Das esoterische Gift

Stephan schrieb:
Hallo Nicole,genau das habe ich doch durchaus respektiert, als ich sagte, für manchen ist diese Methode sicherlich geeignet.
Für mich ist sie's nicht - und das ist kein purer Glaube, sondern meine ganz persönliche bisherige Erfahrung.

Wenn ich nicht darauf einsteige, per öffentlicher Reaktion, bedeutet es keineswegs, daß es mich nicht tangiert oder ich mir nicht gedanken drüber mache. Im gegenteil, wenn ich sofort zeter und mordio schreien und zurückschießen würde, wäre das mit sicherheit ein deutlich handfesteres indiz dafür, daß ich die eigentliche beschäftigung damit ganz weit wegschiebe.
das sehe ich defintiv anders. "der zweck heiligt die mittel" ist eine aussage die ich in nahezu jeder beliebigen situation für grundfalsch halte und als eine wohlfeile rationalisierung von inkonsequenz ansehe.ich schätze reinhold und seine Beiträge sehr, Nicole, ich denke, ich weiß auch wie er's meint, wenn er mir hin und wieder mal einen vor den bug knallt - und ich leugne nicht, daß ich da auch schlucke und in mich gehe.
fast allen anderen hier hätte ich für derartige bewertungen und übergriffe ganz ordentlich eine zurückgefpfeffert (frag mal die betreffenden, oder ich schick dir mal die links, wenn dus nicht glauben magst) - bei reinhold habe ich es ganz bewußt nicht und ich tu es auch weiterhin nicht - da kann er mir noch zehnmal dinge wie duckmäusertum und feigheit unterstellen.

wie ich schon schrieb, das ist etwas, worüber ich mich mit ihm einfach nicht streiten werde, weil ich mich darüber nicht streiten kann.
wer den satz verstehen will, versteht ihn - wers nicht kann, versteht ihn eben nicht oder falsch.

es ist meine art, damit umzugehen. für den moment. vielleicht werde ich in 5 jahren ganz anders reagieren. who knows?
es sind defintiv indoktrinationen, aus meiner sicht.

wer oder was sagt dir denn, daß ich nnicht schon die ganze Zeit daran arbeite? ich verzweifle manchmal fast, ob des oft nur langsamen Fortschritts, oder auch der Rückschläge, aber dennoch, ich arbeite dran. Ich habe zig Baustellen - aber ich hänge sie hier nicht an die Glocke, denn es sind meine ganz persönlichen.

liebe grüße
Stephan

Du denkst zu viel, Taten sind erforderlich, so werden deine Baustellen nicht fertig,
sie faulen vor sich hin. Dein Geist ist eine Baustelle, dein Verstand verhindert ein
Leben im Geiste.
 
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Inti schrieb:
UniqhornDas ist DEIN momentaner Weg, jeder hat andere Bedürfnisse - nicht umsonst hast du hier das Wort "einschlagen" gewählt, auch wenn du im nachhinein das vielleicht bestreitest - es gibt Menschen, die brauchen einen Therapeuten der ihnen in den Hintern tritt - wer sehr tief schläft, den muss man schon mal kräftig schütteln um ihn wach zu bekommen - ich kenne das, das hat mir auch mal geholfen, heute bevorzuge ich andere Methoden - je mehr und je länger man an sich arbeitet, desto eher reagiert man auch auf feinere Reize - und ich finde, ein guter Therapeut sollte in der Lage sein, sich auf die Bedürfnisse eines Klienten einstellen zu können und auch mal in der Lage sein flexibel, zart und mitfühlend zu sein - mag sein, daß Reini auch das drauf hat, aber hier im Forum kommt das nicht raus, da zeigt er nur seine harte Seite - die kompromisslose Schwarz-Weiß-Malerei.

Liebe Grüße Inti



Früchte die heranreifen, werden süßer, sie sehen schön aus, sie haben so manchen
Sturm erlebt (den Sturm der Worte) und eines Tages sind sie Reif,
um gepflückt zu werden.

Aber wer pflückt dann diese Früchte, wenn sie Reif sind?
Soll diese Früchte jemand pflücken, der Angst hat auf den Baum zuklettern, der Angst hat runter zufallen, der lieber im Watte gepackt werden will?
Oder sollen diese Früchte von jemand gepflückt werden,
der mutig ist, der mit all seinem Mut auf dem Baum klettert trotz der Gefahr runter zufallen?

Den Mutigen gehören diese Früchte, es sind Früchte der Arbeit, Früchte des Leidens, Früchte der Erkenntnis. Und wer in diese Früchte reinbeißt, so wird die Frucht süß hinuntergehen, im dem wird die Erkenntnis reifen, über das Leben und die Bitternis des Lebens wird offenbar, doch mit der Frucht (Erkenntnis) im Bauch lassen sich die Hindernisse auf dem Weg zum Leben meistern und das Leid wird erträglicher

Und der, der in diese Frucht reinbeißt, wird erneut zu Frucht die langsam heranreift, so wird sich langsam die Erkenntnis ausbreiten, dank den Mutigen, die bereit sind ihr Kreuz zu tragen.

