Cultural Appropriation - kulturelle Aneignung

Das Minderheiten in solchen Organisationen eher weniger vertreten sind hat aber viele Gründe. Rein statistisch sind Minderheiten ja schon vom Wortsinn her in der Minderheit. Dazu kommt aber auch, dass es eine gewisse Basis braucht damit Menschen sich idealistisch engagieren. Das kann man zwar nicht generalisieren, es trifft ganz sicher nicht auf alle zu, aber überwiegend und fast immer auf führende Persönlichkeiten. Kritiker würden sagen "Die haben keine anderen Probleme" oder sprechen von "denen gehts zu gut" usw. So meine ich es nicht.

Frühen Kommunisten ist das Phänomen übrigens auch schnell aufgefallen. Sie waren überrascht, teils sogar schockiert, dass ihre Ideen zu Anfang keineswegs bei jenen verfingen um die es ging: Arbeiter (in jenen Zeiten waren das fast "Sklaven"). Frühe Kommunisten waren zum großen Teil Intellektuelle und stammten nicht selten aus vermögenden Familien (Marx und wohl noch mehr Engels, aber auch Rosa Luxemburg, waren Paradebeispiele. Lenin eigentlich auch).

Und so ist es relativ oft wann immer es um große und idealistische Zukunfts-Themen geht. Die Vordenker sind meistens etwas elitär, oft genug dann auch manchmal etwas weltfremd. Bei FFF ist das m.A.n. auch so und zum Teil ist das schädlich für die Bewegung selbst. Wobei ich vermute, dass die aktuelle Kontroverse nicht auf die gesamte Bewegung hochgerechnet werden kann. Würde mich nicht wundern, wenn ein großer Teil der FFF-"Mitglieder" eher die Augen verdreht wenn diese Musikerin wegen ihrer Dreadlocks ausgeladen wird - zumindest hoffe ich das.
Aha, und den schwarzen Schülern/Studierenden und/oder den Kiddys mit Migrationshintergrund fehlt, Deiner Meinung nach, also diese „idealistische Ader“!?

Zitat:
„Fridays for Future (deutsch „Freitage für [die] Zukunft“; kurz FFF, auch FridaysForFuture bzw. Schulstreik für das Klima bzw. Klimastreik, im Original schwedisch „SKOLSTREJK FÖR KLIMATET“) ist eine globale soziale Bewegung ausgehend von Schülern und Studierenden, welche sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen, … „

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fridays_for_Future
 
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Aha, und den schwarzen Schülern/Studierenden und/oder den Kiddys mit Migrationshintergrund fehlt, Deiner Meinung nach, also diese „idealistische Ader“!?
Wenn Du "idealistische Ader" schreibst könnte es wirken als ob ich den Begriff benutzt hätte. Habe ich nicht, und ich habe das auch nicht gemeint. Was ich schrieb ist ja nachlesbar und das ist keineswegs gegen Menschen mit Migrationshintergrund gerichtet.



„Fridays for Future (deutsch „Freitage für [die] Zukunft“; kurz FFF, auch FridaysForFuture bzw. Schulstreik für das Klima bzw. Klimastreik, im Original schwedisch „SKOLSTREJK FÖR KLIMATET“) ist eine globale soziale Bewegung ausgehend von Schülern und Studierenden, welche sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen, … „

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fridays_for_Future
Ja, weiß ich.

Du selbst hast doch geschrieben: "Kann mich zwar täuschen, aber bei diesem FFF (zumindest was Deutschland angeht) scheinen mir eh nur sehr wenige Schwarze wirklich was zu melden zu haben. Aber auch andere Minderheiten wie zum Beispiel Migrantenkinder (falls sie nicht mindestens auf der Realschule sind und möglichst akzentfreies Deutsch sprechen) kommen dort ebenfalls eher selten bis gar nicht (öffentlich ihre Meinung äußernd) zu Wort, so mein subjektiver Eindruck."


