Demut

Ich finde bei beiden Mut, Konsequenzhaltung, Missionsauftrag, Unabhängigkeitsdrang, Gerechtigkeitsverlangen, Unbeugsamkeit, auch Eitelkeit (bei Mandela in den Jahren vor Gefängnis), Charisma...es fehlt mir persönlich bei beiden, bei allen Großen, Helden der Geschichte, die ich nicht persönlich erlebt hab, ein Hauch der Realen Wahrhaftigkeit, was aber unabänderbar ist und vermutlich in Relation zu Vollbrachtem kaum von Bedeutung.

Ja, man wächst mit seinen Aufgaben.
 
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Habe gänzlich anderen Zugang. Aussagekräftig, gerade erst - zum Tod von Mandela, die auf ARTE ausgestrahlte umfangreiche Biographie-Doku. Zu Gandhi finde durch seine Biographie, meinen Indienzugang und durch Buddhismus.

Wiki: Seine Grundhaltung Satyagraha, das beharrliche Festhalten an der Wahrheit, umfasst neben Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, noch weitere ethische Forderungen wie etwa Swaraj, was sowohl individuelle als auch politische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung bedeutet.

Ich glaube auch nicht, dass Demut eine Eigenschaft ist, die Mensch immer und 24 Stunden jeden Tag hat.

Gandhi könnte auch als religiöser Eiferer durchgehen, insbesondere was sein Verhältnis zu seinem physischen Körper angeht, noch krasser in der Form seiner vehementen bis wütenden Ablehnung gegen seine eigene sexuelle Lust. Hier war er nicht in Demut sondern näher am Hochmut oder der Selbstdemütigung.

Dank Deiner Fragen würde ich Demut auch nicht so sehr als eine nach außen sichtbare Haltung sehen, sondern als einen inneren Vorgang, der einem äußeren Vorgang vorhergeht.

Beispiele:
Gorbatschov musste, um Generalsekretär der KPDSU zu werden seine ganze Persönlichkeit, sein ganzes Ego voll ausfahren - ohne Wille zur Macht, Lust sich durch einen Apparatschik zu quetschen um irgendwann ganz oben zu stehen, wäre nichts "gegangen". Dort, ganz oben, hört er, woher auch immer einen "Befehl": Öffne die Grenzen (oder was auch immer....). Er kann nicht absehen, was die Folge sein wird. Aber er muß es entscheiden.
Demut ist nun für mich, überhaupt diese Ungeheuerlichkeit zu hören. Der zweite Akt der Demut ist, diese Ungeheuerlichkeit anzunehmen. Und der dritte Akt der Demut ist, sie umsetzen zu wollen. Dann erst kommt der Mut. Der Mut ist dann außen sichtbar.

Ebenso bei Luther. Er musste sich erst in Demut seiner eigenen inneren Wahrheit gegenüber beugen. Dann stand er mutig für seine (neue, innere) Wahrheit im außen ein.

Demonstrierte Demut ist eher lächerlich.
Wenn das küssen einer Reliquie dazu dient, meine Macht zu demonstrieren, dann ist diese gespielte Demut nur der verschleierte Ausdruck von Hochmut.

Demut einzufordern geht gar nicht. Das ist die Einforderung von Gehorsam. Demut ist nur und ausschließlich ein innerer Prozeß, eine innere Haltung, die im außen sicher viel Wirkung hat, aber ohne sich auf Demut zu berufen.
 
Dem möchte ich aus eigener Erfahrung gründlich widersprechen.
Wer nur sein Ego denken läßt, logisch, dem erscheint alles Denken als vom Ego gedacht.

Doch denkt das Ego? Oder repetiert das Ego nur was andere gedacht haben?

Ich habe in meiner eigenen Erforschung dessen, was ist, festgestellt, dass hier in Mitteleuropa niemand denkt, selbst denkt, das, was ich mittlerweile als Denken bezeichnen würde, was wir alle tun ist: Bereits gedachte Gedanken wiederholen. Wir repetieren. Ständig. Immerzu. Deswegen ist es auch so langweilig: weil nie nicht jemals etwas Neues gedacht wird, sondern nur die ewig gleichen Gedanken im Kreis geschoben werden.

