Belgien will Sterbehilfe für Kinder erlauben

Hallo Yvonnscherl,

das ist ein vernünftiges Beispiel.

Man weiss ja nie, wie sich eine Gesellschaft entwickelt.

Ich finde ein solches Gesetz zu gefährlich.

Genau so sehe ich das auch. Wie gesagt, ich bin eigentlich für die Sterbehilfe aber bei mir machen sich halt auch gewisse Bedenken breit. Speziell bei Kindern für die, die Verantwortung aus welchen Gründen auch immer an andere abgegeben wurde.

Es gibt halt nicht nur Menschen, die wirklich nur aus Nächstenliebe handeln, egal welchen Status sie haben.
 
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JimmyVoice
in holland und in belgien ist die palliativmedizin nicht gerade im fokos

Wie kommst Du zu dieser völlig falschen Aussage?:confused:
Seit Jahrzehnten bestehen in den Niederlanden gut organisierte, hoch professionelle Versorgungsstrukturen für Schwerstkranke, die selbstverständlich auch palliative Versorgung beinhalten!
Seit den 1970ern gibt es Hospize und die so genannten Bijna-thuis-huizen (Fast-wie-Zuhause-Häuser). Insgesamt existieren derzeit über 250 Hospizeinrichtungen mit mehr als 8000 Betreuungsplätzen. Daneben gibt es mobile Hospizteams und Palliativberater.
Große Bedeutung kommt auch der Freiwilligenarbeit bei TERMINALE THUISZORG zu – einer persönlichen Begleitung (auch in Form von „Nachtwachen“) Sterbender.

Was mir am Niederländischen Modell gefällt ist das Fehlen eines ENTWEDER / ODER. Sie haben es zu Gunsten eines SOWOHL / ALS AUCH ersetzt – sowohl professionelle, flächendeckende Hospize und PalliativCare, als auch die Möglichkeit zu einem menschenwürdigen Sterben durch aktive Sterbehilfe, die strengen gesetzlichen Auflagen folgt.
 
Wie kommst Du zu dieser völlig falschen Aussage?:confused:
Seit Jahrzehnten bestehen in den Niederlanden gut organisierte, hoch professionelle Versorgungsstrukturen für Schwerstkranke, die selbstverständlich auch palliative Versorgung beinhalten!
Seit den 1970ern gibt es Hospize und die so genannten Bijna-thuis-huizen (Fast-wie-Zuhause-Häuser). Insgesamt existieren derzeit über 250 Hospizeinrichtungen mit mehr als 8000 Betreuungsplätzen. Daneben gibt es mobile Hospizteams und Palliativberater.
Große Bedeutung kommt auch der Freiwilligenarbeit bei TERMINALE THUISZORG zu – einer persönlichen Begleitung (auch in Form von „Nachtwachen“) Sterbender.

Was mir am Niederländischen Modell gefällt ist das Fehlen eines ENTWEDER / ODER. Sie haben es zu Gunsten eines SOWOHL / ALS AUCH ersetzt – sowohl professionelle, flächendeckende Hospize und PalliativCare, als auch die Möglichkeit zu einem menschenwürdigen Sterben durch aktive Sterbehilfe, die strengen gesetzlichen Auflagen folgt.

du redest schön
 
Jimmy.....ab einem gewissen Punkt kann man Schmerzen nicht mehr lindern. Da versagt sogar Morphin....ich habe das sterben einer krebskranken Frau miterlebt und da war nichts mehr mit Linderung. Sie hat sich nach dem Tod gesehnt.

PS. und bitte differenziere mal. Du tust so, als würde jeder demnächst einfach "ausgeknipst". Es geht nicht um den "normalen" friedlichen Sterbeprozess. Es geht um Menschen, die unerträgliche Schmerzen haben OHNE Aussicht auf Linderung.

Danke.
 
Zitat:Ich hatte mal eine schwere Depression und es ist nicht das gleiche wie körperliche Schmerzen, eine Depression kann man behandeln, es ist zwar nicht leicht und man muß teilweise zehn verschiedene Antidepressiva durchprobieren, aber man kann das richtige finden und dann geht es einem besser, ich hab es selbst erlebt.
Ein unheilbar Kranker mit starken körperlichen Schmerzen hat keine Aussicht auf Besserung, nur auf noch mehr Leid, der soll die Möglichkeit haben, gehen zu dürfen.


Loop, ich denke nicht, dass es ausschließlich um Schmerzen geht. Es geht auch darum, dass man zu einem solchen Patienten nicht sagen kann, dass es noch Hoffnung gibt. Insofern ist ein Todeswunsch dann auch rational.

Nebenbei denke ich, dass Sport mir reicht, solange ich dabei bliebe, was manchmal schwierig ist, und während meines Studiums damals auch nicht mehr geklappt hat. Ich sehe jetzt aber noch weniger ein Medikamente zu nehmen. Allerdings war die Depression sowieso zum großen Teil eine weitere Konsequenz der "Sozialphobie" und da hilft Sport nicht wirklich.

LG PsiSnake

Ich hätte damals keinen Sport mehr machen können, schon Haare kämmen war kaum zu bewältigen, keine Kraft mehr für nichts, selbst normale Dinge wie Zähne putzen und anziehen, einkaufen gehen, anstrengend wie ein Marathon. Das Denken war schwer, es war, als hätte man schwarzen Leim in meinen Kopf und meinen Körper geschüttet.

