Brder Grimm & Co...

Zitat vonZahya
ich finde märchen, vor allem die "alten" sehr faszinierend, da in ihnen viel weisheit steckt. das liegt wohl daran, dass sie alte, überlieferte mythen sind, und ursprünglich auch märchen und geschichten es waren, die werte vermitteln sollten.
man denke nur an die minnesänger, das war nicht einfach nur liebesgeplänker, sondern dahinter findet man hinweise auf die strukturen der damaligen gesellschaft.
da früher nur wenige leute lesen und schreiben konnten, wurde das wissen in geschichten verpackt, mit einprägsamen bildern versehen, und so weitergegeben. und so hat es sich bis heute erhalten.
welche märchen hast du denn bereits analysiert, evy? ich bin schon gespannt auf deine antwort!
Tina - das ist richtig - viele alten Srüche, Lieder, Märchen enthalten interessante und lehrreiche Weisheiten.... und führen damit in eine Welt der Träume und Sehnsüchte, der Ängste und Hindernisse und geben uns Hoffnung und Zuversicht, dass wir letztendlich alles überwinden können und alles gut ausgeht, wenn man sich nur genügend darum bemüht...

Wie der Prinz, dem der alte König einige Mutproben auferlegt, bevor er ihm seine Tochter zur Frau gibt...quasi seinen Segen!

Sinngemäß würde ich das so interpretieren - erst wenn die Eltern ihren Segen (positive Energien) zu einer Heirat geben, kann die Ehe gutgehen!

Nun - ich weiß, dass jetzt viele von Euch aus ihren Stühlen aufspringen werden und einen Aufschrei machen! Evy! Bist Du verrückt? Wir leben im 21. Jahrhundert!

Ich weiß, ich weiß - nun - aber ich denke schon, dass es auch heute noch von großer Bedeutung ist, wenn die Eltern einen positiven (segensreichen) Einfluss auf eine junge Ehe haben.....

Was denkt Ihr?

:daisy:
 
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HerrHundi schrieb:
Lässt sich doch in 5 Worte fassen: Sei gut und du wirst belohnt. :D

Nur ist das Gute in Märchen nicht so ganz mein Ideal.
Z.B. auch wenn ich am Ende einen Prinzen bekäme, wäre ich ungerne Aschenputtel. :D
Ich fürchte, ich würde die Stiefschwester verprügeln und die Stiefmutter gleich dazu. Dem Vater, dem Schlappschwanz, der nicht in der Lage ist mich, SEINE Tochter, von den fiesen Weibern zu beschützen, würde auch was erzählen...
Vergiss es, bin keine Märchenfigur. :(

:lachen:

Du bist gut, Hundi - meinst Du, ich würde das HEUTE nicht tun?

Aber genau DAS IST der Punkt - denke ich!

Nichts anderes will dieses Märchen vielleicht sagen!

Was Dir auch widerfährt an Bösem (die Stiefmutter, Stiefschwestern) - und Du Dich von allen verlassen fühlst (die Mutter, die einfach stirbt, der schlappschwänzige Vater - das ist gut - muss ich mir merken..
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) -

es gibt immer etwas oder jemanden, der Dich auch einer Misere herausholt (der Prinz - kann für alles Gute im Leben stehen) - Du darfst nur niemals die Hoffnung aufgeben!


ES WIRD ALLES GUT!

:daisy:
 
evy52 schrieb:
es gibt immer etwas oder jemanden, der Dich auch einer Misere herausholt ...
Eben das halte ich für falsch, weil es suggeriert, man solle einfach alles klaglos erdulden und auf diesen jemand warten.
Im Märchen kommt er auch, aber das Leben ist kein Märchen. Kaum wird so jemand kommen, man muss schon selbst die Ärmel hochkrempeln und die Sachen ordnen.
Und wenn wir es und recht überlegen, ist jeder im Märchen an seiner Misere kräftig mitschuldig, eben weil er einfach alles duldet. ;)
 
ich halte auch nur eins davon : abstand ;) (jedenfalls auf mein kind bezogen) ... und ich wüßte auch gar nicht was ich ihm dazu erzählen soll. ich würde es für eine große heuchelei halten in einer welt wie der unsrigen heute ihm suggerieren zu wollen, dass es irgendeine instanz gibt, die alles für ihn richtet ... wobei die jungs in den märchen ja immer die sind, die was tun müssen ...