Denken ist etwas völlig anderes, als wir denken. :D

Da ich selbst erst Anfänger im Denken bin, kann ich nur ausführen, dass Denken etwas anderes ist, als wir (ich) bisher gedacht haben. Der Rest erschließt sich mir erst im Laufe des ewigen Jetzt. :)

DAS finde ich sehr interressant.
darüber diskutieren ist zwar schwierig, dein letzter satz trifft glaub ich auch für mich zu, aber wir sollten diesen ganz neuen, von dir eingebrachten zugang irgendwie nicht in vergessenheit geraten lassen. es würde mich auch interressieren was andere dazu sagen, oder auch was du über dieses thema noch zu sagen hättest.
vielleicht ein neues thema - neues denken.
mfg
 
Ich glaube auch nicht, dass Demut eine Eigenschaft ist, die Mensch immer und 24 Stunden jeden Tag hat.

Gandhi könnte auch als religiöser Eiferer durchgehen, insbesondere was sein Verhältnis zu seinem physischen Körper angeht, noch krasser in der Form seiner vehementen bis wütenden Ablehnung gegen seine eigene sexuelle Lust. Hier war er nicht in Demut sondern näher am Hochmut oder der Selbstdemütigung.

Dank Deiner Fragen würde ich Demut auch nicht so sehr als eine nach außen sichtbare Haltung sehen, sondern als einen inneren Vorgang, der einem äußeren Vorgang vorhergeht.

Beispiele:
Gorbatschov musste, um Generalsekretär der KPDSU zu werden seine ganze Persönlichkeit, sein ganzes Ego voll ausfahren - ohne Wille zur Macht, Lust sich durch einen Apparatschik zu quetschen um irgendwann ganz oben zu stehen, wäre nichts "gegangen". Dort, ganz oben, hört er, woher auch immer einen "Befehl": Öffne die Grenzen (oder was auch immer....). Er kann nicht absehen, was die Folge sein wird. Aber er muß es entscheiden.
Demut ist nun für mich, überhaupt diese Ungeheuerlichkeit zu hören. Der zweite Akt der Demut ist, diese Ungeheuerlichkeit anzunehmen. Und der dritte Akt der Demut ist, sie umsetzen zu wollen. Dann erst kommt der Mut. Der Mut ist dann außen sichtbar.

Ebenso bei Luther. Er musste sich erst in Demut seiner eigenen inneren Wahrheit gegenüber beugen. Dann stand er mutig für seine (neue, innere) Wahrheit im außen ein.

Demonstrierte Demut ist eher lächerlich.
Wenn das küssen einer Reliquie dazu dient, meine Macht zu demonstrieren, dann ist diese gespielte Demut nur der verschleierte Ausdruck von Hochmut.

Demut einzufordern geht gar nicht. Das ist die Einforderung von Gehorsam. Demut ist nur und ausschließlich ein innerer Prozeß, eine innere Haltung, die im außen sicher viel Wirkung hat, aber ohne sich auf Demut zu berufen.

Danke Dir Naglegt für den Austausch :)

Ich hab hier im Thread, bei Posts von Hallo, Livia, NexusOne einige Begriffe, die im Umfeld zum Begriff Demut gefallen sind, für mich als richtig befunden und angenommen.

Im Moment sind Demut und ich auf gleicher Ebene, wie viele Menschen mit dem Begriff Sympathisanten, der bei ihnen negativ besetzt ist (bei mir aber noch immer positiv:))
 
Dem möchte ich aus eigener Erfahrung gründlich widersprechen.
Wer nur sein Ego denken läßt, logisch, dem erscheint alles Denken als vom Ego gedacht.

Doch denkt das Ego? Oder repetiert das Ego nur was andere gedacht haben?

Ich habe in meiner eigenen Erforschung dessen, was ist, festgestellt, dass hier in Mitteleuropa niemand denkt, selbst denkt, das, was ich mittlerweile als Denken bezeichnen würde, was wir alle tun ist: Bereits gedachte Gedanken wiederholen. Wir repetieren. Ständig. Immerzu. Deswegen ist es auch so langweilig: weil nie nicht jemals etwas Neues gedacht wird, sondern nur die ewig gleichen Gedanken im Kreis geschoben werden.

