Seelenfluegel
Sehr aktives Mitglied
RaZIel999 schrieb:...RaZIel999's Beleuchtung über Krieg und Frieden
Hallo Razi,
In Deiner Signatur steht "Kämpfen wir nicht gegen das Schlechte,
sondern für das Gute". Du sprichst von Frieden ud doch scheinst Du nichts anderes zu machen, als die, die Du anprangerst. Kämpfen bleibt nun einmal kämpfen. Ich erkenne darin eine Ablehnung, "gegen etwas sein", "fuer etwas kämpfen". GENAU DAS sind die Grundmotivationen von Krieg.
Frieden bedeutet hingegen: "für etwas sein", "anderes sein lassen wie es ist", oder nicht?
Du sprichst von dem Paradoxum "Krieg udn Frieden". Gegensaetze sind, so sehe ich das, solange im Widerspruch, bis wir das erlösende, transformierende, verbindende "Dritte" gefunden haben; die Verbindung zwischen den jeweiligen Gegensätzen. Ohne das "Dritte" bleiben zwei Gegensätze in Agonie an das Kreuz der Polarität genagelt.
Der Kampf um Frieden macht Krieg.
Ich bin immer noch der Meinung, dass Krieg und Frieden zusammen gehören; ein Gegensatzpaar in der Welt der Polarität. Anscheinend gehen wir solange den Kriegsweg, bis wir gelernt haben, in den Frieden zu gehen. Innerer Frieden.
Krieg ist fuer mich ein existentes Phänomäen, aber er berührt mich nicht. Krieg ist im kollektiv existent, weil er bewusst oder unbewusst gewollt ist. Das Kollektiv steckt noch im Sumpf. Ich beginne den Krieg in mir zu Frieden zu wandeln, indem ich aufhöre, zu bekämpfen und abzulehnen.
Ich habe in einem anderen Forum schon einmal etwas über das Thema "Krieg und Frieden" gepostet und möchte dass auch diesem Forum nicht vorenthalten:
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Wir Menschen neigen zu Bewertung und aus dieser Bewertung heraus zu Befuerwortung und Ablehnung. Wir vergessen die Tatsache, dass wir in einer Dimension der Polaritaeten leben. Uns erscheint ein Inhalt IMMER in zwei gegensaetzlichen Aspekten, die aber einander bedingen, weil ein Pol ohne den Gegenpol nicht existient ist (siehe Stromkreis, nimmst Du einen Pol weg, so fliesst kein Strom mehr). Bei Rhythmen woe Ein- und Ausatmen, Tag und Nacht etc. faellt es uns noch leicht, ihre gegenseitige Bedingung, obwohl gegensätzlich, zu verstehen. Bei anderen Dingen, die ebenfalls Bestandteil der Polaritaet sind, ist es nicht merh so einfach, bei Krieg und Frieden, Leben und Tod etc. Hier neigen wir aufgrund unserer beschraenkten Wahrnehmungsfaehigkeit, das eine zu befuerworten und das andere abzulehnen.Damit verstossen wir allerdings gegen die Gesetze unserer polaren Dimension und naeheren uns Paradoxien (kein Frieden ohne Krieg, kein Leben ohne Tod) die sich unserem begrenzten Verstaendnis entziehen, genauso wie wir uns nicht wirklich Einheit, Ewigekeit, Zeitlosigkeit vorstellen koennen.
Ich spreche hier kein Loblied an den Krieg, aber er hat wie alle anderen Aspekte auch, voellig bewertungsfrei gesehen, sein Berechtigung und seinen Sinn, auch wenn wir Sinn und Berechtigung nicht immer gleich sehen koennen.
Der Aspekt des Krieges ist in kollektiver Ablehnung und rutscht in die Schatten des kollektiven Unbewussten, wie alles, was man in den Schatten draengt, was man nicht wahrnehmen will. Aber das nuetzt nichts. Alles was verdraengt wird, ist nicht weg, sondern agiert umso brutaler aus dem Schatten heraus. Das ist einer der Gruende, warum es in Bezug auf Krieg immer schlimmer wird, WEIL in keiner will.
Solche Aspekte des kollektiven Unbewussten treten in Einzelen Menschen u.a. in Form von Kriegs-Traeumen ein und fordern um Beachtung, wenn sich ein Mensch nicht gerade unmittelbar in einem Krieg befindet.
ANSCHAUEN, nicht wegschauen. Und sich fragen, warum man zu den Gluecklichen gehoert, die nicht in einem Krieg leben muessen, sondern in einem Frieden.
Moeglicherweise handelt es sich beidem Gegensatzpaar Krieg/Frieden (so wie es uns heute begegnet), so wie wir es heute Kollektiv erleben, um ein unerloestes, undifferenziertes archaisches Prinzip, dem das beruehmte "Dritte" fehlt, um erloest und transfromiert werden zu koennen. Das "Dritte" koennte die Herzessenz, die Liebe, sein.
Krieg ist eine menschlich-pervertierte Form des urspruenglichen, natuerlichen Ueberlebenskampfes und Ausleseverfahrens, des natuerlichen Fressens, und Gefressenwerdens: Die Differnzerung hat immer noch nicht stattgefunden. Das, was wir kollektiv unter "Frieden" verstehten, ist kein Frieden, sondern lediglich Waffenstillstand, da es ein liebloser Frieden ist und das Kaempfen in den Koepfen weiterlebt; de facto immer noch Krieg ist. Das bedeutet, dass der kollektive Frieden noch gar nicht existiert. Da draussen ist Krieg. Frieden findet nur im Einzelnen statt. Dieser echte Frieden nimmt in dem Mass zu, wie die Liebe Einzug halten kann.
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Erst wer nicht mehr kämpft, wird wahren Frieden in sich finden.
lg
Christian