Christentum und Altes testamen

Hallo Syrius,

ja, wir drehen uns im Kreise, aber nur deshalb, weil ich über das Urchristentum schreibe, Du über dein persönliches Verständnis zum Christentum. Zu deiner Information, die Evangelien wurden zu einer Zeit geschrieben, in der es überhaupt noch keine Päpste gab. In den Evangelien steht auch nichts von einem Papst, einer Institution der Kirche oder gar von einem Klerus. Ich habe da nichts von einer Inquisition oder einem Aufruf zum Heiligen Krieg mit seinen Kreuzzügen gelesen.

Das Machtgerangel um dieses Amt entstand auch erst ein paar Hundert Jahre später und endete mit der Konstantinischen Schenkung. Ein Dokument, das angeblich um 315 n.Chr. ausgestellt wurde und in Wirklichkeit erst um 800 n.Chr. auf Betreiben von Papst Silvester I. angefertigt wurde.

Mich würde auch einmal interessieren, woraus Du deine Erkenntnisse über Jesus, seiner Lehre und den Urchristen beziehst – wenn Du die einzige Quelle zu diesem Thema grundsätzlich in Frage stellst? Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich finde es gut, wenn ein Mensch zu sich selbst und somit auch zu seinem Glauben findet. Die Arianer, Gnostiker, Katharer, Freimaurer und viele andere Strömungen des Christentums sind diesem Gedanken gefolgt, um ihren eigenen Weg zum Seelenheil zu finden. Jesus lebte das ja selbst vor, indem er sich innerhalb des Judentums als ein solcher Andersdenkender zu erkennen gab. Mann sollte dabei halt auch erkennen, wenn man den Kern einer Lehre verlässt.

Obwohl es beim ersten Konzil in Nicäa auch um die Macht Konstantin des Großen ging, waren aber auch die Klärung grundsätzlicher Fragen zum Christentum sehr notwendig. Ohne diese Dogmen hätte sich das Christentum und die Lehre Jesus in der Vielfalt verloren und aufgelöst.

Warum zwischen den Ansprüchen der Lehre Jesus an den Menschen und dem gelebten Christentum eine solche Kluft entsteht, ist doch eine interessante Frage. Wie kann es sein, dass ein mit dem göttlichen Geist erfüllter Mensch mit einem Gebot der Nächstenliebe, selbst zu einem Werkzeug des Bösen wird? Es werden Menschen willkürlich denunziert und mit Vergehen bezichtigt, die sie nie begangen haben, gefoltert und verbrannt. Diese Schuld alleine dem Klerus aufzubürden wäre falsch, denn denunziert wurden diese Menschen von den Gläubigen und sie waren es auch, die sich als johlender Mob an der Verbrennung ergötzten.

Eventuell liegt es ja an der Lehre selbst, in der es gilt Gesetze einzuhalten. Eine Lehre mit hohem Anspruch, den nur wenige erfüllen können und viele zu Ausreden und Rechtfertigungen verleitet, warum er gerade dieses oder jenes Gesetzt übertreten darf. So wurde dann auch im Namen des Herrn das Gebot von der Nächsten- und Feindesliebe außer Kraft gesetzt, wenn es galt Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien.

Gerade das Alte Testament verfügt über sehr viele Gebote und dazu werden auch sehr viele Ausnahmen mit dem Willen Gottes sanktioniert. Ich erinnere dazu nur an die Landnahme Kanaans. Was ist das für ein Gott, der Leid, Elend und Vernichtung über andere ausschüttet, nur um ein paar Auserwählten einen Vorteil zu verschaffen (z.B. die sieben Plagen Ägyptens, Vernichtung Sodom und Gomorra)? Sorry, unter dem Begriff Güte, Nächstenliebe und Versöhnung habe ich andere Vorstellungen.

Soll das der Gott sein, den wir heute suchen und brauchen? Schon alleine an dem Gott im Alten- und Neuen Testament wird diese Diskrepanz zwischen den beiden Büchern deutlich. Eventuell wäre es für die Christen klüger gewesen, diesen Alten Bund nicht mehr zu erneuern.


