Brave Mädchen, böse Jungs

Eine Frage, die mich beschäftigt -
zum heutigen Gedenktag nicht unpassend und auch als persönlich Betroffene:

Ich finde es sehr wohl unpassend!
In welcher Welt muss sich ein Mensch fragen, ob er/sie eventuell zu naiv, dumm, zu gut, oder neurodivergent ist, um geschlagen, vergewaltigt, genötigt, manipuliert oder sogar getötet zu werden? Bzw wie man sich davor schützen kann....

Dafür ist dieser "Aktionstag" nämlich absolut nicht gedacht. Das sind übrigens 16 Tage. Es endet am Tag der Menschenrechte. Und es ist ein verdammtes Menschrecht, unbeschadet leben zu dürfen. Egal wie naiv man auch sein mag. Es gibt niemanden das Recht, gerade dann einen anderen Menschen das anzutun, was ich persönlich nicht mehr aussprechen will.

So schaut nämlich die Gesellschaft auf Frauen herab. Selbst schuld.... Es ist erniedrigend. Und das nicht nur für Frauen. Dieses Bild gehört meiner Meinung sehr schnell begraben und beerdigt.
 
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Ich habe ihn auf meine "Widersacher gehetzt" - er hat mich stets verteidigt - vor anderen Menschen, speziell vor seiner Mutter.

Jemand, der einen Verteidigt, kann sehr anziehend sein für Menschen, die sich immer alleine gefühlt haben in der Kindheit.

Da hab ich von mir ein Beispiel: Vor meinem jetzigen Partner hab ich eine Art virtuelle Beziehung gehabt, hier im Forum. Dann ist meine Hündin gestorben und im Trauerthread hat einer mich deswegen sehr blöd angemacht, daraufhin ist dieser virtuelle Partner auf ihn ärgstens losgegangen und hat geschrieben, wenn er mich noch einmal blöd anredet, jagt er ihn durchs ganze Forum, bis Walter sie beide sperrt. Mir hat das enorm imponiert, daß sich jemand so für mich einsetzt, sich vor mich stellt, das hätte ich mir in der Kindheit gewünscht.
 
Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir die Zuschreibungen und Klischees aus früheren Zeiten überdenken - und überfühlen und überwinden - denn es ist doch so manch Destruktives drin, was weder Männern noch Frauen hilft, liebevoller mit sich selbst und dem anderen umzugehen, sondern was in erster Linie dazu dient, die eigenen Traumata bzw. Verletzungen zu erkennen. Dazu ist es gut.

Dann aber ist es Zeit, dies zu heilen und sich auf den Weg zu machen:

Es ist Zeit, die alptraumhaften Dinge hinter sich zu lassen und zu heilen und auf neue Weise einander zu begegnen. Auf Augenhöhe und mit Liebe. Es gibt bessere Träume. Man muss nur drauf zugehen.
So ist es - und deine Worte sind sehr aufmunternd! (y)
 
In welcher Welt muss sich ein Mensch fragen, ob er/sie eventuell zu naiv, dumm, zu gut, oder neurodivergent ist, um geschlagen, vergewaltigt, genötigt, manipuliert oder sogar getötet zu werden? Bzw wie man sich davor schützen kann....
Ja, das ist unsere Welt, vielleicht war meine Erwähnung am Anfang echt unpassend.........
 
nach den Vergewaltigungen hab ich voll auf die bösen Jungs gesetzt - da war ich dann die Frau von einem Rockerclubchef und es hieß: keiner fasst die Schnefra an! das war ein Gebot....
später, als ich dann zwei kleine Mädels von nem Rockertypen hatte, hatte ich auch mal blaue Flecken von ihm - worauf ich hinaus will: als seine Mutter die Flecken bemerkte, zog sie mich in ein Zimmer, um mir unter 4 Augen den Ratschlag zu geben, ich solle mehr den Mund halten und weniger dagegen reden....meine Reaktion war natürlich gegenteilig - er bekam auch mal mit der Stabtaschenlampe eine übergebraten und ich habe mich getrennt und bin heimlich mit den Kindern aus dem Haus geschlichen....
so etwas nenne ich eine Entwicklung und ich habe ein wenig dafür gebraucht

was mir gerade noch einfällt: ich bin damals auch zu einer (kirchlichen) Beratungsstelle gegangen, weil ich meine Kinder schützen wollte (es waren auch Schusswaffen im Haus) - und mir wurde doch tatsächlich gesagt, es wären nicht meine Kinder, sondern unsere und ich hätte zuviel Krimis geguckt :eek:
 
