Christentum

Liebe Nami,

Dein Text ist in der Tat etwas verwirrend. Ich frage mich, welche Quellen Du für Deine Ansichten hast. Natürlich konnten die Menschen vor 2.000 Jahren schon schreiben und schon sehr viel länger. Richtig ist, dass die Bibel in ihren ältesten Teilen zuerst mündlich und erst sehr viel später schriftlich abgefasst wurde. Alle Schriften des „Alten Testaments“ sind jüdische Schriften und daher religiöse Schriften einer anderen Religion. Christen haben ihre eigenen Schriften geschaffen und sie im „Neuen Testament“ gesammelt. Und dann wird natürlich die Sache schon haarig, wenn Christen jüdische Geschichten anders deuten als es die Juden tun. Das beste Beispiel: Sodom und Gomorrah, zwei Städte am Toten Meer, die aufgrund eines Erdbebens untergingen. Die Juden sehen den Grund des Unterganges im Missachten des Gastrechtes, die Christen aufgrund sexueller Ausschweifungen.

Die christliche Kirche im Allgemeinen und die römisch-katholische Kirche im Besonderen haben sich in der Tat in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht. Gerade in den ersten Jahrhunderten waren die schlimmsten Gegner der Christen nicht die römischen (heidnischen) Behörden, sondern die Mitchristen.
Im Mittelalter hat es dann die Hexenverfolgung gegeben, aber die Initiatoren waren nicht die Kirche, sondern die Bevölkerung einer Stadt oder einer Grafschaft selbst. Die Kirche hat sich sogar gegen die Verfolgung von Hexen eingesetzt.
Etwas ganz anderes ist die Inquisition (Inquisitio = lat. für Untersuchung). Die Inquisition wurde auf Antrag von Königen oder anderen Mächtigen von der Kirche eingesetzt um unter Christen den einheitlichen Glauben durchzusetzen. Juden und Muslime fielen nicht unter die Gerichtsbarkeit der Inquisition.

Dies nur mal als erste Information. Wenn Dich dieses Thema interessiert, dann solltest Du bei der katholischen oder evangelischen Kirche einen Glaubensgrundkurs besuchen, in dem solche Grundlagen diskutiert und vermittelt werden. Dann werden viele Dinge klarer.

Gerade die Glaubensansichten der römisch-katholischen Kirche finden oft eine sehr schillernde Darstellung in diversen Foren. Die beste Literatur dazu ist der Katechismus der römisch-katholischen Kirche (nicht besonders teuer und in jeder Buchhandlung zu bekommen), in der solche Glaubensinhalte systematisch dargestellt werden.

LG
Musical
 
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Hallo,

Anmerkung: Es gibt keine Hinduismus. Hindus ist eine Benennung der Europäer für die Religion hinter dem Fluß Indus. Daraus wurden dann irgendwie Hindus.

Sorry, ich darf demnächst wieder Links posten. :banane:

Da fällt mir aber noch was dazu ein... Ich meine, das wesentliche von Jesus Wirken wurde nicht aufgeschrieben. Und die Inder sind so fies, und erzählen uns nichts. Ne, ich glaub nicht, Jesus sei gar nicht am Kreuz gestorben und nach Kaschmir ausgewandert. Ich bin mir aber sicher, das er sein Heilwesen irgendwo gelernt hat. Ich tipp da auf das Land hinterm Indus. und zufällig gibt es eine riesen Lücke in seiner Biographie.

Alles Liebe
Kuwaona

(10)

P.S. Schon gewußt? "Sahib" bedeutet im Arabischen Herr. Im Indischen bedeutet es so viel wie Unwissender. Und heute noch haben die Europäer nicht kapiert, wie sie verschaukelt wurden. Die Bayern sind da noch besser. Die Grüßen sich immer noch mit "Servus", obwohl längst bekannt ist, daß das der Gruß des Sklaven zu seinem römischen Herren war - "Dir zu Diensten". Lustig, nö?!
 
Hallo Musical,

Ich frage mich, welche Quellen Du für Deine Ansichten hast.

Die Inquisition richtete nur deshalb keine Nicht Christen, weil alle Nichtchristen sowieso kein Recht auf Gerechtigkeit hatten Die hatten bestenfalls die Wahl Christen zu werden oder Kopf ab. Jedes Land, das noch keinem christlichen Herrscher gehörte, wurde als Herrenlos betrachtet. Und der erste Christ konnte das Land für seine König beanspruchen. Fand man einen Grund, Menschen für Unwürdige Wilde zu erklären, tat man das.