Merlin
 
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Hallo Syrius,

ja, wir drehen uns im Kreise, aber nur deshalb, weil ich über das Urchristentum schreibe, Du über dein persönliches Verständnis zum Christentum.

Die urchristlichen Gemeinden waren so organisiert, dass deren Leitung ein Medium inne hatte. Durch dieses Medium sprachen die Geister Gottes und belehrten die Menschen -in Erfüllung des Versprechens Jesu, die Geister der Wahrheit zu senden. Diese Medien, resp. die Engel rügten manchmal auch die Menschen oder wiesen sie in schlimmen Fällen gar fort.

Sie bestimmten auch die Menschen für die politischen Ämter.

Als die Machtgelüste der Menschen jedoch überhand nahm, wurden die Medien verboten und später durch die Inquisition umgebracht.

Mich würde auch einmal interessieren, woraus Du deine Erkenntnisse über Jesus, seiner Lehre und den Urchristen beziehst – wenn Du die einzige Quelle zu diesem Thema grundsätzlich in Frage stellst? Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich finde es gut, wenn ein Mensch zu sich selbst und somit auch zu seinem Glauben findet. Die Arianer, Gnostiker, Katharer, Freimaurer und viele andere Strömungen des Christentums sind diesem Gedanken gefolgt, um ihren eigenen Weg zum Seelenheil zu finden. Jesus lebte das ja selbst vor, indem er sich innerhalb des Judentums als ein solcher Andersdenkender zu erkennen gab. Mann sollte dabei halt auch erkennen, wenn man den Kern einer Lehre verlässt.

Genau darum ging/geht es mir, um den Kern der Lehre! Wohin führen die Quellen, die Du bezeichnest? zum Christentum oder einem armseligen, unlogischen, widersprüchlichen Relikt daraus? genau!

Schon früh kam ich zum Schluss, dass diese Quellen nicht das hergeben, was ich zu akzeptieren bereit war. Ich las Johannes Greber, der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck (kann man runterladen).

Hier ist logisch, klar und einfach des Menschen Woher und Wohin aufgezeichnet. In der Folge bin ich noch auf weitere Quellen gestossen, da es wieder Medien gibt, die im urchristlichen Sinn völlig uneigennützig der hohen Geisterwelt Gottes dienen.


Obwohl es beim ersten Konzil in Nicäa auch um die Macht Konstantin des Großen ging, waren aber auch die Klärung grundsätzlicher Fragen zum Christentum sehr notwendig. Ohne diese Dogmen hätte sich das Christentum und die Lehre Jesus in der Vielfalt verloren und aufgelöst.

Wie oben erwähnt, die Dogmen wären nie nötig gewesen, hätte man dem Betreiben des Bösen nicht stattgegeben und die Medien verboten. Das (wahre) Christentum hätte sich mit unglaublicher Macht weit verbreitet und der Aufschwung wäre viel früher und schneller gekommen, weil keine Energien mit Kriegen und Machtspielen verpufft wären.


Warum zwischen den Ansprüchen der Lehre Jesus an den Menschen und dem gelebten Christentum eine solche Kluft entsteht, ist doch eine interessante Frage. Wie kann es sein, dass ein mit dem göttlichen Geist erfüllter Mensch mit einem Gebot der Nächstenliebe, selbst zu einem Werkzeug des Bösen wird? Es werden Menschen willkürlich denunziert und mit Vergehen bezichtigt, die sie nie begangen haben, gefoltert und verbrannt. Diese Schuld alleine dem Klerus aufzubürden wäre falsch, denn denunziert wurden diese Menschen von den Gläubigen und sie waren es auch, die sich als johlender Mob an der Verbrennung ergötzten.

Wen meinst Du damit? welcher mit dem göttlichen Geist angefüllter Mensch wurde zum Werkzeug des Bösen? das widerspricht sich.

