Corona-Pandemie: Verpackungen mehr gefragt als Papier
Laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, einem der größten Verbände von Verlagen, Produzenten und Buchhändlern, beruht der Papierengpass auf zwei Faktoren: der
Corona-Pandemie und dem Rohstoffmangel. Während der Pandemie hat der
Onlinehandel nochmals deutlich zugelegt. Viele Papierhersteller haben daher die Produktion von grafischem Papier, das für den Buchdruck benötigt wird, zu Gunsten der Produktion von Verpackungen zurückgeschraubt. Gleichzeitig werden die Lieferkapazitäten weniger. Der für die Papierherstellung wichtige Zellstoff muss allerdings aus Asien und Südamerika importiert, kann aber nicht transportiert werden. Die Folge: Der Preis für Zellstoff hat sich innerhalb weniger Monate nahezu verdoppelt. Auch Altpapier ist seltener und hat sich um 75 Prozent verteuert.
Druckereien können nicht alle Aufträge erfüllen
Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft droht den Druckereien daher das Papier auszugehen. "Es ist auch schon vorgekommen, dass wir Aufträge von Druckereien oder Buchbindereien zurückbekamen, weil sie vereinbarte Liefertermine nicht einhalten oder Materialien nicht bekommen konnten", sagt Nadja Kneissler, Vorsitzende des Verlegerausschusses im Börsenverein. Eine Ausnahme. Teilweise konnten zwar die angebotenen Preise von den Druckereien nicht mehr gehalten werden, allerdings würden die Druckereien alles tun, um die Engpässe auszugleichen, so Kneissler.