Authentizität

  • Ersteller Ersteller huibuhhuh
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Die Persona ist eine soziale Rolle(Geschlechtsidentität, sozialer Status usw.) und hat nicht unbedingt etwas mit Verstellung zu tun. Problematisch wird es erst, wenn das Individuum sich zu sehr mit der Persona identifiziert, denn diese stellt nicht die Gesammtpersönlichkeit dar.

sehe ich auch so. aber das, was du individuum nennst, ist ja ungleich der leeren mitte/ dem nicht vorhandenen punkt...

?

ich mein, der nicht vohandene punkt trifft meines erlebens nach keine entscheidungen, für masken/personas kann man sich aber (idealerweise) entscheiden.

diesen übergang versteh ich nicht.

:dontknow:

ich kann mir das zur zeit nur so erklären, dass man die entscheidung, welche persona man sein will, völlig in bezug auf die aussenwelt trifft, weil man erst durch den bezug zur aussenwelt entsteht...
und logischerweise entscheidet man sich dann nach besten wissen und gewissen für das, was sich am richtigsten/besten anfühlt... auch wenn's nur pädagogisch ist :)
so erkennt man aus den handlungen, wo man selber steht, und wo die anderen stehen.
gleichzeitig gibt es einem nicht, sondern nur die interaktion.

blip

api
 
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sehe ich auch so. aber das, was du individuum nennst, ist ja ungleich der leeren mitte/ dem nicht vorhandenen punkt...

?

genau, das Individuum ist die Gesammtpersönlichkeit, wobei die Persona eine Funktion ist die widerum vom Ich als Bewusstseinszentrum wahrgenommen werden kann.Aber auch das Ich ist nur ein Teil des Teils.


ich mein, der nicht vohandene punkt trifft meines erlebens nach keine entscheidungen, für masken/personas kann man sich aber (idealerweise) entscheiden.

sehe ich auch so!

diesen übergang versteh ich nicht.

:dontknow:

glaube schon das du das verstehst, nur setzt du Individuum mit nicht vorhandenem Punkt gleich.


ich kann mir das zur zeit nur so erklären, dass man die entscheidung, welche persona man sein will, völlig in bezug auf die aussenwelt trifft, weil man erst durch den bezug zur aussenwelt entsteht...
und logischerweise entscheidet man sich dann nach besten wissen und gewissen für das, was sich am richtigsten/besten anfühlt... auch wenn's nur pädagogisch ist :)
so erkennt man aus den handlungen, wo man selber steht, und wo die anderen stehen.
gleichzeitig gibt es einem nicht, sondern nur die interaktion.

sehe ich weitestgehend auch so, nur mit dem letzten Satz gehe ich nicht konform.Durch Interaktion und Auseinandersetzung wird das individuelle Wesen geformt. Das ist eine Wechselwirkung.


Hier ist ein sehr schöner Artikel über Individualität und Entgrenzung, aus dem buddhistischen Kontext:

http://newsage.de/2010/07/das-selbst-und-die-unendlichkeit/

Ein Auszug:
„Unsere abstrakten Denker wollen jedoch eine Einheit ohne Verschiedenheit haben und Unendlichkeit ohne etwas Endliches oder Ewigkeit ohne Wechsel, Universalität ohne Individualität, Leere ohne Form, Substanz ohne Qualität, Energie ohne Materie, Geist ohne Körper und dergleichen mehr. Sie sehen nicht ein, dass Einheit ohne Verschiedenheit sinnlos ist oder dass es keine Unendlichkeit geben kann ohne Endliches, dass Universalität nur im Individuum erlebt werden kann und dass das Individuum andererseits seinen Sinn und Wert nur aus der Erkenntnis seines universellen Hintergrundes schöpft. Mit anderen Worten, Universalität und Individualität sind nicht zwei sich gegenseitig ausschließende, unvereinbare Gegensätze. Wir können zu keiner Universalität gelangen, wenn wir unsere Individualität zerstören oder verachten. Wir alle sind Individuen, aber wir sind nicht notwendigerweise Egoisten. Individualität ist nicht identisch mit Egozentrik. Indem wir unser Ich überwinden, verlieren wir nicht unsere Individualität, sondern im Gegenteil, wir bereichern und erweitern unsere Persönlichkeit, welche auf diese Weise ein Ausdruck eines größeren und universaleren Lebens wird.“
 
i dont understand. helf mir doch mal auf die sprünge!
Ok, ich versuchs mal anders auszudrücken...
Nehmen wir wie in meinem Beispiel erstmal an, Du kämest als Substantiv auf die Welt. Dein kulturelles Umfeld schreibt Dir dann Adjektive zu, Die Du mehr oder weniger unbewußt übernimmst. Daraus entsteht dann die Persona.
Authenzität zu erlangen meinte in meinem Beispiel dann, sich der Adjektive bewußt zu werden und gegebenenfalls zu entledigen. Um Dich mehr und mehr wieder als Substantiv zu erfahren. Eine Art Selbstermächtigung.

