Bücher über Buddhismus

Hallo opti

danke für Deine Erläuterung. Das die Wiedergeburt bzw. die Beschäftigung damit nicht zur Leidensversiegung führt ist auch meine Ansicht. Buddha aber sprach immer wieder davon und somit gehört es zum Buddhismus. Wir wollen uns ja aus dem Samsara lösen, dafür ist es aber egal.
Danke
:liebe1:
 
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Hallo opti

danke für Deine Erläuterung. Das die Wiedergeburt bzw. die Beschäftigung damit nicht zur Leidensversiegung führt ist auch meine Ansicht. Buddha aber sprach immer wieder davon und somit gehört es zum Buddhismus. Wir wollen uns ja aus dem Samsara lösen, dafür ist es aber egal.
Danke
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Danke, Thai, du hast recht. Ich war mir nicht so ganz sicher, ob es die Reinkarnation im Buddhismus wirklich gibt.

Reinkarnation

Bei wikipedia.org fand ich folgendes zur Reinkarnation:

Reinkarnation (Pali: Punabbhava) und Karma waren Begriffe, die in der indischen Philosophie bereits vor Erscheinen des Buddha bekannt waren. Wie der westlichen Rezeption meist entgeht, widersprach der Buddha diesen vedischen Konzepten grundlegend und ersetzte sie entsprechend seiner Erfahrung.

Die indische Philosophie kannte Atman (Sanskrit) bzw. Atta (Pali), das „Selbst“, vergleichbar mit der persönlichen Seele der westlichen Gedankenwelt. Buddha verneinte deren Existenz als individuelle und konstante Einheit, die auch wiedergeboren werden könnte. Im Gegensatz dazu sprach er von Anatman (Sanskrit) bzw. Anatta (Pali), dem „Nicht-Selbst“. Die Vorstellung von Atman ist demnach Teil der Täuschung über die Beschaffenheit der Welt. Gemäß der Lehre Buddhas entsteht die Persönlichkeit mit all ihren Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Welt erst aus den Fünf Aneignungsgruppen, den Skandhas (Sanskrit) bzw. Khanda (Pali): Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewusstsein. Was in der vedischen Tradition Atman genannt wurde, ist demnach aus buddhistischer Sicht keine konstante Einheit, sondern in beständigem Werden, Wandel und Vergehen begriffen. Es kann somit auch nicht als solches wiedergeboren werden.

Reinkarnation wird im Buddhismus also nicht als „Seelenwanderung“ verstanden, sondern als eine Kontinuität der Geistesprozesse. Sie ist Folge der beim Ableben eines Individuums noch nicht erloschenen mentalen Kräfte, die sich in einer oder mehreren neu in Erscheinung tretenden Existenzen erneut manifestieren.

Die Ursache der Wiedergeburt liegt im Begehren nach Sinnesbefriedigung, im Trieb nach Sein und Verwirklichung, dem Karma.

Aber wenn du mich persönlich fragst, dann halte ich schlicht gar nichts von der Reinkarnation. In meinen Augen kleben die Menschen nur an dem Begriff Reinkarnation, weil sie im jetzigen Leben nicht den Mut haben, sich mit ihrem Leid auseinander zu setzen und sich nach ihrem Tode den "Himmel" wünschen. Dabei heißt Reinkarnation in jedem neuen Leben neues Leid. Aber das scheinen viele Mneschen nicht zu erkennen. Sie wollen halt immer den einfachsten und bequemsten Weg gehen.
 
Interessant sind auch die Vergleiche der Reinkarnation im Hinduismus und im Buddhismus, obwohl sie eigentlich dassalbe aussagen, was ich bereits oben schrieb: Reinkarnation

Danke, dass du nachgefragt hast, Thai. So konnte ich für mich in diesem Punkt Klarheit schaffen.
 
Nachtrag: Bei wikipedia.org werden Reinkarnation und Wiedergeburt übrigens gleichgesetzt:

"die Wiedergeburt nach dem Tod, siehe Reinkarnation"

Oder gibt es zwischen Reinkarnation und Wiedergeburt Unterschiede? Ich suche einmal weiter im Internet.
 
Die beste Erklärung für den Unterschied zwischen Reinkarnation und Wiedergeburt, habe ich bei gwup.org gefunden:

Die im Osten weitverbreitete Lehre von der Wiedergeburt (Reinkarnation) beruht auf der Annahme, die Seele eines Menschen löse sich im Tode vom Körper und werde gleichzeitig - oder zu einem späteren Zeitpunkt - in einem anderen Körper wiedergeboren. Diese Vorstellung steht im Zentrum buddhistischer und hinduistischer Überlieferung.