Was die Inquisition betrifft, die Du hier auch ansprichst, geht es um Macht, Geld und Ansehen. Vor allem die Kirche trägt hier Schuld - vielleicht nicht nur.

Gerade das Alte Testament verfügt über sehr viele Gebote und dazu werden auch sehr viele Ausnahmen mit dem Willen Gottes sanktioniert. Ich erinnere dazu nur an die Landnahme Kanaans. Was ist das für ein Gott, der Leid, Elend und Vernichtung über andere ausschüttet, nur um ein paar Auserwählten einen Vorteil zu verschaffen (z.B. die sieben Plagen Ägyptens, Vernichtung Sodom und Gomorra)? Sorry, unter dem Begriff Güte, Nächstenliebe und Versöhnung habe ich andere Vorstellungen.

Soll das der Gott sein, den wir heute suchen und brauchen? Schon alleine an dem Gott im Alten- und Neuen Testament wird diese Diskrepanz zwischen den beiden Büchern deutlich. Eventuell wäre es für die Christen klüger gewesen, diesen Alten Bund nicht mehr zu erneuern.
Merlin

Der alte Bund wurde auch nicht erneuert. Zum Zeichen dafür zerriss der Vorhang des Tempels als Jesus am Kreuz verschied.

Was den vermeintlich sanktionierenden Gott betrifft, so ist bekannt, dass Lot das hätte verhindern wollen, so er auch nur einen Gerechten noch gefunden hätte. Hier geht es aber nicht nur um 'gerecht' sondern um bodenlos böse. Das Böse hat sich hier, wie auch dort, wo es zur Sintflut kam, dermassen ausgetobt, dass es vernichtet werden musste, um dem Zweck der Erde, als Rückweg für die Gefallenen zu dienen, überhaupt eine Chance zu geben.

Zusammenfassend geht es mir nicht darum, was die Kirchen sagen sei Wahrheit und sich darauf auf die gleichen Bücher beziehen - sondern es geht darum, was Wahrheit wirklich ist.

lg
Syrius
 
Die urchristlichen Gemeinden waren so organisiert, dass deren Leitung ein Medium inne hatte. Durch dieses Medium sprachen die Geister Gottes und belehrten die Menschen -in Erfüllung des Versprechens Jesu, die Geister der Wahrheit zu senden. Diese Medien, resp. die Engel rügten manchmal auch die Menschen oder wiesen sie in schlimmen Fällen gar fort.
Hallo Syrius,

es wundert mich ein wenig, dass Du gerade mit dieser Vorstellung Maria Magdalena in den Hintergrund stellst, obwohl gerade Sie mit ihren Visionen einen starken spirituellen Aspekt in die Lehre eingebracht hatte.

Schade, dass auch Du die Engel mit einem strafenden Aspekt sehen möchtest. Ich wünschte mir, dass die Engel wieder mit ihrem eigentlichen Wesen verbunden werden und nicht als Machtfaktor des Glaubens missbraucht werden. Sie beziehen ihre Kraft nicht aus der Gewalt, sondern aus ihrem Wesen als Sendboten des Reinen und des Guten. Wie schon Jesus sagte, sollte der Mensch den Weg zu Gott nicht durch die Gesetze finden, sondern aus seiner eigenen Seele heraus. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10 [25-27]) wird dieser Gedanke sehr schön beschrieben.


Schon früh kam ich zum Schluss, dass diese Quellen nicht das hergeben, was ich zu akzeptieren bereit war. Ich las Johannes Greber, der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck (kann man runterladen).

Hier ist logisch, klar und einfach des Menschen Woher und Wohin aufgezeichnet. In der Folge bin ich noch auf weitere Quellen gestossen, da es wieder Medien gibt, die im urchristlichen Sinn völlig uneigennützig der hohen Geisterwelt Gottes dienen.
Warum hast Du Greber nicht schon früher erwähnt, denn dann hätte ich deinen Gedanken leichter folgen können. Seine Vorstellungen waren auf dem Arianismus aufgebaut und da gibt es ein paar Merkmale, die sich eben nicht mit dem Paradigma der Urchristen vereinbaren ließen. Es gibt in den meisten großen Religionen verschieden Strömungen, die aber letztlich im Kern übereinstimmen müssen. Dieser verbindende Inhalt wurde auf dem 1. Konzil in Nicäa als das Glaubensbekenntnis der Christen zusammengefasst.

