Das Skeptiker-Syndrom

opti schrieb:
Natürlich ist auch Skepsis gegenüber der Wissenschaft angebracht, aber gegenüber der Esotherik erst recht. Und ich glaube, das wissen die Leute von gwub sehr genau.
Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn jemand behauptet, er wisse die absolute Wahrheit :-)


Joey schrieb:
Jede Philosophie, jedes Weltbild, ist ein auf Axiomen aufgebautes Gedankengebäude. Der Wahrheitsgehalt von Axiomen wird vorrausgesetzt.
Wunderbar formuliert :-)

Joey schrieb:
Das Hauptaxiom der Naturwissenschaft ist: "Es gibt eine Welt unabhängig vom Beobachter, die festen Gesetzen gehorcht." Mit diesem Axiom leben wir sehr gut. Die Naturwissenschaft hat die Aufgabe, diese einfachen Gesetze zu entschlüsseln, die Natur zu BESCHREIBEN, nicht zu erklären.
Und gleich nochmal. Die von Beobachtern abhängige Version nennen sie Realität. Die von Beobachtern unabhängige Version nennen sie Wirklichkeit. Scheint sich zumindest bei Neurologen und Physikern je länger je mehr so einzubürgern.

Joey schrieb:
Im Prinzip kann man auch sagen: "Jeder Versuch, die Existenz einer Welt unabhängig von mir theoretisch zu begründen, wird als unmöglich widerlegt."
hihi... sag ich auch immer :-)

Greetings
Elli :)
 
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LeBaron schrieb:
Denn sie erfasst überhaupt nicht den Sinn, das Wesen,
die Qualität, den Anspruch, die Schönheit des Gemäldes.
Solche subjektiven Wertungen stellt die Wissenschaft
überhaupt nicht an.

Die objektive Beschreibung ist sogar unabhängig
von der Wertung. Anders ausgedrückt, sie besteht
nicht auf irgendeine Wertung, sie ist verträglich mit
allen möglichen Wertungen.

In diesem Sinne ist Wissenschaft mit Glauben bestens
verträglich, mit welchem Glauben auch immer.

Ja, so kann man das auch sehen. Allerdings sind diese Wertungen für die Naturwissenschaft absolut uninteressant, während z.B. paranormale Phänomene, sobald sie wirklich wissenschaftlich nachgewiesen wären, durchaus interessant werden. Sollte z.B. die Existenz des Jenseits irgendwann mal wissenschaftlich erwiesen sein, so wäre das nicht mehr eine subjektive Größe, sondern, um bei dem Gleichnis zu bleiben: "Hoppla, das Bild hat ja noch eine Rückseite. ;) "

Glauben bedeutet ja, etwas für "objektive Realität" zu halten, das aber nicht beweisen zu können.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo nochmal was über Kant:

Wikipedia schrieb:
Gemäß Immanuel Kant (Kritik der reinen Vernunft) gibt es keinen Beweis für oder gegen die Existenz eines höchsten Wesens, der auf reiner Anwendung der menschlichen Vernunft beruht. Wie Kant in der Dialektik, dem zweiten Hauptteil der Kritik der reinen Vernunft, zu zeigen versucht, führen alle Gottesbeweise zu Antinomien (unauflösbaren Widersprüchen). Damit ist Kant vielleicht das prominenteste Beispiel eines Agnostikers im engen Sinne des Wortes: Kant bestreitet die Erkennbarkeit Gottes.

Gott wie andere Ideen, die über die Erfahrung hinausgehen, nennt Kant transzendentale Ideen. Dagegen erkennt er den sog. regulativen Charakter dieser transzendentalen Ideen an:

Das ist kein Atheismus, sondern Agnostizismus.

Sobald eine solche "transzendente Idee" erfahrbar wird (z.B. durch einen möglichen experimentellen Beweis für ein Weiterleben nach dem Tod) verlöre sie diesen Charakter.

Es ist jetzt falsch, jeden möglichen Hinweis sofort als Fake abzutun ohne genauere Untersuchung.

