Prima, danke für den Beitrag.
Geschichtsschreibungen sind eben eine gute Trägerwelle, um esoterische Mitteilungen zu transportieren.
Genauso sind Märchen auch ein gutes Medium, oder Spiele, oder epische Dichtungen (Mahabharata, Edda, Odyssee) oder Kunstwerke oder Bauwerke oder Kampfkünste.
Deine Ideen zum "Allerweltswissen" über Zahlen finde ich ja amüsant.
Noch lustiger, dass du einerseits darum bittest dass man dir erklärt, nur um im nächsten Absatz zu sagen, dass man ja da nicht drüber reden müsse.
Tue ich das? Lach, entschuldigung. Das mag daran liegen daß mein Arbeitspensum seit einigen Tagen so etwa um diese Zeit hier endet. Und dann muß ich was Unberufliches schreiben. Es gelingt mir offensichtlich nicht wirklich.
Und dann hebst du an mit kosmischen Gesetzmäßigkeiten, die ja sowas von selbstverständlich sind, und drehst dich wieder um 180 Grad, indem du plötzlich Eigenheiten einer spezifischen Kultur erschließen möchtest. Wozu das denn?
also, ich bin Rhetoriker im Herzen. Das heißt ich begrenze wenn möglich gerne durch Worte, was mir begegnet. Und wenn ich schreibe, daß man sich über diese Zahlen nicht zu unterhalten braucht, dann intendiere ich damit die Aussage, daß ich die Bedeutung sowohl der Buchstaben als auch der Zahlen kenne und keine Lust auf Offenbarungen hier habe. Im Sinne von Jesus hat aber sieben Arme gehabt und die indische Hydra hat doch ebenfalls sieben Köpfe. Diese Offenbarungen können sie behalten. Über Ideen von Bewusstseinsstufen und -entwicklung muß man mich, glaube ich, ebenfalls nicht belehren - nebenbei bemerkt, für Newbies. Ich bin ja in "Allgemeine Diskussionen" - nein , bin ich nicht mehr, seh ich grad. Auch egal. Oh, ich glaub das ist mein erster Thread hier im Unterforum. Danke für's Willkommen. Schön daß Ihr da seid.
Falls heilige Schriften wirklich esoterische Werke sind, müssen sie doch stets von denselben Dingen berichten (also kosmischen Gesetzmäßigkeiten, microcosmos/macrocosmos etc blabla) und nicht von kulturspezifischen Sonderheiten. Oder ist Erleuchtung irgendwie kulturell gebunden? Das würde aber allem widersprechen was man so generell davon berichtet.
Es geht mir um Folgendes: mir ist die Vorstellung geläufig, daß alle Religionen letztlich nur ein Ziel hätten. Ich möchte bemerken daß dies eine monotheistisch gefärbte, neuzeitliche Einstellung ist. Eine pure Annahme, die meines Wissens durch nichts bewiesen werden kann. Glauben kann ich das wohl: tue ich auch. Aber Glaube ist ja nicht Alles. Es mag mehrere Himmel geben - ich gehe davon aus, verstandesmässig, gell? Ansonsten gäbe es keine Kriege und die Evolution hätte nicht unterschiedlichste Kulturen geschaffen.
Die Idee von einem Gott ist eine Idee. Punkt. Mehr nicht. Sie wurde weiterverfolgt und Verfolgung ist dann in jeder Religion irgendwie ein Dauerthema. Gäbe es nur einen Himmel, gäbe es nur ein Ziel, nur ein Verhalten, nur eine Glückseligkeit. Das ist aber nicht so, real auf der Welt. Ein Europäer empfindet Glückseligkeit reichlich anders als ein Japaner. Es liegt am unterschiedlichen Himmel.
Und daher ist meine Sache da nicht von der Frage zu trennen, inwiefern himmlische Einflüsse das irdische tagtäglich einpudern. Wenn sie das tuen, dann wäre buddhistische Erleuchtung nicht gleich christlichem Erwachen. Und magische Inspiration wäre nicht muslimisch. Und so weiter. Das wäre alles fein säuberlich zu trennen, weil mich ja grad die Unterschiede interessieren.
Am putzigsten aber ist diese wie ein Virus verbreitete Idee, dass es sich bei der Bibel wirklich um geschichtliche Mitteilungen handele. DAS ist wirklich großer Glaube. Glaube setzt ja da ein, wo es mit "trotzdem" beginnt. Also trotz der so offenkundigen Widersprüche in dem, was da scheinbar buchstäblich "historisch" mitgeteilt wird, weiterhin die historische Brille aufzubehalten.
Immerhin reichen sich da die Historienchristen mit den Darwinisten die Hand. Letztere glauben tatsächlich - trotz einwandfrei mathematisch bewiesener Tatsachen, dass Information wie ein genetischer Code nicht durch Zufall aus weißem Rauschen entstehen kann, - TROTZDEM glauben diese Menschen lieber an den geheimnisvollen Gott namens "Zufall", der der ursprünglichen Aminosäurensuppe auf den mathematischen Gesetzen widersprechende Weise doch noch Leben einhauchte.
Das ist ein genausogroßer Glaube wie die Historienchristen haben.
Ja, ich kann aber auch hier nicht mehr tun als fein säuberlich in meinem eigenen Hirn aufgrund des geringen mir zur Verfügung stehenden Kenntniswissens und aufgrund der persönlichen Erfahrung meinungsbildend zu urteilen: Ich sprach nicht davon, daß es sich um historische Geschichtsschreibung im klassischen Sinne handelt. Es ist also eine Form Geschichtsschreibung. Selbstverständlich ist es das. Und wer das bezweifelt sollte sich mal beim Psychiater melden. Gell.
Die einzige wirklich universale Esoterik sind die Gematrie und die Numerologie. Alles andere ist kultureller Quark. Gematrie und Numerologie können den kulturellen Quark aber nicht erkennen. Sondern sie erkennen immer nur Eins: Gott. Todlangweilig! Und in jeder Kultur erkennt man so nur das Gleiche. Wie grausam.
Und wenn man von Menschen geschrieben Worte mit Gematrie und Numerologie beforscht, dann unterstellt man Menschen, das eigene Verständnis vor dem Bilden von Wort und Schrift angewendet zu haben und bewusst Zahlen und Formeln in Text versteckt zu haben. Ich persönlich halte diese Annahme für sehr verwegen. Und die Sache ist eben die: Gematrie und Numerologie verstehen die Kultur nicht, und daher auch das Individuum nicht. Sie machen nur Eins: "Alles klar". Gott kann das.
Trotzdem sind das geschichtliche Wurzeln, die da in der Bibel stehen. Also bitte: die Bibel ist groß, nicht. Es gibt auch Lieder und Tralala - ich hoffe ich muß jetzt nicht erklären, welche Bücher der Bibel Geschichtsschreibung sind und welche nicht, oder? Das hat mir mein Religionslehrer vor zuvielen Jahren beigebracht.