Brave Mädchen, böse Jungs

Genau darum geht es ja nicht, dass eine/einer das explizit will.

Was Leute eher sagen, die sich in Schwierigkeiten bringen:
Er/sie hat sich verändert im Vergleich zu früher.
Vorherige Partner waren schuld.
Das war nur unter Alkohol/Drogeneinfluss.
Ich kann ihm/ihr helfen, eigentlich ist er/sie ein guter Mensch.
War nur ein, zwei,... Ausrutscher.
Nur gewalttätig mit den angeblich bösen Leuten.
Wir sind aber so verliebt, seelenverwandt, Ehe ist für ewig vor Gott.
...
Ja und auch blind Warnsignale gegenüber und eben auch falsche Einschätzung!
So ging es mir bei meiner 2. Beziehung - ich habe mich einfach blenden lassen - von einem Mann, der echte Heiratsschwindler Mentalität hatte.
 
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Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir die Zuschreibungen und Klischees aus früheren Zeiten überdenken - und überfühlen und überwinden - denn es ist doch so manch Destruktives drin, was weder Männern noch Frauen hilft, liebevoller mit sich selbst und dem anderen umzugehen, sondern was in erster Linie dazu dient, die eigenen Traumata bzw. Verletzungen zu erkennen. Dazu ist es gut.

Hallo FelsenAmazone,
kann ich so ähnlich sehen.

Ich muss dazu sagen, dass ich selbst es nicht so extrem wie hier beschrieben, kenne. Es hatte oder hat bei mir grundsätzlich immer eher den Ansatz, dass ich Angst vor dem Leben ganz allgemein hatte, mich dann mit Esoterik befasste, und mehr und mehr begann, mich innerlich von mir selbst aus, aus meinem Wesen sicherer zu fühlen.
Dennoch triftete ich mehr und mehr ab von meinem Mann, da das überhaupt nicht sein Thema war, obwohl er auch durchaus manchmal sich für Einzelnes interessierte, was ich so erzählte.
Ich konnte aber bestimmte Erwartungen nicht erfüllen, was wahrscheinlich, oder mit ziemlicher Sicherheit beiderseitig so war.
Zum Beispiel, sag ich jetzt mal ehrlich, wünschte er sich wesentlich mehr Sex. Ich verhielt mich nicht so und war nicht so, wie er sich das so vorstellte.
Es war Leere und Einsamkeit da, und blieb immer eine gewisse Fremdheit. Manchmal habe ich mich direkt bewusst gefragt, warum ist da dieses Gefühl von Fremdheit?

In der Esoterik habe ich mich mit Männern und Frauen und ihren Beziehungen, befasst.
Ich wuchs immerhin auf mit der Geschichte meiner Mutter, von ihrem brutalen Vater geschlagen und später vergewaltigt worden zu sein. Also, das ist auch das Brisante, als er begann, sie zu vergewaltigen, da war sie etwa 13 Jahre alt, und von da an schlug er sie nicht mehr, und auch ihre Brüder nicht mehr, dass er auch seine Frau schlug, davon habe ich nie gehört. Auf jeden Fall hatte meine Mutter als Kind dann das Gefühl, sich verkauft zu haben, dass die Familie ihr dankbar war, weil der Vater nun "friedlicher" wurde. Ihre Mutter selbst hatte entschieden, dass sie mit ihrem Vater in einem Bett schläft. Sie hatten damals mit fünf Personen nur zwei Betten.