Wikipedia schrieb:
"Ich behaupte demnach: die transzendentalen Ideen sind niemals von konstitutivem Gebrauche, so, dass dadurch Begriffe gewisser Gegenstände gegeben würden, und in dem Falle, dass man sie so versteht, sind es bloß vernünftelnde (dialektische) Begriffe. Dagegen aber haben sie einen vortrefflichen und unentbehrlichnotwendigen regulativen Gebrauch, nämlich den Verstand zu einem gewissen Ziele zu richten, in Aussicht auf welches die Richtungslinien aller seiner Regeln in einem Punkt zusammenlaufen, der, ob er zwar nur eine Idee (focus imaginarius), d.i. ein Punkt ist, aus welchem die Verstandesbegriffe wirklich nicht ausgehen, indem er ganz außerhalb der Grenzen möglicher Erfahrung liegt, dennoch dazu dient, ihnen die größte Einheit neben der größten Ausbreitung zu verschaffen." (Kant, KdrV, A 644)

Vereinfacht gesagt bedeutet dies nach Kant: Alle Grenzen möglicher menschlicher Erfahrung überschreitenden Dinge (Gott, Unsterblichkeit, Unendlichkeit) seien zwar nicht durch reine Vernunft erkennbar, heißt beweisbar, geben dem Verstand aber eine gewisse Einheit. Anders gesagt: sie bezeichnen genau die Grenzlinien zwischen spekulativem und reinem Vernunftgebrauch. Regulativ sind sie deswegen, weil sie ein Ziel abstecken, an dem der Verstand sich orientieren kann.

Noch mehr vereinfacht: Kant sah sogar Vorteile im Glauben.

Aber auch hier gilt, dass es möglich bleibt, dass trszendente Ideen irgendwann erfahrbar werden. Vielleicht nicht in naher Zukunft... vielleicht nie, aber die Möglichkeit komplettt auszuschließen ist auch falsch.

Alle Zitate aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus#Immanuel_Kant

Viele Grüße
Joey


PS: Ich habe nicht alle Information über Kant aus Wikipedia, sondern auch so manch ein Philosophiebuch gelesen. Aber Wikipedia fasst hier gut zusammen.
 
opti schrieb:
Möchtest du etwa sagen, dass man den Feuerlauf nicht naturwissenschaftlich erklären könnte? Und meinst du, der Feuerlauf bedarf irgendwelcher übernatürlichen Erklärungen?

Wenn du unter ÜBERNATÜRLICH verstehst, dass es die Naturwissenschaft nicht erklären kann, dann könnte das stimmen. Aber in meiner Baseline steht ja schon so schön:
Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur zu dem, was wir über die Natur wissen. Und die sogenannte Naturwissenschaft hinkt da eben hinten nach. Man braucht keine ÜBERNATÜRLICHEN Erklärungen, weil es im grunde gar keine übernatürlichen Erklärungen gibt und geben kann.

Was kann schon über der Natur stehen?

Die Erklärungen der Naturwissenschaft stimmen jedenfalls nicht. Ich habe jedenfalls bessere Erklärungen, aber ob die 100%ig richtig sind, möchte ich nicht behaupten.
Auch das ist ein Unterschied zwischen den sogenannten Skeptikern und mir. Sie kämpfen mit allen Mitteln um ihre Macht (sieh dazu auch den guten Artikel: die Irrtümer der Wissenschaft) und ich behaupte nur, dass ihre Arguemnte nicht stimmen, weil ich sie definitiv entkräften kann.

Aber wie wir wissen, hat das auch schon bei Semmelweiß & Co leider nicht viel gebracht. Wir sind heute nicht viel besser dran. Der sogenannte Fortschritt hat sich noch nicht in den Bereich des freien Denkens gewagt.

Beste Grüße
delphinos1
 
LeBaron schrieb:
Ja, bei dir. Du schlägst alle Argumente in den Wind,
um deine nadelöhrenge Sichtweise zu verteidigen.
Gegen jede Vernunft und jede Erklärungsmacht der
Wissenschaft.

Der Skeptiker bist du. Ein Total-Skeptiker gegen alles,
was nicht in dein beschränktes Denkmuster passt.

Gruss Le Baron

Werter Baron!

Abgesehen von der etwas niedrig anmutenden Vorgangsweise, meinen Namen hier im Forum offen zu posten, was ja eindeutig gegen die Forumsregeln verstößt, will ich mal davon absehen - und auf die anderen Punkte eingehen.
Denn die Namensnennung sehe ich als Werbung an - und habe nichts dagegen.
Ich hoffe, dass du nun gleichziehst - und dich ebenso öffentlich zu erkennen gibst - oder bist du zu feige dafür???? Und machst es nur bei Anderen....???

