DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Hallo Syrius,
ja, wir drehen uns im Kreise, aber nur deshalb, weil ich über das Urchristentum schreibe, Du über dein persönliches Verständnis zum Christentum. Zu deiner Information, die Evangelien wurden zu einer Zeit geschrieben, in der es überhaupt noch keine Päpste gab. In den Evangelien steht auch nichts von einem Papst, einer Institution der Kirche oder gar von einem Klerus. Ich habe da nichts von einer Inquisition oder einem Aufruf zum Heiligen Krieg mit seinen Kreuzzügen gelesen.
Das Machtgerangel um dieses Amt entstand auch erst ein paar Hundert Jahre später und endete mit der Konstantinischen Schenkung. Ein Dokument, das angeblich um 315 n.Chr. ausgestellt wurde und in Wirklichkeit erst um 800 n.Chr. auf Betreiben von Papst Silvester I. angefertigt wurde.
Mich würde auch einmal interessieren, woraus Du deine Erkenntnisse über Jesus, seiner Lehre und den Urchristen beziehst wenn Du die einzige Quelle zu diesem Thema grundsätzlich in Frage stellst? Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich finde es gut, wenn ein Mensch zu sich selbst und somit auch zu seinem Glauben findet. Die Arianer, Gnostiker, Katharer, Freimaurer und viele andere Strömungen des Christentums sind diesem Gedanken gefolgt, um ihren eigenen Weg zum Seelenheil zu finden. Jesus lebte das ja selbst vor, indem er sich innerhalb des Judentums als ein solcher Andersdenkender zu erkennen gab. Mann sollte dabei halt auch erkennen, wenn man den Kern einer Lehre verlässt.
Obwohl es beim ersten Konzil in Nicäa auch um die Macht Konstantin des Großen ging, waren aber auch die Klärung grundsätzlicher Fragen zum Christentum sehr notwendig. Ohne diese Dogmen hätte sich das Christentum und die Lehre Jesus in der Vielfalt verloren und aufgelöst.
Warum zwischen den Ansprüchen der Lehre Jesus an den Menschen und dem gelebten Christentum eine solche Kluft entsteht, ist doch eine interessante Frage. Wie kann es sein, dass ein mit dem göttlichen Geist erfüllter Mensch mit einem Gebot der Nächstenliebe, selbst zu einem Werkzeug des Bösen wird? Es werden Menschen willkürlich denunziert und mit Vergehen bezichtigt, die sie nie begangen haben, gefoltert und verbrannt. Diese Schuld alleine dem Klerus aufzubürden wäre falsch, denn denunziert wurden diese Menschen von den Gläubigen und sie waren es auch, die sich als johlender Mob an der Verbrennung ergötzten.
Eventuell liegt es ja an der Lehre selbst, in der es gilt Gesetze einzuhalten. Eine Lehre mit hohem Anspruch, den nur wenige erfüllen können und viele zu Ausreden und Rechtfertigungen verleitet, warum er gerade dieses oder jenes Gesetzt übertreten darf. So wurde dann auch im Namen des Herrn das Gebot von der Nächsten- und Feindesliebe außer Kraft gesetzt, wenn es galt Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien.
Gerade das Alte Testament verfügt über sehr viele Gebote und dazu werden auch sehr viele Ausnahmen mit dem Willen Gottes sanktioniert. Ich erinnere dazu nur an die Landnahme Kanaans. Was ist das für ein Gott, der Leid, Elend und Vernichtung über andere ausschüttet, nur um ein paar Auserwählten einen Vorteil zu verschaffen (z.B. die sieben Plagen Ägyptens, Vernichtung Sodom und Gomorra)? Sorry, unter dem Begriff Güte, Nächstenliebe und Versöhnung habe ich andere Vorstellungen.
Soll das der Gott sein, den wir heute suchen und brauchen? Schon alleine an dem Gott im Alten- und Neuen Testament wird diese Diskrepanz zwischen den beiden Büchern deutlich. Eventuell wäre es für die Christen klüger gewesen, diesen Alten Bund nicht mehr zu erneuern.
