Wir werten die Rückmeldungen unserer Zuschauer täglich aus und informieren die verantwortlichen Stellen innerhalb des ZDF über das Feedback. Dieses fließt dann auch in die Nachbetrachtung der Sendungen ein. Das gilt selbstverständlich auch für die Ausgabe von "Markus Lanz" vom 16. Januar. Das Gespräch mit Frau Wagenknecht hat heftige Kritik ausgelöst, die wir, dort wo sie sachlich vorgetragen wird, auch nachvollziehen können. Das Interview mit Frau Wagenknecht wurde auch von der Redaktion gemeinsam mit Markus Lanz im Nachhinein kritisch analysiert. Der Gesprächsstil war zeitweise nicht angemessen. Das ZDF entschuldigt sich dafür. Richtig ist aber auch, dass Markus Lanz in seiner Talkshow seit Jahren Woche für Woche viele gute Gespräche führt und damit viele Zuschauer erreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre ZDF-Zuschauerredaktion
Ich muß für den Lanz mal ne Lanze brechen. Danke für diese Vorlage.
Wenn man sich das Interview anguckt, einfach mal auf Gefühlsebene, dann versteht man vieles besser. Ab 26.50 Minuten ungefähr offenbaren die Angriffsseiten ihre wahre Absicht.
Der Lanz hat zeitweise einen sehr fragwürdigen Stil präsentiert, aber die Methoden nutzt er oft. Der Lanz ist nicht dumm. Er hat mit der Wagenknecht nur einen Gesprächskontrahenten, den er fast nicht entlarven kann. Man merkt an seinem Tenor, daß er nicht zu ihr durchbrechen kann. Er versucht es deshalb im Gespräch mit aller Gewalt.
Ich sehe da schon auch einen Kern der Wahrheit. Die Linke sucht natürlich immer extreme Positionen, um sich abheben zu können. Sie lässt dabei im Gespräch natürlich immer andere Positionen weg. Es wird sehr einseitig dargestellt. Das muß die Wagenknecht in ihrer Funktion machen, um sich von anderen Parteien deutlich abzuheben und durch ihr souveränes und ruhiges Auftreten erreicht Sie die Zuschauer und das bringt den Lanz natürlich unter Druck. Er will einer Partei nicht DIE Plattform geben.
Man muß das Sendeformat verstehen. Der Lanz muß in seiner Funktion als Moderator polarisieren, damit das Gespräch spannend wird und nicht zu einer Werbesendung verkommt. Der Punkt ist, daß die Wagenknecht ihm rhetorisch in allen Punkten immer überlegen ist. Deswegen hat er sich Hilfe geholt. Und sein Ziel ist es beide Seiten gegeneinander aufzuhetzen und dabei der Wagenknecht auch die Schwächen zu entlocken.
Ein anderes Thema ist, daß die Medien selbst unter der Kontrolle von Wirtschaftsfunkionären sind. Der Lanz handelt natürlich auch im Auftrag dieser und ist beauftragt, das Gesicht des Euroraums um jeden Preis zu wahren. Die Linke soll mit diesem Auftritt ein wenig geschwächt werden.
Ich sehe die Linke tatsächlich in der Außenseiterrolle. Ich sehe immer den Gysi wie er wirklich sehr gut kritisiert, aber wenn er selbst in der Position wäre um Veränderung zu bewirken, sich wie ein kleines Kind in Fötusstellung begeben würde. Die Linke hat keine wirklichen Antworten, das ist Ihr Problem. Da unterscheidet Sie sich von den anderen Parteien nicht im Geringsten.
Im Übrigen mag ich die Wagenknecht persönlich in ihrem Auftreten sehr.
Sie kann Ihre Position im Prinzip aber immer schön reden. Eigentlich ist die Linke ein Euroraumgegner. Natürlich kann Sie das nicht offen nach außen tragen und das gesamte Gespräch zielte darauf ab. Die Linke sollte hier im Gespräch als eben staatsfeindlich dargestellt werden.
Nun sehe ich mit Lanz eigentlich kein Problem. Letztlich ist das hier Entertainment. Wer glaubt denn heute noch bitteschön an journalistische Freiheit?
Meine Meinung zur Politik ist:
Wer wählen geht, gibt seine Verantwortung an Andere ab!
In der Sache hat die Wagenknecht recht. Große Parteilen lassen sich alle kaufen, denn erst dadurch können Sie überhaupt öffentlich so stark wahrngenommen werden. Es ist somit ein korrumpiertes System. Das lässt sich in einer Welt voll unterschiedlicher Interessen nur schwer vermeiden.
Diese ganze Diskussion ist einfach nur pure Unterhaltung. Sie verändert nichts. Ich selbst habe viele Möglichkeiten mich zu entfalten. Die Regulierungen oder Deregulierungen der Politik halten mich nicht ab. Ein weltweiter Polizeistaat ist nicht möglich. Man kann nicht alle Leute gleichschalten. Das wird nie funktionieren.
Indem man uns hier Meinungen aufzeigt, werden wir innerlich satt. Die haben für uns sozusagen miteinander gekämpft. Ich selbst arbeite genug, habe keine Zeit mich selbst zu entfalten. Sollen die das mal für mich tun.
Jeden verdammte Tag kann man sich in seiner Umgebung engagieren, wenn man möchte. Neue Unternehmen aufbauen, die anders ticken oder seinen Job wechseln. Manchmal geht das alles nicht sofort, aber das heißt noch lange nicht, daß ich deswegen Andere über mein Wohl entscheiden lasse.
Ich will keine Partei, die ein Programm aufstellt. Programme sind bei der Entwicklungsgeschwindigkeit in der heutigen Zeit absolut veraltet!
Wenn ich ein System regulieren möchte wie die Parteien es oftmals versuchen, haben die Konzerne schon längst an zig anderen Stellen Deregulierungsmöglichkeiten gefunden und bewerkstelligt.
Was für ein Lanzproblem? Eine Fernsehshow ist kein Problem. Viel mehr sind es die Leute, die auch noch ne Petition unterzeichnen im Glauben damit etwas zu bewirken!