Tüpfelchen;3887194 schrieb:
Liebe Feenstaub,
natürlich trauert auch der Partner und ganz sicher braucht er jetzt auch besonders deine Unterstützung. Aber er braucht auch wieder eine neue Partnerin seiner Art, ein Kaninchen kann nicht auf Dauer alleine leben. Vermutlich kannst du dir das jetzt noch gar nicht vorstellen und es gibt auch sicher niemals Ersatz für deinen kleinen Schatz aber es gibt ganz sicher eine Nachfolgerin für sie.
Wie ist es denn mittlerweile im Badezimmer? Geht es dir dort immer noch schlecht? Ich kann mich dabei nur an die hier vorherrschende Meinung anschließen: du hast keinerlei Schuld an dem was geschehen ist. Es ist wirklich oft so, daß Tiere oder auch Menschen zu einem Zeitpunkt gehen, an dem sie alleine und ungestört sind. Ihr Blick geht längst auf die andere Seite, während wir hier alles versuchen sie daran zu hindern, sie zu retten. Wenn jedoch der Zeitpunkt gekommen ist, gibt es nichts, was wir dagegen tun können.
Du hast Fee lange gepflegt und alles versucht, was in deiner Macht stand. Bis zu dem Tag, an dem es eben nicht mehr ging. Ich kann so gut verstehen, daß du gerne dabei gewesen wärst, aber letztendlich hat Fee sich dagegen entschieden, hat lieber einen Moment genutzt, ist dem sie ohne menschliche Gesellschaft war. Vermutlich war es einfach für sie zu gehen, während du nicht verzweifelt neben ihr sitzt, vielleicht dachte sie auch es würde dich zu sehr schmerzen. Alleine war sie nicht, das sind wir niemals, schon gar nicht in der Stunde unseres Todes. Weder Mensch noch Tier.
Ich wünsche dir sehr, daß du deine Schuldgefühle ablegen kannst, denn es gibt keinen Grund dafür. Ich glaube auch, daß sie dich daran hindern die Erinnerung an die schönen Momente zu genießen. Die trotz Trauer und Schmerz doch auch da sind. Ihr beide habt eine ganz besondere Beziehung zueinander, das verschwindet nicht, nur weil einer davon gestorben ist. Liebe stirbt nicht und Liebe ist etwas sehr wertvolles, egal ob man nun ein Tier oder einen Menschen liebt.
Alles Liebe
Tüpfelchen
Danke!
Nein, alleine bleiben darf mein Kaninchenwitwer nicht.
Es fällt zwar schwer, aber ich muss auch an ihn denken.
Ich habe andere, mit denen ich mich austauschen kann und er braucht auch einen Artgenossen, um sich wohl zu fühlen.
Auch wenn er auf mich geprägt ist und wir sehr aneinander hängen, so braucht er jemanden, der seine Körpersprache beherrscht und der in seiner Nähe ist.
Ich habe auch gestern schon mit dem Tierheim telefoniert.
Zu meinen anderen beiden Kaninchen kann ich ihn nicht setzen, denn sie leben draußen und sind gesund.
Er hat ein lahmes Beinchen und ich befürchte, er würde mit den anderen beiden nicht mithalten können. Vielleicht würden sie ihn sogar gar nicht akzeptieren.
Die liebe Dame am Telefon meinte, dass es eine Kaninchendame gibt, die auch ein kleines Handicap hat. Vielleicht wird sie zu meinem Stinkerle passen

Aber es wäre zu egoistisch wenn ich sagen würde, dass ich das hinauszögere, bis ich mich eben gefangen habe.
Im Badezimmer habe ich immernoch ein ungutes Gefühl.
Sehr lange habe ich gebraucht, um die Transportbox wegzuräumen und wenn ich an die Stelle blicke, dann schnürt es mir die Kehle zu.
Ich habe versucht, alle Räume gemütlich und mit Liebe zu gestalten und das Badezimmer ist so kalt. In der Situation war es gut für sie, weil es schön dunkel ist und auch still. Sie brauchte die Ruhe, aber irgendwie verbinde ich nun immer diesen kalten Raum mit ihrem letzten Gang.
Das sie von sich aus entschieden hat, alleine auf die andere Seite zugehen, daran habe ich ehrlich gesagt niemals gedacht. Ich habe es nur so gesehen, dass ich sie im Stich gelassen habe. Das es ihr vielleicht sogar angenehmer war alleine zu gehen, das habe ich so gar nicht gesehen.
Vielen Dank, dass ich mich hier mit euch austauschen kann, das tut mir wirklich gut!