Cultural Appropriation - kulturelle Aneignung

Wie jetzt? Hast wohl was nicht verstanden. Wer Gesang studiert (Oper) muss italienisch lernen oder schon können, egal was für eine Herkunft er hat, darum ging es in meinem Beitrag.
Genau, weil die vor 1000 Jahren in der chinesischen Oper alle erstmal italienisch gelernt haben ;) :D Das man die Sprache auch kann, in der man singt, scheint mir allerdings logisch^^
 
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Ich arbeite in der Karl-May-Stadt Radebeul und wir führen seid über 70 Jahren " Winnetou" auf. Es gibt jährlich ein Karl May Fest zu dem originale Indianer kommen und sich freuen, dass ihre Kultur wahrgenommen wird. Obwohl ich ja den Karl May Kult gar nicht verstehe. Aber die echten Indianer finde ich immer interessant. Es würde auch ein echter Totem gebaut. Allerdings war eine amerikanische Kollegin, die Winnetou und Old Shatterhand nicht kannte, etwas verärgert wie wir die Geschichte ihrer Heimat darstellen. : D Kann ich sogar gut verstehen.
Dennoch: es ist keine Verunglimpfung sondern weckt eher das Interesse an der amerikanischen Geschichte und der indianischen Kultur. Wenn man " der mit dem Wolf tanzt" gesehen hat ahnt man dann schon ansatzweise wie verklärt May schrieb.

Falls das OT war, sorry.

Meine Mutter kannte vor vielen Jahren einen Azteken, der war hellauf begeistert, wenn man sich für seine Kultur interessiert hat und Teile davon ins eigene Leben integriert, er hatte viel eher die Sorge, daß sich niemand mehr dafür interessiert und sie so nach und nach in Vergessenheit gerät, weil viele jungen Leute in seiner Heimat wieder lieber die amerikanische Kultur wollten. Darum war er froh über Menschen, die sich dafür begeistert haben, durch so etwas wird sie bekannter und die Menschen denken dann drüber nach, nicht nur über Muster oder Kleidung oder Rituale, sondern auch über die Geschichte und die Unterdrückung. Das war ihm persönlich ein großes Anliegen.
 
Solidarität, Zusammenhalt. Hier, genau darum geht es:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/...rund-2000-berliner-tragen-kippa/21212716.html

Finde ich persönlich einfach super! (y)
Nun, mir begegnet oft ein junger Vater mit seinem Sohn er trägt Kippa, doch in letzter Zeit trägt er sie nicht mehr.

Habe ihn angesprochen er meinte die Anfeindungen sind zu groß, weniger deutsche, unsere lieben Mitbürger tun es.

Nicht nur die jungen. Seltsam auch nach dreißig und vierzig Jahren leben in Deutschland nicht integriert.
 
Meine Mutter kannte vor vielen Jahren einen Azteken, der war hellauf begeistert, wenn man sich für seine Kultur interessiert hat und Teile davon ins eigene Leben integriert, er hatte viel eher die Sorge, daß sich niemand mehr dafür interessiert und sie so nach und nach in Vergessenheit gerät, weil viele jungen Leute in seiner Heimat wieder lieber die amerikanische Kultur wollten. Darum war er froh über Menschen, die sich dafür begeistert haben, durch so etwas wird sie bekannter und die Menschen denken dann drüber nach, nicht nur über Muster oder Kleidung oder Rituale, sondern auch über die Geschichte und die Unterdrückung. Das war ihm persönlich ein großes Anliegen.
Genau so ist es, las vor einiger Zeit in der Zeitung, dass die Dialekte aussterben, da die jungen Menschen nur noch Hochdeutsch quasseln.
 
Das ist Quatsch.

Weil Kleidung und Aussehen mehr als nur Mode sein kann. Ausdruck einer Kultur oder Tradition. Die Kippa ist ja auch mehr als nur eine kaputte Baseballkappe. Und Dreads haben mehr mit einer Kippa gemein als man vermuten möchte. Bei Afrikanischen Stämmen sind Muster und Farben ein Zeichen der Stammeszugehörigkeit. ES gibt Schmuck den nur Herrscher oder spirituelle Führer tragen dürfen..etc.pp

Man kann das nicht alles so einfach über einen Kamm scheren. Und Menschen die diese Form von kultureller Aneignung als hinterfragbar ansehen sind wohl eher nicht rechts, ganz im Gegenteil..

Für mich fühlt sich das ehrlich gesagt auch nicht ganz richtig an. Die Grenzen sind halt fließend. Dreads wollte ich auch mal haben, hab's aber dann doch gelassen, weil ich mich immer gerne mit sämtlichen Hintergründen befasse. Mal davon abgesehen sind unsere Haare auch nicht wirklich dafür geeignet.

Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist der Neoschamanismus und sein unerträglicher Synkretismus. Ich weiß das solche immer sehr allergisch auf solche Kritik reagieren, aber das stört mich jetzt auch nicht mehr.

"Kriegserklärung gegen die Ausbeuter der Lakota-Spiritualität" sagt schon einiges aus. Da kann man sich dann auch mal selbst schlau machen,ob es unbedingt sein muss, einer gebeutelten Kultur letztlich noch die Spiritualität zunehmen.

Sich damit zu beschäftigen ( Fachgebiete gibt es ja genug) ist die eine Sache, so zu tun als wäre man (beispielsweise) ein Schamane aus einem uramerikanischen Volk, eine andere Sache. Der hat auch den animistischen Gedanken dahinter nicht verstanden. Denn"Schamanen"arbeiten mit den Dingen die um sie herum existieren, alles andere macht halt auch wenig Sinn....

