Aber nun steht in Österreich die zweite Runde der Präsidentschaftswahl an. FPÖ-Mann
Norbert Hofer, der gute Chancen auf den Sieg hat, wirkt ungefährlich, unbedrohlich, er will nicht regieren, nur präsidieren. Und doch droht mit einem Rechtspopulisten wie ihm ein Umbruch, ein Einstieg in die andere Republik. Seit seinem Triumph vor einer Woche ist klar, dass der Regierungskurs, der einer Selbstaufgabe gleicht, gescheitert ist. Hofer profitiert in doppelter Hinsicht, weil er ein netter Rechter ist, der den Wählern die Angst nimmt, dass es verwerflich wäre, Kennedys Diktum umzudrehen: Frage erst den Staat, was er für uns Österreicher tun kann, bevor wir gezwungen werden, etwas für den Staat und die Fremden zu tun. Wer wollte sich nicht in diese moralische Hängematte fallen lassen?