Buddhistische und hinduistische Vorstellungen unterscheiden sich indes in einem wesentlichen Punkt: "Reinkarnation" (also "Wiederverkörperung" oder richtiger "Wiederfleischwerdung") wird eher dem Hinduismus zugeordnet und bedeutet, dass mit der Wanderung der individuellen Seele in einen anderen Körper deren Persönlichkeit mitgeht und auch im neuen Dasein erhalten bleibt.

Im Buddhismus dagegen sprechen die Gläubigen meist von "Wiedergeburt". Das bedeutet: Wie die Flamme einer Kerze wird nur eine Art Lebenskraft (die beim Ableben eines Individuums noch nicht erloschenen mentalen Kräfte) von einer Existenzform an eine andere weitergegeben. Diese sehr komplizierte Unterscheidung wird von Experten allerdings durchaus kontrovers diskutiert.
 
Hallo opti

Ich finde folgende Beschreibung sehr gut:
Wenn eine Billardkugel auf eine andere Kugel stößt gibt diese ihre Bewegungsenergie an die getroffene Kugel ab. So verhält es sich auch mit den mentalen Kräften. Diese treffen auf einen neuen Wirt und geben die Energie an diesen ab. Somit entsteht ein neues Leben aber es wird keine Seele wiedergeboren, sonder nur diese mentalen Kräfte (Energie). Diese Energie gilt es von uns zum versiegen zu bringen um aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu treten.
 
Ich komme noch einmal auf die Wiedergeburt zu sprechen. Mir scheint, dass die Beschreibung der Wiedergeburt, so wie wir sie zuvor besprochen haben und wie ich sie von wikipedia.org übernommen habe, eigentlich die Wiedergeburt im Sinne des Hinduismus darstellt, obwohl sie bei wikipedia.org als buddhistische Wiedergeburt beschrieben ist, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.

Im Hinduismus gibt es ein Selbst, eine Seele. Für dieses Selbst ist sowohl eine Wiedergeburt, als auch ein Karma denkbar.

Im Buddhismus hingegen existiert kein Selbst. Das besagt ja auch Buddhas Anatta-Lehre. Es existiert ein zeitweiliges Körper-Geist-System, das aber kein Selbst besitzt. Demzufolge kann es auch keine Wiedergeburt und kein Karma geben.

Buddhadasa sagt dazu folgendes:

Wenn es kein Selbst gibt, was ist dann das, was wir "Person" nennen? Was sind wir? Wir können sagen, daß es sich bei 'uns' um eine Ansammlung von Zutaten handelt, daß 'wir' aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt sind. Wir können wenn wir wollen wie oben über den Körper und den Geist, die zwei Hauptzutaten, sprechen. Wir können auch über die fünf khandhas sprechen: Körper, Gefühl, Wiedererkennen, Gedankenformationen und Sinnesbewußtsein. Wir können die 'Person' auch anhand der physischen und nicht-physischen Elemente (dhatus) besprechen. Was wir "eine Person" nennen, sind diese Zutaten und Bestandteile, die zusammengekommen sind. Sie jedoch sind anatta. Wenn keines dieser Bestandteile, khandhas oder Elemente, ein Selbst ist, dann ist auch eine Kombination aus ihnen kein Selbst. Das reine Vorhandensein einer Ansammlung von Dingen die für kurze Zeit zusammenhalten heißt noch nicht, daß darin ein Selbst zu finden ist.

Die zweite Frage ist: Wenn es kein Selbst gibt, wer handelt dann? Wer bringt alle diese körperlichen, sprachlichen und geistigen kammas (gewollte Handlungen) hervor und empfängt die Resultate dieser Handlungen)? Wer erfährt Glück und dukkha (Leid)? Der "WER" ist "NIEMAND"? Es besteht gar kein Bedarf für irgend jemand. Tatsächlich brauchen wir das Wort "wer" überhaupt nicht benutzen. Der Geist kann fühlen, gewahr sein und denken. Er hat seine Bedürfnisse und kann den Körper sich entsprechend bewegen oder den Mund entsprechend reden lassen. Der Geist denkt und als Ergebnis dieses Denkens kommt es zu einer Handlung: eine physische, verbale oder mentale Tat (kamma) findet statt. Der Geist, der denkt ist kein Selbst, der Körper, der sich bewegt ist kein Selbst, der Mund, der spricht ist kein Selbst, also sind auch diese Handlungen durch kein Selbst verursacht. Die Aktion findet wirklich statt, aber ohne ein handelndes Selbst.