Die Frucht, ist ein Mensch, der vieles auf sich nimmt, um heranzureifen, um für die, die nach Erkenntnis suchen eine Speise zu sein,
eine Speise, die den Geist nährt und nicht den Verstand.
 
Schön gesprochen Reini - sofern du hier nur den Sucher ansprichst, der auf seinen eigenen Baum klettert - denn nicht du als Wegweiser, Therapeut oder Helfer pflückst diese Früchte sondern jeder Mensch für sich. Allerhöchstens kannst du als Therapeut die Leiter machen. Und wenn ein Mensch den eigenen Baum vor lauter Wald nicht findet, kann man ihn darauf hinweisen, wo er suchen kann. Und ich halte es auch für mutig diesen Weg der Selbsterkenntnis zu gehen, die Dämonen der eigenen Seele zu reiten. Aber das war nicht so ganz der Punkt um den es mir in den letzten posts ging.

Liebe Grüße Inti
 
Reini schrieb:
Du denkst zu viel, Taten sind erforderlich, so werden deine Baustellen nicht fertig,
sie faulen vor sich hin. Dein Geist ist eine Baustelle, dein Verstand verhindert ein
Leben im Geiste.

Kann man jemanden denn nicht so sein lassen, wie er ist? Der eine geht seinen Weg im Denken, der andere im Zupacken. Beides ist richtig. Es ist nicht einer besser als der Andere. Laßt die Denker denken und die Zupacker zupacken. Wer anfängt, einen anderen davon überzeugen zu wollen, daß nur das, was er selbst erkannt hat, richtig ist, und man nur durchs Zupacken das Heil findet, macht genau das, was er an den Esoterik-Schulen verurteilt. Es gibt nicht den EINEN Weg des Heils für alle, es gibt für jeden seinen eigenen Weg. Und den muß jeder selbst finden.
 
Hallo Reinhold,
Reini schrieb:
Du denkst zu viel,
ja, oft ist das so.
Reini schrieb:
Taten sind erforderlich, so werden deine Baustellen nicht fertig,
ja. natürlich bringt denken alleine nicht weiter.
Reini schrieb:
Dein Geist ist eine Baustelle, dein Verstand verhindert ein Leben im Geiste.
icon5.gif
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wie meinst du das? :doof:

liebe Grüße
Stephan

edit: P.S.
Reini schrieb:
Es geht um deine Chance, nicht darum, irgendetwas nachzuahmen.
bist du ganz sicher, daß du in deinen Beiträgen oft nicht genau das letztlich forderst?
 
Hallo Stephan

Ich finde die Diskussion interesant, deshalb möchte ich auf das eine oder andere auch noch eingehen:

Es erwartet auch niemand von Dir, dass Du zeter mordio schreist, das tun genug andere :D Mir war nur aufgefallen, dass Du Dich, von gewissen Aussagen offenbar an Deine Kindheit und Jugend erinnert hast und Dir diese Dinge zu schaffen machen. Ich hatte es aber so verstanden, dass Du Dich deshalb davon distanzierst, weil es für Dich eben eine Art Indoktrinationen waren und Du dies eben deswegen komlpett von Dir weist. Daher mein Statement dazu.

Stephan schrieb:
"der zweck heiligt die mittel" ist eine aussage die ich in nahezu jeder beliebigen situation für grundfalsch halte und als eine wohlfeile rationalisierung von inkonsequenz ansehe
Naja, es mag hart klingen... Aber ich möchte noch meine Ansicht dazu schildern. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben unangenehme Dinge. Dinge an denen man unter Umständen ein Leben lang leidet und nagt, wenn man es nicht verarbeiten kann. Aber diese Dinge sind Mittel. Sie dienen dazu, dass man sie verarbeiten kann und daran wachsen kann. Meiner Ansicht nach ist das überhaupt der einzige Weg zu wachsen, über sich selbst hinaus zu wachsen. Dadurch verliert das "Mittel" seine Wichtigkeit, es wird entschärft. Denn dieses Mittel hat dann seinen Zweck erfüllt. Ohne dieses Mittel, wäre ich da ja sonst nicht hingekommen. Ich hoffe ich konnte mich einigermassen ausdrücken, wie ich das meine.
Stephan schrieb:
wer oder was sagt dir denn, daß ich nnicht schon die ganze Zeit daran arbeite?
also, das sagt mir niemand. Wo habe ich das denn behauptet?

