ich muss jetzt doch nochmal was schreiben,
ich habe ja nun Nachkommen auf der Waldorfschulen seit einigen Jahren,
gut es mag sein, das es Unterschiede gibt zwischen Walddorfschulen,
Wie gesagt: Ich kann das nur danach beurteilen, was mir erzählt wurde. Ich habe meine Infos aber nicht nur von solchen Fernsehberichten, wie der im Eingangspost, sondern auch von ehemaligen Waldorfschülern, von Leuten, die waldorfpädagigik studieren wollten oder auch eine Weile studiert haben, von Eltern, die ihre Kinder auf eine Waldorfschule schicken wollten oder auch geschickt haben etc. Und ja, im Rahmen dieser Berichte zeigt sich ein breites Spektrum an Waldorfschulen. Also auf der einen Seite die beinahe-staatlichen Schulen, die nur zusätzlich noch Handarbeit und Eurithmie unterrichten, auf der anderen Seite die Hardcore-Esoterik-Tempel, bei denen eben u.a. die Lehrer auch kontrollieren, dass die Kinder ja keinen Zugang zum Fernsehen haben uvm. Wenn Ihr mit Euren Kindern eine gute und gemäßigte Waldorfschule erwischt habe, freut mich das.
aber bei uns ist es so:
-niemand muss dort irgend einen Spruch aufsagen am Anfang des Unterrichts,
Der Morgenspruch (der Klassen 5-12) lautet:
"Ich schaue in die Welt;
In der die Sonne leuchtet,
In der die Sterne funkeln;
In der die Steine lagern,
Die Pflanzen lebend wachsen,
Die Tiere fühlend leben,
In der der Mensch beseelt
Dem Geiste Wohnung gibt;
Ich schaue in die Seele,
Die mir im Innern lebet.
Der Gottesgeist, er webt
Im Sonn'- und Seelenlicht,
Im Weltenraum, da draußen,
In Seelentiefen drinnen. -
Zu Dir, o Gottesgeist,
Will ich bittend mich wenden,
Dass Kraft und Segen mir
Zum Lernen und zur Arbeit"
(Quelle:
https://www.waldorf-ideen-pool.de/S...spruch/Der-Morgenspruch-fuer-die-Klassen-5-12)
Kommt Dir das gar nicht bekannt vor? Denn das ist soweit ich weiß tatsächlich ein sehr integraler Bestandteil der Waldorfpädagogik, der auch in den gemäßigteren Waldorschulen praktiziert wird.
-niemand wird gesagt er solle kein Fernsehen schauen oder kein handy haben,
Das ist gut.
-das Eltern sich organisieren finde ich mal schön, an spirituelles denken ist man da nicht gebunden, einige Eltern denken ja so dort aber die meißten dann doch nicht, die *Steiner-Sympathisanten* sind bei uns in der Minderheit, Es sind in unserer klasse nur 5 , die danach leben.
Auch prima. Aber auch das kommt in staatlichen Schulen vor - mit dem einzigen Unterschied, dass es da von den Eltern nicht erwartet wird.
- das Geld kommt aber auch vielen Dingen zu Gute, wie zB Materialien , usw. für Kunst, Handarbeiten , Musik und den obligatorischen Gartenarbeiten.
Das ist schön.
- es stimmt das die Klassen mittlerweile auch überfüllt sind, mit 20-30 Kindern,
Soweit ich weiß, waren die Klassen ("Schicksalsgemeinschaften") in Waldorfschulen schon immer so groß. Auch diese Größe soll nach dem zu Urteilen, was ich so gehört habe, ein Bestandteil der Waldorfpädagogik sein.
- der Vorteil sind die Gesprächsrunden , die Kinder lernen miteinander umzugehen und zu kommunizieren, ihre Meinungen zu äussern, sowas nennt sich auch Diskussionsrunden.
Das gibt es auch in staatlichen Schulen. Und schon vor 30 bis 40 Jahren, als ich noch in die Schule ging, war es weniger "Frontalunterricht", sondern viele Lehrer waren bemüht, z.B. ein Themengespräch mit der Klasse zu führen. Und Klassenlehrer haben dann auch Zeit dafür aufgebracht, Probleme in der Klassengemeinschaft zu besprechen uvm.
- Ich finde es richtig das mit Kindern ordentlich gesprochen werden muss auf Augenhöhe,
So weit dieses möglich ist. Es gibt aber nunmal Dinge, die ein Kind noch nicht versteht und einordnen kann. Und da kommt man leider nicht umhin, sich ab und zu über den Willen des Kindes hinweg zu setzen - z.B. wenn es eine Spritze (Impfung) beim Arzt kriegen soll o.ä.