Ok, ich hab das noch nicht erlebt. Ich bin vielleicht auf dem Weg, Projektionen abzubauen, aber so ganz ohne?Nichtmal ganz kitzekleine?
Liebe Grüße
Suena
Ok, ich hab das noch nicht erlebt. Ich bin vielleicht auf dem Weg, Projektionen abzubauen, aber so ganz ohne?
Liebe Grüße
Suena
Weiss zwar wie du das meinst, jedoch könnte das abschrecken *lach.
Man bekommt natürlich etwas geschenkt: Liebe.
Ich lebe in einer Beziehung in der kaum noch Projektionen stattfinden, aber das liegt wohl auch daran, dass wir uns inzwischen sehr gut kennen und den Spiegel für den anderen nicht mehr nutzen. Ich bekomme meine negativen Resonanzen i.d.R. von anderen Menschen. Man muss nicht mit dem anderen Menschen eine Beziehung haben um Resonanzen in sich zu erkennen, obwohl es natürlich am besten bei den Menschen passiert, denen man sich öffnet, aber wenn man grundsätzlich öfters offen ist, passiert es auch öfters, dass man in seinem Inneren (positiv oder negativ) berührt wird.
alles oder nichts was? nein, das ist eine Entwicklung - am Anfang ist man voll in der Reaktion ohne sie als Resonanz zu erkennen, dann beginnt man zu verstehen, wenn man bestimmte Situationen noch mal durchlebt und irgendwann kann man IN der Situation erkennen was abläuft. Aber ich würde nicht behaupten ich könnte alles erkennen - ich weiß halt nur dass ich schon einiges erkenne. Und inzwischen ist es so, dass ich die anderen Menschen auf mich wirken lassen kann ohne gleich in irgendeine Resonaz zu fallen.die Stolpersteine werden tatsächlich bei mir immer kleiner und sie werden immer schwieriger zu erkennen, sie werden subtiler und verstecken sich immer besser.
das ist das Problemen. In der Therapie spricht man auch von Übertragung und warnt davor, dass Gegenübertragung stattfindet. Man solle sich da raus nehmen. Es ist unmöglich. Projektionen und Glaubenssätze schwingen energetisch mit. Selbst wenn man sich anders verhält, ist es unterschwellig trotzdem vorhanden und macht einem das Leben schwer. Alles andere ist leider total Quatsch und unter dem Motto "die Hoffnung stirbt zuletzt"...
Klar. Und vor allem will das Ego ja auch "nur" Liebe. Aber es will weder arbeiten noch will es gehen, damit überhaupt Liebe möglich wird.
Ich glaube, wer dieses Argument wirklich auch so in dem Mund nimmt weiß ziemlich genau was los ist und flüchtet. Das gute alte "wir haben uns auseinander gelebt" lasse ich da eher gelten. Da macht man wenigstens keinen auf bewusst...
Ok.
Das ist auch normal. Sicherheit gibt es dann, wenn beide Seiten sagen, okay, wir haben hier jede Menge Projektionen zwischen uns. Lass uns dran arbeiten und sie auflösen, so gut man kann. Wenn beide diesen Willen haben, gibt das viel Sicherheit. Auch im Bezug darauf, mal das auszusprechen, was in der Luft liegt, damit man es sich angucken kann. Das ist zwar nicht immer leicht, aber es ist wirklich unabdingbar. Dazu gehören auch Dinge wie "wo bist Du eigentlich (innerlich), Du bist doch irgendwo ausgestiegen, ich bekomme gar keinen Kontakt zu Dir"...Das ist eine sehr plastische Beschreibung, ich erlebte diese Situationen als Unsicherheit, bis man den Partner "kennt". Meine eigenen Ängste und Unsicherheiten natürlich.
Du wirst feststellen, dass das oft nicht genügt. Dem Verstand vielleicht, aber es bleibt ein blödes Gefühl da. Energetisch ist das so, dass man durch einen sogenannten Streamer verbunden ist, wenn man in einer Projektion ist. Erst durch das Fühlen haut der ab. Man merkt das daran, dass man trotzdem ständig an diese Situation oder die Person denken muss und still und leise vor sich hin flucht. Dann ist man noch "verkabelt"...
