Böhmermann zerstört Anthroposophie oder wenn freie Entfaltung auf gefährliche Weltanschauung trifft: Waldorfschulen

SYS41952

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Staatliche Schulen: Kein warmes Wasser auf den Toiletten, statt Beamer und WLAN gibt es Polylux und Medienschrank und in den Heizungen stecken noch die Salamibrötchen der Abschlussklasse von 2010. Und obendrein verdient das deutsche Schulwesen in Bezug auf Kreativität und Raum für Entfaltung eher eine gut gemeinte 4+. Es bräuchte also eine Schule ohne Leistungsdruck und stickige Klassenzimmer. Was zum Anpacken, im Einklang mit der Natur, vielleicht sogar mit Streichelzoo – die Waldorfschulen. Ein Konzept mit außergewöhnlichen Ansätzen und einem mehr als fragwürdigen Erfinder mit Hang zu Rassenlehre und Esoterik. Und für alle Fantasy-Freunde: Gnome und sprechende Kräuter kommen auch nicht zu kurz.

Quelle: YT
 
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Hey @SYS41952,

das Video war sehr unterhaltsam und es kamen Dinge zur Sprache, die ich bis dato so noch gar nicht wusste. Es ist für alle interessant, würde ich sagen... oder wusstet ihr vorher, wie da in Waldorfschulen intern geregelt wird? Mir macht es fast schon Angst, wenn ich daran denke, wie geschützt die ihre spirituellen und esotherischen Weltanschauungen verbreiten können, oder wie auch Steiner selbst für mich heute ziemlich krank und narzistisch erscheint. Wie kann man Menschen anhand ihrer Haltung in Schubladen stecken und gleichermaßen sagen, es braucht ungefähr 7 Jahre, bis sich der Organismus verändert? Gut, das wäre jetzt Anthroposophie der Extraklasse und nicht jeder ist Steiner, aber die Basis schon ... oder anders gesagt, das Fundament. Ich frag mich hier zb. wieso nicht die Kunst als Basis steht, oder die Freiheit von Bewusstsein.... sondern sowas wie Anthroposophie?

Zum Titel noch etwas...
Denke dir ist das klar... also die Anthroposophie wird meiner Meinung nach von Böhmermann keineswegs zerstört. Er verdeutlicht eher, wie zeitgemäß diese "alte Schule" noch ist und welche Sprünge wir in den letzten Jahrzehnten gemacht haben, um sowas zu sehen. Früher war Waldorf kein Problem, sondern der Shit... dann vergeht einige Zeit und plötzlich Bäms, mittem im TV...

Eigentlich ist das Thema viel zu groß für so ein Format... aber das könnte man mal an anderer Stelle besprechen. Und ja eigentlich dürfte es so vieles nicht geben, aber naja... was will man machen? In Deutschland sind die Gesetze eben so... da kann jeder seine Privatschule eröffnen und irgendwelche spirituellen Lehrer beschäftigen.

Am Ende kann wieder jeder selber entscheiden.
Bin ich Fan von Steiner und dieser Alternative und seiner Psychosen?
Oder gestalte ich mein Leben stets offen, jetzt, mit dem was ich bin und habe?
Wo bin ich Steiner und wie viel davon? Und was bringt mir eine Anthroposophie?
Und was wären wir heute, wenn nur eins davon fehlen würde?

Liebe Grüße
 
Hier ist ein Podcast, in dem zwei ehemalige Waldorfschüler darüber kritisch reflektieren:

Spannend finde ich, wie spät da teilweise das Umdenken stattgefunden hat: Einer der beiden hat sogar noch angefangen Waldorf-Pädagogik zu studieren, um sich dann abzuwenden.
 
In Deutschland sind die Gesetze eben so... da kann jeder seine Privatschule eröffnen und irgendwelche spirituellen Lehrer beschäftigen.

na so einfach ist es dann auch wieder nicht,
will eine Privatschule gesellschaftlich anerkannt sein, müssen auch hier die *Schulanordnungen* eingehalten werden,

wie es eben auch an Walddorfschulen die PflichtImpfung gegen Masern notwendig ist mittlerweile in D, und anderes.

Ich finde, das Steiners Theorien usw. kommen garnicht mehr so zum tragen in Waldorfschulen,
mittlerweile sind das klientel doch gemischter,
viele lassen ihre Kinder dort hingehen, weil eben dort das Vollmodell greift,
also nicht entschieden wird in der 4 Klasse, welches weiterführende Schule es werden wird,
sondern dort geht man soweit wie man kann,
ebenso sind dort viele Kinder die mit der Autorität der normalen Schulen nicht klar kommen, dem Druck nicht standhalten,
eine Schule die mehr auf Kreativität ausgerichtet ist, als auf Lernen am Laufband mit Druck und Zensur.

Doch Zensuren gibt es dort dann nach den ersten 5 Jahren ja auch.

