Maßnahmenkritiker sind wir alle. Maßnahmengegner ist nunmal nicht dasselbe. Und es stehen, wenn überhaupt, auch nur die Maßnahmengegner unter Beschuss, die von einer Diktatur und diesen ganzen Quatschdenker-Nonsens fabulieren. Von denen die meisten die aktuelle Lage eh einfach als Trittbrettfahrer missbrauchen, sprich, sie würden ins selbe Horn blasen, gäbe es tatsächlich überhaupt keine Maßnahmen mit exakt denselben Scheinargumenten, Fakes und Regierungsstürzungsphantasien wie sie sie aktuell auftischen.
Ich kann nur für Österreich reden, da ich hier die Auswirkungen der diversen Lockdowns zu spüren bekomme.
Ich halte nichts von den Querdenkern und du hast recht, die würden auf jeden Zug aufspringen, solange es öffentlichkeitswirksam passiert.
Allerdings werfe ich nicht generell die Maßnahmengegner mit den Querdenkern in eine Schublade. Bei uns in A wurden 2020 vom VfGH (=Verfassungsgerichtshof) die Coronamaßnahmen währende dem 1. Lockdown zum Großteil als gesetzwidrig erkannt.
In den NL gibt es mittlerweile ebenso ein Urteil eines Verwaltungsgerichtes, das die Maßnahmen des LD als unrechtmäßig erklärt und die sofortige Aufhebung angeordnet hat.
Das bedeutet für mich, dass die Maßnahmengegner im Recht waren oder sind.
Ich weiß nicht, wie wasserdicht die Verordnungen in D sind. Ich kann auch nicht beurteilen, inwiefern zB bestellte Gutachten, die einen Lockdown aus wissenschaftlicher Sicht rechtfertigen sollen, einen Einfluss auf eure Bestimmungen haben.
Generell finde ich die mangelnde Transparenz bei Diskussionen über die weitere Vorgangsweise sehr bedenklich. Die Menschen haben ein Recht zu wissen, auf welcher Datenbasis Entscheidungen getroffen werden.
Wir in Österreich erfahren das nicht.
Ein Lockdown ist gerechtfertigt, wenn die Gefahr besteht, dass das Gesundheitssystem zusammenbricht.
Ist das jetzt der Fall bzw. wann war das der Fall?
Aber wenn du meinst, du wärest Maßnahmenkritikerin, worin konkret liegt deine Kritik?
Es gibt täglich aktualisierte Zahlen über Neuinfektionen und Todesfälle. Nur sagt weder die eine noch die andere Zahl besonders viel aus.
Wie viele Infizierte in welcher Altersklasse sind tatsächlich erkrankt, wie viele davon sind verstorben, wie viele waren im Krkh. bzw. Auf Intensiv usw. Erst, wenn diese Zahlen veröffentlicht werden, hat man wirklich einen Überblick über die Gefährlichkeit dieses Virus.
Es ist niemandem geholfen, wenn Sterbezahlen in den Raum gestellt werden, die bunt durcheinandergemischt wurden mit Übersterblichkeit oder Toten, die zwar nicht an, aber mit Corona verstorben sind , die die Bevölkerungspyramide völlig außer acht lassen oder auch Menschen, die sich vor Angst wegen Ansteckung nicht einmal mehr zum Arzt gehen trauen usw.
Wir haben es hier nicht mit der Pest oder Ebola zu tun, sondern mit einem Virus, der der zum Großteil alte Menschen und/oder gesundheitlich Vorbelastete gefährdet.
Was machen wir?
Wir sperren die Alten weg und die Gesunden ein.
Die Kollateralschäden, die dadurch verursacht werden, sind fast nicht mehr zu beziffern. Aber an jeder Zahl hängt eine Existenz, die vernichtet wird. Unabhängig von den psych. Schäden, die mittlerweile auch an Kindern bemerkbar sind.
Und trotz verhängtem oder besser gesagt, verhängten Lockdowns sind die Alten in den Heimen weggestorben wie die Fliegen. Das spricht ja tatsächlich für die Sinnhaftigkeit eines Lockdowns......
Was würdest du dir für einen Umgang mit dieser Pandemie wünschen und wie würdest du diese Alternativen umsetzen oder umgesetzt sehen wollen? Usw..
Ich würde mir wünschen, dass der Fokus hauptsächlich auf die gefährdeten Menschen gerichtet wird.
@Siriuskind zB hat erzählt, wie die Menschen in dem Heim, in dem sie arbeitet, geschützt werden.
Auch bessere Ausstattungen – vor allem im Hinblick auf Personal – in den Krkh. ist dringend erforderlich. Noch immer passiert es, das Patienten sich in einem Krankenhaus anstecken.
Und ich würde mir auch wünschen, dass zB Personen, die ihre Angehörigen pflegen, bei den Impfungen vorgereiht werden.
Und ich würde mir ebenso wünschen, dass bei der Festlegung der Vorgangsweise nicht nur die Experten gehört werden, die "auf Linie“ sind. Sondern auch die Argumente derjenigen Eperten, die eine gegenteilige Ansicht vertreten.
Und ich würde mir wünschen, dass gefährdete Personen nicht mehr mit den Öffis fahren müssen, wenn sie von A nach B müssen. Dass für diese Menschen zB ein Taxi zur Verfügung gestellt wird, für das sie nur einen sehr geringen Fahrpreis zahlen müssen.
Es gäbe sehr vieles, was man tun könnte, ohne die gesamte Wirtschaft an die Wand zu fahren. Und jede einzelne Maßnahme wäre im Endeffekt günstiger und effektiver als Lockdowns bis zum Sanktnimmerleinstag.
Weil der nächste Lockdown kommt mit Sicherheit.....