Christentum und Altes testamen

Hallo Druide Merlin!

Das ist bestimmt richtig, ohne dieser aussagekräftigen Geschichte, da hätte so mancher gar nichts in seiner Hand, spirituell und religiös betrachtet, das wird niemand bestreiten – also gut, sagen wir nur ein paar wenige – und davor konnte nicht genug gewarnt werden, damals.

Jedoch wird nicht nur Dich diese Auslegung amüsieren:


(Joh 2, 19)

Jesus antwortete ihnen:

Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.



aber

(Mt 24,1-2)

Als Jesus den Tempel verlassen hatte,
wandten sich seine Jünger an ihn und wiesen ihn auf die gewaltigen Bauten des Tempels hin.

Er sagte zu ihnen:

Seht ihr das alles?
Amen, das sage ich euch:
Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben;
alles wird niedergerissen werden.

Aus den Schriften der Essener aus Qumran ist eine Geschichte bekannt geworden die von einer sinnlosen weißen Wand erzählt, die man scheinbar nirgends einordnen kann.
Tatsächlich ist es jedoch so, dass damals bei einem Hausbau nicht zuerst wie man meinen könnte nur ein Fundament errichtet worden ist, sondern darauf wurde zuerst einmal eine Wand errichtet, an die das Haus dann sozusagen angelehnt werden sollte – in Nazareth.
Nur kamen nach dieser gemeinsamen Arbeit der Stützwand unlösbare familiäre Probleme dazu und es blieb bei dieser weißen Wand. Nichts wurde es mit den landwirtschaftlichen Nutzungsräumen und jenen für die Lagerung von Wein.

Diese Phase wurde bestimmt von ihm überwunden, aber dennoch war dadurch so viel Missklang hervorgerufen worden, der die eigene detaillierte Bautätigkeit nicht praktisch darstellen mochte, und auf eine begleitende Tätigkeit bei seinem Ziehvater konnte er wohl tunlichst verzichten.

Bei den Essener wurde die Andeutung dieser weißen Wand in der erzählten Beschreibung dazu verwendet um auszudrücken, dass mit dem Erbauer, der gesellschaftlich in seiner Familie versagt hatte, in den höheren Rängen der Essener nichts anzufangen wäre.

Ganz anders bei den familiären Aposteln, den Evangelisten.

Da wird von einer solchen Wand erzählt, die in 3 Tagen errichtet wurde.
Im Kleinformat zum Bau des Tempels, sozusagen.
Inhaltlich bedeutet es nichts anderes als die Fassade der weißen Mauer,
sie gleicht der Fassade des Tempels,
denn auch von dem bleiben den Gläubigen nur die äußeren Umrisse.

Darauf wird an anderer Stelle hingewiesen.
Die Pharisäer werden bezichtigt nicht das zu tun was ein Mann tun muss,
und den übrigen Gläubigen verwehrt man den Eintritt.

Was es damit auf sich hat,
aus dem anderen Bibelzitat,
es werde kein Stein mehr auf dem anderen bleiben,
in Anbetracht der restlichen Klagemauer,
will ich hier offen lassen.

Sollte sich Johannes familiär gesehen davon angegriffen gefühlt haben beim Studium dieser Zeilen von Matthäus und Petrus, dann war es seine Sache darauf hinzuweisen die Mauer in Nazareth und nicht die in Jerusalem, sie wurde in 3 Tagen errichtet, und das könnte immer wieder wiederholt werden, auch wenn das besagte Bauwerk aus heutiger sicht endgültig abgetragen wurde – also wieder das aus Nazareth und nicht der Tempel in Jerusalem.

So ist das wohl, wenn man den Bauherrn persönlich mit dem Werk des Meisters gleich gesetzt versteht.


und ein :weihna1
 
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Hallo Teigabid,

der Tempel ist und war für die Juden mehr als nur ein Gebäude – er verkörpert die jüdische Weltordnung. Das Gleichnis von der Zerstörung des Tempels ist drei Tage vor dem Tod Jesus angesiedelt und umschreibt, die Errichtung des Reich Gottes. Im Kapitel 13 beschreibt er das Herbeikommen dieses Ereignisses, bei dem er durch seinen Tod die Prophezeiungen vom Knecht Gottes erfüllen wollte. Die Zerstörung des Tempels ist ein Teil der endzeitlichen Stimmung, die Jesus hier entwirft.
Mk. 13 [14] Wenn ihr aber sehen werdet den Gräuel der Verwüstung (von dem der Prophet Daniel gesagt hat) ...

