Das Negative wirklich ansehen

Bibo

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Wie soll ich das Negative denn beherrschen, wenn ich es nicht ansehe, wenn ich es nicht verstehe und davor ausweiche?

Z.B. Hass. Wer sieht seinen Hass wirklich an, so wie er ist, ohne theoretisieren, ohne ihn ändern zu wollen und ohne den anderen zu sagen, wie sie damit umgehn sollen? Traut sich wer? EInfach nur ansehen, kennenlernen, beschreiben, nicht werten oder interpretieren, darum gehts mir hier.

Als Beispiel ich. Hassgefühle sind gerade heute ein Thema für mich. Heute ist mein ganzer Tag davon vergiftet. Ich geh in Supermarkt, da in der billigen Gegend wo all die assigen, hässlichen, hassenwerten Menschen einkaufen. Diese fetten, schleimigen, oberflächlichen Gestalten da mit ihren blöden Klamotten, ihren dämlichen Interessen, mit all ihrer widerwärtigen Hässlichkeit, daß es einen nur ekelt, beim blosen Anblick. Ich seh irgendein Gesicht, all die hässlichen Schädel mit diesen ätzenden Kurzhaarfrisuren und Muskelshirts und Plastikschlappen und Tätoos und Piercings und Handys. Wahrscheinlich alles irgendwelche minderbemittelten Konsumwichser, die nur Auddo, Handy, Flachbildschirm und Saufen im Hirn haben... Ach, wie das mich alles ekelt! Ach, wie es mir die Mundwinkel runterzieht, wie es sich in mein Herz hereinbohrt, wie ich mich davon angegriffen, getroffen, beleidigt, herabgewürdigt fühle! Wie es mir die Zähne zusammenbeisen, die Schultern hochziehen lässt, wie es mich die Fäuste ballen lässt, die Augen zu zornigen Schlitzen zusammenkneifen und den Blick auf den Boden senken und lässt....

Und wie fühlt sich das jetzt an, wenn ich das beschreibe? Es macht sich was Luft, ja, all die Negativität, die will einfach mal hier raus, hier sich vor mich hin stellen und angesehen werden. Wozu sonst z.B. all diese hassenswerten Leute da überall heute im Supermarkt, wenn nicht darum, daß ich meinen Hass sehen soll durch sie? Und ich will ihn sehen! Zu lang habe ich es ertragen, klammheimlich zu hassen. Ich habe den Hass in mir unterdrückt und abgelehnt und verleugnet. Aber er lässt das nicht länger mit sich machen. Der Hass sagt: hier bin ich, schon lang, schon immer, jetzt schau doch endlich mal her! Der Hass hat es sogar ins Fernsehn und in die Zeitung geschafft, nur um endlich mal gesehn zu werden. Aber was mache ich? Ich wills nicht wahrhaben, zu welchem Hass wir in der Lage sind, was für ein niederträchtiger Mensch sein kann. Also gebe ich doch endlich auf, ihn zu verleugnen, also schaue ich doch endlich mal zu ihm hin! Vielleicht, bestimmt verstehe ich ihn dann endlich besser und er kann seinen Frieden finden. Denn was will das Negative denn sonst, ausser endlich Frieden zu finden?

Ja, so etwa spricht der Hass aus mir und noch ganz anders, aber das trau ich mich jetzt nicht, wenn da keiner einsteigt drauf. Ich bin nämlich auch noch ein elender Schisser und hasse mich selbst am meisten.

Aber das alles wird mir nicht bewusst, das ist der Punkt! Ich merke nicht, was los ist, wenn ich hasse. Und so bleibt der Hass im Verborgenen und beherrscht mich. Weil ich nicht sehe, was er ist, wie er aussieht, wie er riecht und sich anfühlt und im Körper mit mir macht und was er eigentlich will. Und weil ich das nicht kann, habe ich keinen echten Kontakt zu ihm, verstehe ich ihn nicht, verdränge ihn und mache ihn dadurch noch stärker.

Ok, das war jetzt Theorie. Jedoch eine Theorie aus Erfahrung. Ihc fühle meinen Hass, meine Negativität unterdrückt, in jeder Sekunde, da ich auch nur einen Hauch von ihr zu spüren beginne, schon wenn sie ganz zart aufkommt, da verleugne ich sie bereits. Das wurde mir von Kindesbeinen eingetrichtert und ich habe nicht nur eine Ohrfeige dafür gekriegt, wenn ich meine negativen Gefühle gezeigt habe.