Verstehe ich das jetzt richtig?
Ihr habt alle schon Beziehungen gelebt ohne Projektionen? *staun*
Ihr konntet projektionsfrei "dahinter" sehen, wie der Mensch tatsächlich "IST" - ihr konntet das Sein dieses Menschen mit allen seinen Facetten erfassen?
Jetzt bin ich aber baff....
Ok, ich hab das noch nicht erlebt. Ich bin vielleicht auf dem Weg, Projektionen abzubauen, aber so ganz ohne?
Liebe Grüße
Suena
Liebe Foris!
Mir kreist in den letzten Tagen ein Gedanke im Kopf herum: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, einen Menschen so wahrzunehmen, wie er "real" ist?
Anlass dafür war ein länger zurückliegendes Ereignis, eine Bekannte von mir war mit einem Exfreund von mir einige Zeit später liiert.
Ich hatte ihn als liebenswerten, kommunikativen Menschen kennengelernt, der sich für vieles interessierte, verschiedene Standpunkte beleuchtete, mit dem man einfach super reden konnte. Es fehlte leider irgendwie der Funke und ich beendete das nach einiger Zeit, die Freundschaft blieb.
Danach kam er wie schon geschrieben mit einer Bekannten von mir zusammen und sie kam sich dann bei mir ausheulen, als es Beziehungsstress gab.
Und ich staunte nicht schlecht. Denn die Beschreibung, die sie von ihm abgab, war genau das Gegenteil, wie ich ihn gesehen hatte.
Vom kritiksüchtigen Demagogen bis zum schweigenden Eigenbrötler war jedes Vokabular im Gebrauch, was meiner Meinung nach zu jedem anderen gepasst hätte, nur nicht zu ihm.
Wobei ich sagen musste, dass sie ähnliche Bezeichnungen für fast alle ihrer Männer verwendet hatte.
Ok, ist ihre persönliche Brille dachte ich mir.
Die Beziehung zerbrach und vor einiger Zeit später erzählte er mir seinerseits, wie "schrecklich" meine Bekannte gewesen sei.
Und ich dachte auch, er würde jemanden beschreiben, den ich nicht kenne. Ich kenne sie als weichherzige, eher unterwürfige Frau, er beschrieb sie als dominante, kritiksüchtige Hyäne.
Ok, sie selbst würde sich auch ganz anders beschreiben, er sich selbst auch. Ich könnte auch meine Brille aufhaben und eine völlig verzerrte Wahrnehmung von den beiden haben.
Wäre es überhaupt möglich, einen Menschen "real" wahrzunehmen? Unter real verstehe ich jetzt in seiner Gesamtheit.
Denn ganz offensichtlich beherbergen wir als Mensch verschiedenste Facetten, die sich nur selektiv dem jeweiligen Partner zeigen bzw. die er offensichtlich sehen will/kann.
Wenn ja, wie? Gäbe es eine Möglichkeit, aus den Projektionen auszusteigen?
Grübelnde Grüße
Suena
sehe ich auch so - vor allem in der Analyse findet man noch dieses Verhalten des Therapeuten - aber auch als Therapeut sollte man noch weiterlernen und an sich arbeiten und nicht meinen man sei "fertig" und die eigenen Überzeugungen als Dogma vertreten
ja "interessant" ist das wesentliche Wort dabei - wenn die Beziehungsarbeit nach Jahren ins kleine feine geht, wird sie mühsam, weil nicht mehr so aufregend wie am Anfang - je tiefer man steigt, desto langsamer gehts voran - das stürmische wird ruhiger und ist damit nicht mehr so interessant, wenn man den Fokus und die Wünsche am Sturm festmacht.
warum "nur" Liebe? Was geht deiner M.n. über die Liebe hinaus?
Du meinst also Projektion ist immer ein "Muss" und es gibt immer und ewig Projektionen und wer sie nicht hat, sieht sie nur nicht?