Der Witz an der Sache ist aber, daß Du dann bei der weiteren Arbeit mit Dir selbst möglicherweise feststellst, das Du auch dieses Substantiv nicht wirklich bist. Sondern eher ein Verb.
Bucky Fuller hat das so ausgedrückt:
"I seem to be a verb, an evolutionary process — an integral function of the universe."

Und damit wären wir dann wieder beim Tun.....im günstigsten Fall allerdings diesmal ohne Täter.....:)
 
Ok, ich versuchs mal anders auszudrücken...
Nehmen wir wie in meinem Beispiel erstmal an, Du kämest als Substantiv auf die Welt. Dein kulturelles Umfeld schreibt Dir dann Adjektive zu, Die Du mehr oder weniger unbewußt übernimmst. Daraus entsteht dann die Persona.
Authenzität zu erlangen meinte in meinem Beispiel dann, sich der Adjektive bewußt zu werden und gegebenenfalls zu entledigen. Um Dich mehr und mehr wieder als Substantiv zu erfahren. Eine Art Selbstermächtigung.

Der Witz an der Sache ist aber, daß Du dann bei der weiteren Arbeit mit Dir selbst möglicherweise feststellst, das Du auch dieses Substantiv nicht wirklich bist. Sondern eher ein Verb.
Bucky Fuller hat das so ausgedrückt:
"I seem to be a verb, an evolutionary process — an integral function of the universe."

Und damit wären wir dann wieder beim Tun.....im günstigsten Fall allerdings diesmal ohne Täter.....:)

Ich verstehe schon was du meinst.

Wenn die Strukturen in denen ich mich bewege mein Bewusstsein formen und auch Weltbilder konstruieren, und dem ist so, ich mir dessen gewahr bin und damit im Grunde genommen nichts mehr anfangen kann, weil innere Überzeugung und äußere Weltbildkonstrukt nicht mehr zusammenpassen, dann ist das Dilemma doch eigentlich schon da.
 
http://newsage.de/2010/07/das-selbst-und-die-unendlichkeit/[/url]

Ein Auszug:
„Unsere abstrakten Denker wollen jedoch eine Einheit ohne Verschiedenheit haben und Unendlichkeit ohne etwas Endliches oder Ewigkeit ohne Wechsel, Universalität ohne Individualität, Leere ohne Form, Substanz ohne Qualität, Energie ohne Materie, Geist ohne Körper und dergleichen mehr. Sie sehen nicht ein, dass Einheit ohne Verschiedenheit sinnlos ist oder dass es keine Unendlichkeit geben kann ohne Endliches, dass Universalität nur im Individuum erlebt werden kann und dass das Individuum andererseits seinen Sinn und Wert nur aus der Erkenntnis seines universellen Hintergrundes schöpft. Mit anderen Worten, Universalität und Individualität sind nicht zwei sich gegenseitig ausschließende, unvereinbare Gegensätze. Wir können zu keiner Universalität gelangen, wenn wir unsere Individualität zerstören oder verachten. Wir alle sind Individuen, aber wir sind nicht notwendigerweise Egoisten. Individualität ist nicht identisch mit Egozentrik. Indem wir unser Ich überwinden, verlieren wir nicht unsere Individualität, sondern im Gegenteil, wir bereichern und erweitern unsere Persönlichkeit, welche auf diese Weise ein Ausdruck eines größeren und universaleren Lebens wird.“

Mein Reden, wobei mir sogar der Begriff "Ich überwinden" nicht optimal erscheint. Ich habe freilich vom Buddhismus keine Ahnung, auch wenn ich jetzt öfters gehört habe, ich stehe dem nahe,o.ä.
 

aus verschiedenen Gründen, daher wenn ich es hätt´ erklären können, wäre es gleich erfolgt. Ich greife das aber trotzdem auf anderer Ebene auf.