Beim Arianismus ging es gerade auch um die Streitfrage, welchen Status man Jesus zuordnen sollte. Wie kann die Dualität oder die hellenistische Trinität mit der Vorstellung vom Monotheismus verbunden werden? Ist der Punkt, um den es damals ging. Das ist aber zunächst keine Frage der Macht, sondern eine philosophische Grundsatzfrage der Lehre an sich.


Wie oben erwähnt, die Dogmen wären nie nötig gewesen, hätte man dem Betreiben des Bösen nicht stattgegeben und die Medien verboten. Das (wahre) Christentum hätte sich mit unglaublicher Macht weit verbreitet und der Aufschwung wäre viel früher und schneller gekommen, weil keine Energien mit Kriegen und Machtspielen verpufft wären.
Wenn man dem Treiben des Bösen unterbinden und die Medien verbieten möchte, müssten dazu auch wieder Dogmen erstellt werden.


Wen meinst Du damit? welcher mit dem göttlichen Geist angefüllter Mensch wurde zum Werkzeug des Bösen? das widerspricht sich.
Natürlich widerspricht sich das, deshalb habe ich das ja auch als Frage angeführt. Nach dem Verständnis der Christen wird der Mensch bei der Taufe mit dem Heiligen Geist erfüllt, das hatte ich schon mehrfach erwähnt und da ändert sich auch nichts daran, wenn Du eine andere Auffassung vertrittst.


Der alte Bund wurde auch nicht erneuert. Zum Zeichen dafür zerriss der Vorhang des Tempels als Jesus am Kreuz verschied.
Mt. 27 [50] Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. [51] Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss im Tempel in zwei Stücke von obenan bis untenaus [52] Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen.

Mt. 26 [27] Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus [28] das ist mein Blut des Neuen Testamentes, welches ich vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.


Zusammenfassend geht es mir nicht darum, was die Kirchen sagen sei Wahrheit und sich darauf auf die gleichen Bücher beziehen - sondern es geht darum, was Wahrheit wirklich ist.
Um welche Wahrheit soll es hier gehen?


Merlin
 
Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. [51] Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss im Tempel in zwei Stücke von obenan bis untenaus [52] Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen.

Jesus ging in den Tempel. Es waren viele Heilige da. Sie schliefen. Dann zerrissen zwei Jünger den Vorhang, von oben nach unten. Das Gewinde, der Ständer fiel auf den Altar. Es schepperte und auf der Erde bebte es. Ich griff zum Kelch und warf ihm einen der Heiligen zu. Er war noch nicht ganz wach, doch wir entdeckten hinter dem Vorhang eine Leiche.

Damals deckten wir die Morde der "Priester" auf.

Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus [28] das ist mein Blut des Neuen Testamentes, welches ich vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

Es war schon spät. Jesus war bereit dazu. Entweder er oder wir, versteht ihr? Für das, was wir getan haben, hätten wir auch alle am Kreuz sterben können.

Ich nahm den Kelch und trank. Würde ich es tun?

Er vergab bereits allen anderen unseren Hochmut. Ich wollte es. Ich verriet Jesus. Unsere einzige Sünde war doch, dass wir Aufständige waren. Ich ging zu den Römern. Jesus wollte sich eh für uns kreuzigen lassen. Indem ich ihnen sagte, dass er König werden wollte, da...

