Wenn ein Mensch sagt, dass er "glücklich" ist, dann bezeichnet das einen Zustand, in dem er sich selbst einredet, er wäre glücklich. Schliesslich ist Glück relativ und niemand weiss so genau, wie glücklich ein Mensch eigentlich wirklich sein kann. Lustigerweise bilden sich aber sehr viele Menschen ein, sie wüssten es....
Zufriedenheit hingegen ist ein Zustand der Stagnation, und der Tod jeder Entwicklung. Zufrieden sein bedeutet, das Gefühl zu haben und/oder der Meinung zu sein, alles in seinem Leben wäre jetzt gut und richtig so wie es ist und es gäbe daran auch nichts mehr zu ändern. Stillstand bedeutet Tod, darum sind zufriedene Menschen zu bemitleiden, denn sie leben umsonst, sie verschwenden das kostbare Geschenk ihres menschlichen Daseins.
Manchmal ist man zufrieden, weil man weiß, daß das Glück nahe sein könnte. Es ist dann wie eine Art der Vorfreude. Man sieht, was kommen wird und ist zufrieden. Das Schicksal kann diese Zufriedenheit dann in Glück oder Leid verwandeln. Sowie ein einziger Blick in die Augen von jemand anderen es vermag die Unendlichkeit und Liebe Gottes zu erkennen. So vermag derselbe Blick es, einen in die tiefsten Höllen zu stürzen.
Manchmal braucht es einfach ein wenig Geduld, damit das Licht scheinen kann. Nicht immer ist es einfach, zuerst die finsteren Wolken beiseite zu schieben. Denn im dunkeln nimmt man vieles falsch wahr, da man nicht richtig sehen kann. Der Weise weiß dies, der Narr läßt sich täuschen. Irgendwie sind wir alle Narren, darum ist auch selten jemand wirklich glücklich. Scheinbar reicht der winzige Funken, welchen Gott in uns legte und welcher so hell sein soll wie sechs Sonnen zusammen (oder waren es gar mehr?) nicht aus, um wirklich erkennen zu können.
Doch egal, wie bitter das Leben auch ist... Gestern schrieb mir jemand, das die Liebe, auch in anderen Welten noch existieren wird. Vielleicht bekommen wir dort alle eine neue Chance. Vielleicht ist es dort einfacher, glücklich zu sein. Die Hoffnung allerdings wird in mir bleiben, daß Glück schon jetzt und hier zu finden. Denn das zumindest vermag der kleine göttliche Funke in uns. Die Hoffnung ewig am Leben zu erhalten. Was wären wir ohne sie?
Ich wünsche Dir, daß Du Dein Glück finden wirst und es dann auch erkennen kannst. Denn was nützen Augen, die nicht sehen?
Ich wünsche Dir Liebe, die schon in dieser Welt unendlich sein kann und das Du sie mitnehmen kannst, darüber hinaus.
Ich wünsche Dir Freundschaft, die auch auf Sand gebaut sein kann. Denn Freundschaft versinkt nicht einfach so. Ist sie stark, kann sie kämpfen und wird sich am Leben erhalten. Auch kann sie aus einem winzigen Hauch, aus einer kleinsten Berührung, aus dem schwächsten Samen heraus entstehen, sowie der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Orkan auslösen kann. Wer weiß, vielleicht ist Freundschaft sogar so bedeutend, daß die Götter weinen, wenn diese zerbricht.
Ich wünsche Dir Frieden, damit Du Dein Glück pflegen kannst und nicht im Zorn Dich der Welt verschließt.
Und irgendwann wirst Du zufrieden sein, denn dann hast Du das Geschenk des Lebens gefunden.
Kami
(gerade in diesem Moment bin ich glücklich, daß ein Fellbündel auf meinem Schoß sitzt und für mich da ist. Wenn er es auch nicht mag, wenn Tränen auf sein Fell tropfen.

Doch das ist eine Art der Liebe und Freundschaft. Auch Dinge akzeptieren zu können, die weniger gefallen. Und dies macht letztendlich wahrscheinlich auch Glück aus. Nicht nur nach Gemeinsamkeiten suchen und Dingen die gefallen, sondern auch das akzeptieren zu können, was anders ist und nicht so passend erscheint. Dann können zwei verschiedene Welten einander lehren und sich zu einer komplett neuen und einzigartigen zusammensetzen. Denn ist Angleichung, gleich-machen letztendlich nicht auch eine Art Stillstand???
Ist man nicht gerade dann zufrieden, wenn alles stimmig ist? Wenn man verliebt ist? Wenn man... vielleicht sogar einst Gott erreicht hat?
Stillstand bedeutet Tod, darum sind zufriedene Menschen zu bemitleiden, denn sie leben umsonst, sie verschwenden das kostbare Geschenk ihres menschlichen Daseins.
Nicht immer ist es Stillstand, welcher die kostbarsten Geschenke des Lebens tötet. Manchmal ist es auch einfaches "nicht-handeln". Man schaut zu, wie etwas aus seinem Leben entgleitet und vermag es einfach nicht, zu zu packen und das, was man liebt festzuhalten und an sich zu ziehen. Obwohl loslassen viel mehr Kraft und Mut braucht und es viel schwerer ist als festhalten.