen. Diese Welt ist nicht vollkommen. Das Vollkommene bedarf keiner Vervollkommnung; das Unvollkommene bedarf der Vervollkommnung. Aber das Vollkommene kann nicht mit etwas Unvollkommenen, wie einem Verstand realisiert werden, sondern nur durch das Realisieren des Vollkommenen.
Rumi sagt:
"Der Mensch durchschreitet drei Stufen.
Zuerst verehrt er alles: Männer, Frauen, Geld, Kinder, Die Erde und Steine.
Dann, wenn er etwas weiter fortgeschritten ist, verehrt er Gott.
Schließlich sagt er weder: 'Ich verehre Gott' noch 'Ich verehre Gott nicht'.
Er hat die beiden ersten Stufen passiert und geht nun die letzte.
(Rumi)
Je mehr jemand erwacht in den weltlichen Dingen,
je mehr schläft er in spirituellen 'Dingen'.
Wenn unsere Seele Gott verschlafen hat,
verschließt eine andere Wachsamkeit die Tür zur göttlichen Gunst."
(Rumi)
"Du bist verschwunden in die verborgene Welt.
Auf welchem Weg?
Du zerbrachst den Käfig und bist geflohen.
Du hörtest die Trommel, sie rief Dich heim.
Dies erniedrigende Lager hast Du verlassen.
Diese verwirrende Wüste,
wo uns falsche Orientierungen gegeben werden.
Welchen Sinn hat jetzt ein Herrscher?
Du bist die Sonne geworden.
Brauchst keinen Gurt: Bist aus Dir geschlüpft.
Ich habe gehört dass nahe dem Ende
Du die Augen warst, die die Seele schauen.
Jetzt ist kein Schauen, Du lebst im Innern der Seele.
Du bist die seltsame Rose,
die den Winterwind einließ zum Verwelken.
Du bist Regen, der alles tränkt,
Von der Wolke zum Boden. Keine Worte stören.
Strömende Ruhe und süßer Schlaf neben dem Freund."
(Rumi)
Zwei Freunde, einer von ihnen ein Bischof, sterben bei einem Autounfall. Sie kommen in den Himmel und treffen Petrus. Keiner von ihnen hat zu viel gesündigt, deshalb lässt er sie herein. Und er sagt zu ihnen: "Wenn Sie irgendeine besondere Bitte haben, sagen Sie es mir jetzt und ich werde dafür sorgen, dass es gemacht wird."
Der Bischof, eine religiöse Person, bittet Gott zu sehen. Petrus wird von seiner Bitte aufgeschreckt und rät ihm ab, weil Gott eine sensitive Angelegenheit ist: "Es kann einen sehr schockieren. Wenige Leute können das aushalten. Wenn ich Ihnen raten darf, bitte bestehen Sie nicht darauf."
Aber der Mann ist unnachgiebig und besteht auf seinem Wunsch. Schließlich gibt Petrus nach und sagt ihm: "Gut, wenn Sie darauf bestehen. Aber tadeln Sie mich nicht hinterher. Gehen Sie dort drüben hin und folgen Sie den Zeichen: 'Gott'. Und vergessen Sie nicht hierher zurückzukommen."
Ab geht er Gott zu sehen, während sein Freund mit Petrus auf seine Rückkehr wartet. Nach zehn bis fünfzehn Minuten kehrt er zurück. Er ist ein bloßer Schatten seiner selbst, so blas wie ein Geist und schwankend wie nach einem tiefen Schock. Sein Freund ist besorgt ihn so zu sehen in dieser Verfassung und sagt: "Beim Jupiter, was ist Ihnen geschehen? Wie war er?" Aber der Mann kann nur noch stöhnen: "Sie ist Schwarz".
T.