Dabei müsste es vielleicht nicht soweit kommen, daß negative Gefühle auch zu negativen Handlungen werden, wenn ich/wir alle sie nehmen könnte, wie sie sind, bereits im Entstehen sehen, wie sie sind, in unserem Denken und unserem Körper und nicht erst nachträglich über den Umweg über den konditionierten Verstand wegmoralisieren ...Wenn da nur etwas mehr Ehrlichkeit wäre, mehr Bewusstsein, mehr aus dem Bauch raus. Und das will ich hier üben, wenn jemand Lust drauf hat am liebsten gemeinsam. Udn wenn nicht, nicht. Ist auf jeden Fall jetzt schon gut für mich, das hier hingeschrieben zu haben.


Nur ein Beispiel, das mit dem Hass. Es gibt ja noch alles mögliche andere, Negative,als Menschen sind wir doch ja Spezialisten im Verleugnen und So-tun-als-ob.

Versteht ihr, worauf ich raus will?

Einen schönen Gruß in den dunklen Abend rein,
Bibo
 
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Wie soll ich das Negative denn beherrschen, wenn ich es nicht ansehe, wenn ich es nicht verstehe und davor ausweiche?

Z.B. Hass. Wer sieht seinen Hass wirklich an, so wie er ist, ohne theoretisieren, ohne ihn ändern zu wollen und ohne den anderen zu sagen, wie sie damit umgehn sollen? Traut sich wer? EInfach nur ansehen, kennenlernen, beschreiben, nicht werten oder interpretieren, darum gehts mir hier.

Als Beispiel ich. Hassgefühle sind gerade heute ein Thema für mich. Heute ist mein ganzer Tag davon vergiftet. Ich geh in Supermarkt, da in der billigen Gegend wo all die assigen, hässlichen, hassenwerten Menschen einkaufen. Diese fetten, schleimigen, oberflächlichen Gestalten da mit ihren blöden Klamotten, ihren dämlichen Interessen, mit all ihrer widerwärtigen Hässlichkeit, daß es einen nur ekelt, beim blosen Anblick. Ich seh irgendein Gesicht, all die hässlichen Schädel mit diesen ätzenden Kurzhaarfrisuren und Muskelshirts und Plastikschlappen und Tätoos und Piercings und Handys. Wahrscheinlich alles irgendwelche minderbemittelten Konsumwichser, die nur Auddo, Handy, Flachbildschirm und Saufen im Hirn haben... Ach, wie das mich alles ekelt! Ach, wie es mir die Mundwinkel runterzieht, wie es sich in mein Herz hereinbohrt, wie ich mich davon angegriffen, getroffen, beleidigt, herabgewürdigt fühle! Wie es mir die Zähne zusammenbeisen, die Schultern hochziehen lässt, wie es mich die Fäuste ballen lässt, die Augen zu zornigen Schlitzen zusammenkneifen und den Blick auf den Boden senken und lässt....

Und wie fühlt sich das jetzt an, wenn ich das beschreibe? Es macht sich was Luft, ja, all die Negativität, die will einfach mal hier raus, hier sich vor mich hin stellen und angesehen werden. Wozu sonst z.B. all diese hassenswerten Leute da überall heute im Supermarkt, wenn nicht darum, daß ich meinen Hass sehen soll durch sie? Und ich will ihn sehen! Zu lang habe ich es ertragen, klammheimlich zu hassen. Ich habe den Hass in mir unterdrückt und abgelehnt und verleugnet. Aber er lässt das nicht länger mit sich machen. Der Hass sagt: hier bin ich, schon lang, schon immer, jetzt schau doch endlich mal her! Der Hass hat es sogar ins Fernsehn und in die Zeitung geschafft, nur um endlich mal gesehn zu werden. Aber was mache ich? Ich wills nicht wahrhaben, zu welchem Hass wir in der Lage sind, was für ein niederträchtiger Mensch sein kann. Also gebe ich doch endlich auf, ihn zu verleugnen, also schaue ich doch endlich mal zu ihm hin! Vielleicht, bestimmt verstehe ich ihn dann endlich besser und er kann seinen Frieden finden. Denn was will das Negative denn sonst, ausser endlich Frieden zu finden?