nach den Vergewaltigungen hab ich voll auf die bösen Jungs gesetzt - da war ich dann die Frau von einem Rockerclubchef und es hieß: keiner fasst die Schnefra an! das war ein Gebot....
später, als ich dann zwei kleine Mädels von nem Rockertypen hatte, hatte ich auch mal blaue Flecken von ihm - worauf ich hinaus will: als seine Mutter die Flecken bemerkte, zog sie mich in ein Zimmer, um mir unter 4 Augen den Ratschlag zu geben, ich solle mehr den Mund halten und weniger dagegen reden....meine Reaktion war natürlich gegenteilig - er bekam auch mal mit der Stabtaschenlampe eine übergebraten und ich habe mich getrennt und bin heimlich mit den Kindern aus dem Haus geschlichen....
so etwas nenne ich eine Entwicklung und ich habe ein wenig dafür gebraucht

was mir gerade noch einfällt: ich bin damals auch zu einer (kirchlichen) Beratungsstelle gegangen, weil ich meine Kinder schützen wollte (es waren auch Schusswaffen im Haus) - und mir wurde doch tatsächlich gesagt, es wären nicht meine Kinder, sondern unsere und ich hätte zuviel Krimis geguckt :eek:

Das ist auch so ein Ding, was ich man immer wieder hört. Das, das Opfer alles verliert. Heim, Würde, Sicherheit.... Man flüchtet, man beginnt wieder von ganz vorne. Fair ist das nicht....:unsure:
 
nach den Vergewaltigungen hab ich voll auf die bösen Jungs gesetzt - da war ich dann die Frau von einem Rockerclubchef und es hieß: keiner fasst die Schnefra an!
Das ist auch wieder das Muster - man fühlt sich vor anderen Tätern sicher, der grobe Typ wird mich schon beschützen,
aber nicht vor den groben Typen selbst.
als seine Mutter die Flecken bemerkte, zog sie mich in ein Zimmer, um mir unter 4 Augen den Ratschlag zu geben, ich solle mehr den Mund halten und weniger dagegen reden....
Wenn ich das höre kommt mir wieder die Galle hoch - aber solche Tipps sind gar nicht mal so selten!
Als ich nach langjährigen, qualvollen Ehe ( ich wurde allerdings "nur" psychisch fertig gemacht), erhielt ich von meiner eigenen ! Familie einen ähnlichen Ratschlag,
statt Hilfe - den Tipp doch wieder zum Mann zurück zugehen, " weil überall gibt es was".....
so etwas nenne ich eine Entwicklung und ich habe ein wenig dafür gebraucht
:thumbup:
was mir gerade noch einfällt: ich bin damals auch zu einer (kirchlichen) Beratungsstelle gegangen, weil ich meine Kinder schützen wollte (es waren auch Schusswaffen im Haus) - und mir wurde doch tatsächlich gesagt, es wären nicht meine Kinder, sondern unsere und ich hätte zuviel Krimis geguckt :eek:
Ähnliches kann einen auch mit der Polizei passieren!
 
Was mich immer erschreckt ist auch, wie viiiiiiiiiele Frauen tatsächlich betroffen sind!!! Also in das "Viele" zähle ich jetzt nicht nur körperliche Gewalt mit rein... reichen ja schon die widerlichen Psychospielchen die manche Aufgrund ihrer kranken Psyche abziehen. Die machen Andere richtig kaputt damit, wenn diese das nicht rechtzeitig bemerken und aussteigen. Und davon scheint es dramatisch viele zu geben.
 
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Auch @Nifrediel

Ja, das ist unsere Welt, vielleicht war meine Erwähnung am Anfang echt unpassend.........

Das Problem ist, dass die Sprache oft nicht ausreichend zwischen moralischer Schuld und einem Verhalten, das einen ohne moralische Schuld in Schwierigkeiten bringt, unterscheidet.

Ich selber wurde in der Schule von der 1. bis zur 9. Klasse gemobbt, und war in wohl fast allen Fällen sicherlich nicht im moralischen Sinne schuld daran. Aber es war und ist keineswegs so, dass es völlig unmöglich ist, Verhaltensweisen zu lernen, die einen weniger zum Ziel machen, und die Verteidigung erleichtern.

Zu hinterfragen, ob man vielleicht einen zweifelhaften Männer- oder auch Frauengeschmack hat, ist überhaupt nicht problematisch und könnte sinnvoll für das eigene Glück und die persönliche Sicherheit sein. Das bedeutet nicht, dass ein Opfer von häuslicher Gewalt moralische Schuld daran hat, aber es ist absolut möglich, dass sogenannte rote Flaggen ignoriert wurden usw.
 
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