Mit dem Gleichnis vom Tempel soll also umschrieben werden, dass die bestehende Ordnung vernichtet werden muss, um darauf das Reich Gottes errichten können. Die drei Tage beziehen sich auf die Zeit, die er noch bis zu seinem Tod hatte, denn im anschließenden Kapitel steht bei Mk. 14 [1]: Und nach zwei T war Ostern und die Tage der süßen Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töten.

Das war also am Vortag seines Todes, an dem er dann am Abend in Gethsemane festgenommen wurde.



Merlin
 
Hallo Druide Merlin!

Jetzt machst Du es mir aber leicht!

Wie kann ein Text aus Joh 2, 19 sich auf eine Begegnung 3 Tage vor dem Tod beziehen?
Dieses Evangelium hat 21 Kapitel
und demnach müsste über nichts anderes geredet worden sein
als über das Sterben.

Nichts gegen Bündnisse, denn gemeinsam sind wir stark.
Aber trotzdem ist ersichtlich der Jude macht stets ein Bündnis mit seinem überlegenen Beherrscher,
und außerdem geht der Jude immer wieder ein erneuertes Bündnis mit Gott ein.
Was war zuerst da, und dient als Grundlage für das andere Verhalten?

Im Vergleich dazu kommt mir das Warten auf ein Gottesreich so vor,
wie ein Dasitzen mit offenem Mund und auf verschiedene Speisen zu warten, und auf den Trank.
In der Bibel lese ich jedoch eher die Aufforderung zum aktiven Handeln im Augenblick.
Das gilt für den alten und den neuen Teil der Bibel.

Nehmen wir uns aber noch einmal den späteren Text von Joh 2, 19 zur Hand,
dann kommen wir nicht umhin diesen Text und seine literarische Umgebung,
mit den erklärenden Texten ein wenig kritisch zu betrachten.
Denn zuvor bei Matthäus wird diese Formel ganz anders geschildert,
nämlich als Anklagepunkt, in einem Moment wo Jesus schon tot war,
und nur mehr zur Schau und Abschreckung ans Kreuz genagelt werden musste:

Mt 26, 60ff

Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten.
Zuletzt kamen zwei Männer und behaupteten:
Er hat gesagt:

Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.

Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus:
Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?

Jesus aber schwieg.


Manche werden hier sagen: Endlich einmal hält der Besserwisser seinen Mund!
Es gibt nämlich keine vergleichbare ähnliche Situation.

Einerseits wird die Verleumdung tatsächlich kurz vor der Kreuzigung angesiedelt,
die Worte des Nazaräners wurden mit dem Tempel in Jerusalem in Zusammenhang gebracht,
weniger mit Renovierungen der Kultstätten auf dem Garizim bei den Samaritern.

Anderseits ist Johannes mit der frühen Nennung des Textes bemüht,
das Gesagte und die betreffende Person zu verteidigen,
was nicht zuletzt in den ergänzenden Erklärungen recht deutlich wurde.

Joh 2, 21

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.



Neben den herkömmlichen Deutungen,
da bietet sich ebenso jene Erklärung an,
die ein Gebäude meint, das er mit seiner eigenen körperlichen Arbeit errichtete.

Rein rechnerisch entspricht der Zeitraum genau der realen Dauer für die Errichtung einer solchen Hausstützmauer.

In der nachfolgenden abschließenden Erklärung verzichtet Johannes auch nicht auf die Andeutung der leiblichen Auferstehung,
wie es die Samariter lehren.
Was er damit als den eigentlichen Grund für das Theater angibt.

Nicht mehr und nicht weniger.


und ein :autsch:
 
Hallo Teigabid,

das Evangelium des Johannes ist das jüngste der Evangelien und da flossen Dinge ein, die sich aus der späteren Entwicklung der Lehre ergaben. Du solltest bei Johannes die angefügte Bemerkung zu diesem Gleichnis beachten: Joh. 3[22] Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte ...