Daher sah ich (ich habe ihn nie persönlich kennengelernt) in meinem Geist immer diesen brutalen Vater vor mir. Einmal träumte ich ja sogar von ihm, und wollte ihn zur Rede stellen. Aber er sagte mir (im Traum), er habe nichts getan, und prompt kamen drei Weißkittel und gaben ihm eine betäubende Spritze. Er sank also in meinem Traum in die Unbewusstheit.
Ich war traurig in diesem Traum, traurig, weil ich es nicht klären konnte. Meine Mutter erzählte mir halt auch seine Geschichte. Als er 16 war, starb seine Mutter an Krebs, und auf dem Sterbebett soll sie ihm gesagt haben, dass sein Vater schuld an ihrem Tod sei.
Daher hasste er seinen Vater und wollte ansich auch niemals heiraten, es ergab sich dann aber, dass meine Mutter unehelich unterwegs war, damals ein Unding, und ihre Familie gab ihm viel Geld, damit er heiratet.
Hoffentlich drifte ich nicht zu sehr ab. Ich persönlich habe nie Brutalitäten von einem Mann erlebt, ich kenne das alles nur aus Geschichten.
Psychisch, okay, das könnte sein, ist schwer zu sagen oder auseinander zu dividieren, denn ich hatte ja selbst mit meiner Psyche zu tun, und inwiefern da ein "anderer" etwas "tut", das ist mitunter schwer zu sagen.

Ich habe mich auch von alldem komplett zurückgezogen. Lebe nun in einer gewissen Sicherheit, imgrunde auch weiterhin von meinem Mann in finanzieller Hinsicht gewährleistet.

Ich denke, um mal sehr esoterisch, philosophisch zu werden, es ist Symbol und Sinnbild der Dualität, auch der ganz allgemeinen Trennung in allen Dingen, als Letztes zwischen Mensch und Gott, wenn man das so sehen will.

Der männliche Weg ist für mich der geistige, sowohl in Mann als auch in Frau vorhanden. Mann ist (grob gesehen) Geist, Bestimmung, Wille und Realität (was sich dann halt in der Trennung "negativ" zeigt), Frau ist Seele, Traum, Intuition und Materie.

Und ich glaube noch weiter, dass der Mensch erst in sich selbst die Trennungen aufheben muss / sollte, bevor es im "Außen" ebenfalls wieder funktionieren kann.
 
Da weiß man es aber, was dieser Mensch getan hat. Umsonst sitzt ja auch niemand.
Ja schon - ich kenn da ein Beispiel, wo eine Staranwältin eine Beziehung mit ihrem Klienten - einen mehrfachen Frauenmörder hatte.
Und man liest immer wieder mal von ähnlichen Fällen.
Das ist das Hauptthema meines Threads - was gibt es für Gründe dafür! Die Faszination für das Böse?
 
Ja und auch blind Warnsignale gegenüber und eben auch falsche Einschätzung!
So ging es mir bei meiner 2. Beziehung - ich habe mich einfach blenden lassen - von einem Mann, der echte Heiratsschwindler Mentalität hatte.

Klar, filmreife perfekte Selbstdarstellung, das Blaue vom Himmel versprechen usw., das sind auch rote Flaggen.
 
Auch wenn es garantiert etliche Männer (aber auch Frauen) gibt, die es verdient haben dass man über sie schimpft, sollte man nicht alle über einen Kamm scheren.
Auch wenn meine Mum sicherlich allen Grund hätte, hat sie nie schlecht über Männer gesprochen und ich denke das was man erlebt hat viel damit zu tun was für ein Männerbild man hat und was für Männer man anzieht.
(Natürlich auch anders rum)
Ich zähle mich da in gewisser Weise auch dazu.
Ich dachte mir immer, bloß weil einer sich wie ein A....loch benommen hat, kann ich nicht alle anderen dafür büßen lassen.
Was sich bei mir allerdings schon sehr früh bemerkbar gemacht hat, war, dass ich viele
Männer für armselige, schwache Würstchen gehalten habe.
Das ist bis heute geblieben. :D

Männer, die so auf böse Jungs gemacht haben, haben mich nie interessiert. Die hatten eher mein Mitleid, wenn das alles war, was sie an "Männlichkeit" vorzuweisen hatten.

Ich hab Gewalttäter vor Gericht erlebt, wie jämmerlich und schwach die in Wirklichkeit sind.