...und dann all das Blutvergiessen. Wieso?
 
cosmoparticle - ganz schlau werd ich aus deinen beiträgen noch nicht, aber dein vorgeben judas zu sein ist im ansatz nicht falsch, denn das sind wir alle im weiteren sinn. offensichtlich hast du auch die beweggründe von jesus dem christus verstanden. beim dalai lama bin ich übrigens ganz anderer meinung wie du, denn dieses amt wird aussterben.
mfg
 
Auch ich empfing den heiligen Geist, doch als mich Johannis der Täufer aus dem Matcha-See in Tchechien holte, fuhr Judas in mich. Nun bin ich der Rüssel der Schüssel. Und Christus heiligen Geist sah ich in die Sonne schweben.

Doch der Dalai Lama ist auch ein Kind der Sonne. Denn alle beten zu Son (Jesus)und San (Buddha). Doch die Welt ist einseitig, im Westen betet man das Leben des Königs an (Sohn) und im Osten das Leben des Dieners des Universums (San = Herr). Doch einzig die Schlange kennt Sin, die Sünde der Sonne, Gott sein zu wollen.

Wir können nicht alle Son sein. Werdet San, der Diener, oder Son, der König. Sonst ist kein Frieden auf Erden. Und für alle, denen das Top-Prinzip (von oben nach unten = Son, Jesus-Prinzip der Sonne) genauso doof ist wie das Bottom-Prinzip (von unten nach oben = San, Buddha-Prinzip), der nimmt eben das Sin-Prinzip. Das ist der Weg des Tao, denn Konfuzius sagte, der Weg des Taos sei durch die Schlängellinie des Yin- und Yang-Prinzips begrenzt. Der Führer der Chinesen. Die Herrschaft der Sonne.

Doch ich bin Top, im Bett wie im Netz, doch im Leben folge ich San, weil ich auch Freunde haben will. Und Sin sei mir ein weiser Führer durch meinen derzeitigen Japanischkurs. So dass der Schlüssel auch dem Herzen der Sonne für China und auch San folgt, ohne zu wissen, wer beide sin-d. Denn ich sinne hier: Ihr könnt euch alle für San und Son oder Sin entscheiden, doch folgt einem oder allen Prinzipien der Sonne!

Achtung: Gesellschaftskritik: Aber nee, eigentlich ist es mir egal, ich bin Westerdendörfler und steh auf die geilen hierarchischen Spiele von Top und Bottom, wo kann denn Liebe dann Sin sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Syrius,

es wundert mich ein wenig, dass Du gerade mit dieser Vorstellung Maria Magdalena in den Hintergrund stellst, obwohl gerade Sie mit ihren Visionen einen starken spirituellen Aspekt in die Lehre eingebracht hatte.

Hallo Merlin,

bin mir nicht bewusst, Maria Magdalena in den Hintergrund gestellt zu haben. Von welchen Visionen sprichst Du, die sie gehabt haben soll? und wo sind diese zu finden?

Schade, dass auch Du die Engel mit einem strafenden Aspekt sehen möchtest. Ich wünschte mir, dass die Engel wieder mit ihrem eigentlichen Wesen verbunden werden und nicht als Machtfaktor des Glaubens missbraucht werden. Sie beziehen ihre Kraft nicht aus der Gewalt, sondern aus ihrem Wesen als Sendboten des Reinen und des Guten. Wie schon Jesus sagte, sollte der Mensch den Weg zu Gott nicht durch die Gesetze finden, sondern aus seiner eigenen Seele heraus. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10 [25-27]) wird dieser Gedanke sehr schön beschrieben.

Zum besseren Verständnis der Belehrung der Urchristen: meist waren es Tieftrancemedien, die durch die Geistern der Wahrheit, so wie von Jesus versprochen, gesprochen haben und die Lehre Jesu lehrten und vertieften.

Dass diese Engel über das Verhalten der Menschen dieser Christengemeinde informiert waren, versteht sich. So nun ein Mitglied sich trotz Belehrung ständig versündigt, ist durchaus zu verstehen, dass der Engel ihn rügt - wo hast Du da ein Problem? Dadurch wird er doch nicht zum Machtfaktor des Glaubens. Gerade weil sie Sendboten des Reinen und des Guten sind, rügt er, um auf den rechten Weg zu führen.