Merlin
ja, wir drehen uns im Kreise, aber nur deshalb, weil ich über das Urchristentum schreibe, Du über dein persönliches Verständnis zum Christentum. Zu deiner Information, die Evangelien wurden zu einer Zeit geschrieben, in der es überhaupt noch keine Päpste gab. In den Evangelien steht auch nichts von einem Papst, einer Institution der Kirche oder gar von einem Klerus. Ich habe da nichts von einer Inquisition oder einem Aufruf zum Heiligen Krieg mit seinen Kreuzzügen gelesen.
Das Machtgerangel um dieses Amt entstand auch erst ein paar Hundert Jahre später und endete mit der Konstantinischen Schenkung. Ein Dokument, das angeblich um 315 n.Chr. ausgestellt wurde und in Wirklichkeit erst um 800 n.Chr. auf Betreiben von Papst Silvester I. angefertigt wurde.
Mich würde auch einmal interessieren, woraus Du deine Erkenntnisse über Jesus, seiner Lehre und den Urchristen beziehst wenn Du die einzige Quelle zu diesem Thema grundsätzlich in Frage stellst? Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich finde es gut, wenn ein Mensch zu sich selbst und somit auch zu seinem Glauben findet. Die Arianer, Gnostiker, Katharer, Freimaurer und viele andere Strömungen des Christentums sind diesem Gedanken gefolgt, um ihren eigenen Weg zum Seelenheil zu finden. Jesus lebte das ja selbst vor, indem er sich innerhalb des Judentums als ein solcher Andersdenkender zu erkennen gab. Mann sollte dabei halt auch erkennen, wenn man den Kern einer Lehre verlässt.
Obwohl es beim ersten Konzil in Nicäa auch um die Macht Konstantin des Großen ging, waren aber auch die Klärung grundsätzlicher Fragen zum Christentum sehr notwendig. Ohne diese Dogmen hätte sich das Christentum und die Lehre Jesus in der Vielfalt verloren und aufgelöst.
Warum zwischen den Ansprüchen der Lehre Jesus an den Menschen und dem gelebten Christentum eine solche Kluft entsteht, ist doch eine interessante Frage. Wie kann es sein, dass ein mit dem göttlichen Geist erfüllter Mensch mit einem Gebot der Nächstenliebe, selbst zu einem Werkzeug des Bösen wird? Es werden Menschen willkürlich denunziert und mit Vergehen bezichtigt, die sie nie begangen haben, gefoltert und verbrannt. Diese Schuld alleine dem Klerus aufzubürden wäre falsch, denn denunziert wurden diese Menschen von den Gläubigen und sie waren es auch, die sich als johlender Mob an der Verbrennung ergötzten.
Eventuell liegt es ja an der Lehre selbst, in der es gilt Gesetze einzuhalten. Eine Lehre mit hohem Anspruch, den nur wenige erfüllen können und viele zu Ausreden und Rechtfertigungen verleitet, warum er gerade dieses oder jenes Gesetzt übertreten darf. So wurde dann auch im Namen des Herrn das Gebot von der Nächsten- und Feindesliebe außer Kraft gesetzt, wenn es galt Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien.
Gerade das Alte Testament verfügt über sehr viele Gebote und dazu werden auch sehr viele Ausnahmen mit dem Willen Gottes sanktioniert. Ich erinnere dazu nur an die Landnahme Kanaans. Was ist das für ein Gott, der Leid, Elend und Vernichtung über andere ausschüttet, nur um ein paar Auserwählten einen Vorteil zu verschaffen (z.B. die sieben Plagen Ägyptens, Vernichtung Sodom und Gomorra)? Sorry, unter dem Begriff Güte, Nächstenliebe und Versöhnung habe ich andere Vorstellungen.
Soll das der Gott sein, den wir heute suchen und brauchen? Schon alleine an dem Gott im Alten- und Neuen Testament wird diese Diskrepanz zwischen den beiden Büchern deutlich. Eventuell wäre es für die Christen klüger gewesen, diesen Alten Bund nicht mehr zu erneuern.
Merlin