Ja, so etwa spricht der Hass aus mir und noch ganz anders, aber das trau ich mich jetzt nicht, wenn da keiner einsteigt drauf. Ich bin nämlich auch noch ein elender Schisser und hasse mich selbst am meisten.

Aber das alles wird mir nicht bewusst, das ist der Punkt! Ich merke nicht, was los ist, wenn ich hasse. Und so bleibt der Hass im Verborgenen und beherrscht mich. Weil ich nicht sehe, was er ist, wie er aussieht, wie er riecht und sich anfühlt und im Körper mit mir macht und was er eigentlich will. Und weil ich das nicht kann, habe ich keinen echten Kontakt zu ihm, verstehe ich ihn nicht, verdränge ihn und mache ihn dadurch noch stärker.

Ok, das war jetzt Theorie. Jedoch eine Theorie aus Erfahrung. Ihc fühle meinen Hass, meine Negativität unterdrückt, in jeder Sekunde, da ich auch nur einen Hauch von ihr zu spüren beginne, schon wenn sie ganz zart aufkommt, da verleugne ich sie bereits. Das wurde mir von Kindesbeinen eingetrichtert und ich habe nicht nur eine Ohrfeige dafür gekriegt, wenn ich meine negativen Gefühle gezeigt habe.

Dabei müsste es vielleicht nicht soweit kommen, daß negative Gefühle auch zu negativen Handlungen werden, wenn ich/wir alle sie nehmen könnte, wie sie sind, bereits im Entstehen sehen, wie sie sind, in unserem Denken und unserem Körper und nicht erst nachträglich über den Umweg über den konditionierten Verstand wegmoralisieren ...Wenn da nur etwas mehr Ehrlichkeit wäre, mehr Bewusstsein, mehr aus dem Bauch raus. Und das will ich hier üben, wenn jemand Lust drauf hat am liebsten gemeinsam. Udn wenn nicht, nicht. Ist auf jeden Fall jetzt schon gut für mich, das hier hingeschrieben zu haben.


Nur ein Beispiel, das mit dem Hass. Es gibt ja noch alles mögliche andere, Negative,als Menschen sind wir doch ja Spezialisten im Verleugnen und So-tun-als-ob.

Versteht ihr, worauf ich raus will?

Einen schönen Gruß in den dunklen Abend rein,
Bibo

Wie schaut man den Hass an? Sehen kann ich ihn nicht, aber fühlen. Ich hasse nicht, wenn man meine Meinung nicht teilt, doch es packt mich der Zorn, wenn man mich deswegen hasst, weil ich mir die Meinung des anderen nicht aufdrängen lasse. Zorn und Hass sind ja verwandt miteinander.

Doch ein Zornausbruch fordert den anderen heraus und er wird immer größer und stärker.

Also schauen wir den Hass doch näher an. Wer hat ihn geboren? War es die Ungerechtigkeit oder Neid und Eifersucht? Diese miesen Eigenschaften sind oft die ersten, die sich austoben wollen und meistens treffen sie einen Unschuldigen, der nichts dafür kann, dass er eine bessere Ausbildung genießen durfte, dass es ihm besser geht, weil er durchgehalten hatte, dass er oder sie schön und gut ist und sie (er) auch einen guten Mann ( Frau) gefunden hat.

Hier liegen die Wurzeln des Bösen. Doch das Böse will sich aber auch austoben! Ist es wirklich das Wahre sich gehen zu lassen?

LG eva07 :)
 
Ich mag meinen hass,der mich wegzieht von der traurigkeit von dem uferlosen sich gehenlassen in schuldgefühlen.
Kalter hass muss gelebt werden gefühlt und akzeptiert.
Kalt weil kontrolliert.
Mein heiliger zorn der mich überkommt,heilig weil mein gutes recht nicht immer nur gut sein zu wollen,zu müssen.
Und einmal auf der spitze des zornes angekommen der blinden wut die von leidenschaftlichem hass abgelöst wird der wiederrum in kalte gleichgültigkeit wechselt,zieht eine stille ein....
eine stille die nach nichts mehr bedarf und somit ist auch der hass besiegt-bis zum nächsten mal.
 
Na, dann seh ich mir das Negative doch mal an.