Letztendlich ist es aber für das Gleichnis unbedeutend, wann er dieses gesagt hatte, entscheidend ist die Aussage, die damit verbunden ist. Der Text in den Evangelien zeigt auch indirekt an, dass Jesus dieses Gleichnis auch häufiger benutzt haben kann. Matthäus läßt zum Beispiel den Hohepriester einen Zeugen zitieren: [61] und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen wieder aufbauen.
Ich erinnere daran, dass im gleichen Evangelium Jesus dieses Gleichnis zu seinen Jüngern sagte, als er mit ihnen den Tempel verlassen hatte (Mt. 24[1-2]).

Wie kommst Du darauf, dass die Samariter ihr Heiligtum auf dem Berg Garizim renoviert haben sollen? Wenn Du damit auf das blutige Ereignis um deren Messias Taheb im Jahre 36 n. Chr. anspielst, solltest Du bedenken, dass sich dieses im Sommer ereignete und nicht zum Passahfest.

Ja, man könnte da schon Parallelen zwischen den beiden Heilsbringern sehen, zumal sie beide im Jahr 36 hingerichtet wurden – aber für einen Samariter fehlen zu Jesus die Hinweise.


Merlin
 
Hallo Merlin


Hallo Teigabid,

...

Wie kommst Du darauf, dass die Samariter ihr Heiligtum auf dem Berg Garizim renoviert haben sollen? Wenn Du damit auf das blutige Ereignis um deren Messias Taheb im Jahre 36 n. Chr. anspielst, solltest Du bedenken, dass sich dieses im Sommer ereignete und nicht zum Passahfest.

...

Merlin



Als ich das gelesen habe, dachte ich mir:

„Wo hast Du jetzt diese Trumpfkarte wieder her bekommen?“

Taheb liest sich nämlich wie ein Eigenname, ist es aber nicht.
Sondern statt Messias , der Gesalbte, bei den Juden,
so nennen die Samariter ihre erhoffte Person Taheb, der Wiederhersteller.

Der Name „Jesus“ bedeutet wörtlich: Gott tut es.
Das ist der Bezeichnung „Wiederhersteller“ näher als dem Titel „Gesalbter“.

Dazu fällt mir eine Redewendung von Nostradamus ein,
der schreibt in einer seiner Centurien-Zeilen

„aus einem König wurde ein friedliebender Kaiser …“

in einem anderen historischen Zusammenhang,
aber hier kann sich inhaltlich eine Parallele abzeichnen.

Könnte durchaus so gewesen sein,
wie in der Geschichte vom barmherzigen Samariter bei Lukas angedeutet,
dass sich der „Lebensgerettete“ einer Bringschuld verpflichtet sah,
dann wäre die Aufforderung zu Petrus in der Einzahl dem Nazaräner nachzufolgen
möglicherweise sogar ein ehemaliges gemeinschaftliches Ansinnen an die Samariter gewesen.

Erst im Scheitern – wieder einmal – kam dann die einsichtige Wende.
Und das Lebensprogramm wurde grundlegend überarbeitet,
bis hin zu dem Gebot und Verbot:

„Geht zu den Juden, aber nicht zu den Samaritern und den Heiden.“

Selbstverständlich, als diese Maxime Geltung haben sollten,
da gab es noch keinen römischen Paulus am Horizont.

Also der mediale Petrus mit familiärer Vergangenheit aus dem Kreis der Samariter,
und dazu der Heidenfreund Paulus?

Bei der Gelegenheit möchte ich in Erinnerung rufen,
wie man es auch drehen und wenden möchte,
die christliche Auferstehungslehre ist nicht im körperlichen Sinn zu verstehen.
(Anmerkung zum Text von Johannes, 2. Kapitel, Schlusszitat)

Im Gegensatz zu den Anschauungen der Samariter – und bei Petrus aus dessen familiärer Vergangenheit;
und beim Andreas war es in dieser Hinsicht genau so,
auch wenn der bei seiner Lebensrettung weniger Erfolg hatte,
als man meinte am Ölberg da betet und meditiert der Meister vielleicht nur,
und das Ausfließen des Blutes wäre so etwas wie Tränen oder Schweiß,
eine Form der körperlichen oder seelischen Reinigung
- als man es geschafft hatte dem einen Anschlag zum Opfer Gefallenen abzutransportieren
– bis man ihn für die weitere Vorführung wieder abholte.