Das erte mal, als sich Christen gegen Christen wandten, geschah mit der Verfolgung der Templer. Vorher richtete sich christliche Gewalt - die Kreuzzüge - gegen Nichtchristen. Christen wurden davor eben nicht von der Inquisition verurteilt und dann hingerichtet. Man wurde eben exkommuniziert und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.

Dies nur mal als erste Information. Wenn Dich dieses Thema interessiert, dann solltest Du bei der katholischen oder evangelischen Kirche einen Glaubensgrundkurs besuchen, in dem solche Grundlagen diskutiert und vermittelt werden. Dann werden viele Dinge klarer.

War das jetzt als Scherz gedacht, oder?

Die Kirche ist groß darin, sich aufgeklärt und selbstkritisch zu zeigen. Und im nächsten Moment wettert der Papst dann wieder gegen Kondome, weil das den Willen Gottes rein fusche. Für mich ist eins wichtig zu bedenken: Die allermeisten Christen sind viel mehr Christ, als die Kirche, der sie angehören.

Alles Liebe
Kuwaona

(waren es jetzt noch 9? *nachguck* Jo!)
 
diese Frage würde sich bei nahezu allen Religionen stellen, interessant das aber am meisten über das Christentum hinterfragt wird...dabei dürfen die ja wenigstens ohne Bekleidungsvorschrift oder Sehschlitzen rumlaufen, müssen auch nicht irgendwelche "Leibesübungen" am Tage vollführen oder Familiengrundsätze befolgen... der Wahnsinnsfaktor ist also noch relativ ein geringer.

ich find es logisch, dass die christliche Kirche in einer christlich geprägten Gesellschaft am meisten hinterfragt wird. Schliesslich greifen die christlichen Traditionen stärker in unser Leben in Mitteleuropa ein als die islamischen Traditionen.
 
Hallo Musical,

Ich frage mich, welche Quellen Du für Deine Ansichten hast.

Die Inquisition richtete nur deshalb keine Nicht Christen, weil alle Nichtchristen sowieso kein Recht auf Gerechtigkeit hatten Die hatten bestenfalls die Wahl Christen zu werden oder Kopf ab. Jedes Land, das noch keinem christlichen Herrscher gehörte, wurde als Herrenlos betrachtet. Und der erste Christ konnte das Land für seine König beanspruchen. Fand man einen Grund, Menschen für Unwürdige Wilde zu erklären, tat man das.

Das erte mal, als sich Christen gegen Christen wandten, geschah mit der Verfolgung der Templer. Vorher richtete sich christliche Gewalt - die Kreuzzüge - gegen Nichtchristen. Christen wurden davor eben nicht von der Inquisition verurteilt und dann hingerichtet. Man wurde eben exkommuniziert und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.



War das jetzt als Scherz gedacht, oder?

Die Kirche ist groß darin, sich aufgeklärt und selbstkritisch zu zeigen. Und im nächsten Moment wettert der Papst dann wieder gegen Kondome, weil das den Willen Gottes rein fusche. Für mich ist eins wichtig zu bedenken: Die allermeisten Christen sind viel mehr Christ, als die Kirche, der sie angehören.

Alles Liebe
Kuwaona

(waren es jetzt noch 9? *nachguck* Jo!)

Liebe Kuwaona,

ich habe Kirchengeschichte studiert und kann Dir gerne einige (preiswerte) Bücher nennen, in denen auch kritisch die Kirchengeschichte hinterfragt wird.

Leider ist es so, dass die Auseinandersetzungen zwischen Christen schon mit der Jerusalemer Urgemeinde angefangen hat und sich dann in einem fundamentalen Streit zwischen den Orthodoxen (Rechtgläubigen) und den Gnostikern entlud. Dazu brauchte es keine Templer, über die es mehr Schundliteratur als fundierte Geschichtsbücher gibt.

Die Inquisition gab es erst im Spätmittelalter und die sogenannten Kopf-ab-Missionierungen gab es auch nicht auf breiter Front, sondern ist eine politische Angelegenheit der Deutschen, die sogenannten Sachsenmission. Da hatte ein deutscher Kaiser die Fäden gezogen und nicht die Kirche.