Und eines möchte ich aus eigenem Erleben auch noch hinzufügen.
Gewalt kann auch von Frauen ausgehen.
 
nd ich denke das was man erlebt hat viel damit zu tun was für ein Männerbild man hat und was für Männer man anzieht.
Nein. Das Problem ist, dass es überhaupt solche Männer gibt. In der unendlichen Vielzahl menschlicher Charaktere muss es zwangsläufig auch Soziopathen, Narzissten, Schmarotzer und Schlägertypen geben, oder alles vier zusammen, aber das ist nicht der Normalfall. Zu sagen, dass es am eignen Männerbild liegt, ist das gleiche, als wenn ich jemandin vorwerfe, was passiert ist, lag an ihrem kurzen Rock ;)

Häufig ist es aber eher so, dass es eben keine Schlägertypen sind, weil wenn es so wäre, würden sie sich anderen Männer gegenüber genau so verhalten, was aber meistens eher nicht der Fall ist. Solche Täter suchen sich gezielt ihre Opfer aus. Opfer, die später dann erzählen, dass sie selber nicht glauben konnten, wie gut der Mann zu ihnen "gepasst" hat. Was nicht wirklich verwunderlich ist, wenn man davon ausgeht, dass 90 Prozent eh gelogen war^^ Gleiche Hobbys, gleiches Interesse, vermeintlich gleiche Lebensgeschichte..

Kein Mensch muss sich Vorwürfe machen oder demütigen lassen, weil er auf solche Menschen hereingefallen ist. Es war von vornherein kein Spiel mit offenen Karten.
 
Klar, filmreife perfekte Selbstdarstellung, das blaue vom Himmel versprechen usw., das sind auch rote Flaggen.
Ja, genau - und plötzlich sitzt man in einer Beziehung fest - hat ein Kind, welchem den Vater nicht nehmen will, ist vielleicht wirtschaftlich abhängig, wird vielleicht mit Gewalt fest gehalten
und hat gar Angst, dass einem beim Verlassen was böses angetan wird ( mein 2. Fall)
 
Auch wenn es garantiert etliche Männer (aber auch Frauen) gibt, die es verdient haben dass man über sie schimpft, sollte man nicht alle über einen Kamm scheren.
Auch wenn meine Mum sicherlich allen Grund hätte, hat sie nie schlecht über Männer gesprochen und ich denke das was man erlebt hat viel damit zu tun was für ein Männerbild man hat und was für Männer man anzieht.
(Natürlich auch anders rum)
Sollte Frauen Schweigen?
 
Solche Täter suchen sich gezielt ihre Opfer aus.

Personen, die sie wegen verschiedener Gründe als einfache Ziele ausgemacht haben, inklusive während der Kennenlernphase.

Kein Mensch muss sich Vorwürfe machen oder demütigen lassen, weil er auf solche Menschen hereingefallen ist. Es war von vornherein kein Spiel mit offenen Karten.

Falsches Spiel ist selten perfekt, und es mag zusätzlich Möglichkeiten geben sich besser zu schützen.

Natürlich garantiert nichts auf dieser Welt absolute Sicherheit, aber es brachte mir als Kind bis Jugendlicher auch nichts zu sagen, dass ich keine Schuld habe. Mutter/Eltern erzählen einem, dass die anderen Kinder böse oder dämonisch sind. Ok, bringt aber gar nichts. Entscheidend war es das Mobbing gegen mich zu stoppen und herauszufinden, was mich zur Zielscheibe gemacht hat.

Ich hänge mich an den falschen (im Sinne von: für mich schädliche Konsequenzen erzeugend, nicht moralisch falsch) Verhaltensweisen aus meiner Kindheit nicht auf, aber es wäre gut gewesen, wenn ich es vorher gewusst und/oder anders gekonnt hätte.
 
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Sollte Frauen Schweigen?

Nein, auf keinen Fall, hab ich auch mit keinem Wort geschrieben.
Es ist scheiße wenn jemand Gewalt erfahren muss (egal ob physisch oder psychisch).
Irgendeinen Grund muss es aber haben, dass manche ständig an Arschlöcher geraten und andere nicht.
Vielleicht wenn man schon im Elternhaus Gewalt erlebt, ist es ein Stück normal.
Oder spirituell gesehen, dass man evtl gewisse Erfahrungen machen muss.
 
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