Also, da sitz ich also, mitten im Pott, als Jedi in meiner Jedi-Kluft. Dat war nich so'n 08/15-Jedi, ne, ich war hier in der Gegend bekannt als "der Ruhrpott-Jedi". Hatte so'n grünes Lichtschwert und 'ne Bergmannslampe am Helm, man weiß ja nie.
Da krieg ich so'n Gefühl. Die Macht zieht mich in Richtung Duisburg. Ich dachte mir, „Wat soll dat denn jetzt?“ Aber ich bin hin, schließlich hab ich nen Ruf zu verteidigen. Mitten auf der A40, direkt vor dem Tunnel, da steht 'n großer, schwarzer, glänzender Kasten. Ich komm näher und seh, dat is kein Kasten – dat is 'ne Kiste! Und wer steigt da raus? Darth Vader persönlich! Oder zumindest, wat ich für Darth Vader hielt.Ich mach mich also kampfbereit, mein Lichtschwert gezückt, und denk mir: "Okay, Alter, jetzt gibt's Klopperei!". Aber halt! Statt dem berüchtigten Sith-Lord, sieh ich nur so'n kleinen, flauschigen, grummelnden Hamster. Seine kleinen Nagezähnchen glänzen, seine winzigen Augen funkeln böse und er hat 'ne kleine, schwarze Maske auf. „Ich bin dein Vater“, piepst der kleine Hamster. Ich musste schon lachen, aber dann spürte ich die dunkle Macht in dem kleinen Biest.
„Du bist also der neue Darth Vader, wat?“, fragte ich lachend. Aber der Kleine war gar nicht erfreut. Mit einem gewaltigen Sprung – zumindest für seine Größe – kam er auf mich zu und ich musste all mein Jedi-Können aufbringen, um nicht von diesem kleinen, flauschigen Etwas überwältigt zu werden. „Komm zur dunklen Seite der Macht, wir haben Kekse!“, piepste er, und ich musste mir das Lachen verkneifen. Aber trotz seiner Größe, spürte ich die dunkle Energie, die von ihm ausging. Nach einer langen und hitzigen Schlacht, in der mein Lichtschwert gegen seine kleinen, aber scharfen Nagezähnchen standhielt, konnten wir beide nicht mehr. Völlig erschöpft saßen wir uns gegenüber und atmeten schwer.
„Weißt du“, sagte der Hamster-Vader, „eigentlich wollte ich nur spielen.“
Ich musste grinsen. „Na dann, kleiner Darth. Lass uns 'n paar Kekse mampfen und vergessen wir das hier.“
Und so saßen wir beide da, inmitten des Ruhrpotts, aßen Kekse und hatten unseren Frieden gefunden. Manchmal muss man eben über den eigenen Schatten springen. Und wenn der Schatten ein kleiner, böser Hamster ist, dann umso mehr.