Was wäre denn Deine Theorie betreffend Gründe?
 
Was wäre denn Deine Theorie betreffend Gründe?
Wenn ich mir ein durchschnittliches Klassenzimmer oder einen Hörsaal (z.B. hier in Frankfurt) vor Augen halte – erscheinen mir die Demonstrierenden bei FFF eben nicht wirklich repräsentativ für die Gesamtheit der Schüler und Studierenden. Das meine ich nicht nur optisch, sondern glaube dies auch an der Auswahl der vornehmlich der Mittel- bis Oberschicht entstammenden Redner festmachen zu können. Keine Ahnung wer die castet – oder entscheidet, was/wer am besten publikumswirksam gesendet wird.

Theorie hab ich darüber keine – war ja nur ein persönlicher Eindruck von mir.
Ein, „Die bösen biodeutschen Weißen“ lassen sie halt einfach nicht sooo gerne mitspielen und drängen sich lieber selbst in den Vordergrund – wär mir da z.B. aber selbstverständlich auch viiiel zu verschwörungstechnisch weit hergeholt.:weihna1
 
Wenn ich mir ein durchschnittliches Klassenzimmer oder einen Hörsaal (z.B. hier in Frankfurt) vor Augen halte – erscheinen mir die Demonstrierenden bei FFF eben nicht wirklich repräsentativ für die Gesamtheit der Schüler und Studierenden. Das meine ich nicht nur optisch, sondern glaube dies auch an der Auswahl der vornehmlich der Mittel- bis Oberschicht entstammenden Redner festmachen zu können. Keine Ahnung wer die castet – oder entscheidet, was/wer am besten publikumswirksam gesendet wird.

Theorie hab ich darüber keine – war ja nur ein persönlicher Eindruck von mir.
Ein, „Die bösen biodeutschen Weißen“ lassen sie halt einfach nicht sooo gerne mitspielen und drängen sich lieber selbst in den Vordergrund – wär mir da z.B. aber selbstverständlich auch viiiel zu verschwörungstechnisch weit hergeholt.:weihna1

Sie sind auch nicht repräsentativ. Um klarer zu machen was ich meine: Denk meine Theorie mal vollkommen ohne Menschen mit Migrationshintergrund, sondern stell Dir mal (ruhig zuerst mal klischeehaft) den Unterschied zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern vor. Denk an Unterschiede zwischen eher vermögendem Elternhaus und eher ärmlichem Hintergrund, Unterschiede zwischen behütet und problematischer Familie usw.

Wie gesagt, nimm zuerst mal Klischeebilder. Dann frag Dich wer wohl eher dazu tendiert sich idealistisch, in diesem Fall das Klimaproblem betreffend, zu engagieren. Es sind zum großen Teil Gymnasiasten die eher behütet aufwuchsen und gefördert wurden.

Natürlich ist die Realität nicht das total Klischee. Es gibt selbstverständlich Ausnahmen. Diese Klischees sind aber statistisch durchaus real.

Und wenn es dann um Menschen mit Migrationshintergrund geht, dann ist das eben auch der Fall. Kinder mit Migrationshintergrund gehen seltener auf Gymnasien, haben seltener Geld und öfter andere Sorgen. Nichts davon weil sie dümmer sind, sondern weil sie es in aller Regel schwerer haben.

Wenn man ganz generell über Probleme nachdenkt, dann gibt es einen bedeutenden Faktor: Zeit, bzw. den Unterschied ob ein Problem aktuell drängend ist, oder ob ein Problem eher langfristig ist. Wegen langfristiger und teilweise abstrakterer Themen geht eher die "Bildungs-Elite" auf die Straße. Ein Beispiel dafür waren die Studentenbewegungen oder dann die frühen Grünen. Wegen drängender Probleme gehen eher jene auf die Straße die sich unmittelbar betroffen fühlen.