Nun gut, welche Argumente und welche Beweismacht der Wissenschaft meinst du? Das würde mich schon interessieren. Bisher habe ich ja nur dogmatische Verallgemeinerungen gehört. Ich bin gerne bereit auf konkrete Dinge und auf sogenannte wissenschaftliche Beweise einzugehen. Bitte bringe sie vor, wenn du sie hast und kennst. Ich warte darauf!

Ich kann dir versichern, du wirst dir eine intellektuelle Abreibung dabei holen. Aber ich lass mich ja gern vom Gegenteil überzeugen, Herr Baron!!

Wahrscheinlich bist du aber eh zu feig, diese geistige Herausforderung anzunehmen.
 
Joey schrieb:
Hallo nochmal was über Kant:

Das ist kein Atheismus, sondern Agnostizismus.

Sobald eine solche "transzendente Idee" erfahrbar wird (z.B. durch einen möglichen experimentellen Beweis für ein Weiterleben nach dem Tod) verlöre sie diesen Charakter.

Es ist jetzt falsch, jeden möglichen Hinweis sofort als Fake abzutun ohne genauere Untersuchung.

Noch mehr vereinfacht: Kant sah sogar Vorteile im Glauben.

Aber auch hier gilt, dass es möglich bleibt, dass trszendente Ideen irgendwann erfahrbar werden. Vielleicht nicht in naher Zukunft... vielleicht nie, aber die Möglichkeit komplettt auszuschließen ist auch falsch.

Alle Zitate aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus#Immanuel_Kant

Viele Grüße Joey

PS: Ich habe nicht alle Information über Kant aus Wikipedia, sondern auch so manch ein Philosophiebuch gelesen. Aber Wikipedia fasst hier gut zusammen.

Warum verschwendest du deine Zeit damit, über das Leben nach dem Tod nachzudenken? Lebe jetzt und vergiss das Leben nach dem Tod. Nur wer jetzt nicht lebt, macht sich Gedanken über das Leben nach dem Tod.
 
Ellinaelea schrieb:
  • Und Sokrates hielt das Gehirn mal für das überflüssigste aller Organe. Er dachte, es diene nur zur Belüftung des Kopfes *ggg*
    QUOTE]

    Super Artikel. Danke. Dass es da ein Buch darüber gibt, wusste ich gar nicht. Jaja, so hilfreich kann das Forum sein, wenn helle Geister schreiben.

    Mach bitte weiter so.
    LG
    delphinos
 
opti schrieb:
Warum verschwendest du deine Zeit damit, über das Leben nach dem Tod nachzudenken? Lebe jetzt und vergiss das Leben nach dem Tod. Nur wer jetzt nicht lebt, macht sich Gedanken über das Leben nach dem Tod.
Also Opti :-) Das ist doch ganz einfach. Es ist megaspannend das Unerforschte zu erforschen. Was sollte man sonst erforschen, wenn nicht das Unerforschte? ;)
 
Ellinaelea schrieb:
Also Opti :-) Das ist doch ganz einfach. Es ist megaspannend das Unerforschte zu erforschen. Was sollte man sonst erforschen, wenn nicht das Unerforschte? ;)

Was kümmert mich das Unerforschte, wenn ich jeden Tag die Ekstase in vollen Zügen genießen kann? Nur der Unglückliche verliert sich im Unerforschten.
 
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opti schrieb:
Was kümmert mich das Unerforschte, wenn ich jeden Tag die Ekstase in vollen Zügen genießen kann? Nur der Unglückliche verliert sich im Unerforschten.
Na nun übertreib aber nicht! Du könntest nicht mal in diesem Forum schreiben und hättest weder PC, noch warmes Wasser daheim und andere Annehmlichkeiten der Moderne, wenn niemand das Unerforschte würde erforschen wollen.
Deiner Theorie nach müssten dann alle Wissenschaftler und anderen Menschen, die sich mit Unerforschtem beschäftigen unglücklich sein *lol*
Chronische Exstase 24 Stunden lang an sieben Tagen der Woche dürfte ausserdem nicht nur auslaugend wirken sondern auf Dauer auch langweilig werden.
Und Filme guckst du auch nie, gell? Weil du das Ende noch nicht kennst und schliesslich beschäftigst du dich nur mit Dingen, die du schon kennst. Wie hast du die denn überhaupt kennen gelernt? Schon mit dem heutigen Komplettwissen geboren worden?
*kopf schüttel*
 
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