ich halte die alten märchen für geschichten, symbolhafte geschichten für tiefe psychologische vorgänge und somit was für erwachsene. mein mich begleitendes märchen war "könig drosselbart" ich hatte eine platte davon geschenkt bekommen und habe sie mir hunderttausendmal angehört und nun frage ich mich: was war zuerst da ? das märchen oder meine sicht der welt ???

es gibt da heute modernere, zeitgemäße sachen von unheimlich patenten menschen ... da geht es um den alltag, um das verständnis untereinander, um das miteinander und auch - was ich besonders mag - geschichten die uns die natur nahebringen ... ich hasse zb. auch diese vermenschlichten tiergeschichten, die den kindern nur flausen in den kopf setzen ...

ich glaube die vergangenheit war in dieser beziehung mehr so ein wolkenkuckucksheim ...

laßt uns doch mal speziell ein märchen hernehmen, dass so ziemlich allen bekannt ist ? dann können wir spezieller darüber diskutieren und analysieren, welche botschaft tatsächlich in den alten sagen und märchen steckt ...
 
evy52 schrieb:
Sansara - danke, dass Dir die Idee gefällt - wer weiß, was wir so alles aus den Märchen noch lernen können...

Meine Kinder sind schon längst den ,,Kinderschuhen" entwachsen - die Älteste ist 35 Jahre alt, der Sohn ist 33 - die dritte 31 und unsere ,,Kleine" ist 25 Jahre alt!

Der Älteste der Enkel ist 14 Jahre alt und das staffelt sich nach unten - 12, 9, 8, 6, 6, und vier - und im März kommt Enkel(in?) Nummer 8
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Wieso danke ;)? Die Idee gefällt mir ja wirklich, nicht um dir einen Gefallen zu tun! Ich glaube, das hätte mir vielleicht ein paar Alpträume ersparen können!

In welchem Alter hast du denn damit angefangen? Dass ein Kind ohne Märchen aufwächst, ist ja unwahrscheinlich und auch eine Bildungslücke. Aber man muss sie ja echt nicht allein damit lassen. Mein Sohn ist erst zwei, aber ich merk mir das mal.

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UNd mal Butter bei die Fische:
Wollt ihr in die Materie einsteigen?

LG von Sansara
 
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Huhu,

wie wäre es mit Rotkäppchen für die erste Analyse?
Dann fang ich gleich an.

Rotkäppchen wird mit Kuchen und Wein zur Oma geschickt. Sie soll den Weg nicht verlassen. Sie tut es aber doch und trifft auf den bösen Wolf, dem sie erzählt, wo sie hin möchte. Der Wolf läuft also zur Oma und frißt sie auf. Anschließend will er Rotkäppchen fressen. Tut er auch. Der Jäger trifft gerade noch rechtzeitig ein, um dem Wolf den Bauch aufzuschneiden, die Opfer herauszuholen und den Bauch mit Kieselsteinen zu füllen. Der Wolf erwacht, ist durstig und stürzt aufgrund des schweren Bauches in den Brunnen.

Rotkäppchen bekommt einen Auftrag, den sie ausführen soll, ihre Mutter warnt sie vor "Abwegen".
Das Mädel ist neugierig und folgt nicht dem Weg, den ihre Mutter vorgibt (sie will etwas neues sehen, ist neugierig, folgt nicht, hört nicht auf eine "weisere Person") und trifft dann auf das Böse...und das Böse wirkt zuerst nicht so schlimm, wie es ist.
Rotkäppchen ist vertrauensseelig gegenüber Fremden, was sie und ihre Familie in Gefahr bringt.
Der Wolf (=das Böse) nutzt RK aus und tötet zuerst die Großmutter (oder ist das ein sexueller Aspekt und er "vernascht" sie auf andere Art und Weise)?
Er tarnt sich dann als jemand Vertrautes, um RK etwas böses anzutun (Fressen oder ???).
Danach schläft er ein, er hat keine Angst/Sorge vor den Konsequenzen und hält sich für ungefährdet.
Der Jäger (=das Gute) entdeckt die Schandtat und rettet die beiden Frauen. Er übt Selbstjustiz und bestraft den Wolf mit den Steinen im Bauch.
Der Wolf hat nach seiner gierigen Tat Durst (ihm dürstet nach...) und will trinken, worauf er stirbt. Die Folgen seiner Tat (Durst nach dem Festessen) haben ihn also das Leben gekostet.

Lg

Shanna

LG

Shanna
 
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