LalDed
Sehr aktives Mitglied
Habe ich auch nicht, ehrlich gesagt.ich kaufe vielen leuten einfach nicht ab, dass sie sich wirklich unvoreingenommen informieren und dann ein urteil bilden. sie haben sich höchstwahrscheinlich nicht mit den inhalten des drosten podcasts auseinandergesetzt und seine arbeitsweise und aussagen kennengelernt. das nimmt ihnen die kompetenz, ein urteil über seine aussagen zu fällen.
Ich glaube, es macht grosse Angst, keine klaren Richtlinien zu haben - die es bei Corona noch nicht gibt. Sie hätten gern Sicherheit - und verstehen nicht wirklich, dass es die nicht gibt (nicht nur bei Corona nicht).daher wird drosten darauf festgenagelt, dass er sich wohl mal geirrt hat und dass andere ihm ja auch widersprechen. das ist alles komplett von der inhaltsebene weg,
Dazu kommen die immensen finanziellen und persönlichen Belastungen, die grad fast alle Leute umhauen - und das tiefe Bedürfnis, jemanden dafür schuldig sprechen zu wollen, jemandem Vorwürfe machen zu wollen.....
ganz unselig, dass immer jemand (oder etwas) "schuld" sein muss....
Dagegen spricht die Angst, glaube ich. Und das Durcheinanderbringen von Meinungen und Fakten. Ich selber beginne, wenn ich einen Text lese, das grad erst auseinander zu sortieren.was ich einerseits verstehen kann, weil ich selbst nicht den nerv und die auffassungsgabe habe gerade, mich wirklich so tief in die sachebene einzuarbeiten, sodass ich da in dem bereich tatsächlich urteile mit fundament fällen könnte. aber dann soll man das doch bitte einsehen, insofern man ehrlich und nicht dilletantisch sein möchte.
Ja, das ist schlimm.....einfach so vorschnell meinungen zu bilden und anderen dann so leichtfüßig die kompetenz abzusprechen - ironischerweise dabei die eigene inkompetenz in die welt strahlend (und andere damit blendend).
und, eben, da werden sich Meinungen gebildet - keine Fakten angeschaut.....
Angst und das Bedürfnis nach Sicherheit, würde ich sagen.das muss doch ein psychisches phänomen sein, das hier greift und die analytische-kritische denkfähigkeit dermaßen ausschaltet, dass man einfach dinge behauptet, die man sich auf zieml niedrigem recherchelevel zusammengesucht hat, die einem ideologisch (oder sonstwie) in den eigenen kram passen.
Vielleicht auch das Gefühl, eh zu kurz gekommen zu sein, ständig belogen zu werden und abhängig von dem zu sein, was "die da oben" (oder die "Reichen" oder wer oder was auch immer) tun, wollen, sagen, verschweigen.
Wie Kinder, die nicht in der Lage sind, ihre eigene Lebenssituation zu beeinflussen - und als letztes Mittel Trotz und Wut zeigen, wenn ihnen sonst niemand zuzuhören bereit ist.
Ich glaube, dass die Gründe dafür, dass Verschwörungsmythen um sich greifen, sehr gerechtfertigt sind (viele Leute kommen zu kurz, die Politik hört ihnen wirklich oft nicht zu - was dann den Nährboden gibt für Manipulationen jeder Art).
Was mich von Verschwörungsmythen fern hält ist nicht, dass die nicht zumindest teilweise stimmen können (wie gesagt, kann es nicht beurteilen), sondern weil sie spalten. Ich mag Schuldweisungen nicht und ein Agieren aus Zorn heraus mag gerechtfertigt sein, ist aber niemals vernünftig oder zielführend.
Was mich von Verschwörungsmythen fern hält ist nicht, dass die nicht zumindest teilweise stimmen können (wie gesagt, kann es nicht beurteilen)
Nachtrag: es kann auch sein, dass es einfach unterschiedliche Intelligenzen gibt - also nicht mehr oder weniger, sondern wirklich verschieden. Und die Kühl-Analytische ist eine andere als die Soziale (wozu auch ein Grupenzusammenhalt gehören kann, stelle ich mir vor)...... nicht allen ist alles gleich stark ausgeprägt (und das will ich nicht als Wertung verstanden wissen!!) ist aber nur eine Vermutung.....
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