Bin nicht einverstanden. Diese Definition würde heissen, dass Hass keine eigene Charakteristik hat und immer bloss negativ definiert werden kann, nämlich als quasi gesteigerte Nicht-Liebe (gemeint ist nicht "Gleichgültigkeit"). Damit wird Hass verniedlicht, schöngefärbt und es wird missverstanden, dass Hass in manchen Situationen ev. durchaus eine, sagen wir mal, notwendige oder stimmige Reaktion des Menschen darstellt. Genauso wie die Liebe.Hass ist in den Schatten gefallene Liebe....
Das ist bereits ein innerer Widerspruch. Wenn Hass ein Teil der Liebe ist, dann ist Liebe die Übermenge, während Hass eine Teilmenge der Liebe ist. Wenn Hass aber das andere Gesicht von Liebe ist, dann schliessen sich die beiden Mengen aus, sind aber als gleichberechtigte Partner anzusehen. Dann kann keine der beiden die Übermenge des andern sein.Hass ist ein Teil der Liebe ...
Sozusagen das "andere" Gesicht !
Hmmm, das könnte schon eher richtig sein.Hass ist ein Kind der Angst und das Gegenteil von Liebe.
Übrigens ist es ja auch bekannterweise so, dass für Hass, aber v.a. für Liebe leider meist ganz viele sehr unterschiedliche Sachen verstanden werden, wobei man vielleicht mind. den Ansatz der alten Griechen nehmen sollte und die drei Typen (wie hiessen die nochmal? Phileia und...) unterscheiden sollte, damit eine solche Untersuchung auch bloss annähernd Aussagekraft besitzt.
Persönlich glaube ich, dass das Wesen der Beziehung zwischen dem ewigen, unbewegten Nicht-Seiendem und der bewegten äusseren Welt weder eine Beziehung der Liebe noch des Hasses ist. Liebe und Hass existieren beide bloss in der letzteren Sphäre. Während meiner Meditation ist weder Liebe noch Hass da, höchstens sowas wie ein leises inneres Erstaunen, wovon ich aber glaube, dass es aus dem äusseren Verstand kommt, welcher überfordert ist mit der inneren Stille/Weite/Unbegrenztheit.