Ob das ein Scherz ist, einen Glaubensgrundkurs zu belegen? Ich glaube nicht. Bevor ich eine Religion verdamme, sollte ich die Religion erst einmal kennenlernen. Das gilt für das Christentum genauso wie für andere Religionen. Judentum ist ein bißchen mehr als sich von Schweinefleisch fernhalten und den Sabbat halten. Und Islam ist auch ein bißchen mehr als Bomben schmeißen. Hier haben wir ein ganz aktuelles Beispiel: natürlich gibt es immer wieder Personen, die die Religion für wirtschaftliche und politische Ziele missbrauchen. Dazu gehören auch Islamisten. Diese spiegeln aber nicht den Islam oder die gesamte Gemeinschaft der Muslime wieder.

Aber wer die Islamisten von heute verdammt, der sollte nicht gleichzeitig die Tempelritter des Mittelalters als die Guten der Weltgeschichte sehen, die von der bösen Kirche (in diesem Falle war das übrigens der König von Frankreich) vernichtet wurden. Das ist historisch nicht richtig. Und mit der Abschaffung der Templer (nur ein winziger Bruchteil der Ordensangehörigen wurde tatsächlich getötet) hat sich das Christentum auch von der Idee verabschiedet, dass man
1. im Heiligen Land Besitzansprüche erhebt (zwei andere Religionen sind noch nicht so weit und streiten unentwegt, wie man täglich der Tagesschau entnehmen kann)
2. die Kirche militärische Gewalt anwenden darf.

LG
Musical
 
Hallo Musical,

Ich frage mich, welche Quellen Du für Deine Ansichten hast.

Die Inquisition richtete nur deshalb keine Nicht Christen, weil alle Nichtchristen sowieso kein Recht auf Gerechtigkeit hatten Die hatten bestenfalls die Wahl Christen zu werden oder Kopf ab. Jedes Land, das noch keinem christlichen Herrscher gehörte, wurde als Herrenlos betrachtet. Und der erste Christ konnte das Land für seine König beanspruchen. Fand man einen Grund, Menschen für Unwürdige Wilde zu erklären, tat man das.

Das erte mal, als sich Christen gegen Christen wandten, geschah mit der Verfolgung der Templer. Vorher richtete sich christliche Gewalt - die Kreuzzüge - gegen Nichtchristen. Christen wurden davor eben nicht von der Inquisition verurteilt und dann hingerichtet. Man wurde eben exkommuniziert und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.



War das jetzt als Scherz gedacht, oder?

Die Kirche ist groß darin, sich aufgeklärt und selbstkritisch zu zeigen. Und im nächsten Moment wettert der Papst dann wieder gegen Kondome, weil das den Willen Gottes rein fusche. Für mich ist eins wichtig zu bedenken: Die allermeisten Christen sind viel mehr Christ, als die Kirche, der sie angehören.

Alles Liebe
Kuwaona

(waren es jetzt noch 9? *nachguck* Jo!)

Der erste der exkommuniziert wurde war Heinrich IV.....

vorher gab es keine Exkommunikation.....

denn Papst Gregor VII. hat sie erst eingeführt....

im 11. Jahrhundert....

Die Inquisition wurde von Papst Innozenz III. eingeführt um die Katharer zu vernichten..... im 13. Jahrhundert...

Und die Annahme Christen gegen Christen erst seit den Templern...

ist nicht korrekt, denn Gottfried von Boullion, der Neffe von Gottfried von Lothringen (dem Buckligen) existierte zur Lebzeit Heinrich IV.... (jener der erstmals exkommuniziert wurde)

Gottfried von Boullion war König in Israel als die Templer (9) sich gründeten.... :zauberer1
 
Lieber Reisender,

Reisender: Diese Frage läßt sich leicht vertiefen.
Bevor es Zeichen gab, gab es die Sprache.
Die Sprache, (das Wort, der Logos) ist eine mentale Funktion und ist uns nicht angeboren, im Gegensatz zur tierischen Lautäußerung, die eine emotionale Funktion ist.
Wie lernen die Sprache durch Übertragung von Generation zu Generation,
und entwickeln sie weiter in der Zeit.
Doch wer lernte den ersten Menschen die Sprache?


