ah, spannend...
das hab ich noch nie gehört (oder s hat jedenfalls nicht registriert), mit dem dauerhaft geöffnet sein der chakren, dass das erleuchtung heisst. geht das der reihe nach, von eins nach sieben?
das wäre der magische Weg. Aber es gibt andere Wege, der mystische Weg fängt beim Herzchakra an, zb die Sufis, die meditieren zunächst aufs Herzchakra, oder im Christentum, da wird auch erstmal das Herz erleuchtet.
Der Weg des Herzens hat einen großen Vorteil: Das Herz betätigt sich dann als Dirigent, und schaltet immer genau die Chakren weiter frei, die als nächstes dran sind.
wenn man die eigenschaften der chakren genau kennen würd (was ich bis anhin nicht tu), dann könnt man ja den meister an seinen handlungen erkennen, wo er ungefähr steht, oder? weil seine "schlechten" handlungen die schatten zeigen, also die chakren, die noch nicht dauerhaft geöffnet sind... ?
an den Handlungen nicht unbedingt, aber an den Früchten. Crowley beispielsweise hinterlies eine Wegstrecke von zerstörten Frauenseelen.
Ein Meister wird nicht danach beurteilt, wieviele Schüler er hat (sonst wären Osho und andere wirklich große Meister), sondern wieviele seiner Schüler Meister geworden sind.
oder muss man dann selber schon ne birne an haben, um das wirklich einordnen zu können, was die meister so tun?
das ist natürlich vorteilhaft, aber wie gesagt, man kann immer prüfen. Jeder auf seiner Ebene. Und man soll prüfen. Auch Buddha soll gesagt haben: "Glaubt mir nicht, prüft selbst."
und es gibt ja auch die schriften der überlieferten "grossen meister" und die mythen und heiligen schriften als wegweiser - und die auslegungen von weisen menschen dazu. das ist ja auch schon sehr viel und sehr schön.
Genau, im Christentum wird dazu diese kleine Begebenheit erzählt:
Apostelgeschichte 17:10-11 schrieb:
10Die Brüder aber beförderten sogleich den Paulus und den Silas bei nach Beröa, wo sie nach ihrem Eintreffen sich in die Synagoge der Juden begaben. 11Diese aber waren anständiger als die in Thessalonike, sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, und forschten alle Tage in den Schriften, ob es sich so verhalte.
reicht der "gesunde menschenverstand" da nicht?
ich hoffe nicht. irgendwelchen leuten als spirituelle lehrer zu vertrauen, die selber noch schatten haben, tönt für mich heikel.
andererseits, das mit dem schattenfreien meister stell ich mir schwierig vor, die werden ja nicht grad in rudeln rumlaufen hier...
Schüler und Lehrer bedingen einander. Der Schüler wählt schon genau den Lehrer, der zu ihm passt. Falsche Schüler wählen falsche Gurus, echte Schüler wählen echte Gurus.
Nur wichtig sich nicht festzuhängen. Lernen was man lernen kann und dann weitergehen.
naja, vielleicht sollte man es trotzdem versuchen, sein licht anzuzünden, auch wenn es tausend abwege und fussfallen zu geben scheint.
es leuchtet schon...:
Johannesevangelium 1:1-5 schrieb:
1Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. Und das Wort war Gott,
2solchergestalt war es im Anfang bei Gott.
3Alles ward durch dasselbe, und ohne dasselbe ward nichts, was geworden ist.
4In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen:
5und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.
und vor allem: falls dann ne birne anginge, tönt mir die gefahr, dabei hängenzubleiben und den anderen eine verdrehte heilsbotschaft weiterzugeben, im glauben man habe es geschnallt, doch recht gross... das war ja auch der auslöser für diesen thread, das castaneda deiner ansicht nach im zweiten hängengeblieben ist.
deshalb heißt es auch, man solle nicht danach streben Lehrer zu sein, weil sie viel strenger beurteilt werden.
und die Bescheidenheit:
Johannesevangelium 1:6-8 schrieb:
6Es trat ein Mensch auf, abgesandt von Gott, Johannes hieß er,
7dieser kam zum Zeugnis: um zu zeugen vom Licht, auf daß alle durch ihn glauben möchten.
8Nicht war er das Licht, sondern zeugen sollte er vom Licht.
in Erleuchtung ist da Teamwork angesagt: Nicht "ich bin erleuchtet", "ich bin das Licht", sondern ich bin, er leuchtet.
Ich fand es mal spannend zu schauen, wenn Jesus doch all die großen "ich bin"-Worte sagt, was er dann nicht von sich sagt. Und man kann das Neue Testament durchforschen, obwohl Jesus mit dem Vater eins ist, und der Vater Gott ist und Gott Licht ist und Liebe ist, trotzdem sagt Jesus vier Dinge nicht von sich: "Ich bin Gott", "Ich bin das Licht", "Ich bin die Liebe", "Ich bin der Messias".
Beim Licht gibts die einschränkende Stelle: "Ich bin das Licht der Welt, etc.", und beim Gottsein streitet er es nicht ab vor Pilatus, und beim Messiassein streitet er es auch nicht ab, als Petrus es klar benennt. Aber er behauptet es nicht von sich.
...ich denke, wichtig ist dass ich vertraue, dass mein aufrichtiges streben mich den richtigen weg für mich führt...
das ist schon gut. Wenn du noch mehr tun willst, frage dich ab und zu wie aufrichtig das Streben ist. Nicht dass es nur unaufrichtig ist, aber es kann immer noch verfeinert, geschliffen und poliert werden.
Im Bild gibt es dazu die Erzählung vom Mischvolk, das aus Ägypten auszog. Es gibt auch nicht ganz so aufrichtige und heilige Motive, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Die müssen erkannt werden.
ZB unter den Jüngern erkennbar, als sie miteinander streiten, wer wohl der Größte unter ihnen ist. Da ist doch auch im spirituellsten Menschen dieser heimliche Wunsch nach Größe drin.
Jesus bindet diesen Wunsch (bannt diesen Dämon) übrigens hervorragend: "Wer unter euch der Größte sein will, der soll aller Diener sein."
Auch dann wieder die nächste Falle, die falsche Demut, etc. etc. etc.