Wie schaut man den Hass an? Sehen kann ich ihn nicht, aber fühlen. Ich hasse nicht, wenn man meine Meinung nicht teilt, doch es packt mich der Zorn, wenn man mich deswegen hasst, weil ich mir die Meinung des anderen nicht aufdrängen lasse. Zorn und Hass sind ja verwandt miteinander.

Doch ein Zornausbruch fordert den anderen heraus und er wird immer größer und stärker.

Wieso sollte ich mich derart manipulieren lassen?

Also schauen wir den Hass doch näher an. Wer hat ihn geboren? War es die Ungerechtigkeit oder Neid und Eifersucht? Diese miesen Eigenschaften sind oft die ersten, die sich austoben wollen und meistens treffen sie einen Unschuldigen, der nichts dafür kann, dass er eine bessere Ausbildung genießen durfte, dass es ihm besser geht, weil er durchgehalten hatte, dass er oder sie schön und gut ist und sie (er) auch einen guten Mann ( Frau) gefunden hat.

Ach, du meinst wirklich, der Hass deines Gegenübers hätte mit dir zu tun???

Hier liegen die Wurzeln des Bösen. Doch das Böse will sich aber auch austoben! Ist es wirklich das Wahre sich gehen zu lassen?

LG eva07 :)

LG Sayalla
 
hmm da ist aber ganze menge verborgen, ich würde es ansehen durch eine dritte person die dabei hilft, dann geht es dir besser. es staut sich extrem,

ich spreche aus erfahrung, bei mir war auch mal sehr viel, nicht dass ich vollkommen bin aber ich kann besser, leichter leben. und konstruktiver meinung sagen ohne dass ich mich so extrem aufrege sonst nimmt es einem zu viel kraft. dann wird man schlapp und müde.

lg
 
Wie soll ich das Negative denn beherrschen, wenn ich es nicht ansehe, wenn ich es nicht verstehe und davor ausweiche?

Z.B. Hass. Wer sieht seinen Hass wirklich an, so wie er ist, ohne theoretisieren, ohne ihn ändern zu wollen und ohne den anderen zu sagen, wie sie damit umgehn sollen? Traut sich wer? EInfach nur ansehen, kennenlernen, beschreiben, nicht werten oder interpretieren, darum gehts mir hier.

Als Beispiel ich. Hassgefühle sind gerade heute ein Thema für mich. Heute ist mein ganzer Tag davon vergiftet. Ich geh in Supermarkt, da in der billigen Gegend wo all die assigen, hässlichen, hassenwerten Menschen einkaufen. Diese fetten, schleimigen, oberflächlichen Gestalten da mit ihren blöden Klamotten, ihren dämlichen Interessen, mit all ihrer widerwärtigen Hässlichkeit, daß es einen nur ekelt, beim blosen Anblick. Ich seh irgendein Gesicht, all die hässlichen Schädel mit diesen ätzenden Kurzhaarfrisuren und Muskelshirts und Plastikschlappen und Tätoos und Piercings und Handys. Wahrscheinlich alles irgendwelche minderbemittelten Konsumwichser, die nur Auddo, Handy, Flachbildschirm und Saufen im Hirn haben... Ach, wie das mich alles ekelt! Ach, wie es mir die Mundwinkel runterzieht, wie es sich in mein Herz hereinbohrt, wie ich mich davon angegriffen, getroffen, beleidigt, herabgewürdigt fühle! Wie es mir die Zähne zusammenbeisen, die Schultern hochziehen lässt, wie es mich die Fäuste ballen lässt, die Augen zu zornigen Schlitzen zusammenkneifen und den Blick auf den Boden senken und lässt....

Einen schönen Gruß in den dunklen Abend rein,
Bibo

Hallo,
auch das Negative soll gesehen werden, jawoll. Gute Idee.
Hey du, du schaust dir deinen Hass gar nicht an, sondern projezierst.
Pickst dir irgendein Opfer heraus, was es dir einfach macht zum Täter zu werden.
So funktioniert Hass nicht.;)
Hass ist so:
"Der hat mich malträtiert, gequält, gefoltert. Schon als ich ohnmächtig am Boden lag, hat er noch drauf geschlagen...
wenn ich den zwischen die Finger kriege, zahle ich mit gleicher Münze heim."
DAS ist wirklich Hass, entstanden durch Angst um die eigene Gesundheit und das eigene Leben.
Und damit umgehen zu lernen, dürfte etwas schwieriger sein. ;)
 
Wie schaut man den Hass an? Sehen kann ich ihn nicht, aber fühlen. Ich hasse nicht, wenn man meine Meinung nicht teilt, doch es packt mich der Zorn, wenn man mich deswegen hasst, weil ich mir die Meinung des anderen nicht aufdrängen lasse. Zorn und Hass sind ja verwandt miteinander.