Warum hast Du Greber nicht schon früher erwähnt, denn dann hätte ich deinen Gedanken leichter folgen können. Seine Vorstellungen waren auf dem Arianismus aufgebaut und da gibt es ein paar Merkmale, die sich eben nicht mit dem Paradigma der Urchristen vereinbaren ließen. Es gibt in den meisten großen Religionen verschieden Strömungen, die aber letztlich im Kern übereinstimmen müssen. Dieser verbindende Inhalt wurde auf dem 1. Konzil in Nicäa als das Glaubensbekenntnis der Christen zusammengefasst.

Greber schrieb in seinem Buch, was ihm vom Engel Gottes durch das Tieftrancemedium gesagt worden ist und kann sich deshalb von den Belehrungen, die die Engel den Urchristen gaben, nicht unterscheiden.

Beim Arianismus ging es gerade auch um die Streitfrage, welchen Status man Jesus zuordnen sollte. Wie kann die Dualität oder die hellenistische Trinität mit der Vorstellung vom Monotheismus verbunden werden? Ist der Punkt, um den es damals ging. Das ist aber zunächst keine Frage der Macht, sondern eine philosophische Grundsatzfrage der Lehre an sich.

Heute haben wir die Möglichkeit wieder, uns direkt durch die Geisterwelt Gottes belehren zu lassen, wir müssen uns lediglich etwas darum bemühen.


Wenn man dem Treiben des Bösen unterbinden und die Medien verbieten möchte, müssten dazu auch wieder Dogmen erstellt werden.

Das hast Du nicht ganz richtig verstanden: In den urchristlichen Gemeinden gab es einige geldgierige und machthungrige Menschen, die jedoch solange ihre Untugenden nicht ausleben konnten, solange die Engel durch die Tieftrancemedien sprachen und sie zur Ordnung mahnten. Doch es gelang ihnen, die Medien zu verbieten und selbst Macht auszuüben - und das ist dann die Geburt der Kirche.

Hätte man sich immerfort den Medien resp der durch sie sich kundgebenden Engel bedient, hätte man immer alle religiösen Fragen sofort beantwortet bekommen und Dogmen wären gar nie nötig gewesen.

lg
Syrius
 
Hallo Merlin,

bin mir nicht bewusst, Maria Magdalena in den Hintergrund gestellt zu haben. Von welchen Visionen sprichst Du, die sie gehabt haben soll? und wo sind diese zu finden?
Diesen Punkt hatten wir doch schon Beleuchtet, hier nochmals die Stellen im Neuen Testament:
Mt. 28 [7-9]; Mk. 16[9] Jesus aber, da wer aber auferstanden war, früh am ersten Tag der Woche, erschien er am am ersten Maria Magdalena, von welcher er die sieben Teufel ausgetrieben hatte.

Ich finde es schon merkwürdig, dass Du in dieser Frage nach dem Beweis im Neuen Testament fragst und selbst führst Du Dinge an, die sich durch nichts untermauern lassen. Klingt das nicht etwas nach Beliebigkeit?

Dass diese Engel über das Verhalten der Menschen dieser Christengemeinde informiert waren, versteht sich. So nun ein Mitglied sich trotz Belehrung ständig versündigt, ist durchaus zu verstehen, dass der Engel ihn rügt - wo hast Du da ein Problem? Dadurch wird er doch nicht zum Machtfaktor des Glaubens. Gerade weil sie Sendboten des Reinen und des Guten sind, rügt er, um auf den rechten Weg zu führen.
Der Machtfaktor entsteht durch den Willen Gottes, der hier durch einen Engel vollzogen werden soll (Kontrolle, Ermahnung und Rüge). Das ist aber nicht das Wesen der Engel, auch wenn sie im Alten Testament gerne als Vollstrecker verstanden werden. In deinem Beispiel läßt sich sehr gut die Lehre Jesus erklären. Hier wird doch sehr deutlich, dass nicht die Gesetze einen Menschen abhalten können zu sündigen, sondern die innere Einsicht des Herzens - es nicht zu tun.