die Sprache "kondensierte".
es gab (und gibt!) die EINE innerliche Sprache, und zu einem bestimmten Punkt, wo die Schwingungen des Bewusstseins unter eine kritische Grenze rutschten, gab es eine Zersplitterung in äußerliche Sprachen.
Die Bibel schildert dies als den Turmbau zu Babel.
Zu Pfingsten, zur Ausgießung des Heiligen Geistes, erhob sich die Schwingung des Bewußtseins zumindest zeitweise, und es konnten plötzlich alle verstehen was unter Einwirkung des Heiligen Geistes gesprochen wurde, egal welche Muttersprache sie hatten.
Auch heute ist es möglich, das Bewusstsein wieder so hoch schwingen zu lassen, dass die innerliche Sprache wieder völlig normal wird.
So entsteht Telepathie und weitere Dinge.

Wer selbst offen dafür ist, kann dies gut an kleinen Kindern beobachten.
Sie kommen in diese Welt und die Schwingung ihres Bewusstseins durchsinkt etliche Schichten, bis sie anfangen zu sprechen. Vorher sind sie telepathisch...
 
Ich sehe folgende Probleme und Kritikpunkte beim "Christentum" (soweit es das gibt), insbesondere bei den Katholiken (klar, es waren und sind nicht alle so):

  • Ich höre oft von überzeugten Christen "Du musst ...". Eine Argumentation die seit der Abschaffung des Scheiterhaufens viel von ihrer Überzeugungskraft verloren hat.
  • Nach meiner Erfahrung haben Christen gefestigte Vorurteile und wenig Empathie-Fähigkeit. Gegenbeispiele gibt es natürlich.
  • Theorie und Praxis sind zwei paar Schuhe. Da das Christentum bei uns jahrhundertelang sehr mächtig war, wurden von den Mächtigen allerlei verwerfliche Praktiken in seinem Namen ausgeübt (Kreuzzüge, Inquisition,...). Es bleibt ein Imageproblem zurück.
  • Das Zölibat ist unnatürlich und erhöht deshalb die Anzahl perverser Schweine im Klerus (Kindesmissbrauch).
  • Vor der Erfindung der Geburtenkontrolle war es die Aufgabe der moralischen Instanz (also Kirche), die Sexualität so weit zu unterdrücken dass es nicht zu Überbevölkerung kam. Das Aufkommen von Geschlechtskrankheiten verschärfte die Situation weiter. Wenn man den Menschen ein schlechtes Gewissen einreden kann ist das für die Machtausübung sehr praktisch. Eingefahrene Muster ändern sich sehr langsam, gerade in der Kirche, in diesem Fall zu langsam.
  • Ich habe bei vielen Christen festgestellt dass sie zwischen Glauben und Spiritualität nicht unterscheiden können. Deswegen können (und wollen) sie "ungläubige" nicht verstehen.
  • Das gleiche gilt für Moral, also Moral und Glaube erscheint vielen Christen untrennbar verbunden. Damit verdammen sie jemanden der nicht glaubt gleich von vornherein als unmoralisch.
  • Die aus Angst vor Wissen(schaft) herbeigeführte Polarisierung war ein gewaltiges Eigentor.
  • Ich vermisse das Engagement für den Umweltschutz. Es kann doch den "Kindern Gottes" nicht egal sein wie sie mit seiner Schöpfung umgehen.
  • Die Pauschal-selbst-Verurteilung ("Oh Herr ich bin nicht würdig") kann entweder zur Depression führen oder dazu dass man das ganze nicht ernst nimmt. Siehe thread "die Taktik des Teufels".
  • Das Wort Theologie ist ein Widerspruch in sich. Wenn man etwas über Gott wissen könnte, wäre die Kirche keine Glaubensgemeinschaft sondern eine Wissensgemeinschaft.

Aber bis auf die paar Kleinigkeiten ist es ganz OK ;)
 
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Ich sehe folgende Probleme und Kritikpunkte beim "Christentum" (soweit es das gibt), insbesondere bei den Katholiken (klar, es waren und sind nicht alle so):

  • Das Wort Theologie ist ein Widerspruch in sich. Wenn man etwas über Gott wissen könnte, wäre die Kirche keine Glaubensgemeinschaft sondern eine Wissensgemeinschaft.

Aber bis auf die paar Kleinigkeiten ist es ganz OK ;)

Deshalb klagte Jesus die Schriftgelehrten an (Die heutigen Theologen)
 
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