Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir die Zuschreibungen und Klischees aus früheren Zeiten überdenken - und überfühlen und überwinden - denn es ist doch so manch Destruktives drin, was weder Männern noch Frauen hilft, liebevoller mit sich selbst und dem anderen umzugehen, sondern was in erster Linie dazu dient, die eigenen Traumata bzw. Verletzungen zu erkennen. Dazu ist es gut.
Hallo FelsenAmazone,
kann ich so ähnlich sehen.
Ich muss dazu sagen, dass ich selbst es nicht so extrem wie hier beschrieben, kenne. Es hatte oder hat bei mir grundsätzlich immer eher den Ansatz, dass ich Angst vor dem Leben ganz allgemein hatte, mich dann mit Esoterik befasste, und mehr und mehr begann, mich innerlich von mir selbst aus, aus meinem Wesen sicherer zu fühlen.
Dennoch triftete ich mehr und mehr ab von meinem Mann, da das überhaupt nicht sein Thema war, obwohl er auch durchaus manchmal sich für Einzelnes interessierte, was ich so erzählte.
Ich konnte aber bestimmte Erwartungen nicht erfüllen, was wahrscheinlich, oder mit ziemlicher Sicherheit beiderseitig so war.
Zum Beispiel, sag ich jetzt mal ehrlich, wünschte er sich wesentlich mehr Sex. Ich verhielt mich nicht so und war nicht so, wie er sich das so vorstellte.
Es war Leere und Einsamkeit da, und blieb immer eine gewisse Fremdheit. Manchmal habe ich mich direkt bewusst gefragt, warum ist da dieses Gefühl von Fremdheit?
In der Esoterik habe ich mich mit Männern und Frauen und ihren Beziehungen, befasst.
Ich wuchs immerhin auf mit der Geschichte meiner Mutter, von ihrem brutalen Vater geschlagen und später vergewaltigt worden zu sein. Also, das ist auch das Brisante, als er begann, sie zu vergewaltigen, da war sie etwa 13 Jahre alt, und von da an schlug er sie nicht mehr, und auch ihre Brüder nicht mehr, dass er auch seine Frau schlug, davon habe ich nie gehört. Auf jeden Fall hatte meine Mutter als Kind dann das Gefühl, sich verkauft zu haben, dass die Familie ihr dankbar war, weil der Vater nun "friedlicher" wurde. Ihre Mutter selbst hatte entschieden, dass sie mit ihrem Vater in einem Bett schläft. Sie hatten damals mit fünf Personen nur zwei Betten.
Daher sah ich (ich habe ihn nie persönlich kennengelernt) in meinem Geist immer diesen brutalen Vater vor mir. Einmal träumte ich ja sogar von ihm, und wollte ihn zur Rede stellen. Aber er sagte mir (im Traum), er habe nichts getan, und prompt kamen drei Weißkittel und gaben ihm eine betäubende Spritze. Er sank also in meinem Traum in die Unbewusstheit.
Ich war traurig in diesem Traum, traurig, weil ich es nicht klären konnte. Meine Mutter erzählte mir halt auch seine Geschichte. Als er 16 war, starb seine Mutter an Krebs, und auf dem Sterbebett soll sie ihm gesagt haben, dass sein Vater schuld an ihrem Tod sei.
Daher hasste er seinen Vater und wollte ansich auch niemals heiraten, es ergab sich dann aber, dass meine Mutter unehelich unterwegs war, damals ein Unding, und ihre Familie gab ihm viel Geld, damit er heiratet.
Hoffentlich drifte ich nicht zu sehr ab. Ich persönlich habe nie Brutalitäten von einem Mann erlebt, ich kenne das alles nur aus Geschichten.
Psychisch, okay, das könnte sein, ist schwer zu sagen oder auseinander zu dividieren, denn ich hatte ja selbst mit meiner Psyche zu tun, und inwiefern da ein "anderer" etwas "tut", das ist mitunter schwer zu sagen.
Ich habe mich auch von alldem komplett zurückgezogen. Lebe nun in einer gewissen Sicherheit, imgrunde auch weiterhin von meinem Mann in finanzieller Hinsicht gewährleistet.
Ich denke, um mal sehr esoterisch, philosophisch zu werden, es ist Symbol und Sinnbild der Dualität, auch der ganz allgemeinen Trennung in allen Dingen, als Letztes zwischen Mensch und Gott, wenn man das so sehen will.
Der männliche Weg ist für mich der geistige, sowohl in Mann als auch in Frau vorhanden. Mann ist (grob gesehen) Geist, Bestimmung, Wille und Realität (was sich dann halt in der Trennung "negativ" zeigt), Frau ist Seele, Traum, Intuition und Materie.
Und ich glaube noch weiter, dass der Mensch erst in sich selbst die Trennungen aufheben muss / sollte, bevor es im "Außen" ebenfalls wieder funktionieren kann.