Stopp! Einen Moment!

Wie war das doch gleich mit der Heilungskraft der Apostel in diesem Augenblick?
Sie konnten es nicht oder nicht mehr, in diesem Fall, im reinsten Sinn des Wortes, anwenden.
(Er, der Nazaräner, ist bei seiner Rede von den Stufen vor dem Innersten des Tempels herunter gefallen.)

Darüber schweigen war nicht üblich, also nicht einmal ignorieren.

Merke: Keine Wirkung bei innerer Verblutung.


und ein :rolleyes:
 
Wäre es nicht naheligend auch als Christ nach den Jüdischen Riten und Gebräuchen zu leben anstatt sie eigene einfallen zu lasen wie es bei Katholisch und so weiter der Fall ist?

Was meint ihr?


Ich glaube, diese Frage ist schon ganz früh im Urchristentum beantwortet worden.

Die Juden, die damals Christen worden, haben wohl weiter auch nach den jüdischen Geboten gelebt.

Von den "Heiden", die damals Christen wurden, hat man das aber nicht verlangt.

Und so dürfen Christen zum Beispiel Schweinefleisch essen usw - was Juden nicht dürfen.
 
Und dass Jesus Christus nicht Gott ist, sondern Gottes Sohn geht daraus deutlich hervor.

Nun ist es nicht hilfreich, wenn man hinter der Bibel zurückbleibt.
Das Johannesevangelium macht es in den ersten Versen sehr deutlich, dass "ho logos" "theos" ist, also das Wort ist Gott. Und Jesus Christus wird wiederum mit diesem "ho logos" identifiziert. Also geht schon aus der Bibel deutlich hervor, dass Jesus Christus Gott ist. Und darauf angesprochen, bejaht er es ja auch.
 
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Und was meint ihr zu der Frage, ob die Regeln und Gesetze des AT auch im NT noch gelten?

Das AT, ist genau wie das NT schwer zu glauben.
Auch das NT ist nicht "gültig". Es kann keiner hergehen, die Augen zum Himmel erheben, das Brot brechen - und dann werden von ein paar Broten 5000 Leute satt. Die Texte brauchen einen andere Lesart, dass sie verstanden werden. Sie sind nach wie vor sehr wichtig.

In den Formulierungen stecken - vielfältige - Gesetze.
Diese wiederholten das Wissen aus dem AT, zeigten die Anwendung, brachten historische Vergleiche. Vom "Wunder" konnte ich nichts historisch ermitteln aus der Zeit, jedoch Einiges von der Bereitschaft des Teilens und einer ganz neuen Hilfsbereitschaft in großem Rahmen, was viele Tausende satt machte.

Um diese Gesetze auszulegen, müsste - wie im AT - jedes Wort, kombiniert mit allen - in viel mehr Blickrichtungen untersucht werden.

Im AT gingen die Opferregeln so:
Geopfert wurde eine Ziege. Die heißt [az], Ass merkt man sich als Eselsbrücke, denn das Wort heißt gleichzeitig "Stärke". Die -opferten- aber nicht die Stärke, sondern verwendeten das gleich geschriebene Wort als "entwickeln" oder hochbringen.

Mit der Zeit wurde die Opferei ein Gemetzel an Tieren. So kam zu Zeiten Jesu eine ganz wichtige Änderung, dass nicht das Konservative am "Opfer" sondern der Inhalt der Lehren wieder belebt wurde. Seit dem "guten Hirten Jesu" dürfen die Tiere wieder in Ruhe weiden.

Leider sind in heutiger Zeit die unsinnigsten Essensgewohnheiten vorhanden, die zahlreiche Schäden an der Natur und der Gesundheit der Menschen bringen. Damit verstoßt man gegen die Gesetze des AT, die allgemeinen Wohlstand vorsahen - und ein "Paradies" auf Erden.
 
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