Man kann es sich auch so denken: Familien, die kaum wissen wie sie über den nächsten Monat kommen sollen, die von einer Rechnung zur nächsten denken müssen und aktuell immer mehr Sorgen haben weil die Lebensmittelpreise steigen, denken wesentlich seltener über den Klimawandel nach. Die halten das eher für ein "Wohlstands-Symptom".

Und das meinte ich im vorherigen Post mit "dass es eine gewisse Basis braucht damit Menschen sich idealistisch engagieren"
 
Sie sind auch nicht repräsentativ. Um klarer zu machen was ich meine: Denk meine Theorie mal vollkommen ohne Menschen mit Migrationshintergrund, sondern stell Dir mal (ruhig zuerst mal klischeehaft) den Unterschied zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern vor. Denk an Unterschiede zwischen eher vermögendem Elternhaus und eher ärmlichem Hintergrund, Unterschiede zwischen behütet und problematischer Familie usw.

Wie gesagt, nimm zuerst mal Klischeebilder. Dann frag Dich wer wohl eher dazu tendiert sich idealistisch, in diesem Fall das Klimaproblem betreffend, zu engagieren. Es sind zum großen Teil Gymnasiasten die eher behütet aufwuchsen und gefördert wurden.

Natürlich ist die Realität nicht das total Klischee. Es gibt selbstverständlich Ausnahmen. Diese Klischees sind aber statistisch durchaus real.

Und wenn es dann um Menschen mit Migrationshintergrund geht, dann ist das eben auch der Fall. Kinder mit Migrationshintergrund gehen seltener auf Gymnasien, haben seltener Geld und öfter andere Sorgen. Nichts davon weil sie dümmer sind, sondern weil sie es in aller Regel schwerer haben.

Wenn man ganz generell über Probleme nachdenkt, dann gibt es einen bedeutenden Faktor: Zeit, bzw. den Unterschied ob ein Problem aktuell drängend ist, oder ob ein Problem eher langfristig ist. Wegen langfristiger und teilweise abstrakterer Themen geht eher die "Bildungs-Elite" auf die Straße. Ein Beispiel dafür waren die Studentenbewegungen oder dann die frühen Grünen. Wegen drängender Probleme gehen eher jene auf die Straße die sich unmittelbar betroffen fühlen.

Man kann es sich auch so denken: Familien, die kaum wissen wie sie über den nächsten Monat kommen sollen, die von einer Rechnung zur nächsten denken müssen und aktuell immer mehr Sorgen haben weil die Lebensmittelpreise steigen, denken wesentlich seltener über den Klimawandel nach. Die halten das eher für ein "Wohlstands-Symptom".

Und das meinte ich im vorherigen Post mit "dass es eine gewisse Basis braucht damit Menschen sich idealistisch engagieren"
Das denke ich mir lieber nicht. :nono: Z.B. in der wirtschaftlich relativ gut florierenden und auch sozial nicht zu den knauserigsten gehörenden Stadt, in der ich seit Geburt an lebe – könnten wir die Hütte eh gleich dichtmachen, wenn „wir“ Eingeborenen auf die dumme Idee kämen, nur noch unter uns bleiben zu wollen.

Obwohl wir dann natürlich zu einem zwar sehr armen, dafür aber total idealistischen, selbstlosen Haufen mutieren würden. Am besten alle deutschen Nichthessen gleich mit raus – Dann wären wir sogar gewissermaßen die Krone des Idealismus. :weihnacht:lachen:
Zitat:
„In der Stadt leben 23,6 Prozent Deutsche mit Migrationshintergrund und 29,5 Prozent Ausländer, macht zusammen 53,1 Prozent. So schreibt ein Buchhalter. Fertig ist die Laube und die deutsche Mehrheitsgesellschaft am Ende.“

Quelle:
 
Das denke ich mir lieber nicht. :nono: Z.B. in der wirtschaftlich relativ gut florierenden und auch sozial nicht zu den knauserigsten gehörenden Stadt, in der ich seit Geburt an lebe – könnten wir die Hütte eh gleich dichtmachen, wenn „wir“ Eingeborenen auf die dumme Idee kämen, nur noch unter uns bleiben zu wollen.

