Sunnygirl
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 12. Dezember 2005
- Beiträge
- 3.146
Hi zusammen
Es gab eine Phase in meinem Leben, wo ich gerne Märchen, Mythen und Sagen las und deren tiefenpsychologischen und volkskundlichen Aspekte beleuchtete.
In einer dieser Geschichten ging es um ein kleines Kind, das sein Frühstück draußen - auf einem Stein sitzend - einnahm. Da gesellte sich eine weiße Schlange mit Königskrone zu ihm und aß mit. Die Mutter des Kindes beobachtete dieses seltsame vertraute Beisammensein der beiden, sah, wie ihr Kind der Schlange gutmütig auf das Krönchen schlug mit der Ermahnung, nicht nur wählerisch von der Milch, sondern auch von den Brotmöckchen zu nehmen, und machte es vor.
Der Mutter war diese seltsame Szene unheimlich, also wandte sie sich an ihren Mann, der die Schlange erschlug.
3 Tage danach war das Kind auch tot.
Ich finde, in dieser Geschichte steckt sehr viel tiefenpsychologisch Wahres. Sagen von Kindern haben mich schon immer besonders berührt.
In letzter Zeit entrümple ich wieder mal, was bei mir viele Erinnerungen hochkommen lässt. Doch fühle ich mich dabei irgendwie befremdet, so wie die Mutter in dieser Volkssage.
Ich habe den lebendigen Zugang zu vielen Erinnerungen verloren. Zwei Brüder sind tot. Mein Vater ist tot. Mit ihnen starben all die Jahre mit ihnen mit. Meine Kindheit ist tot.
Als ich die Zeichnungen meines Neffen durchsah, war es anders. Alles, was mich mit ihm verbindet, ist noch sehr lebendig. Er ist jetzt 13, aber noch immer sehe ich gleichzeitig sein Baby-Gesicht vor mir und höre sein lachendes Kreischen, als wäre es gestern gewesen. Alles, was in diesen 13 Jahren die Hölle war, ist jedoch verblasst wie ein böser Traum. Es ist, als hätte ich meine Lieben hinübergetragen in ein neues Schiff und das alte mit all dem Kummer sinken lassen.
Wenn ich an meinen Pa denke, dann sind nur noch die schönen Erinnerungen lebendig, alles andere ist farblos und leer geworden, unwichtig, nur noch ein Schatten.
Wie ergeht es euch mit euren Erinnerungen?
Es gab eine Phase in meinem Leben, wo ich gerne Märchen, Mythen und Sagen las und deren tiefenpsychologischen und volkskundlichen Aspekte beleuchtete.
In einer dieser Geschichten ging es um ein kleines Kind, das sein Frühstück draußen - auf einem Stein sitzend - einnahm. Da gesellte sich eine weiße Schlange mit Königskrone zu ihm und aß mit. Die Mutter des Kindes beobachtete dieses seltsame vertraute Beisammensein der beiden, sah, wie ihr Kind der Schlange gutmütig auf das Krönchen schlug mit der Ermahnung, nicht nur wählerisch von der Milch, sondern auch von den Brotmöckchen zu nehmen, und machte es vor.
Der Mutter war diese seltsame Szene unheimlich, also wandte sie sich an ihren Mann, der die Schlange erschlug.
3 Tage danach war das Kind auch tot.
Ich finde, in dieser Geschichte steckt sehr viel tiefenpsychologisch Wahres. Sagen von Kindern haben mich schon immer besonders berührt.
In letzter Zeit entrümple ich wieder mal, was bei mir viele Erinnerungen hochkommen lässt. Doch fühle ich mich dabei irgendwie befremdet, so wie die Mutter in dieser Volkssage.
Ich habe den lebendigen Zugang zu vielen Erinnerungen verloren. Zwei Brüder sind tot. Mein Vater ist tot. Mit ihnen starben all die Jahre mit ihnen mit. Meine Kindheit ist tot.
Als ich die Zeichnungen meines Neffen durchsah, war es anders. Alles, was mich mit ihm verbindet, ist noch sehr lebendig. Er ist jetzt 13, aber noch immer sehe ich gleichzeitig sein Baby-Gesicht vor mir und höre sein lachendes Kreischen, als wäre es gestern gewesen. Alles, was in diesen 13 Jahren die Hölle war, ist jedoch verblasst wie ein böser Traum. Es ist, als hätte ich meine Lieben hinübergetragen in ein neues Schiff und das alte mit all dem Kummer sinken lassen.
Wenn ich an meinen Pa denke, dann sind nur noch die schönen Erinnerungen lebendig, alles andere ist farblos und leer geworden, unwichtig, nur noch ein Schatten.
Wie ergeht es euch mit euren Erinnerungen?