Wir können noch so viele Gesetze in Stein meißeln und jeden noch so geringen Verstoß bestrafen, aber bessere Menschen werden wir dadurch nicht – sondern nur folgsamere. Soll das der Weg zum Seelenheil eines Menschen sein? Findet man damit zur inneren Ruhe und dem kleinen Glück eines Menschen?

Hätte man sich immerfort den Medien resp der durch sie sich kundgebenden Engel bedient, hätte man immer alle religiösen Fragen sofort beantwortet bekommen und Dogmen wären gar nie nötig gewesen.
Dogmen haben durch den Lauf der Geschichte einen Beigeschmack von Stillstand und Macht bekommen. Man sollte dabei aber bedenken, es geht bei einem Dogma um eine mehrheitliche Überzeugung zu Glaubensinhalten. Wenn man sich also in manchen Dingen bei den verschiedenen Konzilen in deinem Sinne entschieden hätte, wäre das somit auch zu einem Dogma geworden. Es muss doch in einer Gemeinschaft einen gemeinsamen Nenner geben, an dem sich die einzelnen Gläubigen orientieren können.


Merlin
 
Jede mediale Begebenheit in einen Menschen lehrt uns ein Stück mehr vom Ganzen.

Gleich eine ganze Summe von medial empfindenden Menschen die später als Propheten verehrt wurden, die finden wir im AT, und sehr oft ist daran ein gewisser Erfüllungszwang zu erkennen – was die begleitenden Prophezeiungen betrifft. In diesem Sinn hat das NT volle Arbeit geleistet. Als man versucht hatte, und scheinbar ist es gelungen, einen vermeintlichen Priestersohn in den aller höchsten Rang der Medien und Propheten zu erheben.

So steht es immer wieder im NT: „Ich bin es, aber die Welt hat mich nicht erkannt.“
Das spricht für das eigene Streben der Person genau so,
wie auch für die danach gestellten Forderungen an die Bevölkerung.

Etwa so:

„Wenn einem offensichtlichen Priestersohn nicht die Ehre erwiesen wird,
wenn wir nicht an dem Erbrecht der Väter festhalten wollen,
ja dann könnten wir gleich alles beenden?!“

Aber es ist mehr, nicht nur ein Königssohn in Galiläa im Exil.
Dieses Umfeld ist recht genau beschrieben in den Andeutungen.
Nach seiner Zeit im römischen Militärdienst in Cesarea,
da hat er sich davon entschieden distanziert,
was uns die Trennung von einer weltlichen Herrschaft ebenso dokumentieren will,
wie auch die Gegensätzlichkeit zum Militär bei der Heilung des Sohnes vom Hauptmann.

Die Information über seine wirtschaftliche Situation wird uns auch eingeleitet
mit einem Gegensatz zu den Gepflogenheiten der Fischer.
Weniger wird darauf hingewiesen, dass einige Jünger diesem Handwerk nachgingen,
viel mehr wird aber ausgesagt, dass er, der Nazaräner nicht in diesem Gewerbe zu finden gewesen ist.

Die Situation in einem ländlichen Umfeld drängt sich auf,
aus der Summe der verschiedenen Gleichnisse,
und dazu kommt dann die Betonung des Weinhandels an mehreren Stellen,
was uns nahe legt, dass der Nazaräner nicht nur alle Prophezeiungen der Vergangenheit erfüllen könnte,
sondern dass seine eigene Familie eine Kombination aus eigenem Anbau gewesen ist,
wo der Weinbau bevorzugt wurde,
kombiniert mit der Tochter aus einer Familie des Weinhandels in einer Hochzeit.

Gut. Die Firma gab es bald nicht mehr.
Und die persönliche Familienplanung ist auch daneben gegangen.

Das erfordert freilich nach einem Ersatz,
denn auf der wirtschaftlichen Basis war der Erfolg nicht garantiert,
egal was es einmal werden sollte.
Erst hier kommt Maria Magdalena als eine Art Vergleich ins Spiel,
es kann auch wo anders ganz übel ablaufen.