Doch ein Zornausbruch fordert den anderen heraus und er wird immer größer und stärker.

Also schauen wir den Hass doch näher an. Wer hat ihn geboren? War es die Ungerechtigkeit oder Neid und Eifersucht? Diese miesen Eigenschaften sind oft die ersten, die sich austoben wollen und meistens treffen sie einen Unschuldigen, der nichts dafür kann, dass er eine bessere Ausbildung genießen durfte, dass es ihm besser geht, weil er durchgehalten hatte, dass er oder sie schön und gut ist und sie (er) auch einen guten Mann ( Frau) gefunden hat.

Hier liegen die Wurzeln des Bösen. Doch das Böse will sich aber auch austoben! Ist es wirklich das Wahre sich gehen zu lassen?

LG eva07 :)

Mit Sehen meine ich umfassend Bewusst-werden.Nicht visuell sehen natürlich, aber auch nicht nur fühlen. Ich kann den Hass unter anderem auch sehen und fühlen, aber er hat auch Geruch, Geschmack und es hängt eine Menge Denken und schließlich Handeln daran. Sehen meinte ich, kommt vielleicht dem am nächsten, was ich meine.

Ansonsten hast Du schön beschrieben: ich werde zornig, wenn der andere nicht akzeptiert, daß ich mir seine Sichtweise nicht aufdrängen lasse. Da ist das andere, das Feindliche, daß da mich mit seiner störenden, mich vergewaltigenden Energie vereinnahmen will. So ist der Hass ja. Da sind die Dinge die ich hasse und ich hasse sie, weil sie sich mir gewaltsam aufdrängen. Meinen guten Geschmack stören, in meine heile Welt eindringen, in der es so ruhig sein könnte, wenn da nur nicht all diese Störungen werden.


Also schauen wir den Hass doch näher an. Wer hat ihn geboren? War es die Ungerechtigkeit oder Neid und Eifersucht?

Kann ich das sehen, woher er kommt, nicht erst nachträglich in der Analyse sondern jetzt gerade, wenn er da ist? Ist er böse, gar die Wurzel allen Bösen? Die Wurzel muss ich in mir suchen, ICH hasse ja. Sind Hass und ich etwas unterschiedenes oder gehören sie zusammen? Das ist es, was ich üben will, ihn von vorne herein zu sehen und mich seiner anzunehmen, bevor er Unheil anrichten kann. Kann man das schaffen, so bewusst zu sehen und so total sich zu kümmern?

Sich gehen lassen ist doch das, was ich bereits tue, schau die Welt doch an, die wir alle zusammen so gemacht haben. Ob es das Wahre ist oder nicht sei einmal dahingestellt. Ich kann aber sehen, daß ICH mich gehen lasse in meinem Hass, dass ich ihn ablehne, ihn unterdrücke und nicht wahrhaben will und etwas anderes von mir, vor mir selbst behaupte: ein friedliebender, gütiger Mensch zu sein ohne jeden Hass. Ich bleibe nicht da und schaue und kümmere mich sondern ich lasse mich gehen, flüchte in Bilder über mich, wie ich gerne wäre und so überlasse ich den Hass sich selbst. Das ist echte Vernachlässigung.
 
Wie soll ich das Negative denn beherrschen, wenn ich es nicht ansehe, wenn ich es nicht verstehe und davor ausweiche?

Z.B. Hass. Wer sieht seinen Hass wirklich an, so wie er ist, ohne theoretisieren, ohne ihn ändern zu wollen und ohne den anderen zu sagen, wie sie damit umgehn sollen? Traut sich wer? EInfach nur ansehen, kennenlernen, beschreiben, nicht werten oder interpretieren, darum gehts mir hier.

