und wie kann man das gut erklären?
Da spielen viele Dinge eine Rolle. Zum einen kenne ich den Alltag meiner Freunde und Verwandten, und kann deshalb (unbewusst) alleine an der Uhrzeit relativ gut abschätzen, wer dran ist, wenn das Telefon klingelt.
Desweiteren spielt auch unsere selektive Erinnerung eine große Rolle: Es kommt ziemlich häufig vor, dass das Telefon klingelt, ohne, dass wir mit unserer Vermutung wer dran ist richtig liegen. Ebenso auch, dass wir an Freunde denken, die dann aber nicht anrufen. Die Koinzidenzen, bei denen wir an Leute denken, die dann auch anrufen, bleiben uns in Erinnerung, weil wir aus irgendwelchen Gründen da auch einen kausalen Zusammenhang "sehen", der aber nicht besteht.
Sheldrake hat ja versucht, das genauer mit einen Experiment zu untersuchen, wo er auch ein signifikantes Ergebnis bekommen hat. Dummerweise bekamen das andere Gruppen, die das Experiment replizierten, nicht mehr hin.
dann weißt du auch wie man das, auch gut erklären kann?
------>
Du hast ein Haus und ein Auto gefunden, wobei Du jeweils nur den Ortsnamen kanntest. Das klingt schonmal beeindruckend.
Zum Beispiel mit dem Auto: Da ich selbst in einem Ort mit 18000 Einwohnern gewohnt habe, weiß ich, dass man eine Stadt dieser Größenordnung gut innerhalb von zwei Stunden absuchen kann, wie im Fall mit dem Auto. Wenn Ihr in einer Stadt dieser Größenordnung zwei Stunden gebraucht habt, müsst Ihr ganz schon rumgeirrt sein. Ein direkter Weg ist da selten länger als 15 Minuten mit dem Auto - je nach Verkehrslage.
Zum Beispiel mit dem Haus: Wie groß war der Ort, in dem Du das Haus innerhalb von 15 Minuten gefunden hast? Es finden sich Einzelhäuser meist eher am Stadtrand, und man kann auf vielen Häuser-Fotos oft auch gut abschätzen, wie stark befahren die entsprechende Straße ist, so dass man entweder Seitengassen absucht oder meidet. Auch die Wohngegend kann einem weiter helfen. Eine größere Villa findet man selten im Wohnblock-Viertel und umgekehrt. Das und mehr sind alles Hinweise, denen man bewusst oder unbewusst folgen kann, und die einem gut helfen.
Es erscheint zwar mutig, mit so wenig Informationen sich auf die Suche zu machen - aber mit Suchen kommt man bei relativ kleinen Städten wahrscheinlich ans Ziel.
In seiner Autobiografie "Sie belieben wohl zu schwerzen Mr Feynman" beschreibt eben besagter Physiknobelpreisträger Richard Feynman einen Initiationsritus einer Studentenbewegung, dem er sich unterziehen musste - das ist in Amerika ja leider sehr üblich. Der Ritus bestand darin, dass die Neubewerber in kleinen Gruppen außerhalb der Stadt ausgesetzt wurden. In seiner Kleingruppe war glücklicherweise ein Mitstudent mit einer bewundernswerten Beobachtungsgabe, der diverse kleine Hinweise zu deuten wusste, wolang sie gehen müssten, um schnell wieder auf den Campus zu gelangen. In diesem Fall geschah es bewusst. Aber ähnliches klappt auch unbewusst. Dann wissen wir halt nicht, anhand welcher Hinweise wir so schnell zum Ziel fanden.