Whistleblower der Coronavirus-Pneumonie 2019/2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im
Netz veröffentlichte, von der Polizei erzwungene Erklärung Li Wenliangs
[6]
Als Ende Dezember 2019 eine Serie von Lungenentzündungen in Wuhan auffällig wurde, informierte er am 30. Dezember 2019 in einer
WeChat-Gruppe seine Arztkollegen über sieben Patienten, die mit Verdacht auf eine Infektion mit dem
SARS-Virus im Zentralkrankenhaus Wuhan behandelt wurden.
[7][4] Damit erregte er jedoch den Unmut der chinesischen Behörden, die vor allem bestrebt waren, keine Panik in der Bevölkerung aufkommen zu lassen. Die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan hatte am Tag von Lis Posting eine Anweisung herausgegeben, wonach Informationen über die neuartige Lungenentzündung nur von autorisierten Personen an die Öffentlichkeit weitergegeben werden dürften.
[4]
Am 1. Januar 2020 berichtete die staatliche Nachrichtenagentur
Xinhua, dass acht Personen in Wuhan strafrechtlich belangt würden, weil sie Falschinformationen im Internet verbreitet hätten, was „negative soziale Folgen“ haben könne. In derselben Meldung wurde bekräftigt, dass es noch keine Anzeichen für eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung der neuen Erkrankung oder eine Infektion des medizinischen Personals gebe.
[8] Vier Tage nach seinem Online-Posting wurde Li in das Sicherheitsbüro der Stadt Wuhan einbestellt. Dort wurde er genötigt, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er beschuldigt wurde, „unwahre Behauptungen gemacht“ zu haben, die die „gesellschaftliche Ordnung ernsthaft gestört“ hätten. Das Schreiben endete mit der Feststellung: „Wir wünschen, dass Sie sich beruhigen und sorgfältig nachdenken, und möchten Sie ernsthaft warnen: Wenn Sie weiter halsstarrig bleiben, Ihre Vergehen nicht bedauern und mit diesen illegalen Aktivitäten fortfahren, werden Sie strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden – haben Sie das verstanden?“ Li unterschrieb mit „Ich habe verstanden“ (明白,
míngbái – „verstanden“). Ende Januar veröffentlichte er eine Kopie des Schreibens auf der Internetplattform
Weibo. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Behörden bereits öffentlich bei Li entschuldigt.
[7][9]