Wie gut sind wir sechs Monate nach Infektion oder Impfung geschützt?
Forscher verstehen immer besser, wie lange eine durchgemachte Infektion oder Impfung vor dem Virus schützt. Neuste Erkenntnisse sind eher beruhigend, auch im Hinblick auf die Virusvarianten.
Wissenschaftler aus Kopenhagen etwa haben die Testdaten von mehr als 500.000 Dänen ausgewertet. Ihre
Studie ist vor wenigen Tagen im Fachmagazin Lancet erschienen. Das Ergebnis: Eine abgelaufene Infektion gewährt nach sechs Monaten noch einen Schutz von 80,5 Prozent. Das bedeutet: Wenn sich von 100 Menschen, die bisher keinen Kontakt zum Virus hatten, 50 infizieren, dann erkranken von 100 Menschen, die bereits infiziert waren, nur zehn erneut an
COVID-19. Doch der Schutz unterscheidet sich je nach Alter: Menschen, die jünger als 65 Jahre sind, sind zu mehr als 80 Prozent geschützt, bei älteren Menschen hingegen liegt der Schutz nach sechs Monaten nur noch bei 50 Prozent.
Eine andere große
Studie einer britischen Biobank mit mehr als 20.000 Teilnehmern zeigte, dass mehr als 99 Prozent derjenigen, die in der Vergangenheit an COVID-19 erkrankten, nach drei Monaten noch
Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut hatten. Nach sechs Monaten waren es immerhin noch 88 Prozent. Ob der Antikörper-Status sechs Monate nach einer Impfung ähnlich ist, darüber können Forscher noch keine sichere Aussage treffen. Sehr viel deutet aber darauf hin, dass auch ein halbes Jahr nach einer Impfung noch Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut zirkulieren.
Wie gut sind wir sechs Monate nach Infektion oder Impfung geschützt? - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren