Bin vielleicht bald tot. Suche Infos zum Erwachen.

[Anevay]

Das ist nicht "erwacht", das ist was aus der Ecke der Depersonalistation/Derealisation.

Also ein psychiatrisches Symptom.

Ich kenne das auch, habe es immer noch gelegentlich in längeranhaltenden starken Stresssituationen. Ist mir von einem kompletten Zusammenbruch durch Burn Out geblieben.

Du redest von was anderem als der Herr Sylvester in seinem Buch. Inzwischen hat es sich eigentlich schon in der Branche Psychologie herumgesprochen, dass nicht alles, was nach psychisch krank aussieht, auch krank ist. Man spricht hier inzwishen allenfalls von einer spirituellen Krise.

Was Du beschreibst kenne ich zum Beispiel trotz Burnouterfahrung nicht. Aber mir wird auch eine sehr hohe Resilienz nachgeflüstert. Vermutlich gehen Menschen sehr verschieden mit Lebenskrisen um. Leider sind die meisten "Fachleute" sehr unflexibel, wenn ein Mensch sich nicht nach Lehrbuchmeinung verhält.

Ich kenne aber das, was der Herr Sylvester in seinem Buch beschreibt, nur ohne Leidensgefühle und Angst. Ist nett und ein Zugewinn an Lebensqualität. Mehr aber auch nicht, also recht unspektakulär.

LG
Any

 

[Mondblumen]

Ich kenne aber das, was der Herr Sylvester in seinem Buch beschreibt, nur ohne Leidensgefühle und Angst. Ist nett und ein Zugewinn an Lebensqualität. Mehr aber auch nicht, also recht unspektakulär.

Das liest sich so gleichgültig und kalt, von oben herab?.

Ich gehe nicht davon aus, dass einen 'Gotteserfahrungen' (ich nenn's mal so), so 'kalt' lassen, auch im 'Ausdruck'. *grübel

PS: Ich mein, dass das bei Menschen so vorkommen könnte, so 'unberührt'.

 

[Mondblumen]

Mehr aber auch nicht, also recht unspektakulär.

Ich geh mal soweit und behaupte, dass das alles andere war, aber keine 'Gotteserfahrung'.
Ein 'Erwachen' kann nichts anderes sein als eine 'Gottes-Berührung', ein 'Sich-selbst-erkennen' - meinem Verständnis nach.

Und so eine 'Berührung' - 'Erfahrung' - ist alles andere als 'unspektakulär'.

Wie gesagt, meinem Verständnis nach.

 

[Anevay]

Ich schrieb vom danach, Mondblumen.

Die Erfahrung(en) an sich sind auch nicht göttlich, weil ich an keinen Gott glaube wohl und das auch keine Bedingung ist für spirituelle Erlebnisse. Für jemanden, der religiös ist, würde das mit Sicherheit anders ablaufen. Mehr wow als nett. Kann ich mir vorstellen. Zeitgleich Alles und Nichts. Ein Buddhist hätte das möglicher Weise als Nirwana oder so interpretiert. Ich habe da keine Interpretationen für, keine Bilder, keinen Überbau.

Gleichgültigkeit, Neutralität ist für mich ein ungemein angenehmer Zustand. Das war früher anders, da empfand ich dies als Kälte oder Härte.

p.s. und es ist, wie es ist. Wenn du das als von oben herab empfindet, ist das deins. Ich denke, eine Desillusion gehört zum Prozess dazu. Und ich habe des öfteren mitbekommen, wo anderen Leuten so was widerfuhr, dass sie dachten: "Was? das war es? Das habe ich mir aber ganz anders vorgestellt.".

LG
Any

 

[Mondblumen]

Ich schrieb vom danach, Mondblumen.

Die Erfahrung(en) an sich sind auch nicht göttlich, weil ich an keinen Gott glaube wohl und das auch keine Bedingung ist für spirituelle Erlebnisse. Für jemanden, der religiös ist, würde das mit Sicherheit anders ablaufen. Mehr wow als nett. Kann ich mir vorstellen. Zeitgleich Alles und Nichts. Ein Buddhist hätte das möglicher Weise als Nirwana oder so interpretiert. Ich habe da keine Interpretationen für, keine Bilder, keinen Überbau.

Gleichgültigkeit, Neutralität ist für mich ein ungemein angenehmer Zustand. Das war früher anders, da empfand ich dies als Kälte oder Härte.

LG
Any

Davon geh ich nicht aus - das beschreibt für mich einzig und allein 'menschliche' Wege, keine außer'menschlichen' Erfahrungen.
Und noch dazu, ich bin nicht religiös im herkömmlichem Sinne und war es auch nie.

Ich denke, Menschen die an diesem Wegzweig angekommen sind, gehen letztendlich 'einen' Weg.
Die Wege dahin mögen unterschiedlich verlaufen und auch zig an der Zahl sein - aber am Ende, ist es 'ein' Weg.
Weshalb sich auch 'tatsächliche' Erfahrungen oft sehr ähneln -

Das, was davor ist, hat meines Erachtens nach nichts damit zu tun. Weshalb es auch noch so viele Menschen gibt die in Religionen verharren usw.

'Danach' gibt es meinem Verständnis nach weder 'Religiöses' (wie gesagt, im herkömmlichem Sinne) noch sonst dergleichen.

 

[Mondblumen]

p.s. und es ist, wie es ist. Wenn du das als von oben herab empfindet, ist das deins.

Nein, ich finde es eher eine Unverschämtheit, wie jemand "so" über so einen (alles andere als unspektakulären) 'Prozess' und über solche 'Erfahrungen' schreiben kann.

Sorry, aber 'anders' kann ich's nicht ausdrücken oder sagen.

 

[Anevay]

Hi Mondblumen,

danach "ist" ich halt... also ich habe keinerlei Ahnung, was das war, was ich da einige Male erlebte. Irgendwie erleuchtet wie in den Vorstellungen mancher Köpfe* fühle ich mich nun auch nicht, aber das ist schon ganz ok so.

LG
Any

*weise, erhaben, immer lieb, brav, mitfühlend... die gängigen Klischees eben. Ich bin Mensch, das langt mir vollkommen.

 

[Anevay]

Nein, ich finde es eher eine Unverschämtheit, wie jemand "so" über so einen (alles andere als unspektakulären) 'Prozess' und über solche 'Erfahrungen' schreiben kann.

Sorry, aber 'anders' kann ich's nicht ausdrücken oder sagen.

Nun, das ist auch dein gutes Recht, das so zu empfinden.

Und ich finde, dadurch alleine habe ich schon das Recht, es so zu beschreiben, wie es sich tatsächlich für mich anfühlt. Sollte ich Lügen oder Schweigen? Warum?

LG
Any

 

[JohannB]

Warum in aller Welt sollte 'Erleuchtung', oder allgemein Erfahrungen in diesem Bereich, mit einem "schrecklichen" Gefühl einhergehen/beginnen, einsetzen???

Das würde ich eher für ein 'übles' Gerücht halten!

Das wäre doch wohl eher der Fall, wenn sich etwas 'verdunkelt', und nicht, wenn sich etwas 'erhellt' ('erleuchtet')!!!

Tut es nicht, keine Sorge. Aber wer noch nie samvega (Schaudern, Erschüttern) im Leiden gesehen hat, den himmlischen Boten noch nie von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden ist, wird wohl kaum nach "Erleuchtung", Befreiung suchen und Pasāda (die positive Notwendige Energie und Anstrengung entwickeln, sondern läuft nur dem einen oder anderen Schlaraffenland, hoffnung auf Befriedigung des Begehrens hinterher.

Für samvega siehe: In Bekräftigung der Wahrheiten des Herzens -Eine Darlegung von Samvega und Pasāda zugangzureinsicht.org/html/lib/authors/thanissaro/affirming.html
Heutzutage ignorieren Auslegungen von Buddhsimus oft die Wichtigkeit zweier kraftvoller Emotionen, Emotionen, die Buddha in Richtung des Erwachens vorantrieben, wie auch alle, die seit jeher nach dem Erwachen gestrebt haben: samvega, ein Gefühl von Dringlichkeit für das Entkommen aus den bedeutungslosen Runden der Existenz; und pasada, eine Klarheit und heitere Überzeugung, die es einem erlaubt, vertrauensvoll in Richtung des Zieles weiterzustreben, ohne in Hoffnungslosigkeit zu verfallen. In diesem kurzen Aufsatz erkundet der Autor die Bedeutung dieser zwei essenziellen Emotionen und wie wir diese erwecken können, um in unserem Leben zu erblühen.
Für die "Himmlischen Boten" siehe: Begegnung mit den himmlischen Boten zugangzureinsicht.org/html/lib/authors/bodhi/bps-essay_32.html
Es war die Begegnung mit den vier "himmlischen Boten", dem Alten, dem Kranken, der Leiche, dem wandernden Asketen, die den jungen Bodhisattva aus seiner Geborgenheit und dem luxuriösen prinzlichen Leben geworfen hat und dazu veranlaßte, in das Hauslose Leben zu ziehen um ein ernsthafter spiritueller Sucher nach Freiheit zu werden. Wenn nun diese Boten rund um uns erscheinen, laden sie nicht nur dazu ein zu erforschen, wie wir mit den Schwierigkeiten und Gefahren umgehen sollen, sondern inspirieren uns auch dazu diese ein für alle mal zu durchdringen.

"Da sind diese drei Feuer. Welche Drei? Das Feuer der Begierde, das Feuer der Ablehnung, das Feuer der Verwirrung. Diese, sind die drei Feuer."

Das Feuer der Begierde brennt in einem Sterblichen
angeregt, hingerissen
von sinnlichen Begierden;
das Feuer der Ablehnung, in einer übelwollenden Person
Leben nimmt;
das Feuer der Verwirrung, in einer verwirrten Person
unwissend
der noblen Lehren.
Diese Feuer nicht verstehend, Leute
— verliebt in Selbstidentität —
unbefreit von Maras Ketten,
blähen die Ebenen der Hölle,
die Schoße der gewöhnlichen Tiere, Dämonen
die Reiche der hungrigen Schatten auf.

Während jene, die Tag und Nacht,
den Lehren
des rechtens Selbst-Erwachten
gewidmet,
das Feuer der Begierde aus machen,
ständig das Faule ersehen.
Diese, hervorragende Leute,
machen das Feuer der Ablehnung
mit Wohlwollen,
und das Feuer der Verwirrung
mit Einsicht, führend
zur Durchdringung, aus.
Diese, die Meisterhaften, unermüdlich bei Tag und bei Nacht,
[die Feuer] ausgemacht,
Streß, ohne Rückstand,
begriffen,
sind, ohne Rückstand,
völlig ungebunden.
Diese, die Weisen, mit der des Weisheitserlangers
nobler Vision,
rechter Befreiung,
direkt wissend
das Enden von Geburt,
gelangen zu keinem weiteren Entstehen.

zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/kn/iti/iti.3.050-099.than.html#iti-093

 

[JohannB]

Wie hält man denn an einem Ich fest?

In manchen Fällen indem man seine Begierde auf einen Gott konzentriert, oder wo immer man Befriedigung erfüllend erhofft.

Um die Wurzel mögen sich nur wenige Annehmen und hoffen auf Äußere Ressourcen oder sind im Innen fixiert.