(....)

Es geht nicht um "unter uns bleiben wollen" und ich bat Dich zuerst mal "ohne Migrationshintergrund" zu denken, weil Du ja vorher glaubtest ich wolle denen Idealismus absprechen. Im Grunde wollte ich nur das Prinzip verständlich machen, aber... ich gebe auf. ;- )
 
Es geht nicht um "unter uns bleiben wollen" und ich bat Dich zuerst mal "ohne Migrationshintergrund" zu denken, weil Du ja vorher glaubtest ich wolle denen Idealismus absprechen. Im Grunde wollte ich nur das Prinzip verständlich machen, aber... ich gebe auf. ;- )
Hab schon kapiert, Du meinst, die nagen am Hungertuch und müssen nach der Schule noch Zeitungen austragen, um das Geld dann an ihre Großeltern schicken zu können, die in einem noch ärmeren Land, mit noch weniger Bildungschancen leben oder so.
Is ja auch Idealismus. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab schon kapiert, Du meinst, die nagen am Hungertuch und müssen nach der Schule noch Zeitungen austragen, um das Geld dann an ihre Großeltern schicken zu können, die in einem noch ärmeren Land, mit noch weniger Bildungschancen leben oder so. :)

Ich habe kein Interesse an plakativer Oberflächlichkeit. Die von Dir gestellte Frage ist durchaus interessant. Sie auf diese Art zu diskutieren ist es nicht.
 
Ich habe kein Interesse an plakativer Oberflächlichkeit. Die von Dir gestellte Frage ist durchaus interessant. Sie auf diese Art zu diskutieren ist es nicht.
Finde ich überhaupt nicht oberflächlich. Gerade gestern hatte ich mich mit dem Mann unterhalten, der bei uns am Arbeitsplatz normalerweise die Reinigungsarbeiten macht. Er hat mit seiner Frau zusammen eine kleine Firma und schuftet sonst so um die 60 Stunden die Woche.
Er ist 49, hatte gerade seinen 2ten Herzinfarkt und geht jetzt erstmal in Reha.
Das meiste Geld, das sie verdienen schicken die 2 aber zu ihrer Familie ins Ausland und sparen dabei bei sich selbst an eigenem Luxus und offensichtlich auch an ihrer Gesundheit.

Hab ihn zwar nicht gefragt, aber vermutlich interessiert er sich auch nicht so wirklich brennend für Umweltfragen.
Trotzdem ist er für mich auch irgendwo ein Idealist.
 
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In wie weit ein Mensch sich in einer Gesellschaft integriert fühlt und darin positiv mitwirkt, hängst stark von der positiven Wechselwirkung zwischen der Mehrheit in dieser Gesellschaft und der Minderheiten darin ab.

Wenn nun eine Gesellschaft kleinere Gruppen unter sich bewusst ausgrenzt, ob das nun kulturell oder finanziell geschieht, spielt keine Rolle, so können diese kleineren Gruppen folglich nicht bei der Lösung von Problemen in der Gesellschaft mitwirken, weil sie vermehrt gegen ihre eigenen Probleme zu kämpfen haben.

Was wäre aus Einstein (Wissenschaft), Rembrandt (Kunst) und Buddha (Mystik) geworden, wenn man sie ausgegrenzt hätte, statt sie zu fördern?
Looser, die im nackten Junkismus ums Überleben kämpften?

Daher halte ich Multi-Kulturelles-Verhalten, wie finanzielle Sicherheit für alle eher für alle förderlich als hinderlich.

Stellt euch vor, man hätte den Erfinder der Waschmaschine vor seiner Erfindung ausgegrenzt. Was hätten wir alle heute davon?
Handwäsche.
 
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