Denken ist etwas völlig anderes, als wir denken. :D

Da ich selbst erst Anfänger im Denken bin, kann ich nur ausführen, dass Denken etwas anderes ist, als wir (ich) bisher gedacht haben. Der Rest erschließt sich mir erst im Laufe des ewigen Jetzt. :)

Das Ego ist sich selbst erhaltend
darum beschränkt


Das Denken ist ans Gehirn gebunden
und darum beschränkt




Das Wort Demut ist sowohl ans Ego, als auch ans Gehirn gebunden
 
Zunächst geschah dies nur bei meinem Gestalttherapeuten in einer Trance-Übung, aber inzwischen kann ich das jederzeit in einer ruhigen Minute abrufen.
Das wird sich doch nicht einschleifen? wie alt bist du denn? :->))
(nur Spaß)


Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Und kennt ihr Maßnahmen, mit denen man seine Demut fördern oder trainieren kann? Ich glaube, Demut könnte vielleicht ein gutes Medium zur Befreiung von alten Lasten sein, die ich schon sehr lange mit mir herumtrage. Oder instrumentalisiere ich damit die Demut und bin damit dann wieder nicht wahrhaftig?
Die Demut ist der weltliche Schlüssel Nummer 1
Nennen wir es Herzensgüte (ein, mit Übung, stetig offenes Herz
für andere Menschen, für andere Lebewesen) nur auf diese Art gelingt der Schritt auf den/das andere zu (wie auch der alte Mann der dir dann die Botschaft gibt) - im anderen Fall (zb Stolz) verschließe ich mich; da findet kein Austausch statt.
Boddhichita im Buddhismus zb meint dasselbe. Auf diese Art stelle ich mich selbst in den Hintergrund - und kann mich so mit allem verbinden.


Die Demut ist ein Instrument. Im besten Sinne.


Und du befreist dich damit von der Last -
der Last der Isolation.
 
So, da sind jetzt meine Zutaten, um für mich Demut Heute zu definieren - Vielen Dank Euch für die Anregung:

hallo:

Demut? Was ist das eigentlich? Dieser Begriff hat es jedenfalls schwer, erinnert er doch an all die Unterwerfungen, die die Mächtigen einforderten.

Demut ist der Mut zum Dienen. Sagte mal irgendwer. Stimmt für mich auch nicht ganz. Oder gar nicht mehr.

Demut heißt für mich, dass ich es schaffe die eigene Größe und auch das eigene Kleinsein auszubalancieren. Ein Gleichgweicht zu finden, in dem es sich ankoppeln lässt. Und ja, die Vorgänge in der Natur, das Begreifen einer göttlichen Intelligenz, - das macht mich in gewisser Weise demütig. Großmütig. Ich würde gerne die Demut mit dem Großmut verbinden (nicht nur sprachlich). Und den Übermut könnte man auch noch dazu nehmen.

NexusOne:
ich meine Hingabe, Greenorange und nicht Opfertum und Anpassung.

Am Ende muss man es tun.

Livie:

Demut ist für mich eine emotionale Verbeugung.

(positiv gemeint)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Steckt doch in Demut drin, der Mut.
Ohne Mut keine Demut.

Finde Deine Beispiele praktisch:
Wer den Mut hat in den Berg zu gehen, muß auch den Mut haben, umzukehren, ja, das ist Demut. So gesehen ist ein Gegenteil von Demut Übermut. Ich empfinde all diese Geschichten von Menschen, die vor einem Ziel (Berggipfel, Nordpol etc.) UMKEHRTEN, weil sie bemerkten: "Es geht nicht." voller MUT zu DEMUT.

:)

Wer meint Demut geht ohne Mut hat - meiner Meinung nach - Demut nie gefühlt.


Ja, deswegen hab ich die Beispiele ja auch geschrieben, weil sie praktisch sind .... - ich bin so veranlagt .....

:D
Zippe
 
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