Über seine Frau finden wir ergänzenden Hinweise, etwa bei Philippus (seinem Schwager),
dem das nicht ganz „Wurst“ gewesen sein konnte.
Der Kindersegen ist fast ausgeblieben,
eine Fehlgeburt jagte die andere,
zuerst starb die Tochter und danach starb der Sohn.

- und dann hat es „klick“ gemacht ?!

Warum ich das erzähle liegt auf der Hand.
Wenn ich meine meditierenden Fragen stelle,
wie Ihr schreibt,
dann frage ich nämlich gleich in diese Richtung.

Siehe dazu auch das Thema „Hallo Judith“.

Es muss nicht immer Käse sein!



und ein :maus:
 
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Hallo Teigabid,

nein, es muss nicht alles Käse sein – denn zu den besten Erkenntnissen kommt man in den Phasen der Ruhe. Dennoch sollten auch Visionen in sich schlüssig sein. Ich finde deinen Beitrag interessant und möchte, deshalb den einen oder anderen Gedanken aufgreifen und betrachten.

„Wenn einem offensichtlichen Priestersohn nicht die Ehre erwiesen wird, wenn wir nicht an dem Erbrecht der Väter festhalten wollen, ja dann könnten wir gleich alles beenden?!“
Wie kommst Du darauf, dass Jesus ein Priestersohn gewesen sein und warum er beim römischen Militär gewesen sein könnte? Sicherlich gibt es zur Geschichte um den römischen Hauptmann bei Matthäus und Lukas ein Übersetzungsproblem aus dem Griechischen, ob es da um einen Knecht oder Sohn geht. Anderseits ist diese Frage bei der Geschichte eher nebensächlich.

Was mir auch schon mehrfach aufgefallen ist, dass zwar Jesus als Sohn des Häuserbauers aus Nazareth bezeichnet wird, in seinen Gleichnissen verwendet er aber an keiner Stelle irgendwelche Begriffe aus diesem Handwerk. Selbst wenn er zusammen mit seinem Vater diesem Handwerk nachging, wie konnte es dann sein, dass er für längere Zeit sich eine Auszeit für seine Mission nehmen konnte? Es fällt auch auf, dass zwar seine Mutter und seine Geschwister in den Evangelien vorkommen, aber Joseph nur beiläufig an einer Stelle erwähnt wird (ausgenommen in der Geburtsgeschichte). Ist es nicht etwas merkwürdig, dass er häufig vom Verhältnis von Vater und Sohn spricht, aber an keiner Stelle von Joseph?

Sicherlich verwendet Jesus den Wein als Gleichnis, aber wenn man das einmal genauer ansieht, hält sich das im Rahmen. Interessant ist, dass gerade bei Lukas etwas häufiger die Rede vom Wein ist.
Es gibt aber nur das Gleichnis von dem Wein in alten Schläuchen, das man mit etwas gutem Willen mit dem Weinhandel in Verbindung bringen könnte:
Mk. 2 [22] Und niemand fasst Most in alte Schläuche; sonst zerreißt der Most die Schläuche, und Wein wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern man soll Most in neue Schläuche füllen.

Ich denke, dass die Gleichnisse mit dem Wein eher dem Genuss zuzuschreiben sind und weniger der Gewerbsmässigkeit: LK. 7 [34] Des Menschen Sohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagt ihr: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund.

Warum die Gleichnisse im ländlichen Bereich angesiedelt wurden, verwundert eigentlich nicht, denn die damalige Gesellschaft rund um den See Genezareth lebte überwiegend vom Ackerbau und Fischfang. An diese Menschen richteten sich ja seine Gleichnisse, die von ihnen auch verstanden werden sollten. Viele dieser Gleichnisse haben auch ihre ursprüngliche Kraft verloren, weil uns die existenzielle Bedeutung von Aussaat und Ernte verloren gegangen ist.


Merlin
 
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