Trotzdem ist es nicht das gleiche wie körperliche Schmerzen, wie man sie bei Krebs im Endstadium hat, wo die Dosis Morphin nicht mehr erhöht werden kann ohne Atemlähmung und der Kranke die Schmerzen ertragen muß bis zum Tod.
 
JimmyVoice
aktive sterbehilfe ist generell schwierig und mir scheint irgendwie dass es bei kindern leichter fällt ja zu sagen...ausserdem ist die passive sterbehilfe sehr wohl möglich

"dass es bei Kindern leichter fällt... " Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis???:confused:

Passive Sterbehilfe heißt im Klartext, dass notwendige Überlebensmaßnahmen unterlassen werden und bezieht sich auf NICHTEINWILLIGUNGSFÄHIGE PatientInnen. Sofern keine Patientenverfügung vorliegt gilt der mutmaßliche Wille. Sind sich die Angehörigen darüber nicht einig (wie vor einigen Jahren in den USA), muss ein Gericht anhand vorliegender Belege über die möglichen Wert- u. Willensvorstellungen der Betroffenen entscheiden.

Konkretes Vorgehen bei indirekter/passiver Sterbehilfe – bei beatmungspflichtigen PatientInnen wird zur Beruhigung Morphium oä. gespritzt und dann das Beatmungsgerät abgestellt, d.h. sie ersticken. Längerwierig ist es bei PatientInnen die selbständig atmen können. Hier wird zwar ggf. noch Flüssigkeit zugeführt, aber die Ernährung abgestellt – sie ersticken nicht, sie verhungern (zur Sedierung gibts auch Morphium). Wird auch die Flüssigkeitszufuhr eingestellt verdursten sie.

Menschenwürdiges Sterben sieht für mich anders aus. Ich halte aktive Sterbehilfe in diesem Zusammenhang für den wesentlich ethischeren Weg.

JimmyVoice
nicht böse sein, aber die judenfrage wurde im dritten reich auch gelöst und dazu die euthanasie von nichtlebnswerten Leben

Ich hoffe inständig, dass Dir der fundamentale Unterschied zwischen LEBENSUNWERT (so die damalige Diktion) und NICHT MEHR LEBENSWERT (bezogen auf unheilbar Erkrankte) nicht entgangen ist und Du nicht die ideologische, rassenwahnmotivierte Euthanasie des 3. Reichs mit der Euthanasie (sprich aktiven Sterbehilfe) unheilbar Kranker im Rahmen strenger gesetzlicher Bestimmungen in einen Topf wirfst.
 
Zitat:Ich hätte damals keinen Sport mehr machen können, schon Haare kämmen war kaum zu bewältigen, keine Kraft mehr für nichts, selbst normale Dinge wie Zähne putzen und anziehen, einkaufen gehen, anstrengend wie ein Marathon. Das Denken war schwer, es war, als hätte man schwarzen Leim in meinen Kopf und meinen Körper geschüttet.

Ja, hatte bei mir auch ewig gedauert bis ich das mit dem Fitnessstudio umgesetzt habe, und natürlich gibt es Tage, wo man sich zusammenreißen muss (sonst kommt man wieder in einen depressiven Strudel). Ich sollte mir aber trotzdem für nächstes Jahr noch mehr überlegen.

Zitat:Trotzdem ist es nicht das gleiche wie körperliche Schmerzen, wie man sie bei Krebs im Endstadium hat, wo die Dosis Morphin nicht mehr erhöht werden kann ohne Atemlähmung und der Kranke die Schmerzen ertragen muß bis zum Tod.

Ja, das sehe ich auch so, zudem muss man ja sagen, dass sich körperliche Schmerzen auch auf die Psyche auswirken (und sogar umgekehrt). Da gibt es kein klares Entweder-oder.

Und zuletzt kann die Angst vor einem Dahinsiechen ohne Wahlmöglichkeit ja auch gerade dazu führen, dass jemand Suizid begeht, obwohl die Krankheit das Endstadium noch gar nicht erreicht hat, solange er das noch kann. Insofern kann man nicht einmal sagen, dass die gewöhnliche Regelung davor schützt, dass jemand zu voreilig den Tod wählt.
 
und du meinst ein tier hätte dein einverständnis? und das ein kind wirklich solch einverständnis geben kann halte ich nicht ohne weiteres für gegeben

Was für ein Sinn hat es ein , wenn sich ein schwerkrankes Lebewesen zu Tode quälen muss ?
Vielleicht spielen auch die Gott , die es unter Qualen am Leben halten , egal ob Mensch oder Tier und vielleicht auch der Profit den man damit verdient .
 
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Hallo skadya,


Wenn man sogar dazu bereit ist sein eigenes Kind zu töten, dann ist man auch bereit dazu dafür ins Gefängnis zu gehen.


Solange Kinder in einer Gesellschaft missbraucht werden, sollte Sterbehilfe für Kinder in dieser Gesellschaft tabu sein!

Das hat nichts miteinander zu tun .Das ist kein Grund den Betroffenen die Hilfe zu verbieten und zu unterlassen , weil es Verbrechen an ihnen gibt für die sie nichts können.
Und auch eingeschläfert wird sicher mal zuviel oder zu früh , aber dafür kann man nicht die bestrafen , die es wirklich brauchen .
 
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