Stimmt, "das" ICH BIN ist kein Erlebnis, "es" ist das, was erlebt.
Aber die Erkenntnis, dass man ein Ich IST, ist eins.
Ja, schon, doch diese Erkenntnis ist flüchtig. Es gibt sie nur, wenn gleichzeitig etwas zusätzliches da ist, das zu einer Erkenntnis erst führt. Als Beweis für diese Flüchtigkeit lässt sich der traumlose Schlaf oder die Bewusstlosigkeit nennen. Denn in diesen Phasen gibt es keine Erlebnisse wie ”Es gibt mich“ oder ”Ich bemerke dieses oder jenes“. In diesen Phasen, die sich nur rückwirkend im Wachzustand schlußfolgern und beschreiben lassen, weiß ich weder, ob ich Mann oder Frau bin, noch wo ich mich gerade befinde, noch ob es irgendetwas wie eine Welt überhaupt gibt. In diesen Phasen ist kein Ich-Bin verfügbar, mit dem ich irgendetwas mitbekommen könnte, wie es im Wachzustand oder beim Träumen der Fall ist. Es sind Lücken im Erinnerungsvermögen, in denen es keine Ereignisse gibt, die einem Ich-Bin zugeordnet werden können.
Schlafen ist Sein ohne Ich-Bin.
In solchen Phasen ist das Ich-Bin auch nicht – sozusagen – deaktiviert im Hintergrund vorhanden. Denn Deaktivierung von Aufmerksamkeit gibt es nicht. Warum nicht? Weil auch das Aufmerksamkeit bedarf, um bezeugen zu können ”Sie ist deaktiviert“.
Was in solchen Phasen allerdings sehr wohl und unverzichtbar vorhanden sein muss, ist die Aufmerksamkeit an sich, unpersonifiziert, ohne als ein Ich-Bin in Erscheinung getreten zu sein, damit erklärt werden kann, wie es zu einem Aufwachimpuls und damit zu einem sofortigen Erscheinen des Ich-Bin kommen kann.
Ohne dieses "Aufwachen" ist da kein Erlebnis von einem eigenen Vorhandensein, genannt Ich-Bin.
Sobald man die Übungen des Eingangspostings wirklich gründlich durchgeführt hat, und man nach und nach alles Übrige entfernt, was einem Erlebnis nahe kommt, wird man bemerken, dass das Ich-Bin einer noch viel größeren Qualität weicht und dass kein Eindruck mehr von einem "Ich-Bin" übrigbleibt, sondern nur noch das Absolute, die Aufmerksamkeit an sich.