Ireland
Sehr aktives Mitglied
Also, wenn ich mir die Statistik vom Statistischen Bundesamt ansehe, dann weiß ich nicht, wie man darauf kommen kann.
Die Statistik beginnt 1950 und damals ließen sich 1,9 pro 1000 Einwohner scheiden.
2016 ließen sich pro 1000 2,0 scheiden.
Die höchste Rate gab es 2004, da waren es 2,6.
Das sind keine besonders auffallenden Schwankungen.
Anders sieht es mit der Zahl der Eheschließungen pro Jahr und 1000 Einwohnern aus.
Da ging die Zahl von 10,8 (1950) auf 5,0 (2016) zurück.
Wenn sich 1,9 von 10,8 scheiden lassen, ist das weniger, als wenn sich 2,0 von 5,o scheiden lassen.
Also hat sich die Zahl der Scheidungen im Verhältnis seither ungefähr verdoppelt.
Es sei denn, ich hab grad 'nen Denkfehler gemacht.
Rechnen ist nicht meine starke Seite.......
Die Statistik sagt natürlich sowieso nichts über die Beziehungsfähigkeit aus, denn heutzutage lebt man auch oft ohne Trauschein zusammen.
Ja, die Zahlen des statistischen Bundesamts sind nicht einfach zu interpretieren, deshalb z.B. der Artikel:
https://www.focus.de/panorama/welt/...ehescheidungen-in-deutschland_id_5731306.html
Die Zeiten ohne Trauschein sind rückläufig, Heiraten liegt wieder im Trend.
Letztendlich ist es wohl recht egal, ob man Paare mit oder oder Trauschein untersucht - letztendlich kommt es auf die Dauer und die Qualität der Beziehung an.
Ganz persönlich war ich 1997 entsetzt, als mein Partner mir vorschlug, zu heiraten.
Wir waren einige Jahre zusammen, wohnten zusammen, verdienten gut, unsere erste Tochter war geplant unterwegs und dann so etwas ... ^^.
Es fiel mir sehr schwer, einzuwilligen, nicht, weil ich nicht eh vorhatte mit ihm zusammenzubleiben, sondern weil ich Heiraten hochgradig peinlich fand - "was sollten denn die Leute denken"^^, als ob ich so etwas nötig hätte, so etwas tun doch nur Leute am Rande der Gesellschaft oder die, die "von gestern" sind usw. - schweren Herzens sind wir dann unauffällig zum Standesamt und haben weitgehend unbemerkt in Alltagskleidung ohne Tamtam geheiratet.
Unsere Freunde haben es ganz ähnlich gehalten, es gab max. eine Party, wie man sie auch zu Geburtstagen gibt.
OK, es macht Sinn, finanziell durch eine Heirat abgesicherter zu sein (für Mann und Frau), aber mehr ist das für mich immer noch nicht.
Auch das hat sich wohl komplett gewandelt: Heiraten wird immer mehr in Form von riesigen Events zelebriert, ist wieder schwer angesagt, dafür wird jahrelang gespart und fast genauso lange geplant.
Krass!^^