Dann erfolgt eine Reaktion, die als kamma-vipa - ka (Früchte der Handlung) auftritt. Wenn sie irgend etwas beeinflußt, dann ist nur dieses beeinflußte Etwas, und nicht ein 'Selbst', der Empfänger der Früchte von kamma. In Wirklichkeit aber, wenn wir korrekt und geradeheraus sprechen, gibt es niemand, der das Resultat von kamma empfängt.

Wenn wir genau hinsehen sehen wir, daß es einen Geist gibt der denkt, der die Absicht, die hinter einer Handlung steht, hat. Die Reaktion auf diese Handlung wird jedoch von einem anderen Geist erfahren. Von einem Moment zum nächsten, unterscheidet sich ein Geisteszustand völlig vom darauffolgenden. Es ist niemals der selbe Geist, geschweige denn ein Selbst oder ein "wer". ("Wer" impliziert ein Selbst.) DIESER citta (Geist) ist der Schöpfer des kamma (Karma); die Frucht des kamma geschieht JENEM citta. Es ist nicht mehr der selbe citta. Ohne jedwedes atta (Selbst) - kann der citta (Geist) kamma erzeugen, kann er handeln. Und der citta, der kein Selbst ist, kann die Frucht von kamma erfahren. Ob Freud oder Leid erfahren wird, es gibt nur den Geist, der es erfährt. Es ist kein atta - vonnöten, Erleben findet einfach statt. Es gibt jedoch Dummheit oder Intelligenz im Umgang damit. Wird ein Erlebnis vom Geist als freudvoll aufgefaßt, so ist es Glück (sukha); wird es als leidvoll auffaßt, so ist es dukkha. Der Geist allein fühlt sukha und dukkha, er braucht dazu kein atta (Selbst). Also können wir, wenn wir im Einklang mit den buddhistischen Prinzipien sprechen, sagen: "niemand macht kamma". Obwohl eine Handlung stattfindet, gibt es niemand, der sie ausführt. Niemand erfährt ihre Auswirkungen.Niemand ist der Glückliche oder der Unglückliche. Es ist einfach nur ein citta in Verbindung mit einem Körper vorhanden; das ist alles, was für eine Erfahrung nötig ist. Und das alles ist Nicht-Selbst.

Soviel erst einmal zum Nicht-Selbst.

Anatta und Wiedergeburt
 
Nun kommen wir zu der dritten Frage, die gestellt werden wird: "Wenn es kein atta (Selbst) - gibt, was oder wer wird dann wiedergeboren?" Ihr müßt entschuldigen, wenn wir uns gezwungen sehen, grobe Worte zu gebrauchen, aber diese Frage ist absurd und verrückt. Im Buddhismus ergibt es keinen Sinn, so etwas zu fragen. Es gibt im Buddhismus keinen Platz dafür. Wenn ihr fragt was wiedergeboren wird, ist das die verrückteste und blödsinnigste Frage die es gibt. Wenn es hier und jetzt keine Seele, keine Person, kein Selbst, kein atta - gibt, wie könnte es dann irgendein "wer" oder einen "jemand" geben, der hergeht und wiedergeboren wird? Also ist es unmöglich zu fragen, "wer wird wiedergeboren?". Deshalb kommt die Wiedergeburt der selben Person, eines "Ich's" oder "Du's" (und darum geht es bei der Reinkarnation) in Wirklichkeit nicht vor. Aber die Geburt von verschiedenen Dingen (nama-rupa = Körper; khandha = Körper, Gefühl, Wiedererkennen, Gedankenformationen und Sinnesbewußtsein; dhatus = physischen und nichtphysische Elemente = Körper und Geist) findet die ganze Zeit statt. Sie geschieht oft und andauernd, aber Wiedergeburt oder Reinkarnation findet nicht statt. Wenn alles anatta ist, gibt es nichts, was wiedergeboren werden könnte. Es gibt Geburt, Geburt, Geburt - natürlich, das ist offensichtlich. Geburt findet die ganze Zeit statt, aber es ist nie die selbe Person, die ein zweites Mal geboren wird. Jede Geburt ist neu. Es gibt also Geburt, endlos, dauernd, aber wir werden sie nicht Wieder-geburt oder Re-inkarnation nennen.

Lest euch die 12 Seiten ruhig einmal durch. Sie beschreiben auch die Anatta-Lehre sehr gut.

Anatta und Wiedergeburt
 
Hallo opti

bin zurzeit etwas krank, wenn es mir etwas besser geht werde ich mir das mal durchlesen. Bis dann
 
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