Als Beispiel ich. Hassgefühle sind gerade heute ein Thema für mich. Heute ist mein ganzer Tag davon vergiftet. Ich geh in Supermarkt, da in der billigen Gegend wo all die assigen, hässlichen, hassenwerten Menschen einkaufen. Diese fetten, schleimigen, oberflächlichen Gestalten da mit ihren blöden Klamotten, ihren dämlichen Interessen, mit all ihrer widerwärtigen Hässlichkeit, daß es einen nur ekelt, beim blosen Anblick. Ich seh irgendein Gesicht, all die hässlichen Schädel mit diesen ätzenden Kurzhaarfrisuren und Muskelshirts und Plastikschlappen und Tätoos und Piercings und Handys. Wahrscheinlich alles irgendwelche minderbemittelten Konsumwichser, die nur Auddo, Handy, Flachbildschirm und Saufen im Hirn haben... Ach, wie das mich alles ekelt! Ach, wie es mir die Mundwinkel runterzieht, wie es sich in mein Herz hereinbohrt, wie ich mich davon angegriffen, getroffen, beleidigt, herabgewürdigt fühle! Wie es mir die Zähne zusammenbeisen, die Schultern hochziehen lässt, wie es mich die Fäuste ballen lässt, die Augen zu zornigen Schlitzen zusammenkneifen und den Blick auf den Boden senken und lässt....

Und wie fühlt sich das jetzt an, wenn ich das beschreibe? Es macht sich was Luft, ja, all die Negativität, die will einfach mal hier raus, hier sich vor mich hin stellen und angesehen werden. Wozu sonst z.B. all diese hassenswerten Leute da überall heute im Supermarkt, wenn nicht darum, daß ich meinen Hass sehen soll durch sie? Und ich will ihn sehen! Zu lang habe ich es ertragen, klammheimlich zu hassen. Ich habe den Hass in mir unterdrückt und abgelehnt und verleugnet. Aber er lässt das nicht länger mit sich machen. Der Hass sagt: hier bin ich, schon lang, schon immer, jetzt schau doch endlich mal her! Der Hass hat es sogar ins Fernsehn und in die Zeitung geschafft, nur um endlich mal gesehn zu werden. Aber was mache ich? Ich wills nicht wahrhaben, zu welchem Hass wir in der Lage sind, was für ein niederträchtiger Mensch sein kann. Also gebe ich doch endlich auf, ihn zu verleugnen, also schaue ich doch endlich mal zu ihm hin! Vielleicht, bestimmt verstehe ich ihn dann endlich besser und er kann seinen Frieden finden. Denn was will das Negative denn sonst, ausser endlich Frieden zu finden?

Ja, so etwa spricht der Hass aus mir und noch ganz anders, aber das trau ich mich jetzt nicht, wenn da keiner einsteigt drauf. Ich bin nämlich auch noch ein elender Schisser und hasse mich selbst am meisten.

Aber das alles wird mir nicht bewusst, das ist der Punkt! Ich merke nicht, was los ist, wenn ich hasse. Und so bleibt der Hass im Verborgenen und beherrscht mich. Weil ich nicht sehe, was er ist, wie er aussieht, wie er riecht und sich anfühlt und im Körper mit mir macht und was er eigentlich will. Und weil ich das nicht kann, habe ich keinen echten Kontakt zu ihm, verstehe ich ihn nicht, verdränge ihn und mache ihn dadurch noch stärker.

Ok, das war jetzt Theorie. Jedoch eine Theorie aus Erfahrung. Ihc fühle meinen Hass, meine Negativität unterdrückt, in jeder Sekunde, da ich auch nur einen Hauch von ihr zu spüren beginne, schon wenn sie ganz zart aufkommt, da verleugne ich sie bereits. Das wurde mir von Kindesbeinen eingetrichtert und ich habe nicht nur eine Ohrfeige dafür gekriegt, wenn ich meine negativen Gefühle gezeigt habe.

Dabei müsste es vielleicht nicht soweit kommen, daß negative Gefühle auch zu negativen Handlungen werden, wenn ich/wir alle sie nehmen könnte, wie sie sind, bereits im Entstehen sehen, wie sie sind, in unserem Denken und unserem Körper und nicht erst nachträglich über den Umweg über den konditionierten Verstand wegmoralisieren ...Wenn da nur etwas mehr Ehrlichkeit wäre, mehr Bewusstsein, mehr aus dem Bauch raus. Und das will ich hier üben, wenn jemand Lust drauf hat am liebsten gemeinsam. Udn wenn nicht, nicht. Ist auf jeden Fall jetzt schon gut für mich, das hier hingeschrieben zu haben.


