Die Hochzeit eines künftigen Königs von England ist auch in bürgerlichen Zeiten noch immer ein Ereignis, das die Herzen höher schlagen lässt. Ungleichzeitigkeit ist im Spiel: die gleichmacherische Kraft des modernen Wohlfahrts- und Wohlstandsstaates auf der einen, die Magie der Krone und des Königsheils auf der anderen.
Wie kraftvoll derlei noch immer wirken kann, konnte man beim Tod der Lady Di verfolgen. Damals geriet der Thron fast ins Wanken, weil die Royals sich in jener Steifheit übten, welche die Briten, halb bewundernd, halb kritisch, "stiff upper lip" nennen, während die Nation Tränen vergoss.
Die Magie des Königtums kann in der säkularisierten, nivellierten Umgebung von heute beides sein, produktiver Widerspruch oder unerträglicher Zwang. Dazwischen erfolgreich zu navigieren, braucht es Sinn für Proportion und Gleichgewicht. Seine Erfahrung als Hubschrauberpilot kann William dabei zustattenkommen.
Der Prinz und seine Liebste werden Glück brauchen, um miteinander und in ihrer öffentlichen Rolle glücklich zu sein. Das aber sollte man ihnen von Herzen wünschen.