Sich davon zu distanzieren, gehört dann auch nicht ins rechte Spektrum. Auch nicht sich mit seiner eigenen Kultur auseinander zu setzen.
 
Meine Mutter kannte vor vielen Jahren einen Azteken, der war hellauf begeistert, wenn man sich für seine Kultur interessiert hat und Teile davon ins eigene Leben integriert, er hatte viel eher die Sorge, daß sich niemand mehr dafür interessiert und sie so nach und nach in Vergessenheit gerät, weil viele jungen Leute in seiner Heimat wieder lieber die amerikanische Kultur wollten. Darum war er froh über Menschen, die sich dafür begeistert haben, durch so etwas wird sie bekannter und die Menschen denken dann drüber nach, nicht nur über Muster oder Kleidung oder Rituale, sondern auch über die Geschichte und die Unterdrückung. Das war ihm persönlich ein großes Anliegen.
Genau darum geht es doch bei der Sache. Es ist ein Unterschied ob jemand ein wirkliches Interesse an der gesamten Kultur, Tradition und dazugehörigen Tragödien und Religion hat und als Zeichen dessen , respektvoll , Zeichen, Farben, Symbole trägt.

Oder jemand Turnschuhe mit Voodozeichen kauft, weil die Muster so töfte sind. Es ist ein Unterschied, ob jemand 10, 2o Jahre oder ein Leben lang italienische Oper studiert, um sie vollumfänglich zu verstehen können oder Schakeline rosarote Dreadlocks mit Glöckchen trägt und sich jetzt Rastafari nennt.
 
Für mich fühlt sich das ehrlich gesagt auch nicht ganz richtig an. Die Grenzen sind halt fließend. Dreads wollte ich auch mal haben, hab's aber dann doch gelassen, weil ich mich immer gerne mit sämtlichen Hintergründen befasse. Mal davon abgesehen sind unsere Haare auch nicht wirklich dafür geeignet.

Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist der Neoschamanismus und sein unerträglicher Synkretismus. Ich weiß das solche immer sehr allergisch auf solche Kritik reagieren, aber das stört mich jetzt auch nicht mehr.

"Kriegserklärung gegen die Ausbeuter der Lakota-Spiritualität" sagt schon einiges aus. Da kann man sich dann auch mal selbst schlau machen,ob es unbedingt sein muss, einer gebeutelten Kultur letztlich noch die Spiritualität zunehmen.

Sich damit zu beschäftigen ( Fachgebiete gibt es ja genug) ist die eine Sache, so zu tun als wäre man (beispielsweise) ein Schamane aus einem uramerikanischen Volk, eine andere Sache. Der hat auch den animistischen Gedanken dahinter nicht verstanden. Denn"Schamanen"arbeiten mit den Dingen die um sie herum existieren, alles andere macht halt auch wenig Sinn....

Sich davon zu distanzieren, gehört dann auch nicht ins rechte Spektrum. Auch nicht sich mit seiner eigenen Kultur auseinander zu setzen.

Was viele nicht verstehen oder verstehen wollen ist, dass häufig die Dinge die wir an anderen Kulturen und Traditionen außergewöhnlich, selten und deswegen als "hübsch" empfinden, eben genau deswegen Selten und Außergewöhnliche sind, weil sie in irgendeiner Form als Abgrenzung zu anderen Traditionen und Kulturen dienten, Und das häufig nicht besonders freiwillig.

Da ungefragt einzubrechen, empfinde ich als genauso unangebracht, wie wenn jemand in meine persönliche Privatsphäre eindringt. Das ist auch eine Frage von Respekt.

Mir persönlich iat das weitestgehend allerdings egal, ABER ich respektiere die Tatsache dass Menschen sich dann über mein verhalten aufregen und tut das nicht mit einem "Reg dich nicht so auf" ab.

Wenn ich jetzt ne Bomberjacke, Springerstiefel, Dreadlocks und eine Kippa tragend, im Wald die Trommel trommeln würde, während ich eine italienische Oper jodel, könnte ich verstehen, dass einige das nicht so gut finden würden ..:D
 
Zitat von east of the sun:
OK, dürfen koreanische Tenöre italienische Oper singen?

Nein, gehört nicht zu ihrer Kultur, Pech gehabt, ;)

jep. denn ein Koreaner wird sich nie ganz in die italienische Seele einfühlen können und auch nicht in die des Komponisten. so wird argumentiert. obwohl, Moment mal, er hat ja schließlich eine Ausbildung durchlaufen. er hat Opernsänger gelernt, und ich gehe einfach mal ganz naiv davon aus, daß sowas zu der langen Ausbildung dazugehört und nicht nur das Singen als solches. genauso wie bei Schauspielern. die schlüpfen ja auch in ihnen fremde Rollen. andersherum staunt man ja immer wieder, wenn man einen Schauspieler mal privat erlebt (in einem Interview, einer Homestory oder so), und dort einen ganz anderen Menschen vorfindet, als man ihn im Film wahrgenommen hatte.
 
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Wenn ich jetzt ne Bomberjacke, Springerstiefel, Dreadlocks und eine Kippa tragend, im Wald die Trommel trommeln würde, während ich eine italienische Oper jodel, könnte ich verstehen, dass einige das nicht so gut finden würden ..:D

Ich würde dir dann noch weiße Schnürsenkel empfehlen, damit das Bild rund wird.:X3:
 
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