Gruss
Nicole
 
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Hallo Nicole,
Uniqhorn schrieb:
Es erwartet auch niemand von Dir, dass Du zeter mordio schreist, das tun genug andere :D Mir war nur aufgefallen, dass Du Dich, von gewissen Aussagen offenbar an Deine Kindheit und Jugend erinnert hast und Dir diese Dinge zu schaffen machen. Ich hatte es aber so verstanden, dass Du Dich deshalb davon distanzierst, weil es für Dich eben eine Art Indoktrinationen waren und Du dies eben deswegen komlpett von Dir weist. Daher mein Statement dazu.
Es trifft beides zu. Ich sehe Reinholds Weltbild von einer Art "jüngstem gericht", bei dem alle danach bewertet werden, wie nah sie einem allgemeingültigen ideal gekommen sind, als inhaltlich unzutreffend an, d.h. ich teile die these als solche nicht.
Zugleich stellt sie eine Rechtferigungsgrundlage dar, um Indoktrination und Übergriffe als solche plausibel zu machen. Und dagegen wende ich mich dann noch mehr, weil das m.E.viel wesentlicher ist, als mal in der einen oder anderen Frage Meinungsunterschiede zu haben. Hier geht's um was ganz prinzipielles, etwas, das am Kern auch dieses Threads hier liegt

Beispielsweise folgt aus jenem Weltbild von Reinhold logisch zwingend die Einschätzung, dass Fleischkonsum prinzipiell, für jeden beliebigen Menschen, entweder gut oder böse (schlecht) ist. (Nach Reinholds Glauben ist es böse und schlecht).
In einem offeneren Weltbild hingegen, bei dem nicht unterstellt wird, daß Einklang mit der Natur (das ist ja das größere Thema dahinter, wenn ich die Ernährungsphysiologie jetzt mal rauslasse) nur auf einem, "millimetergenau" einzuhaltenden Wege zu verwirklichen ist, kann die These "Verzicht auf jeglichen fleischkonsum wäre das einzig richtige" gar nicht entstehen. Jedenfalls nicht aus diesem Argument heraus.
Uniqhorn schrieb:
Naja, es mag hart klingen... Aber ich möchte noch meine Ansicht dazu schildern. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben unangenehme Dinge. Dinge an denen man unter Umständen ein Leben lang leidet und nagt, wenn man es nicht verarbeiten kann. Aber diese Dinge sind Mittel. Sie dienen dazu, dass man sie verarbeiten kann und daran wachsen kann. Meiner Ansicht nach ist das überhaupt der einzige Weg zu wachsen, über sich selbst hinaus zu wachsen. Dadurch verliert das "Mittel" seine Wichtigkeit, es wird entschärft. Denn dieses Mittel hat dann seinen Zweck erfüllt. Ohne dieses Mittel, wäre ich da ja sonst nicht hingekommen. Ich hoffe ich konnte mich einigermassen ausdrücken, wie ich das meine.
ja, und so kann ich das auch voll unterschreiben. Aber es sind dann selbst gewählte oder selbst verursachte "Mittel" bzw. ich definiere letztlich selbst ihren Zweck und mache sie dadurch erst zu "meinem" Mittel. Beispielsweise dadurch, daß ich entscheide (bewußt oder unbewußt), ob ich das Mittel "schwere Demütigung" nutze, um zu lernen und daran zu wachsen, oder ob ich es "nutze", um mich noch ein Stück tiefer in eine Opferrolle zu flüchten.
Wohingegen es meines Erachtens etwas komplett anderes wäre, wenn Reinhold zu mir käme und sagen würde (hat er nicht, ist ein fiktives beispiel): ich demütige dich jetzt mal, es ist ja nur zu deinem besten, denn du hast dadurch die chance, daran zu wachsen. Mein Mittel heiligt "den" Zweck. Und zwar wäre es Reinholds zweck, in jenem fiktiven Beispiel.
Meine ablehnende Aussage bezog sich auf solche Mittel-Zweck-Rechtfertigungen, denn es ist nicht von ungefähr ein sehr gern gesagter Satz von Politikern aber auch anderen mit Macht ausgestatteten Menschen, um damit beliebig Eingriffe in die Verantwortung und das Leben Dritter zu rechtfertigen. Er korrelliert eng mit der These: "manche muß man zu ihrem Glück eben zwingen..."
Uniqhorn schrieb:
also, das sagt mir niemand. Wo habe ich das denn behauptet?
diese Passage habe ich so aufgefaßt (Hervorhebung durch mich):
Uniqhorn schrieb:
Die Aussagen welche Du als indoktrinationen bezeichnest, lösen bei Dir doch offenbar wirklich ungute Gefühle aus. Wie Du gesagt hast, Du hast sie in der Kindheit und Jungend zuhauf erlebt und hast natürlich darunter gelitten. Aber Stephan, genau jetzt hast Du doch die Chance daran zu arbeiten, denn offensichtlich beschäftigt Dich in diesem Fall dies doch, Du magst deshalb solche Aussagen nicht. Genau das meine ich, es wird weit von sich geschoben, anstatt die Chance am Schopfe zu packen und für sich daran zu arbeiten.

liebe Grüße
Stephan
 
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