Einer der Schlüsselsätze, die du bei Ram und seinen Schülern (:D) immer wieder hören wirst lautet: "consciousness and energy are creating the nature of reality." Er sagt auch: "never breathe without an intent behind it."

Aus meiner Sicht heute führt die Art, wie das gelehrt wird dahin, den (nicht vorh. ) "persönlichen" Willen, genauer das Verlangen, zu fördern und zaubern zu können. Das ist imho ein bißchen das Pferd von hinten aufzäumen, aber durchaus bewusst und gewollt.

Der Schlüssel für mich lautet somit anders: consciousness & no resistances und um hier den Bogen zu deiner Frage auf mein Lächeln zu schlagen -

Tendiere mit meinen Gedanken in eine ähnliche Richtung, mit dem was Tandava im Beitrag 19 beschrieben hat...der Lösung aus fremdbestimmten Verhaltensmustern.

das war so ziemlich das Erste, was ich beim Rebirthing(-Atmen, holotropes Atmen, verbundenes Atmen etc.pp.) gelernt habe, Gewahrsam, Beobachten und Integrieren ......
 
Es stellt ein Präsentsein her, ein Jetzt. Jedes Tun bewußt tun. Sitzen, stehen, liegen, schreiben, essen. Den Prozess töten, um gegenwärtig zu sein.

Hi,

ich konnte deinem Standpunkt folgen, als dass ich ebenfalls die Authentizität für irrelevant erachte, weil das eine simulierte Perspektive des Ichs auf sich selbst darstellt.
Ich schließe aber nicht aus, dass diese Sichtweise auf Grund eines ähnlichen Paradigmas erzeugt wird und andere zu anderen Schlüssen kommen, wie es bspw. PSI tut.

Eventuell liegt es an den Worten. Ich versuche in der Funktion des Agierenden zu tun, und sonst nichts. Vor allem keinen Konflikt zwischen Handlung und Vorstellung nähren. Das Resultat ist größere Präzision in Zielrichtung.

Wenn ich deinen Beitrag lese, in dem du rätst auf das Tun zu achten habe ich den Eindruck einer Aktiven Handlung des Achtens - eine "angestrengte" Konzentration, und so empfinde ich es nicht.
Daher stellte sich mir die Frage, ob du meinst, was ich verstanden habe, oder ob du einfach tun meinst.:D
 
Mein Reden, wobei mir sogar der Begriff "Ich überwinden" nicht optimal erscheint. Ich habe freilich vom Buddhismus keine Ahnung, auch wenn ich jetzt öfters gehört habe, ich stehe dem nahe,o.ä.

Das Ich ist ein Werkzeug, vielleicht gibt es auch verschiedene Ich-Konzepte wobei die Begrifflichkeiten dann zu Mißverständnissen führen können.
"Ich überwinden" erscheint mir auch nicht optimal, man kann die übermäßige Identifikation mit dem Ich aufgeben, falls diese überhaupt vorhanden ist.
 
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aus verschiedenen Gründen, daher wenn ich es hätt´ erklären können, wäre es gleich erfolgt. Ich greife das aber trotzdem auf anderer Ebene auf.

Einer der Schlüsselsätze, die du bei Ram und seinen Schülern (:D) immer wieder hören wirst lautet: "consciousness and energy are creating the nature of reality." Er sagt auch: "never breathe without an intent behind it."

Aus meiner Sicht heute führt die Art, wie das gelehrt wird dahin, den (nicht vorh. ) "persönlichen" Willen, genauer das Verlangen, zu fördern und zaubern zu können. Das ist imho ein bißchen das Pferd von hinten aufzäumen, aber durchaus bewusst und gewollt.

Der Satz ist schon nicht verkehrt, kann aber auch zu verkürzten Interpretationen führen die in Richtungen tendieren, die du schon beschrieben hast.


Der Schlüssel für mich lautet somit anders: consciousness & no resistances und um hier den Bogen zu deiner Frage auf mein Lächeln zu schlagen -

hmmm,schon wieder Buddhismus?


das war so ziemlich das Erste, was ich beim Rebirthing(-Atmen, holotropes Atmen, verbundenes Atmen etc.pp.) gelernt habe, Gewahrsam, Beobachten und Integrieren ......

Das hört sich ganz gut an, finde ich!
 
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