Nur ein Beispiel, das mit dem Hass. Es gibt ja noch alles mögliche andere, Negative,als Menschen sind wir doch ja Spezialisten im Verleugnen und So-tun-als-ob.

Versteht ihr, worauf ich raus will?

Einen schönen Gruß in den dunklen Abend rein,
Bibo

Warum hasst Du denn diese Leute-sei doch mal etwas toleranter-es gibt halt Menschen,die sich aufgegeben haben und nur Glotze,Saufen und Proletetum im Kopf haben und leben.
Wenn Du das nicht willst-OK-dann finde einen Weg anders zu leben!Diese Leute,die du so hasst,hassen dich auch,obwohl sie nicht zugeben werden,denn dann würden sie ja zugeben,dass sie neidisch auf deine Lebensweise sind und sie nix aus ihrem leben gemacht haben!

LG
 
Warum hasst Du denn diese Leute-sei doch mal etwas toleranter-es gibt halt Menschen,die sich aufgegeben haben und nur Glotze,Saufen und Proletetum im Kopf haben und leben.
Wenn Du das nicht willst-OK-dann finde einen Weg anders zu leben!Diese Leute,die du so hasst,hassen dich auch,obwohl sie nicht zugeben werden,denn dann würden sie ja zugeben,dass sie neidisch auf deine Lebensweise sind und sie nix aus ihrem leben gemacht haben!

LG



Was fragst Du denn mich, warum? Ich kann das beantworten, für mich. Wird das, was ich finde dann auch für Dich gelten? Es geht mir nicht drum, anderen zu sagen, wie sie ihre eigene Negativität sehen sollen. Ich sehe meine Negativität an und wenn Du Lust hast, sage mir, was Du über Deine gefunden hast, falls es Dich überhaupt interessiert, Deiner Negativität auf den Grund zu gehen. Ich werde Dir nicht sagen, ob Du richtig oder falsch siehst, aber ich werde Dir zuhören und in mein eigenes Forschen einbeziehen, was Du sagst, so gut ich kann. Und vielleicht können wir das dann zusammen machen, das wäre schön.

Also gut, warum hasse ich? Ich hatte den Hass nur als Beispiel genommen und dann beschrieben. Man kann auch alle anderen negativen Gefühle nehmen, das was einen grad persönlich beschäftigt. In der beschriebenen Situation hasste ich diese Leute für all das, was ich über sie empfinde und denke. Ich hasste, weil ich bestimmte Wahrnehmungen über diese Leute habe, weil ich genau das über sie denke, was ich im Moment des Hassens denke, so wie ich es beschrieben habe. Ich fühlte mich von ihnen gestört, ich fühlte mich ihnengegenüber als überlegen und besser und mir wäre es Recht, wenn es sie nicht gäbe, diese hassenswerten, ekeligen Leute, die nicht meinem Geschmack entsprechen und all diese negativen Gefühle in mir hervorrufen. Ich tue nicht so, als wüsste ich von meinen Vorurteilen so, als wären sie nicht stichhaltig, als stünde ich drüber und wäre ein moralisch reiner Mensch. Und ich stelle mich nicht hier hin und sage Dir, wie man das wegbekommt. Es liegt mir nur etwas am sehen und beschreiben. Es ist einfach dieses Interesse in mir, dieses Naturphänomen, daß ich "das NEgative" genannt habe zu betrachten und zu erforschen. Und zwar will ich das tun, für mich, denn niemand kann mir die Augen öffnen, was in mir ist. Ausser mir selbst ist niemand da, der das für mich anschauen kann. Und wenn bei Dir ein ähnliches Interesse besteht, dann forsche doch bei Dir selbst, falls es für dich überhaupt ein Thema ist. Wenn Du magst, schreib es einfach hier hin, oder lass es.
 
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Haß kommt aus Angst, und Ängste werden geschürt... Wären die Ängste vor sozialem Absturz nicht so groß würde die Wirtschaft brach liegen.

Man kann sich mit seinen Ängsten aber eigentlich auch ganz ruhig und friedlich auseinandersetzen. Kampf, Flucht oder wie Neo in der Matrix kurz die Zeit anhalten, und die Pistolenkugeln in Frieden einzeln betrachten, die auf einen zufliegen.
 
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