Genau so wirkt es aber.
Kinder finden alles normal, womit in ihrem Umfeld ganz normal umgegangen wird. Menschen unterschiedlicher Statur, Hautfarbe, Kleidung, mit Brille oder ohne, mit und ohne Hund, Menschen die Auto oder Fahrrad fahren, die unterschiedliche Berufe und Hobbies ausüben, in einem Haus mit Garten oder in einer Wohnung leben, Familien mit mehreren Kindern oder nur einem, all sowas eben, was es an Unterschieden so gibt.
Dazu kann auch gehören, daß es Trans-Menschen gibt - wenn damit ganz normal umgegangen wird und diese sich ganz normal in das Leben, wie die Kinder es erleben, einfügen. Einfach nur Eltern sein, Mensch sein, DA sein.
Wenn der Mann mit dem großen Schäferhund freundlich zu den Leuten ist, kriegen das auch die Kinder mit. Wenn der Mann aber bei jeder Gelegenheit rumschreit, daß sein Hund gefälligst zu akzeptieren ist, dann werden die Kinder ihn seltsam finden und unheimlich. Sie achten auf sein Verhalten nämlich weit mehr als auf seine Worte. Kinder merken, ob jemand sich in die Gemeinschaft integriert oder sich als Sonderling selber aus ihr zurückzieht oder sich gar feindselig den Anderen gegenüber verhält.
Eine frühere Freundin von mir hatte Eltern, die militante Nichtraucher waren. Die hat mir leid getan deswegen. Sie wollten während ihrer Schulzeit auf Elternabenden, Ausflügen, Schulfesten usw immer ihr Thema wie schädlich das Rauchen ist anbringen, so daß nach kurzer Zeit alle nur noch die Augen verdrehten: "DIE schon wieder!" Das war peinlich für das Mädchen. Auch beim hiesigen Kindergarten hat der Vater für Ärger gesorgt, weil er den dort Angestellten verbieten wollte, in deren Pausenraum zu rauchen. Sowas färbt auch auf das Kind ab, weil es immer heißt "das ist die Tochter von dem Fanatiker".