Ich kann natürlich nur von den letzten Jahren sprechen und nicht von den Jahrzehnten vorher.
 
na so einfach ist es dann auch wieder nicht,
will eine Privatschule gesellschaftlich anerkannt sein, müssen auch hier die *Schulanordnungen* eingehalten werden,

wie es eben auch an Walddorfschulen die PflichtImpfung gegen Masern notwendig ist mittlerweile in D, und anderes.

Ich finde, das Steiners Theorien usw. kommen garnicht mehr so zum tragen in Waldorfschulen,
mittlerweile sind das klientel doch gemischter,
viele lassen ihre Kinder dort hingehen, weil eben dort das Vollmodell greift,
also nicht entschieden wird in der 4 Klasse, welches weiterführende Schule es werden wird,
sondern dort geht man soweit wie man kann,
ebenso sind dort viele Kinder die mit der Autorität der normalen Schulen nicht klar kommen, dem Druck nicht standhalten,
eine Schule die mehr auf Kreativität ausgerichtet ist, als auf Lernen am Laufband mit Druck und Zensur.

Doch Zensuren gibt es dort dann nach den ersten 5 Jahren ja auch.

Ich kann natürlich nur von den letzten Jahren sprechen und nicht von den Jahrzehnten vorher.
Für manche Kinder war diese Schule wahrscheinlich die Rettung und einzige Möglichkeit. Das darf man bei aller berechtigten Kritik nicht vergessen.
 
(...)
Ich finde, das Steiners Theorien usw. kommen garnicht mehr so zum tragen in Waldorfschulen,

Ich habe da keine persönlichen Einblicke, aber mir wurde erzählt, dass Waldorfschulen in einem breiten Spektrum verteilt sind. Da gibt es einige, die fast schon staatliche Schulen sind und nur sowas wie die yminimalvorraussetzungen erfüllen, um sich Waldorfschule nennen zu können, und einige auf der anderen Seite des Spektrums, wo die Kinder nicht Fußball spielen dürfen ("Symbol der Sonne soll man nicht treten") und die Lehrer persönlich kontrollieren, dass die Kinser zuhsuse such ja kein Zugang zu Fernsehen haben.

Dass Steiners Theorien doch noch in jüngerer Vergangenheit zumindest im Studium der Waldorf-Pädagogik eine Rolle spielen, zeit denke ich der Podcast, den ich vorhin verlinkt habe. Einer der beiden, die da berichten, hat bis kurz vor Erscheinen des Podcasts noch selbst Waldorfpädsgogik studiert.

mittlerweile sind das klientel doch gemischter,
viele lassen ihre Kinder dort hingehen, weil eben dort das Vollmodell greift,
also nicht entschieden wird in der 4 Klasse, welches weiterführende Schule es werden wird,
sondern dort geht man soweit wie man kann,

Was dann allerdings für die Scjüler, die da Abitur machen wollen, ziemlich schwierig ist, weil sie dann viel aufholen müssen.

ebenso sind dort viele Kinder die mit der Autorität der normalen Schulen nicht klar kommen, dem Druck nicht standhalten,
eine Schule die mehr auf Kreativität ausgerichtet ist, als auf Lernen am Laufband mit Druck und Zensur.

Ist es denn soviel freier und kreativer da? Nach dem, was ich gehört habe, tatsächlich nicht, denn die Lehrer erzählen den Kindern beispielsweise sehr detailiert, was sie malen sollen, so dass dann 30x das selbe Bild nur individualisiett durch die motorischen Fertigkeiten bei rauskommt. Wenn das so stimmt, würde ich das nicht "auf Freihrit und Kreativität" ausgerichtet nennen.

(...)
Ich kann natürlich nur von den letzten Jahren sprechen und nicht von den Jahrzehnten vorher.

Wie ich schon schrieb: Ich habe keinen aktuellen persönlichen Einblivk, sondern kann nur wiedergeben, was ich u.a. auch von Waldorfschülern gehört habe.

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Für manche Kinder war diese Schule wahrscheinlich die Rettung und einzige Möglichkeit. Das darf man bei aller berechtigten Kritik nicht vergessen.

Ja, richtig. Das muss dann meiner Ansicht nach aber mehr als Kritik am staatlichen Schulyydtem gewertet werden als als Lob an die Waldorfpädagogik.
 
Ich hatte einen persönlichen Einblick in die Materialien über ein Jahr lang.
Das kann eine Regelschule nicht bieten.
Aber es nützen die besten Materialien nichts, wenn ein Lehrer nicht individuell auf jedes Kind eingehen kann.
Man muss sich selber ein Bild machen, wo man sein Kind hingibt.
Ist wie überall sonst auch so.
 
Ja, richtig. Das muss dann meiner Ansicht nach aber mehr als Kritik am staatlichen Schulyydtem gewertet werden als als Lob an die Waldorfpädagogik.

Auf jeden Fall.

Bis sich am staatlichen Schulsystem vielleicht mal was ändert, braucht man aber Schulen für die Kinder, für die die staatlichen nicht geeignet sind.
 
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